Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Woyzeck hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 07:32Ich denke durchaus, dass Airbus in der Lage sein sollte, 25 Jahre alte Flugzeuge am Leben zu halten. Für ein Kampfflugzeug ist das ja kein Alter.
Nur ist die Tranche 1, technisch gesehen, noch viel älter. Der Entwicklungsbeginn war im November 1987 und das letzte Flugzeug wurde im Dezember 2007 geliefert. Laut einer Aussage vor dem Public Accounts Committee des britischen Parlaments von 2011 geht es um die Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen, vor allem von Mikroprozessoren. Diese Komponenten sind teilweise über vierzig Jahre alt:
Utilizing all available sensors to best advantage, an attack and identification system (AIS) permits identification of threats at over 150 nm, followed by target acquisition and prioritization at up to 100 nm. AIS carries out the cross-checking, freeing Typhoon pilots from the need to assess conflicting data that can arise from separately used sensors.
AIS comprises an avionic computer and a navigation computer. These identical-hardware computers, developed under Teldix leadership, are each based on Motorola 68020 central processing units (CPUs) with 68882 math coprocessors, together with RISC-based processors to facilitate floating point and matrix computations.
https://www.aviationtoday.com/2003/06/0 ... es-finest/
BAE Systems turned to us to replace the existing General Purpose Processor (GPP) based on Motorola 68020 technology. The new GPP is a customized form factor derived from our successful VMEbus PowerPC family, already in service in a variety of US and European defense applications.
Among the first Commercial-off-the-shelf (COTS) computer modules to be integrated into Tranche 1 of the Eurofighter program, the Abaco Systems technology insertion model will enable future DASS performance improvements to be implemented with minimal software modification and risk, enabling seamless system upgrades to be implemented during the aircraft’s service life. Five of our boards now lie at the heart of each Eurofighter DASS.
https://www.abaco.com/customer-stories/ ... er-typhoon
Q51 James Wharton: Thank you, I appreciate it. So just to be very clear on that, you have got 53 aircraft that have cost a lot of money which you are not running for their whole airframe life.

Ursula Brennan: Because we took a value-for-money decision that it was better value for money to invest in the Tranche 2 and 3, rather than try and upgrade to deal with the obsolescence in the Tranche 1. It is the same type of decision, as my colleague said, that we made in relation to Tornado. In relation to Tornado, you keep those aircraft going to keep the airframes through to the full extent of their life before they fall apart only by investing a lot of money. It would have made no sense to invest more in keeping an older airframe going than we could invest in a newer airframe to get the capability.

Chair: I just make a comment on this. If your obsolescence is an issue and a factor that determines how you plan and what you do, you should note that this plane took 20 years from planning to come in.

You had approval for Tranche 1 in November 1987 and Tranche 1 was only completed and delivered in December 2007. Equally, this air-to-ground stuff is only going to be in by 2018. This shows that the delays in developing, producing and implementing the changes cost us even more, because the stuff becomes obsolete. That is just a comment that will no doubt be in our report, but it is an outrage.

Q52 Stella Creasy: In making your assessments about value for money, what impact does access to spares play?

Simon Bollom: A very significant impact. In terms of the obsolescence issue, it will be very much driven by the availability of the electronic spares, and principally the processors.

Mr Bacon: Can you just repeat that? The availability of?

Simon Bollom: Processors, the air electronics and the avionics. You will understand that the growth rate of processor technology is such that things have a very short cycle in terms of obsolescence these days.
https://publications.parliament.uk/pa/c ... 60/860.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 24. Jan 2025, 22:18, insgesamt 3-mal geändert.
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Woyzeck »

theoderich hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:39 Nur ist die Tranche 1, technisch gesehen, noch viel älter. Der Entwicklungsbeginn war im November 1987 und das letzte Flugzeug wurde im Dezember 2007 geliefert. Laut einer Aussage vor dem Public Accounts Committee des britischen Parlaments von 2011 geht es um die Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen, vor allem von Mikroprozessoren. Diese Komponenten sind teilweise über vierzig Jahre alt:
Das stimmt schon, aber das trifft ja auf alle älteren Kampfflugzeuge zu. Deswegen macht man ja Upgrades, um den Obsoleszenzen zu entkommen. Die F-16 wurde 1978 in Dienst gestellt und fliegt vermutlich noch jahrzehntelang. Technisch gibt es keinen Grund, die Dinger abzustellen - man will halt einfach nicht und mir ist das sowohl industriepolitisch, als auch rüstungstechnisch ein Rätsel, warum man bei Airbus glaubt, Kampfflugzeuge bauen zu können, die man 25 Jahre später verschrotten muss. Wer da noch einkauft, muss ja plemplem sein.
Mich wundert auch, dass dieses eigentlich skandalöse Thema politisch nicht ausgeschlachtet wurde, zumal man beim EF ja mit den absurdesten Argumenten versucht hat, den Kauf madig zu machen ("kann in Österreich nicht wenden"). Die Kritik am Darabos-Deal hat sich ja im Wesentlichen auf "wir zahlen 10% weniger, bekommen aber 20% weniger Leistung" und Details wir Pirate, DASS und Wartungsverträge beschränkt. Dass die Kisten aber nach der halben Nutzungsdauer verschrottet werden müssen, ist mir relativ neu und passt auch nicht zur in den letzten 20 Jahren immer wieder geäußerten Argumentation aus dem Bundesheer, man müsse "Flugstunden sparen, um die Zellen zu schonen". Tatsächlich hätte man die Dinger ja kaputtreiten können, wenn man sie jetzt eh wegschmeißen muss.

Ich finde das alles sehr seltsam.
hakö
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von hakö »

Woyzeck hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 10:23
theoderich hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:39 Nur ist die Tranche 1, technisch gesehen, noch viel älter. Der Entwicklungsbeginn war im November 1987 und das letzte Flugzeug wurde im Dezember 2007 geliefert. Laut einer Aussage vor dem Public Accounts Committee des britischen Parlaments von 2011 geht es um die Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen, vor allem von Mikroprozessoren. Diese Komponenten sind teilweise über vierzig Jahre alt:
Die Kritik am Darabos-Deal hat sich ja im Wesentlichen auf "wir zahlen 10% weniger, bekommen aber 20% weniger Leistung" und Details wir Pirate, DASS und Wartungsverträge beschränkt.
Ich finde das alles sehr seltsam.
Das, mein Freund, stimmt so nicht ganz, denn der Darabosdeal ging von den bestellten T2 Flugzeugen auf die als Übergangslösung gedachte T1.Das beinhaltet nicht nur den Verzicht auf die von dir genannten Module und Fähigkeiten, sondern er nahm wissentlich in Kauf, daß die T1 nicht aufrüstbar ist.
Wenn du die Zeitleiste betrachtest siehst du, daß wir unsere erste T1 im Jahre 2003 bekommen haben und der letzte T1 im Jahre 2007 ausgeliefert wurde.
Das heißt, wir haben ein Flugzeug gekauft, daß schon 4 Jahre später nicht mehr produziert wurde und haben es schon 22 Jahre in Betrieb.
Das wirft die Frage auf, wie lange soll ein Hersteller solch ein Flugzeug noch supporten?
Wenn es stimmt, daß Lügen kurze Beine haben, dann haben Politiker Eier aus Bodenhaltung.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Woyzeck hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 10:23und passt auch nicht zur in den letzten 20 Jahren immer wieder geäußerten Argumentation aus dem Bundesheer, man müsse "Flugstunden sparen, um die Zellen zu schonen".
Das hat nie jemand behauptet. Man hat die Flugstunden zusammengestrichen, weil schlicht und einfach die Finanzmittel und das Personal für den Betrieb im geplanten Umfang (1800 Flugstunden pro Jahr) seit der Einführung des Musters nie vorhanden waren.

Veröffentlichung des wörtlichen Protokolls über die öffentliche Befragung der Auskunftsperson Mag. Rupert Stadlhofer (253/KOMM)
Verfahrensrichter Dr. Ronald Rohrer: Ich darf Ihnen das Dokument 36337 vorhalten, die Seiten 18 und 19. (Der Auskunftsperson wird ein Schriftstück vorgelegt.) Das ist eine Einsichtsbemerkung aus dem Jahr 2009, und auf der Rückseite habe ich, glaube ich, gelb markiert, dass man sagt: Eigentlich bräuchten wir 1 800 Flugstunden, aber es gehen nur gleichbleibend 1 500 Flugstunden.

Wie ist das zu verstehen? Es gibt daher „eine lediglich reduzierte Abdeckung des Gleichzeitigkeitsbedarfs von Lfz“? (Die Auskunftsperson liest in dem ihr vorgelegten Schriftstück und berät sich mit dem Verfahrensanwalt.)

Mag. Rupert Stadlhofer: Herr Verfahrensrichter, ich bedanke mich für die Frage. Ursprünglich wurden 18 Eurofighter gekauft und wir waren demzufolge in der ursprünglichen Planung auf 1 800 Flugstunden ausgerichtet. In den letzten Jahren – in den letzten zehn Jahren – haben wir nicht einmal die 1 500 Flugstunden erreicht, wobei der Grund - - Auf den möchte ich jetzt nicht eingehen.

Aus planerischer Sicht – und es ist auch die Aussage von heute – benötigen wir zur Erfüllung des Auftrags einen definierten Umfang, ungefähr 1 800 bis 1 900 Flugstunden.

Herr Verfahrensrichter, wie setzt sich das zusammen? – Ich brauche für die Erfüllung des Auftrags eine bestimmte Anzahl von Piloten, und diese Piloten brauchen Flugstunden. Es ist nicht so, dass ich nur die 50 Priorität Alpha abdecke, das wäre locker, ja, das wären dann 100 Flugstunden im Jahr. Ich brauche, damit ich – oder der Verband Luftraumüberwachung – die aktive Luftraumüberwachung in einem bestimmten Zeitraum, in einem durch die Politik beziehungsweise durch die strategische Führung definierten Zeitraum, durchführen kann, eine bestimmte Anzahl von Piloten; und diese Anzahl von Piloten ergibt einen Flugstundenbedarf von 1 800 bis 1 900 Flugstunden.

Verfahrensrichter Dr. Ronald Rohrer: Aber wir haben nur 1 500. Ist das nur auf die reduzierte Zahl der Flugzeuge zurückzuführen oder hat das auch etwas mit Kostenersparnis zu tun?

Mag. Rupert Stadlhofer: Wir haben nur 1 500, und aufgrund - - oder eigentlich haben wir noch viel weniger. Wir haben heuer mit 1 280 Flugstunden ein Hoch gehabt, und ich habe nicht mehr Flugstunden, ich habe nicht mehr Piloten, und das wirkt sich dann aus, dass man lageangepasst die aktive LRÜ teils mit Eurofighter, teils mit Saab 105 durchführen muss.
Mag. Rupert Stadlhofer: [...] Ich habe Charts vorbereitet (aus den Unterlagen vorlesend): Ich habe in den letzten zehn Jahren Flugstunden in der Größenordnung von ungefähr 1 200, 1 000, 1 070 oder Ähnlichem gehabt und habe damit die Möglichkeit gehabt, meine Piloten auszubilden. Die ursprüngliche Entwicklung von 2008 bis 2010 hat sehr dynamisch ausgesehen; wir sind auf 1 200 Flugstunden aufgewachsen. Wir hatten dann im Jahr 2011 einen Einbruch um etwa 200 Stunden oder 150 Stunden aufgrund von Problemen im In-Service-Support, aufgrund von Problemen mit Ersatzteilen und aufgrund von Problemen in der ersten Upgrademaßnahme des Eurofighters – wir nennen das das Software Release Package, also das erste Upgrade; das war 2011 und 2012.

Dann haben wir 2013 mal wieder eine Erholungsphase gehabt, mit in etwa 1 260 Flugstunden. 2014 habe ich schwere Budgetrestriktionen gehabt; wir sind auf 1 070 heruntergebrochen. Das gleiche 2015, 2016. Jetzt beginnt es, sich wieder einigermaßen zu erholen.

Insgesamt stelle ich einfach fest, dass meine Leute in der Fliegerwerft 2 einen Topjob machen. Die Leute haben den Eurofighter voll im Griff, sind topmotiviert. Es gibt aber natürlich immer wieder Probleme mit Ersatzteilen, die vielleicht nicht in dem Ausmaß verfügbar sind, wie ich es mir wünschen würde.

Aufgrund dieser dargestellten Flugstundensituation habe ich ständig zu reagieren. Ich kann nicht 20 Eurofighter-Piloten mit dieser Flugstundenanzahl im Dienst halten, weil für mich ein ganz wesentlicher Punkt ist, dass die Eurofighter-Piloten jene Flugstunden im Jahr haben, die ein sicheres Fliegen ermöglichen. Einher geht diese Flugstundensituation mit der Klarstandsdarstellung.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVI/KOMM/253
muck
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

@Woyzeck

Nichts für ungut, aber dieser Einwand ergibt keinen Sinn.

Technisch möglich ist eine Obsoleszenzbeseitigung bei den Tranche 1-Fliegern durchaus.

Dennoch wäre sie aus wirtschaftlicher Sicht der blanke Wahnsinn.

Die Tranche 1 war von Anfang an eine Zwischenlösung. Die Programm-Nationen haben dem Hersteller nie angezeigt, dass sie eine Obsoleszenzbeseitigung in der Zukunft anstreben. Also hat der Hersteller sich nicht weiter darum gekümmert, eine Nutzungsdauerverlängerung zu ermöglichen. Die Zulieferer haben die Produktion für die obsoleten Ersatz- und Verschleißteile eingestellt. Die Programmierer, die die Codes in Ada geschrieben haben, sind in Rente gegangen.

Ich hatte das Beispiel mit dem Oldtimer nicht grundlos gewählt. Ihr Ansinnen ist etwa so, als würde ich jetzt zu Ford gehen und sagen: Leute, ich hätte in meinem 35 Jahre alten Sierra gerne die Fahrassistenzsysteme und den sparsamen High-Tech-Motor eines aktuellen Mondeo. Bitte legt einen neuen Sierra auf.

Was wird Ford wohl antworten? "Das rechnet sich nicht. Kaufen Sie einen Mondeo."

Wenn ich nun Elon Musk heißen würde und mit einer Milliarde in der Tasche wiederkäme, würde Ford sich vielleicht dazu bereiterklären. Ökonomischer Unfug bliebe es dennoch.
Erik1503
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Erik1503 »

Hallo an alle,
Gibt doch eine andere Möglichkeit mit dem Eurofighter ein paar Jahre weiter zu machen.
Gehts mal weg von der Gedanken Tranche 1 auf Tranche 2 oder gar 3 zu bringen.
Das geht gar nicht oder ist mehr als sauteuer!!

Glaubt ihr nicht, dass von jetzt in Dienst stehenden ca. 275 Stück Tranche 2 Eurofighter in ca 6 bis 8 Jahren
ca. 24 bis 28 gebrauchte EF Tranche 2 für Österreich zum Gebrauchtkauf (mit etwas Restflugstunden, ein paar zum Ausschlachten) "über sind".
Es wurde ja schon von den anderen EF Partnerländern ordentlich Stückzahl an Tranche 3 und Tranche 4 EF bestellt bzw. an diese ausgeliefert.
Also möglich wärs doch oder?
Da könnte dann auch unsere Frau BM Tanner zufrieden sein -> Gov to Gov wäre ja auch möglich....
Ging ja auch bei den F5 der Eidgenossen -> gut zwar gemietet...

Also weitere 10 Jahre mit EF Tranche 2 denke ich wäre möglich.
Fliegerwerft und Techniker wären eingespielt..

Ich denke leider mit Schaudern an die "reine Dauer" der letzten Überschall-Beschaffungsvorgänge zurück.
Ich fürchte wir stehen dann wieder "oben ohne" also ohne Überschall da (F35, oder anderes Modell, Beschaffung) . Wenn nicht wieder wer in der Not aushilft wie die Eidgenossen mit den F5.
Kann ja nur besser werden.

@all schönes Wochenende

Erik
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Erik1503 hat geschrieben: Sa 25. Jan 2025, 18:48Glaubt ihr nicht, dass von jetzt in Dienst stehenden ca. 275 Stück Tranche 2 Eurofighter in ca 6 bis 8 Jahren
ca. 24 bis 28 gebrauchte EF Tranche 2 für Österreich zum Gebrauchtkauf (mit etwas Restflugstunden, ein paar zum Ausschlachten) "über sind".
Es wurde ja schon von den anderen EF Partnerländern ordentlich Stückzahl an Tranche 3 und Tranche 4 EF bestellt bzw. an diese ausgeliefert.
Also möglich wärs doch oder?
Erik1503 hat geschrieben: Sa 25. Jan 2025, 18:48Also weitere 10 Jahre mit EF Tranche 2 denke ich wäre möglich.
Fliegerwerft und Techniker wären eingespielt..
Dieser Idee kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Gebrauchte Flugzeuge aus der Tranche 2 (Insgesamt wurden 236 Stück produziert.) wären 2035 zwischen 19 und 26 Jahre im Dienst (Lieferungen: 10. 10. 2008 - 2016) und hätten einen wesentlich höheren Nutzungsverbrauch als die zur Ausmusterung anstehenden österreichischen Eurofighter der Tranche 1.

EUROFIGHTER Jagdflugzeug GmbH

Hallbergmoos

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2008

Die Lieferungen von Tranche 1 (T1) Standard Flugzeugen an die Kernnationen sind abgeschlossen. Der erste Tranche 2 Eurofighter Typhoon absolvierte bei EADS Military Air Systems in Manching (Deutschland) seine Testflüge, um die Musterzulassung für Block 8 (erster Fähigkeitsstandard von Tranche 2) zu erreichen. Diese wurde nach der erfolgreichen Testflugserie und der dazugehörigen Auslieferung der entsprechenden Dokumentation am 12. September 2008 erteilt. Die Übergabe des ersten Flugzeugs an die Royal Air Force (RAF) markierte den Beginn der Tranche 2 (T2) Auslieferungen an die vier Partner-Luftwaffen.
Produktion

Seit Juli 2008 sind sämtliche Tranche 1 Standard Lieferungen (148 Flugzeuge) abgeschlossen. Die Retrofit-Kampagne R2 wurde mit insgesamt 27 bis Jahresende an die Partnernationen 9 ausgelieferten Flugzeugen fortgesetzt.In 2008 wurden 22 Serienmaschinen ausgeliefert: 5 an Großbritannien, 4 an Deutschland, 5 an Italien, 4 an Spanien und 4 an Österreich.

Der erste Eurofighter Typhoon Tranche 2 wurde im Oktober an die Luftstreitkräfte ausgeliefert, das Erprobungsflugzeug IPA 7 im Standard Tranche 2 wurde bereits im Februar offiziell übergeben. Der erste zweisitzige britische Tranche 2 Eurofighter Typhoon ist kurz vor Fertigstellung in der Endmontage im BAES-Werk Warton. Der Tranche 2 Eurofighter Typhoon wird die Auftraggeber mit erweiterten Fähigkeiten versorgen, dank neuer Missionsrechner mit höherer Verarbeitungsgeschwindigkeit und Speicherkapazität kombiniert mit einer verstärkten Zelle wodurch eine schwerere Bewaffnung aufgenommen werden kann.
Eurofighter Jagdflugzeug GmbH

Hallbergmoos

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Produktion

In 2016 wurden insgesamt 16 Serienmaschinen geliefert, davon 5 an Deutschland, 3 an Spanien, 5 an Großbritannien, 3 an Italien und 11 von BAES an den Endkunden Königreich Saudi-Arabien. Die Gesamtzahl der gelieferten Eurofighter beläuft sich somit auf 496 per Ende 2016, wovon 148 Flugzeuge Tranche 1, 295 Flugzeuge Tranche 2 Standard und 53 Flugzeuge Tranche 3A Standard sind.

Darüber hinaus wurden in 2016 2 komplette Flugzeugkomponenten-Sets für die Endmontage im Rahmen des Salam Vertrages und 8 im Rahmen des Oman Vertrages an BAES geliefert.
Und ein paar Jahre später hätte man wieder die Obsoleszenzproblematik und müsste sich spätestens fünf Jahre später nach einem Nachfolgemuster umsehen. Das wäre eine Lösung nach dem Motto: "Geld spielt keine Rolle!"
Herpo
Beiträge: 1
Registriert: Do 23. Jan 2025, 15:38

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Herpo »

Ich versteh ja das neue Flugzeuge ideal wären.
Aber warum ein Update für unsere T1 wirtschaftlich nicht sinnvoll ist verstehe ich nicht ganz.
Selbst wenn die komplette Elektronik ausgetauscht werden müsse, sollte das ja bei weitem günstiger sein als neue Flugzeuge?
Ähnliches wurde/wird doch auch bei den Blackhawks (Neues Cockpit) und bei unseren Leopard 2A4 gemacht?
Wurde so ein Upgrade bei Airbus schon mal angefragt um das bewerten zu können?
Mir ist klar das Airbus so etwas nicht anbieten will, aber wenn wir es in Verbindung mit einer Bestellung von zumindest einer Staffel neuer EF´s + Option auf 12 weitere ein paar Jahre später verhandeln, sollte das schon möglich sein und wir hätten eine laufende Erneuerung unserer Flotte.
Zuletzt geändert von Herpo am So 26. Jan 2025, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
Beiträge: 1779
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Mit einem Gripen C oder einer F 16 MLU hätten wir all diese Probleme nicht.....
Wie lange gibt es für den EF T2 eigentlich Support?
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 19:57 Mit einem Gripen C oder einer F 16 MLU hätten wir all diese Probleme nicht.....
Eine gewagte Behauptung ...
Mag. Othmar Commenda: Nein, die gab es ja nicht. Das Bundesministerium für Finanzen hat ja, meinem Eindruck nach, immer Bedenken zu einem neuwertigen Flugzeug.

Das Ministerium wollte bis zum 28. immer noch über die F-16 MLU diskutieren, und Christl hat dort gesagt: Eklatanter Preisunterschied; die einen kosten knapp 3 Milliarden € – damals noch 24 Stück –, die F-16 MLU kostet irgendetwas mit eins oder sogar darunter. Gewaltig! Das hätte auch für das Budget des BMLV eine Steigerung auf 1,2 oder 1,3 Prozent bedeutet, wenn man das hineingerechnet hätte.

Mein Eindruck war also bis zum Schluss, dass eigentlich das Finanzministerium die Entscheidung blockiert, weil man eine neue Lösung wollte, also noch einmal ausschreiben wollte.

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Zum Zweiten: Hätte diese Variante mit der F-16 MLU in irgendeiner Art und Weise den Anforderungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung genügt?

Mag. Othmar Commenda: Es hat in keinster Weise dem Pflichtenheft und den Leistungsbeschreibungen entsprochen. Dort war ja eindeutig auch die Empfehlung des Rechnungshofes: neuwertig, Zukunft, 30 oder 35 Jahre in Betrieb und so weiter. Es war eigentlich bei uns nie ein Thema. Das Flugzeug wurde eigentlich durch das Finanzministerium ins Spiel gebracht.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXIII/KOMM/52
Günther Barnet: Das ist insofern richtig, als das Bundesministerium für Landesverteidigung immer den Ersatz einer Nach- oder Neubeschaffung durch gebrauchte Flugzeuge abgelehnt hat. Der Einstieg in gebrauchte Flugzeuge, insbesondere F-16 MLU, hätte bedeutet – und das wurde uns auch vor Augen geführt, als wir mit dem Bundesminister für Landesverteidigung nach dem 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten waren –, dass das für solche Staaten gemacht wird, die zurzeit schon F-16 betreiben und angekündigt haben, in das Joint-Strike-Fighter-System einzusteigen; wenn Sie so wollen, eine „Einstiegsdroge“ in das Flugzeug der viereinhalbten, fünften Generation, wofür, wie ich glaube, in diesem Land keine Beschlussfähigkeit vorgelegen wäre; daher wurde das immer wieder abgelehnt.
https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXIII/KOMM/43

Die F-16 wären wahrscheinlich spätestens Anfang der 2020er-Jahre völlig am Ende gewesen.
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