Re: Bundeswehr: Schützenpanzer PUMA
Verfasst: Fr 26. Jul 2024, 00:20
Forum für Österreichs Militärgeschichte
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Wesentliche Änderungen seit der letzten Berichterstattung
Die Lieferung der auf den verbesserten Konstruktionsstand S1 nachgerüsteten SPz PUMA sollte noch 2023 beginnen. Neben einer Vielzahl von Anforderungen, deren Erfüllung nachgewiesen werden konnte, wurden auch Defizite entdeckt. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge durch die Industrie begann nach den erfolgten Nacharbeiten ab Februar 2024.
Ein Änderungsvertrag zur Festschreibung eines Garantieversprechens der Industrie wurde am 21. Februar 2024 gezeichnet (vgl. Drucksache 20/3760, Ziffer 4, Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ) .
Die Optionsauslösung zur Serienbeschaffung Ausbildungsgerät und Duellsimulator SPz PUMA ist - nach Billigung der 25 Mio. Euro-Vorlage - am 7. Mai 2024 erfolgt.
Die Lieferung der 50 Fahrzeuge aus der Rahmenvereinbarung (2. Los) soll in den Jahren 2025 bis 2027 erfolgen.
1. Stand und Entwicklung des Projektes
Aktuell wird die taktisch-technische Untersuchung des SPz PUMA NRM S1 durchgeführt.
In Teilen wird die Fähigkeit derzeit noch mit dem SPz MARDER abgedeckt, dessen Verfügbarkeit durch nutzungsdauerverlängernde Maßnahmen bis mindestens 2030 sichergestellt ist.
Das 1. Los SPz PUMA mit 350 Fahrzeugen wurde vollständig ausgeliefert und wird seit 2021 sukzessive einer konsolidierten Nachrüstung unterzogen. Hierdurch wird die volle Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge erreicht.
Am 4. Dezember ist die vorletzte Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages, also eine der letzten Chancen, noch jene 25-Mio-Vorlagen durch das Parlament bewilligen zu lassen, bevor ab 2025 dann ein vorläufiger Haushalt greift. So viele Projekte wie erwartet haben es bisher noch nicht auf die Tagesordnung dieser Sitzung, die cpm Defence Network vorliegt, geschafft.
https://defence-network.com/25-mio-vorl ... utz-dircm/Reaktivschutz für den Schützenpanzer Puma
Ebenfalls beraten wird in der Sitzung eine Rahmenvereinbarung mit Festbeauftragung zur Herstellung einer Einsatzbevorratung an Reaktivschutzmodulen für den Schützenpanzer Puma.
https://www.spiegel.de/panorama/bundesw ... 3f2c0fdefcDer Bundesrechnungshof wirft dem Verteidigungsministerium vor, die Kosten für die Nachrüstung des Schützenpanzers Puma schönzurechnen.
Anders als das Haus von Minister Boris Pistorius (SPD) angebe, fielen für die »volle Einsatzreife« des Puma nicht bloß 718 Millionen Euro an. Es sei ein zusätzlicher »Finanzbedarf von über 2,6 Milliarden Euro ermittelt« worden, heißt es in einem vertraulichen Schreiben der Prüfbehörde. Darin bemängelt der Rechnungshof eine unvollständige Kostenaufstellung: Das Wehrressort berücksichtige in seiner Finanzplanung nicht alle Maßnahmen, die nötig seien, um den hochmodernen, aber pannenanfälligen Panzer fit für Gefechte zu machen.
Der Puma solle nicht nur »einsatzfähig«, sondern »voll einsatzreif« sein – und dafür brauche es weitere Investitionen in Ausstattung, Munition und Materialerhalt.
Betroffen seien die rund 350 Puma-Panzer der Bundeswehr, weitere 50 bestellte Exemplare sowie 61 geplante Beschaffungen. Allein hierfür seien 2,1 Milliarden Euro fällig.
Im Wehrressort ist man der Auffassung, der Bundesrechnungshof lege »Einsatzreife« zu streng aus.
Das halte ich für ein vorschnelles Urteil. Denn die Anforderungen, was ein Schützenpanzer können soll, stammen nicht von Bundestagsabgeordneten oder Ministern. Der K-Stand S1 ist auch keine Idee von Politikern.