Re: Drohnensysteme fürs ÖBH
Verfasst: Fr 26. Sep 2025, 13:58
Markt wird sondiert
Warum das Bundesheer auch bewaffnete Drohnen kaufen will
Vor über einem Jahr war in einem Interview im "Militär Aktuell" für die Drohnen der Ebenen "Kleiner Verband" (Bataillon) und "Großer Verband" (Brigade) von einer Forderung zum Start der Fluggeräte "ohne Piste, Schlitten oder Schleuder" die Rede.
Warum das Bundesheer auch bewaffnete Drohnen kaufen will
„Unsere Planer beschäftigen sich intensiv damit“, sagt Generalmajor Harald Vodosek, Rüstungschef im Verteidigungsministerium. Die Waffensysteme sollen künftig zur Luft-Boden-Unterstützung der Landstreitkräfte eingesetzt werden.
„Drohnen kann ich einsetzen wie Flugzeuge, nur, dass sie eben unbemannt sind. Und diese kann man auch bewaffnen“, so Vodosek im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. „Wir arbeiten gerade an der Leistungsbeschreibung für solche bewaffnete Drohnen“. Genauso Thema sei sogenannte „Loitering Munition“, auch Kamikaze-Drohnen genannt. Damit kann die Sprengladung von einem Operator präzise ins Ziel gesteuert werden. 2026 will die Rüstungsabteilung mit der Leistungsbeschreibung „auf den Markt treten“, wie Vodosek sagt. Über konkrete Typen oder Hersteller kann er freilich noch keine Auskunft geben. „Es gibt viele europäische Firmen, auch israelische, die Lösungen anbieten. Und wir versuchen dann, die beste Lösung für uns zu finden.“
Wohin die Reise am Drohnensektor geht, skizzierte Oberst Thomas Kettinger beim Symposium „DroneVation & Defence“ am Dienstag in Wien. BVLOS, also der Flug außer Sichtweite des Drohnenpiloten, werde beim Bundesheer zum Regelbetrieb. Eingeführt würden die Drohnen sowohl bei den Land- als auch bei den Luftstreitkräften. „Vielleicht wird das sogar unsere größte Flotte“, so Kettinger. Der logistische Aufwand für Start und Landung sei möglichst klein zu halten – also keine Hilfsmittel. Vollautonome Systeme seien tabu, am Ende werde immer ein Mensch die Entscheidungen treffen. Und Kettinger hielt fest: „Die Erkenntnisse aus dem Ukrainekrieg muss man auf unsere Art der Landesverteidigung übertragen.“
Auch größere Reichweiten geplant
Ebenso auf der langen Liste des Bundesheeres steht die Beschaffung von Drohnen mit großer Reichweite und langer Flugzeit (MALE-Drohnen). Ab etwa 2029, der letzten Phase des „Aufbauplanes 2032+“, soll eine Staffel einsatzbereit sein. Mit diesen Systemen will man in der Lage sein, große Räume aus der Luft aufzuklären, wie es im aktuellen Landesverteidigungsbericht heißt.
Bei all den Beschaffungen achte man auf den verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeld, versichert Rüstungschef Vodosek. „Wir tun das nicht, weil wir eine große Masse an Waffen anreichern wollen. Für uns geht es um die Frage: Wie balanciert können wir die Sicherheit der Republik Österreich sicherstellen, wie können wir liberale Demokratie sichern, wie können wir die Freiheit der Österreicherinnen und Österreicher sichern.“
https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... aufen-willDie Einführung der französischen Aufklärungsdrohne „Trekker“ dürfte jedoch kein durchschlagender Erfolg gewesen sein. „Wir haben es nie geschafft, über den Status der Erprobung und Gefechtsvorführungen hinauszukommen“, wie Oberst Kettinger kritisch anmerkte. Daran seien nicht nur die budgetären Einschränkungen schuld gewesen. „Vielleicht haben wir auch nicht weit genug über den Tellerrand hinaus gedacht.“
Vor über einem Jahr war in einem Interview im "Militär Aktuell" für die Drohnen der Ebenen "Kleiner Verband" (Bataillon) und "Großer Verband" (Brigade) von einer Forderung zum Start der Fluggeräte "ohne Piste, Schlitten oder Schleuder" die Rede.
