Entwicklungen Fliegerabwehr

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
Woyzeck
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Woyzeck »

Bleibt es da bei den 12 Geschützen ? Und wie kann das 690 Mio Euro kosten, 12 uralte FlA-Geschütze samt Feuerleitgerät zu modernisieren ?
Phoenix
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Phoenix »

Selbst Rheinmetall sagt Skyguard Next Generation zur österreichischen Lösung

https://www.rheinmetall.com/de/media/ne ... rfolgreich
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Doppeladler
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Doppeladler »

Woyzeck hat geschrieben: Di 4. Mär 2025, 20:22 Bleibt es da bei den 12 Geschützen ? Und wie kann das 690 Mio Euro kosten, 12 uralte FlA-Geschütze samt Feuerleitgerät zu modernisieren ?
532 Mio EUR macht das Vertragsvolumen mit Rheinmetall aus. 6 Systeme.
1 System besteht 4 Geschützen + 1 Multi Sensor Unit (Radar+E/O Sensor+IR) + 1 Skynex Control Node (Kommando/Feuerleitstand)
Macht 24 ferngesteuerte und AHEAD-fähige Geschütze, die jedes auch über ein eigenes 3D AESA Suchradarpanel + elektrooptischen Sensor + IR Sensor + Laserentfernungsmesser verfügen.
4 weitere Geschütze als "Umlaufreserve".

Sind daher 28 Geschütze aus ÖBH-Beständen, welche ganz erheblich modernisiert / umgebaut werden. Die alten Skyguard-Feuerleitgeräte kommen weg.

Nicht zu vergessen, dass auch die MISTRAL 3 - Trupps hier eingegliedert sind und dass sich jeder der 36 SKYRANGER PANDUR sowohl als Sensor als auch als Waffenstation in eines der Systeme einklinken kann.
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Woyzeck
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Woyzeck »

Danke für die aufklärende Antwort !
propellix
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von propellix »

Verstehe ich das also so, dass EIN System aus 6 Geschützen usw. einen militärischen Flugplatz aka High value target schützt?
Das ist ja NIX! Selbst für Österreich! Es bräuchte mMn das dreifache; Minimum. Wir haben mit den sechs Verkehrsflugplätzen, LOXT, überhaupt LOXZ, LOXA und LOXS, EZB und Kraftwerken locker Bedarf für über solche 20 Systeme. Wieviele 35mm Flas sind damals beschafft worden und wieviele könnte man noch modernisieren?
theoderich
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von theoderich »

propellix hat geschrieben: Di 4. Mär 2025, 21:25Wieviele 35mm Flas sind damals beschafft worden und wieviele könnte man noch modernisieren?
1966 wurden 18 Feuereinheiten ZFlAK 65 (Feuereinheit ... 1 Feuerleitgerät "Super Fledermaus" + 1 Feldkraftwerk für Feuerleitgerät + 2 3,5 cm Z/FlAK + 2 Feldkraftwerke für Geschütze) gekauft, d.h. 36 Fliegerabwehrkanonen. 1996 und 2002 wurde ein Bestand von 74 35 mm ZFlAK genannt.

2019 waren offenbar nur noch 15 Feuereinheiten (3 Batterien mit je 5 Feuereinheiten; Feuereinheit ... 1 Feuerleitgerät 79 + 2 3,5 cm Z/FlAK) übrig. 2013 und 2022 war sogar nur von 24 GDF-003 die Rede.
Zuletzt geändert von theoderich am Mi 5. Mär 2025, 00:25, insgesamt 4-mal geändert.
Alexander-Linz
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von Alexander-Linz »

Wo haben wir eigentlich die 4 zusätzlichen Gesschütze ausgegraben?
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capitan
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von capitan »

propellix hat geschrieben: Di 4. Mär 2025, 21:25 Verstehe ich das also so, dass EIN System aus 6 Geschützen usw. einen militärischen Flugplatz aka High value target schützt?
Das ist ja NIX! Selbst für Österreich! Es bräuchte mMn das dreifache; Minimum. Wir haben mit den sechs Verkehrsflugplätzen, LOXT, überhaupt LOXZ, LOXA und LOXS, EZB und Kraftwerken locker Bedarf für über solche 20 Systeme. Wieviele 35mm Flas sind damals beschafft worden und wieviele könnte man noch modernisieren?
Es können in Zukunft vier Luftverteidigungszonen mittels Zwiebelschalenprinzip aufgebaut werden. Die VSHORAD dient dabei hauptsächlich zum Schutz der SHORAD, MRAD und LRAD Systeme.

Es ist nicht nur ein Name, da Visionen und die Nutzung der neuen Fähigkeiten im Kopf beginnen - wie man in dieser Diskussion erkennt.

Skyguard operierte ohne RAP auf sich selbst gestellt nur mit dem eigenen LAP. Bei SKYNEX wird das LAP der Feuereinheit in das RAP eingespielt und allen anderen Feuereinheiten wieder als RAP zur Verfügung gestellt und das ist in Zukunft nicht nur ein kann, sondern ein muss und das für alle Systeme.
Wir haben damit in Zukunft ein IADS zur Verfügung bei dem es nicht nur um den Schutz eines Flugplatzes oder eines sonstigen Schutzobjektes geht, sondern wir denken in Zukunft aufgrund der Reichweite der Systeme in miteinander kommunizierenden Schutzzonen.

Außerdem wird bei SKYNEX die Sensoreinheit von der CCP Einheit räumlich und technisch getrennt - zum passive AEW.
Zuletzt geändert von capitan am Mi 5. Mär 2025, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
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maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

propellix hat geschrieben: Di 4. Mär 2025, 21:25 Verstehe ich das also so, dass EIN System aus 6 Geschützen usw. einen militärischen Flugplatz aka High value target schützt?
Das ist ja NIX! Selbst für Österreich! Es bräuchte mMn das dreifache; Minimum. Wir haben mit den sechs Verkehrsflugplätzen, LOXT, überhaupt LOXZ, LOXA und LOXS, EZB und Kraftwerken locker Bedarf für über solche 20 Systeme. Wieviele 35mm Flas sind damals beschafft worden und wieviele könnte man noch modernisieren?
Natürlich ist das nix.
Meine Zahlen vom Höchststand sind 72 ZFlAK 85 Geschütze und 37 Feuerkontroll-Radarsysteme "SKYGUARD"....!?

Und weil das mit Geschützen alleine auch nicht geht braucht es Abfangdrohnen.

Kann man durch den Mensch steuern, aber auch die Steuerung durch Feuerleitradar muss sich machen lassen, letztlich auch Teil und Vollautonom zumindest im Endanflug.
Das ist aktuell der einzige "billige" Interceptor mit Reichweite der sich mit hohen Volumen produzieren lässt.

Steigleistung hier 43 Meter pro Sekunde (1000 Meter in 23 Sekunden)
Ca. 3 Sekunden von 0 auf 200 km/h

Das deckt ab die ganzen Elektrosegler-Aufklärer, die sind nicht schnell genug und wenn sie über 4000m fliegen ist die Bildqualität schon deutlich reduziert...also ja...sie könne theoretisch Abfanghöhe des Quadcopters übersteigen.
Und auch die Moped-Drohnen - Shahed - sind nicht schnell genug.
Und bei allem was schneller ist wird relevant wie viele Drohnen es in einem Gebiet braucht um genug in den vorberechneten Flugpfad einer Cruise Missile, Flugzeug, Hubschrauber zu fliegen, dass es zu einer Kollision kommt...quasi ein "programmierter Birdstrike".

Sieht man sich die aktuelle Problemlage an - z.B. Deutschland wo Truppenübungsplätze überflogen werden braucht es Abfangdrohnen und einen Piloten in Bereitschaft eh schon in jeder Kaserne...

Primäres Konzept sollte es sein ein Ziel durch Kollision zum Absturz zu bringen. Man kann aber nicht die ganzen Dinger mit Gefechtsköpfen ausstatten, da wird sonst jeder Einsatz zum Fall für den Entminungsdienst.

Tja...und in weiterer Folge....überlegt mal was es heißt wenn ein 4-5kg schweres Objekt mit 200km/h auf einen Menschen prallt....da stehst nicht auf und gehst einfach weiter....also das ist ein Waffensystem selbst ohne Explosivstoff.

maro-airpower
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Re: Entwicklungen Fliegerabwehr

Beitrag von maro-airpower »

Mal ein paar grundsätzliche Überlegungen zur Mittel+Langstrecke bei uns.
Gibt ja schon wieder Grabenkämpfe bei uns da oben....IRIS-T....ja/nein...man kennt das.

Wie auch immer, mit nur zwei Systemen kann man sich für die Zukunft sehr breit aufstellen. Man muss das nicht gleich machen, aber der Weg steht offen....

IRIS-T SL bekanntlich mit zwei Raketen (Radar Hensoldt TRML-4D)
- SLS, die bekannte vom EF, IR-Suchkopf
- SLM, mit größerem Booster, im Einsatz in der Ukraine, IR-Suchkopf + Radar-Datenlink + GPS(?)

+ in Entwicklung
- SLX, noch größerer Booster, IR+Radar-Suchkopf, (angeblich auch zur Bekämpfung von Bodenzielen geeignet ?)

SAMP/T NG (Radar Ground Master GF300/Thales oder Kronos/Leonardo)
- Aster30 B1 (alt)
- Aster30 B1 NT (neu)

+ die Bodenstation kann zusätzlich sechs Launcher vom Mittelstreckensystem MICA-VL oder CAMM-ER verwalten
- MICA-VL IR
- MICA-VL Radar
- CAMM-ER

Man startet also mit IRIS-T bei short- und mid-range und kann bei Bedarf nach oben in die long-range wachsen.
Bei SAMP/T NG startet man long-range und kann nach unten in die short- und mid-range wachsen.

Kann gegebenenfalls relevant werden wenn es bei einer Schiene zu Lieferschwierigkeiten mit Raketen kommt.
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