Krieg in der Ukraine
Re: Krieg in der Ukraine
Zum russischen Vorstoß im Donbass:
Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko, der als Offizier in der Brigade Asow dient, blickt pessimistisch auf die Lage der ukrainischen Armee im Sektor nördlich von Donetsk. Die ukrainische Verteidigung sei dort teilweise zusammengebrochen, viele Verbände seien überstrapaziert, ihre Moral leide. "Der einzige Grund, warum die Russen keinen tiefen Durchbruch schaffen, ist, dass ihre Truppen genauso erschöpft sind wie unsere", schreibt Ponomarenko auf Telegram. "Sie sind jedoch zahlenmäßig deutlich im Vorteil und verfügen über endlose Munitionsvorräte. Deshalb geht ihre Offensive weiter, und wir können sie jetzt nicht aufhalten. Und das liegt nicht an der Operation der ukrainischen Streitkräfte in Kursk." Seiner Meinung nach fehle es der ukrainischen Militärführung an einem Konzept zur Konsolidierung der Lage. (Quelle)
Zum ukrainischen Vorstoß in Kursk:
Die Ukrainer haben in der Oblast Kursk deutlich Boden gutgemacht und die Ortschaften Nechajew und Nischnaja Parowaja (hier) eingenommen. Die beiden Gemeinden liegen 17 km östlich von Sudscha. (Quelle)
Zur geostrategischen Lage:
Der belarussische Präsident Lukaschenka hat gegenüber russischen Medien bekräftigt, dass er seine Armee niemals im Ausland einsetzen werde. (Quelle)
Der russische Präsident Putin wird nächste Woche in die Mongolei reisen, obwohl das Land das Rom-Statut unterzeichnet hat und den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vollstrecken müsste. Ein Kreml-Sprecher gab sich demonstrativ gelassen, alle Aspekte der Reise seien abgestimmt und man habe beste Beziehungen zur Mongolei. Der IStGH und die ukrainische Regierung riefen Ulaanbaatar auf, die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Mongolei zu erfüllen, und Putin festzunehmen. (Quelle)
Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko, der als Offizier in der Brigade Asow dient, blickt pessimistisch auf die Lage der ukrainischen Armee im Sektor nördlich von Donetsk. Die ukrainische Verteidigung sei dort teilweise zusammengebrochen, viele Verbände seien überstrapaziert, ihre Moral leide. "Der einzige Grund, warum die Russen keinen tiefen Durchbruch schaffen, ist, dass ihre Truppen genauso erschöpft sind wie unsere", schreibt Ponomarenko auf Telegram. "Sie sind jedoch zahlenmäßig deutlich im Vorteil und verfügen über endlose Munitionsvorräte. Deshalb geht ihre Offensive weiter, und wir können sie jetzt nicht aufhalten. Und das liegt nicht an der Operation der ukrainischen Streitkräfte in Kursk." Seiner Meinung nach fehle es der ukrainischen Militärführung an einem Konzept zur Konsolidierung der Lage. (Quelle)
Zum ukrainischen Vorstoß in Kursk:
Die Ukrainer haben in der Oblast Kursk deutlich Boden gutgemacht und die Ortschaften Nechajew und Nischnaja Parowaja (hier) eingenommen. Die beiden Gemeinden liegen 17 km östlich von Sudscha. (Quelle)
Zur geostrategischen Lage:
Der belarussische Präsident Lukaschenka hat gegenüber russischen Medien bekräftigt, dass er seine Armee niemals im Ausland einsetzen werde. (Quelle)
Der russische Präsident Putin wird nächste Woche in die Mongolei reisen, obwohl das Land das Rom-Statut unterzeichnet hat und den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vollstrecken müsste. Ein Kreml-Sprecher gab sich demonstrativ gelassen, alle Aspekte der Reise seien abgestimmt und man habe beste Beziehungen zur Mongolei. Der IStGH und die ukrainische Regierung riefen Ulaanbaatar auf, die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Mongolei zu erfüllen, und Putin festzunehmen. (Quelle)
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Re: Krieg in der Ukraine
Das Verteidigungsministerium genehmigte die Lieferung des ukrainischen Schützenpanzers „Khorunzhy“ / Хорунжий
Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat den inländischen Schützenpanzer „Khorunzhy“, der das Ergebnis einer tiefgreifenden Modernisierung des sowjetischen BTR-60 ist, kodifiziert und zur Lieferung an die Streitkräfte zugelassen.
Die Karosserie des ukrainischen Schützenpanzers besteht aus hochwertigem finnischen Stahl, was den ballistischen Schutz des Fahrzeugs verbessert, ohne sein Gewicht zu erhöhen. Außerdem ist der Körper rundum vor 7,62-mm-Kugeln mit Stahlkern geschützt, die Frontpanzerung hält Schüssen eines großkalibrigen Maschinengewehrs aus einer Entfernung von 10 Metern stand.
Das Design des Rumpfbodens und spezielle Minenschutzsitze schützen den Landetrupp vor den Auswirkungen der Detonation auf Sprengkörper, die 6 kg TNT entsprechen.
„Khorunzhy“ ist deutlich leistungsstärker als der BTR-60, denn statt zwei 90-PS-Benzinmotoren ist im vorderen Teil des Rumpfes des neuen ukrainischen APC ein 330-PS-Dieselmotor verbaut. Es beschleunigt das Kampffahrzeug auf eine Geschwindigkeit von über 80 km/h und das Fassungsvermögen der Treibstofftanks ermöglicht eine Reichweite von mehr als einem halben Tausend Kilometer.
Eine grundlegend andere Anordnung der Karosserie verbesserte die Ergonomie und erleichterte die Landung, die durch den hinteren Teil des gepanzerten Fahrzeugs erfolgt.
Der neue Schützenpanzer ist mit moderner Elektronik, Überwachungskameras, einer Klimaanlage und einem autonomen Generator ausgestattet, der den Betrieb des Panzerfahrzeugs bei ausgeschaltetem Motor ermöglicht.
Was die Bewaffnung betrifft, verfügt der neue ukrainische Schützenpanzerwagen über ein Kampfmodul mit einem 14,5-mm-Maschinengewehr oder einer 30x113-mm-Kanone.
Der Schützenpanzer „Khorunzhy“ kann in sechs Varianten hergestellt werden: linearer gepanzerter Personentransporter, Personentransporter, Sanitäts-Evakuierungs-, Reparatur-Evakuierungs-, Kommandostab- und selbstfahrende Mörserfahrzeuge.



Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat den inländischen Schützenpanzer „Khorunzhy“, der das Ergebnis einer tiefgreifenden Modernisierung des sowjetischen BTR-60 ist, kodifiziert und zur Lieferung an die Streitkräfte zugelassen.
Die Karosserie des ukrainischen Schützenpanzers besteht aus hochwertigem finnischen Stahl, was den ballistischen Schutz des Fahrzeugs verbessert, ohne sein Gewicht zu erhöhen. Außerdem ist der Körper rundum vor 7,62-mm-Kugeln mit Stahlkern geschützt, die Frontpanzerung hält Schüssen eines großkalibrigen Maschinengewehrs aus einer Entfernung von 10 Metern stand.
Das Design des Rumpfbodens und spezielle Minenschutzsitze schützen den Landetrupp vor den Auswirkungen der Detonation auf Sprengkörper, die 6 kg TNT entsprechen.
„Khorunzhy“ ist deutlich leistungsstärker als der BTR-60, denn statt zwei 90-PS-Benzinmotoren ist im vorderen Teil des Rumpfes des neuen ukrainischen APC ein 330-PS-Dieselmotor verbaut. Es beschleunigt das Kampffahrzeug auf eine Geschwindigkeit von über 80 km/h und das Fassungsvermögen der Treibstofftanks ermöglicht eine Reichweite von mehr als einem halben Tausend Kilometer.
Eine grundlegend andere Anordnung der Karosserie verbesserte die Ergonomie und erleichterte die Landung, die durch den hinteren Teil des gepanzerten Fahrzeugs erfolgt.
Der neue Schützenpanzer ist mit moderner Elektronik, Überwachungskameras, einer Klimaanlage und einem autonomen Generator ausgestattet, der den Betrieb des Panzerfahrzeugs bei ausgeschaltetem Motor ermöglicht.
Was die Bewaffnung betrifft, verfügt der neue ukrainische Schützenpanzerwagen über ein Kampfmodul mit einem 14,5-mm-Maschinengewehr oder einer 30x113-mm-Kanone.
Der Schützenpanzer „Khorunzhy“ kann in sechs Varianten hergestellt werden: linearer gepanzerter Personentransporter, Personentransporter, Sanitäts-Evakuierungs-, Reparatur-Evakuierungs-, Kommandostab- und selbstfahrende Mörserfahrzeuge.



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Re: Krieg in der Ukraine
Bericht: Einigung auf Lieferung von US-Raketen
https://orf.at/stories/3368379/
US close to agreeing on long-range missiles for Ukraine; delivery to take months
https://www.reuters.com/world/us-close- ... 024-09-03/



https://www.facebook.com/kpszsu/posts/p ... tLX7DvBJDl




https://www.facebook.com/kpszsu/posts/927534496081166/
https://orf.at/stories/3368379/
US close to agreeing on long-range missiles for Ukraine; delivery to take months
https://www.reuters.com/world/us-close- ... 024-09-03/



https://www.facebook.com/kpszsu/posts/p ... tLX7DvBJDl

https://ferra-group.com/capabilities/re ... velopment/JDAM Extended Range (ER) Wing Kits
Ferra was awarded a sole source contract to develop and manufacture the Joint Direct Attack Munition Extended Range (JDAM ER) wing kits for the 500lb JDAM Smart bomb alongside Boeing and Defence Material Organisation (DMO). The original design was developed by the Australian Department of Defence (DoD) and is based on the Kerkanya concept. The objectives of JDAM ER program are to extend the range of the weapon to more than 3 times existing capability and to also give accuracy of 3 – 7 metres over that extended distance. Upon commencement of the program, Ferra had to work very closely with Boeing to transform a basic design / concept that was generated by DoD and convert it into a repeatable and producible aerospace product that would meet flight test requirements. This process entailed risk sharing, full transparency and flexibility. It delivered a very successful outcome which concluded with successful flight testing and qualification in 2014.
The sub system itself is made up of over 150 detail parts and includes managing a supply chain of over 30 local and international suppliers.




https://www.facebook.com/kpszsu/posts/927534496081166/
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 7. Jun 2025, 18:22, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Krieg in der Ukraine
Zur Lage im Sektor Pokrowsk:
Die finnische Analystenplattform 'Black Bird Group' geht davon aus, dass Pokrowsk in den nächsten Tagen eingekesselt und bestürmt werden könnte. Ukrainische Probleme ergäben sich laut 'BBG' vor allem hinsichtlich eines Munitionsmangels und ungenügend vorbereiteter Feldbefestigungen. Das größte und weithin unterschätzteste Problem sei aber, dass es der ukrainischen Armee noch nicht gelungen sei, einen Weg zu finden, frische Einheiten in die Stellungen zu rotieren, ohne dass die Russen dies bemerken und ausnutzen. Fast jeder russische Vorstoß seit April habe sich aus einer solchen Situation entwickelt. (Quelle) Somit wirkt sich auf operativer Ebene ausgerechnet ein Faktor negativ aus, der für die insgesamt höhere Kampfkraft der ukrainischen Infanterie auf taktischer Ebene entscheidend ist (dass die Soldaten regelmäßig zur Regeneration die Front verlassen können). Im Gegensatz dazu finden auf russischer Ebene keine Rotationen statt, Verluste werden lediglich durch Wehrersatz ausgeglichen.
Das geschilderte Problem steht jedoch auch in einem Zusammenhang mit Munitionsmangel vor allem im Bereich der Artillerie. Könnte man die Rotation durch Artillerie decken, wäre sie leichter durchzuführen.
Zur Lage in der Ukraine:
Russische ballistische Raketen haben das Gelände der Hochschule und des Krankenhauses von Poltawa getroffen. Nach ukrainischen Regierungsangaben kamen dabei 41 Zivilisten ums Leben, 180 Menschen wurden überdies verletzt. (Quelle) In der Nähe liegt das Armeeinstitut für Fernmeldetechnik der ukrainischen Armee. Es könnte das eigentliche Ziel gewesen sein.
Zu Ereignissen in Russland mit möglichen Auswirkungen auf den Krieg:
In Tscheljabinsk wurde ein Priester vom Dienst freigestellt, weil er sich weigert, das von Patriarch Kyrill eingeführte Gebet für den Sieg über die Ukraine zu sprechen. Pjotr Ustinow begründete seine Haltung damit, dass die Kirche nach den Geboten der Bibel für die Versöhnung zwischen Kriegsparteien eintreten solle, statt für den Sieg der einen über die anderen zu beten. Außerdem missfalle ihm an dem Gebet, dass Russland als "heiliges Russland" bezeichnet wird, obwohl nach christlichen Dogmen nur Personen heilig sein könnten. Ihm droht nun der Verlust der Pfarre. (Quelle)
Die finnische Analystenplattform 'Black Bird Group' geht davon aus, dass Pokrowsk in den nächsten Tagen eingekesselt und bestürmt werden könnte. Ukrainische Probleme ergäben sich laut 'BBG' vor allem hinsichtlich eines Munitionsmangels und ungenügend vorbereiteter Feldbefestigungen. Das größte und weithin unterschätzteste Problem sei aber, dass es der ukrainischen Armee noch nicht gelungen sei, einen Weg zu finden, frische Einheiten in die Stellungen zu rotieren, ohne dass die Russen dies bemerken und ausnutzen. Fast jeder russische Vorstoß seit April habe sich aus einer solchen Situation entwickelt. (Quelle) Somit wirkt sich auf operativer Ebene ausgerechnet ein Faktor negativ aus, der für die insgesamt höhere Kampfkraft der ukrainischen Infanterie auf taktischer Ebene entscheidend ist (dass die Soldaten regelmäßig zur Regeneration die Front verlassen können). Im Gegensatz dazu finden auf russischer Ebene keine Rotationen statt, Verluste werden lediglich durch Wehrersatz ausgeglichen.
Das geschilderte Problem steht jedoch auch in einem Zusammenhang mit Munitionsmangel vor allem im Bereich der Artillerie. Könnte man die Rotation durch Artillerie decken, wäre sie leichter durchzuführen.
Zur Lage in der Ukraine:
Russische ballistische Raketen haben das Gelände der Hochschule und des Krankenhauses von Poltawa getroffen. Nach ukrainischen Regierungsangaben kamen dabei 41 Zivilisten ums Leben, 180 Menschen wurden überdies verletzt. (Quelle) In der Nähe liegt das Armeeinstitut für Fernmeldetechnik der ukrainischen Armee. Es könnte das eigentliche Ziel gewesen sein.
Zu Ereignissen in Russland mit möglichen Auswirkungen auf den Krieg:
In Tscheljabinsk wurde ein Priester vom Dienst freigestellt, weil er sich weigert, das von Patriarch Kyrill eingeführte Gebet für den Sieg über die Ukraine zu sprechen. Pjotr Ustinow begründete seine Haltung damit, dass die Kirche nach den Geboten der Bibel für die Versöhnung zwischen Kriegsparteien eintreten solle, statt für den Sieg der einen über die anderen zu beten. Außerdem missfalle ihm an dem Gebet, dass Russland als "heiliges Russland" bezeichnet wird, obwohl nach christlichen Dogmen nur Personen heilig sein könnten. Ihm droht nun der Verlust der Pfarre. (Quelle)
Re: Krieg in der Ukraine
Zur Gesamtlage:
Der in Ungnade gefallene Ex-FSB-Oberst Igor Girkin alias Strelkow, die treibende Kraft hinter der Entstehung der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donetsk, hat sich aus dem Straflager gemeldet. Seiner Einschätzung nach sind die russischen Kriegsanstrengungen unter den herrschenden Bedingungen vergebens, und das sei allein die Schuld der politischen und militärischen Führung. "Die zweieinhalb Jahre andauernde maligne Praxis, Brände zu löschen, indem man Wasser in Bechern ausgießt", dauere an. "Daraus konnte und kann natürlich nichts werden", so Girkin. Es brauche daher den "vollen Einsatz der nationalen Kräfte", um den Krieg wenigstens "auf einen Waffenstillstand zu reduzieren".
Das "Kursker Abenteuer" der Ukraine (wie es im russischen Sprachgebrauch heißt) ziele nicht darauf ab, strategische Ergebnisse zu erzielen, sondern möglichst viele Kräfte der russischen Armee "an einem neuen, verlängerten Frontabschnitt zu binden". Überdies gehe es, "wie könnte es auch anders sein?", darum, "die Machtlosigkeit der zentralen Moskauer Behörden der Bevölkerung vor Augen zu führen". Girkin rechnet nun mit einer weiteren ukrainischen Offensive noch vor dem Winter, voraussichtlich im Oktober, die sich gegen die Krim oder das linke Ufer am unteren Dnepr richten werde: "Ich kann mir dessen nicht hundertprozentig sicher sein, halte die Wahrscheinlichkeit eines solchen Angriffs aber für ziemlich hoch".
Zur offiziellen Darstellung der Lage äußert er sich verächtlich und pessimistisch: "Keine wie auch immer gearteten Angriffe auf die Infrastruktur" der Ukraine würden "den Sieg oder auch nur eine Kompromisslösung" bringen. "Bloß eine entscheidende Niederlage der ukrainischen Streitkräfte kann den Sieg bringen". Anderenfalls werde die "sogenannte Ukraine weiterhin als Wegwerfwerkzeug dienen" [gemeint ist natürlich die NATO], um Russland "auf Dauer zu erschöpfen". Und "unter bestimmten, äußerst unangenehmen Umständen, bis hin zu unserer militärischen oder politischen Niederlage, hängt dieses Wort immer deutlicher und bedrohlicher über unserem Feldzug, ganz gleich, wie sehr sich die offizielle Propaganda aufbläst." (Quelle)
Da wartet schon die nächste Verurteilung wegen "Diskreditierung der Armee". Was wieder ganz erstaunlich ist. Wer sich durch seine Telegram-Zeitleiste arbeitet, wird feststellen, dass Girkin bis zu seiner Verhaftung alle Wendepunkte des Krieges vorhergesagt hat. Putins Russland erfüllt das entscheidende Merkmal eines "pathologisch-ideologischen Systems", wie Jordan Peterson es einmal klassifizierte: Offensichtliche Fakten werden geleugnet, obwohl deren Anerkennung der eigenen Ideologie zum Sieg verhelfen könnte.
Der in Ungnade gefallene Ex-FSB-Oberst Igor Girkin alias Strelkow, die treibende Kraft hinter der Entstehung der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donetsk, hat sich aus dem Straflager gemeldet. Seiner Einschätzung nach sind die russischen Kriegsanstrengungen unter den herrschenden Bedingungen vergebens, und das sei allein die Schuld der politischen und militärischen Führung. "Die zweieinhalb Jahre andauernde maligne Praxis, Brände zu löschen, indem man Wasser in Bechern ausgießt", dauere an. "Daraus konnte und kann natürlich nichts werden", so Girkin. Es brauche daher den "vollen Einsatz der nationalen Kräfte", um den Krieg wenigstens "auf einen Waffenstillstand zu reduzieren".
Das "Kursker Abenteuer" der Ukraine (wie es im russischen Sprachgebrauch heißt) ziele nicht darauf ab, strategische Ergebnisse zu erzielen, sondern möglichst viele Kräfte der russischen Armee "an einem neuen, verlängerten Frontabschnitt zu binden". Überdies gehe es, "wie könnte es auch anders sein?", darum, "die Machtlosigkeit der zentralen Moskauer Behörden der Bevölkerung vor Augen zu führen". Girkin rechnet nun mit einer weiteren ukrainischen Offensive noch vor dem Winter, voraussichtlich im Oktober, die sich gegen die Krim oder das linke Ufer am unteren Dnepr richten werde: "Ich kann mir dessen nicht hundertprozentig sicher sein, halte die Wahrscheinlichkeit eines solchen Angriffs aber für ziemlich hoch".
Zur offiziellen Darstellung der Lage äußert er sich verächtlich und pessimistisch: "Keine wie auch immer gearteten Angriffe auf die Infrastruktur" der Ukraine würden "den Sieg oder auch nur eine Kompromisslösung" bringen. "Bloß eine entscheidende Niederlage der ukrainischen Streitkräfte kann den Sieg bringen". Anderenfalls werde die "sogenannte Ukraine weiterhin als Wegwerfwerkzeug dienen" [gemeint ist natürlich die NATO], um Russland "auf Dauer zu erschöpfen". Und "unter bestimmten, äußerst unangenehmen Umständen, bis hin zu unserer militärischen oder politischen Niederlage, hängt dieses Wort immer deutlicher und bedrohlicher über unserem Feldzug, ganz gleich, wie sehr sich die offizielle Propaganda aufbläst." (Quelle)
Da wartet schon die nächste Verurteilung wegen "Diskreditierung der Armee". Was wieder ganz erstaunlich ist. Wer sich durch seine Telegram-Zeitleiste arbeitet, wird feststellen, dass Girkin bis zu seiner Verhaftung alle Wendepunkte des Krieges vorhergesagt hat. Putins Russland erfüllt das entscheidende Merkmal eines "pathologisch-ideologischen Systems", wie Jordan Peterson es einmal klassifizierte: Offensichtliche Fakten werden geleugnet, obwohl deren Anerkennung der eigenen Ideologie zum Sieg verhelfen könnte.
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Re: Krieg in der Ukraine
UK to provide £162 million package of air defence missiles for Ukraine as Defence Secretary meets international partners
https://www.gov.uk/government/news/uk-t ... l-partners
https://www.gov.uk/government/news/uk-t ... l-partners
https://www.linkedin.com/posts/thales-d ... 88003-2hEcThales welcomes the news that 650 Lightweight Multirole Missile (LMM) systems will be supplied to #Ukraine to boost the country’s air defence capabilities.
This £162mil contract is the first to be signed under Task Force Hirst, which has been established to deliver a deeper defence industrial partnership between the UK and Ukraine.
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 16. Sep 2024, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Krieg in der Ukraine
Zu Ereignissen in Russland mit möglichen Auswirkungen auf den Krieg:
Igor Girkin alias Strelkow wird auf Frontbewährung entlassen. Dies teilten seine Anwälte mit. Wie andere Begünstigte der Amnestieregelung, muss er nun sechs Monate an vorderster Front kämpfen, dann werden ihm seine Reststrafe erlassen und seine Bürgerrechte wiederhergestellt. (Quelle)
Interessante Entwicklung, zumal angesichts der Tatsache, dass Girkin erst kürzlich aus dem Straflager heraus mal wieder das Gesetz gegen Diskreditierung der Armee verletzt hat. Der Regierung sollte klar sein: Bei jemandem, der so bekannt und respektiert ist wie Girkin, muss eine solche Versetzung nichts bedeuten, da werden sich genügend Freunde finden, die dafür sorgen, dass er keinen bedauerlichen Unfall erleidet. Offenbar sollte die Verurteilung nur ein Schuss vor den Bug sein und den Nationalisten zeigen, dass auch Kriegsbefürworter keinen Freibrief zur Regierungskritik haben? Es wird spannend zu sehen, wie es nun weitergeht. Girkin ist mit Sicherheit Putins profiliertester Kritiker auf der Rechten. Bis zum faktischen Verbot der Milblogger hat er noch zwei Monate Zeit, um die offizielle Linie so richtig zu unterminieren.
Zu Waffenlieferungen an die Kriegsparteien:
Deutschland stellt der Ukraine 12 weitere Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000 zur Verfügung. (Quelle)
Zu Kriegsverbrechen:
In Pokrowsk wurden mehrere ukrainische Kriegsgefangene von russischen Soldaten ermordet. Dies ist bereits der fünfzehnte Fall seit November. (Quelle)
Igor Girkin alias Strelkow wird auf Frontbewährung entlassen. Dies teilten seine Anwälte mit. Wie andere Begünstigte der Amnestieregelung, muss er nun sechs Monate an vorderster Front kämpfen, dann werden ihm seine Reststrafe erlassen und seine Bürgerrechte wiederhergestellt. (Quelle)
Interessante Entwicklung, zumal angesichts der Tatsache, dass Girkin erst kürzlich aus dem Straflager heraus mal wieder das Gesetz gegen Diskreditierung der Armee verletzt hat. Der Regierung sollte klar sein: Bei jemandem, der so bekannt und respektiert ist wie Girkin, muss eine solche Versetzung nichts bedeuten, da werden sich genügend Freunde finden, die dafür sorgen, dass er keinen bedauerlichen Unfall erleidet. Offenbar sollte die Verurteilung nur ein Schuss vor den Bug sein und den Nationalisten zeigen, dass auch Kriegsbefürworter keinen Freibrief zur Regierungskritik haben? Es wird spannend zu sehen, wie es nun weitergeht. Girkin ist mit Sicherheit Putins profiliertester Kritiker auf der Rechten. Bis zum faktischen Verbot der Milblogger hat er noch zwei Monate Zeit, um die offizielle Linie so richtig zu unterminieren.
Zu Waffenlieferungen an die Kriegsparteien:
Deutschland stellt der Ukraine 12 weitere Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000 zur Verfügung. (Quelle)
Zu Kriegsverbrechen:
In Pokrowsk wurden mehrere ukrainische Kriegsgefangene von russischen Soldaten ermordet. Dies ist bereits der fünfzehnte Fall seit November. (Quelle)
Re: Krieg in der Ukraine
Korrektur!
Girkin dementiert: "Die Information, dass Igor die Strafkolonie verlässt und zur SMO geht, entspricht nicht der Realität und ist eine Fälschung. Die Verteidigung von Igor Iwanowitsch und seine Familie verfügen nicht über solche Informationen." (Quelle)
Jetzt möchte ich aber mal wissen, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat.
Girkin dementiert: "Die Information, dass Igor die Strafkolonie verlässt und zur SMO geht, entspricht nicht der Realität und ist eine Fälschung. Die Verteidigung von Igor Iwanowitsch und seine Familie verfügen nicht über solche Informationen." (Quelle)
Jetzt möchte ich aber mal wissen, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat.
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- Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13
Re: Krieg in der Ukraine
Helicópteros Kamov a caminho da Ucrânia
https://www.portugal.gov.pt/pt/gc24/com ... da-ucrania
Nach einer Anfrage der ukrainischen Regierung vom 23. Februar 2023 hat die portugiesische Regierung die Lieferung von sechs mittleren Transporthubschraubern Kamov Ka-32A11BC, die bisher eingelagert waren, beschlossen. Diese Lieferung wurde nun abgeschlossen.
Ukraine Defence Contact Group: Pistorius trifft Selenskyj in Ramstein
https://www.portugal.gov.pt/pt/gc24/com ... da-ucrania
Nach einer Anfrage der ukrainischen Regierung vom 23. Februar 2023 hat die portugiesische Regierung die Lieferung von sechs mittleren Transporthubschraubern Kamov Ka-32A11BC, die bisher eingelagert waren, beschlossen. Diese Lieferung wurde nun abgeschlossen.
Ukraine Defence Contact Group: Pistorius trifft Selenskyj in Ramstein
Deutschland hat bereits drei PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Luftverteidigungssysteme aus eigenen Beständen inklusive zahlreichen Lenkflugkörpern und Ersatzteilen an die Ukraine geliefert. Darüber hinaus finanziert Deutschland jeweils zwölf Luftverteidigungssysteme IRIS-T kurzer und mittlerer Reichweite inklusive Lenkflugkörpern, insgesamt also 24 Stück. Sieben wurden bereits geliefert und vier weitere sollen noch in diesem Jahr die Ukraine erreichen.
Außerdem werden der Ukraine in den kommenden Jahren noch weitere Flugabwehrsysteme zur Verfügung gestellt, wie zum Beispiel Stinger-Raketen und Skynex-Systeme sowie mehr als 60 Flugabwehrkanonenpanzer Gepard. Aus diesem Paket werden bis 2026 insbesondere IRIS-T-Systeme und -Raketen sowie weitere Gepard-Panzer die ukrainischen Streitkräfte erreichen.
Über das multinationale Special Training Command in Strausberg wurden seit November 2022 über 16.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte in 400 Trainingsmodulen ausgebildet. Für das laufende Jahr 2024 allein liegt das Ziel bei 10.000 Soldatinnen und Soldaten.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/ukrain ... in-583361658 Kampfpanzer Leopard 1 A5 hat Deutschland gemeinsam mit Dänemark bereits geliefert. Weitere 77 Leopard 1 A5 werden in einem Projekt mit Dänemark und den Niederlanden so schnell wie möglich hinzukommen. Auch die Lieferung weiterer Minenräum- und Brückenlegepanzer sowie Bergepanzer und gepanzerter Truppentransporter ist geplant.
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 14. Sep 2024, 22:25, insgesamt 3-mal geändert.