maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Sorry...aber das entspricht weder aktuell noch historisch der Wahrheit.
1. "In der Regel" = Es gibt Ausnahmen. "Verkaufen sich […] auch am besten" = Sie verkaufen sich nicht ausschließlich dort.
2. Allerdings werfen Sie hier Äpfel und Birnen durcheinander. Es geht doch nicht darum, ob man eine Bombe an die Tragfläche eines Strahltrainers flanschen kann, um sie über irgendeinem Luft-Boden-Schießplatz abzuwerfen, sondern um der Strahltrainer als Kampfflugzeug gegen Erd- oder gar gegen Luftziele gebraucht werden soll. Weiter im Folgenden:
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Damals: Die Alphajets der Deutsche und Franzosen waren bewaffnet...und Deutschland/Frankreich hatten wie viele Überschalljets damals? Vierstellig je....
Die Franzosen benutzten ihre Alpha Jets natürlich zum Waffentraining. Sie wurden zugunsten der unbewaffneten PC-21 ausgemustert. Deutschland musste nach 1990 seinen Bestand an Kampfflugzeugen verringern, um den Bestimmungen des 2+4-Vertrages zu entsprechen, dazu wurden die Alpha Jets ausgewählt, da die Erdkampfgeschwader der Luftwaffe als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurden.
Übrigens: Als 1991 die Türkei im Zuge des Golfkriegs um Beistand durch die NATO zur Abwehr möglicher Grenzverletzungen seitens der irakischen Luftwaffe bat, handelte sich Deutschland viel Spott und Ärger ein, weil es nur 18 Alpha Jets entsandte. Die Flugzeuge, so der einhellige Tenor, taugten nicht für die Abwehr von Bedrohungen aus der Luft – und so ist es ja auch.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Die Griechen haben rund 200 Überschalljets....die Texan II sind trotzdem bewaffnet.
Ja, und? Sie betreiben damit ja auch Waffentraining.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Aktuell: Das US Air Force Operations Command (AFSOC) bekommt 75 OA-1K Sky Warden
Ja. Für Einsätze gegen irreguläre Kräfte über unverteidigten Lufträumen. Und ausdrücklich nur gegen diese.
Ich schrieb ja bereits mehrmals: Erdkampfflugzeuge machen allenfalls für Staaten Sinn, die es mit irregulären Kräften auf ihrem Staatsgebiet zu tun haben (oder für Staaten wie die USA, die in Auslandseinsätzen irreguläre Kräfte in Ländern wie Afghanistan oder Somalia bekämpfen). In dem Fall sind sie die günstigere Alternative zu Mehrzweckkampfflugzeugen.
In einem Konflikt gegen Peer Adversaries jedoch sind diese Flugzeuge hoffnungslos verwundbar.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Der "globale Süden" kann sich teurere Überschalljets nicht leisten, was im Umkehrschluss nicht heißt, dass die Luftwaffen die sich Überschalljets leisten können auf die Bewaffnung ihrer Trainer verzichten.
Siehe oben.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Für Österreich gilt - es macht Sinn, führt zu mehr Sicherheit im Flugbetrieb und ist auch unter Berücksichtigung der Kosten / Nutzen Faktoren effektiver Piloten im Land auszubilden
Absolut richtig.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20und es macht Sinn die dafür erforderlichen Kapazitäten auch für den Einsatz zu nutzen.
Welche Art Einsatz? Die Flugzeuge könnten zum Erdkampf nur unter bestimmten Voraussetzungen und für die Luftraumüberwachung überhaupt nicht effektiv eingesetzt werden. Und ergibt diese Nutzung Ihrer Meinung nach auch dann noch Sinn, wenn die Gelder, die für den Aufbau dieser Nischenfähigkeiten ausgegeben werden, in anderen Bereichen fehlen?
Das ist die Frage, um die es mir geht.
Mich wundert, offen gestanden, der zunehmende Widerspruch zwischen den früheren und heutigen Aussagen vieler Forenmitglieder: Anfang 2022 galt Euch der "Saab 105-Ersatz" noch als Vorzeichen von Kürzungen bei den Luftstreitkräften. Die von Teilen der Politik, inklusive einer derzeitigen Regierungspartei, ausdrücklich als Typhoon-Ersatz beworbene M-346 galt Euch als politische Torheit. Ein Jahr später, und auf einmal soll die M-346 sogar der Typhoon überlegen sein?
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20(Der kleine Teil EF-Zweisitzer mag hier fraglich sein - insbesondere wenn es in einer möglichen Zukunft gar keinen Überschall-Zweisitzer mehr gibt....[nur als Beispiel F-35]...man würde hier Ausbildungssylabus aufbauen der zu einem effektiven Nutzungsdauer <10 Jahre führt [völlig sinnbefreit also])
Sinnbefreit würde ich das nicht nennen, es sei denn, die Anschaffung von Zweisitzern würde zu Kürzungen in anderen Bereichen führen. Insgesamt kann sich das schon rechnen, vor allem, wenn es helfen sollte, die Zahl der Besatzungen zu erhöhen. Das käme ja auch einem eventuellen Typhoon-Ersatz zugute. Leasing könnte hier eine Option sein.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Der Anteil an hoch/schnell sinkt in der militärischen Luftfahrt gegenüber dem Anteil hoch+tief/langsam und zwar dramatisch.
Also, das ist eine gewagte Feststellung. Woran machen Sie das fest?
Bitte nicht an den TB2-Bayraktar-Drohnen, die aus unerfindlichen Gründen immer noch in aller Munde sind. Die wurden von den Russen zu Dutzenden aus dem Himmel gepustet, nachdem sie endlich darauf gekommen waren, dass man einen konventionellen Krieg nicht ohne Flugabwehr führen kann. ;)
Wo verdrängen langsame Tiefflieger die gegenwärtige Hauptbewaffnung der meisten Luftstreitkräfte?
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Und der Kosten/Nutzen-Abnützungseffekt ist sehr relevant auch gerade eben in der Ukraine. Dieses Monat wurden bereits über 300 Shaheds abgefangen zu üppig geschätzt bestenfalls USD15Mio. Materialkosten für den Angreifer. Die Kräfte die das bindet und die Kosten (ich schätz mal 250Mio. exkl. Personal und Schäden!) die das verursacht stehen in keinem Verhältnis.
Die Salve eines FlakPz Gepard kostet zwischen €800 und €2.000, ein IRIS-T-SLM-LFK kostet €430.000.
Leonardo bewirbt die Flugstundenkosten der M-346 mit "ca. $10.000".
Sollte das Flugzeug mit einem MK-Pod ausgestattet sein, würden sich die Kosten für dessen Einsatz auch im niedrigen vierstelligen Bereich liegen; bei einem Einsatz des von Leonardo vorgesehenen LFK AIM-9X würden ca. $450.000 pro Schuss fällig.
Die Kosten für den Waffeneinsatz wären also ähnlich, allerdings kostet weder ein FlakPz Gepard noch eine IRIS-T SLM-Feuereinheit $10.000 pro Stunde im Betrieb. Das geht sich nicht aus.
Welche Luftwaffe benutzt Kampfflugzeuge, vor allem langsame Erdkampfflugzeuge oder gar Prop-Trainer, in der vorgeschlagenen Rolle als eine Art mobile Flugabwehr zum Abschuss von Marschflugkörpern und Drohnen?
Warum macht das niemand, wenn es nur Vorteile bringen soll? Ich verstehe nicht.
maro-airpower hat geschrieben: ↑So 28. Mai 2023, 14:20Macht das Beispiel F-35 Schule sinken selbst bei überschallfähigen Lzf die real geflogenen Geschwindigkeiten. Stealth gibts inzwischen nicht nur im Radio sondern auch im Infrarotspektrum und erfordert geringe Oberflächentemperaturen - daher geringe Luftreibung - daher geringe Geschwindigkeit. Die F-35 hat max. 190kN Schub und wiegt 16t . Die F-106 ging damals mit 106kN und dem selben Gewicht Mach 2.3....glaubt wirklich jemand, dass das Flugzeug aerodynamisch so ineffizient ist oder hat das vielleicht einen andere Gründe weshalb die gebauten und geflogenen Geschwindigkeiten effektiv sinken?
Die F-35 ist im Prinzip ein Jagdbomber zu klassifizieren, was man schon daran sieht, dass alle Betreiber, die es sich leisten können, weiterhin auf Luftüberlegenheitsjäger setzen. Sie beherrscht den Luftkampf natürlich, stützt sich aber stärker als andere gegenwärtige und künftige Flugzeuge der fünften und sechsten Generation auf ihre LO-Eigenschaften sowie ihr ausgesprochen leistungsstarkes Radar, das ihr Standoff-Fähigkeiten bringt.
Die Begrenzung des Musters auf Mach 1,6 hängt eigentlich nur damit zusammen, dass es sich um eine Familie von Flugzeugen handelt, zu der auch die VTOL-Variante F-35C gehört, die schwerer ist und eine veränderte Zelle besitzt. Die ganze Familie musste im Namen der Kommunalität an den Leistungsgrenzen der F-35C ausgerichtet werden. Kommunalität war eine Kernforderung der amerikanischen Parlaments. Übrigens wäre die F-35 mit ihren ~1.975 km/h immer noch doppelt so schnell wie bspw. die M-346FA, die maximal 1.090 km/h erreicht.
Indes: Die F-22 fliegt Mach 1,82 schnell, ihr geplanter Ersatz, NGAD, soll "deutlich schneller" sein. FCAS und Tempest sollen laut den Entwürfen jeweils Geschwindigkeiten über Mach 2,0 erfliegen. Die Su-57 erreicht laut russischen Angaben Mach 2,0, die J-20 nach chinesischen Angaben mehr als Mach 2,0. Es gibt bei modernen Kampfflugzeugen
keinen Trend zu "langsameren" Geschwindigkeiten. Aus den bereits mehrfach benannten Gründen: Um LFK kinetisch abzuwehren, muss man schnell sein. Auch Flugzeuge der fünften Generation sind davon betroffen, LO bedeutet nicht "unsichtbar".