Andreas Mölzer „Nehammer schlichtes politisches Gemüt“
Auch die europäische Verteidigungsinitiative Sky Shield war ein Thema. Mölzer, strikt: „Sky Shield wird tausendprozentig begraben. Das ist ja in Wirklichkeit ein NATO-Projekt.“
Warum bietet die "Krone" solchen Typen überhaupt eine Bühne?
maro-airpower hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 22:44Die Station auf dem Mond hat er vergessen. Aber das kann er nicht wissen, die ist ja streng geheim....
Die Visionen des ORF und von Prof. Filzmaier über ESSI:
Wir werden ja sehen was kommt. Ich selbst wäre für eine europäische Lösung.
Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Di 7. Jan 2025, 23:34
von Phoenix
Sowohl Iris T als auch Sampt wären Europäisch. Nur bei Long Range ist das Thema Patriot statt Sampt. Wobei die Frage ost wohin sich Iris T entwickelt und ob es nicht annährend gleiche Leistungen erbringt - Thema SLX bzw. später noch HypersonicDefense. Ich fä de Sampt halt soannend als eine Lösung mit unterschiedlichen Effektoren die heute schon praktisch das ganze Spektrum abdeckt
Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Mi 8. Jan 2025, 08:16
von theoderich
Sky Shield: Auch der Himmel wird zum Zankapfel zwischen FPÖ und ÖVP
Sie war ein von FPÖ-Chef gerne genanntes Wahlkampfthema, gleichzeitig ein Prestigeprojekt der ÖVP – und dürfte Gegenstand harter Verhandlungen zwischen beiden Parteien sein, wenn es um eine Regierungsbildung geht: Die „European Sky Shield Initiative (ESSI)“.
Mit ihr bekäme Österreich die Möglichkeit, seinen Luftraum zu verteidigen, ihn nicht nur zu überwachen, wie es bisher der Fall war. Für die FPÖ, die ein starkes Bundesheer (unter anderem die Reaktivierung der verpflichtenden Milizübungen) fordert, sei das nicht mit der Neutralität vereinbar. Ein Sky-Shield-Beitritt „höhle die Neutralität Österreichs aus“ – eine Annahme, die der Großteil der Verfassungs- und Völkerrechtler anders sieht.
„Einkaufsplattform?“
Grundsätzlich ist Sky Shield vor allem eine Möglichkeit, gemeinsame Beschaffungen im Bereich der ohnehin teuren Luftverteidigung zu tätigen. Zusätzlich würde es einem verbesserten Informationsaustausch zwischen den Teilnehmerstaaten dienen. Das österreichische Radarsystem „Goldhaube“ kann etwa Flugbewegungen von Berlin bis Sarajevo wahrnehmen. Durch einen dichteren Informationsfluss könne man rascher auf Bedrohungen reagieren, so das Argument der Sky-Shield-Befürworter. Die Gegner wiederum argumentieren, dass gerade dieser Austausch einen Neutralitätsbruch darstelle.
NATO-Beitritt?
Das FPÖ-Argument, ein Beitritt zu Sky Shield sei ein „NATO-Beitritt durch die Hintertür“, ist wiederum laut Völkerrechtlern falsch – schließlich sei die Initiative von Deutschland gestartet worden, auch die neutrale Schweiz habe sich neben 19 anderen Staaten angeschlossen. Und die Teilnahme an einer europäischen Initiative verletze Österreichs Neutralität nicht.
Auf Grundlage des Artikels 23j. im Bundesverfassungsgesetz stellt das Bundesheer derzeit etwa Soldaten für „Rapid Deployment Capacity“ der Europäischen Union – ein brigadestarker Verband, der theoretisch zu gewissen Anlassfällen in einem 6.000 Kilometer-Radius um Brüssel einsetzbar wäre. An der NATO-Mission KFOR im Kosovo beteiligt sich Österreich übrigens seit 1999.
Ein weiteres Argument der Sky-Shield-Befürworter: Österreich entscheide eigenständig, wann und ob man die Systeme einsetze. Die Teilnahme verpflichte nicht automatisch zu gemeinsamen militärischen Einsätzen oder Aktionen.
IRIS-T-Beschaffung
Aus ÖVP-Kreisen ist zu vernehmen, dass man bei etwaigen Regierungsverhandlungen Sky Shield vehement verteidigen werde. Die Beschaffung einer bodengebundenen Flugabwehr mittlerer Reichweite etwa sei so günstiger zu bewerkstelligen wie im Verbund mit den ESSI-Partnern.
Dabei geht es in naher Zukunft vor allem um die Beschaffung von Flugabwehrraketen mittlerer Reichweite – höchstwahrscheinlich der in Deutschland produzierten IRIS-T SLM (Reichweite: 40 km weit, 20 km hoch). IRIS-T-Systeme haben sich vor allem bei der Verteidigung des ukrainischen Luftraums profiliert und sind Objekt der Begierde einiger Staaten.
Zusätzlich soll – so kein Sky-Shield-Ausstieg erfolgt – eine bodengebundene Flugabwehr hoher Reichweite (ab 50 km) beschafft werden. Bis zu sieben Milliarden Euro dürfte das gesamte Paket kosten. Geld, das die FPÖ gerne in den Staatshaushalt spülen würde. Es ist dennoch zu erwarten, dass die ÖVP bei diesem Projekt hart bleibt.
„Skyranger“ bestellt
Im Bereich der Flugabwehr auf kürzeste Reichweite – also jenem Bereich, in dem die derzeit und künftig wohl größte Gefahr durch Drohnen droht – hat sich in Österreich seit Beginn des Ukraine-Krieges bereits einiges getan: Mit der Bestellung von 36 „Skyranger“-Systemen und der Modernisierung der 35 mm-Zwillingsgeschütze wird das Bundesheer über eine schlagkräftige Luftverteidigung gegen Drohnen verfügen.
Leider beide Artikel hinter der Bezahlschranke. Der Presse Bericht wäre zudem interessant. Da scheint man bezüglich eines guten Kompromisses bereits Lunte zu riechen;-)
Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Mi 8. Jan 2025, 13:54
von Milizler
Der Presse Artikel geht da nicht auf einzelne Systeme ein.
Erwähnt lediglich das eine Beschaffung auch au#erhalb Sky Shield möglich ist. Er suggeriert aber, daß Sky Shield primär kurz und mittelstrecke umfasst und Langstrecke gar kein Thema sei - das hätte ich eigentlich immer genau anders verstanden.
Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Mi 8. Jan 2025, 14:12
von theoderich
Die Presse hat geschrieben:Die FPÖ hält den Beitritt Österreichs dennoch für neutralitätswidrig. Für sie wird die Initiative von einem Militärbündnis, das mehrheitlich aus Nato-Staaten besteht, betrieben. Durch den Beitritt werde Österreich auch Teil der Allianz. Denn auch Österreich werde im Sky-Shield-Verbund Radardaten austauschen müssen, um seine Waffen einsetzen zu können.
Militärintern können diese Bedenken rund um den Kauf der Mittelstreckensysteme nicht nachvollzogen werden. Einen Austausch von Radardaten gebe es bereits zuhauf und er habe bisher nie neutralitätsrechtliche Probleme verursacht, heißt es. Hiervon würde sich die Teilnahme am Sky Shield nicht wesentlich unterscheiden, zumal die Entscheidungskompetenz über einen Einsatz dieser Waffen in Österreich verbleibe.
Weiteres System offen
Österreich will aber auch Langstrecken-Abwehrsysteme ab 50 Kilometern Reichweite beschaffen. Das wurde von Türkis-Grün in einem Ministerratsvortrag im November 2023 beschlossen. Um diese Waffen einsetzen zu können, müsste eine deutliche weitere Kooperation beim Informationsaustausch mit Nato-Staaten erfolgen. „Das ist tatsächlich nicht alleine für Österreich lösbar. Da geht es dann um den möglichen Zugriff auf Nato- beziehungsweise US-Luft- und Weltraumlagedaten“, sagt Mader. Mader macht aber darauf aufmerksam, dass solch eine Langstreckenabwehr eigentlich gar nicht eine Überlegung der Sky-Shield-Initiative sei: Dabei gehe es im Kern nur um die Kurz- und Mittelstrecke.
Was die "Presse" hier verbreitet ist schlichtweg falsch. Und - bei aller Wertschätzung für die journalistische Arbeit von Georg Mader - auch seine zitierten Aussagen sind faktenwidrig.
Re: Entwicklungen Fliegerabwehr
Verfasst: Mi 8. Jan 2025, 16:11
von Phoenix
Für Patriot oder vergleichbares brauchenich doch echt nur das Radar des Systems - vor allem bei aktueller 360 Grad Abdeckung. Etwas im Weltraum oder Airborne vergrößert ev. die Vorwarnung - aber das wars auch. Zum Schutz im Nahbereich noch Skyranger oder 35er Einheiten und gut ist