Re: Schweiz: Weiterentwicklung der Armee
Verfasst: Fr 2. Feb 2024, 09:21
Die Armeefinanzen auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit ausrichten
Donnerstag, 01. Februar 2024 17h35
Medienmitteilung
Kommission lässt sich über Finanzlage der Armee informieren und wird im März mehrere Punkte vertiefen
Verzögerte und nicht-lineare Erhöhung des Armeebudgets
Mit dem Entscheid der Bundesversammlung im Dezember 2023, den Anstieg des Armeebudgets auf ein Prozent BIP bis 2035 zu erstrecken und das Ausgabenwachstum in den Jahren 2024 bis 2027 zu verlangsamen, fehlen der Armee im Vergleich im Vergleich zum Voranschlag 2023 rund CHF 11.7 Milliarden. Dadurch verschiebt sich die Umsetzung des geplanten ersten Modernisierungsschrittes zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit bis in die 2040er-Jahre hinein.
In den nächsten Jahren gelangen zudem zahlreiche Systeme der Bodentruppen an das Ende ihrer Nutzungsdauer, wie die Armee 2019 im Grundlagenbericht "Zukunft der Bodentruppen" dargelegt hat. Wenn die Erneuerung der Artillerie und Nutzungsverlängerungen für die Panzer 87 Leo nicht rechtzeitig finanzierbar sind, droht der Armee der Verlust des Heeres mit seinen mechanisierten Truppen.
https://www.vbs.admin.ch/de/nsb?id=99923Durch die Verpflichtungskredite für die Erneuerung der Mittel der Luftverteidigung sind die Verpflichtungen derzeit besonders hoch und belaufen sich auf CHF 11.4 Milliarden (zzgl. CHF 2 Mrd. für Material, Erprobungen und Munition). Da für das Jahr 2024 kaum ein Anstieg der Finanzen der Armee stattfand, mussten Verpflichtungen im Umfang von rund CHF 800 Millionen ins Jahr 2025 verschoben werden. Für das Jahr 2024 sind die Zahlungen entsprechend sichergestellt und geregelt.
Für das Jahr 2025 und bis ins Jahr 2028 werden wiederum Verhandlungen mit Lieferanten notwendig und Lösungen zur Aufsplittung der Zahlungen gesucht werden müssen. Dies kann im schlimmsten Fall zu verspäteten Lieferungen und Verzögerungen in Projekten führen.
Neue (umfangreiche) Investitionen in die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit sind entsprechend erst in den frühen 2030er-Jahren wieder möglich.
Donnerstag, 01. Februar 2024 17h35
Medienmitteilung
Kommission lässt sich über Finanzlage der Armee informieren und wird im März mehrere Punkte vertiefen
Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerates (SiK-S) hat sich von der Vorsteherin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und vom Armeechef über die Finanzlage der Armee im Detail orientieren lassen. Die Kommission hat beschlossen, sich an einer Sitzung in der ersten Märzhälfte ausführlich damit zu beschäftigen, wie der Bundesrat die Verteidigungsfähigkeit der Armee zu erhöhen gedenkt. In diesem Rahmen wird sie sich auch vertieft mit den aus Investitionen entstandenen Verbindlichkeiten der Armee befassen.
https://www.parlament.ch/press-releases ... 02-01.aspxDie Kommission erinnert an den Grundsatzentscheid des Bundesrates vom Januar 2023, wonach die schrittweise Erhöhung der Armeeausgaben auf ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erst 2035 vollzogen sein muss. Dieser Aufschub bedeutet, dass der Armee für den Zeitraum 2024–27 2,1 Milliarden Franken weniger zur Verfügung stehen als ursprünglich beschlossen. Vor diesem Hintergrund ist die Armee seit Januar 2023 daran, ihre Planungen anzupassen. Die SiK-S hat Kenntnis davon genommen, dass die vollständige Begleichung der Verbindlichkeiten in Höhe von 13 Milliarden Franken zeitlich gestaffelt werden muss und erst 2028 abgeschlossen sein wird. Für 2024 konnte bereits eine Lösung gefunden werden. Die Kommission hat beschlossen, sich an einer Sitzung während der Frühjahrssession im Detail mit diesen Verbindlichkeiten und den Plänen des VBS für eine gestaffelte Zahlung zu befassen.