Alouette-Nachfolge | Jetzt könnte es schnell gehen mit den Heeres-Hubschraubern
Auch in der „Agenda weiß-grün“ der neu formierten steirischen Landesregierung findet man sie im Kapitel Sicherheit an erster Stelle: die Absicherung des Bundesheerstandortes Aigen „durch eine rasche Entscheidung der Nachfolge der Alouette III“. Diese fällt aber bekanntlich nicht in der Grazer Burg, sondern in Wien durch die kommende Bundesregierung.
Sollte die türkis-grüne Koalition dieser Tage ihre Arbeit aufnehmen, könnte sie den Kauf neuer Mehrzweckhubschrauber sofort absegnen. Die Grundlagen dafür wurden inzwischen im Verteidigungsministerium aufbereitet. Zwei europäische Typen stehen laut Informationen der Kleinen Zeitung in der engeren Auswahl: der H-145 von Airbus und der 109AW Trekker von Leonardo.
Um dem neuen Regierungsteam die Entscheidung zu erleichtern, sind in den Paketen zum Anschaffungspreis auch die sogenannten Lebenszykluskosten eingerechnet. Ob das Geschäft direkt mit dem Hersteller oder in der Form „Government-to-Government“ abgeschlossen wird, hängt laut Verteidigungsministerium vom jeweiligen Typen ab.
Und da gibt es in Aigen einen klaren Favoriten: „Der H-145 würde vom Profil her genau zu uns passen“, sagt Vizeleutnant Heimo Maringer, Personalverteter und Mitglied im Fachausschuss Luftstreitkräfte. Schon länger trägt man sich im Ennstal mit der Idee, in der Aigener Werft im Sinne der Kosteneffizienz auch die sieben Eurocopter 135 (ebenfalls aus dem Hause Airbus) der Polizei mitzuwarten.
Betrieb immer schwieriger
„Bevor gar nichts kommt“, würden Werft und Staffel auch das italienische Modell in Aigen begrüßen, sagt Maringer. Bedenken gibt es bei dem Hersteller allerdings wegen fehlender Erfahrungswerte im militärischen Bereich und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Fehlende Ersatzteile sind es auch, die den sicheren Betrieb der Alouette III zunehmend schwieriger und teurer machen. Immer öfter müssen Maschinen für längere Zeit abgestellt werden oder scheiden ganz aus. „Einen Einsatz wie bei der Schneekrise können wir diesen Winter noch bewältigen, in zwei, drei Jahren bin ich mir da nicht mehr so sicher“, sagt Staffelkommandant Oberstleutnant Udo Koller.
Derzeit hat Koller im Ennstal sieben Alouette zur Verfügung, drei sind bei Eufor in Bosnien stationiert. Spätestens 2023 sollte das Nachfolgemodell da sein. Im Heer ist man zuversichtlich, dass die neue Regierung die notwendigen 300 bis 400 Millionen Euro freigibt. Eine Investition in Heereshubschrauber lasse sich als Beitrag zur Katastrophenhilfe einfach besser „verkaufen“.
https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... en-mit-den
Kleine Zeitung hat geschrieben:Bedenken gibt es bei dem Hersteller allerdings wegen fehlender Erfahrungswerte im militärischen Bereich und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Wohl eher beim angebotenen Modell, nicht beim Hersteller. Dass Leonardo Helicopters hochwertige Militärhubschrauber baut, steht außer Frage (Belgien, Italien, Norwegen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Südafrika, USA, Neuseeland, etc.).