Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

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theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Di 20. Aug 2019, 16:10Man muß ja nicht ständig mit Minenschutz und Zusatzpanzerung im Inland unterwegs sein - erhöht nur den Verschleiß.
Zusatzpanzerungen kann man mit großem Aufwand demontieren - Minenschutzplatten nicht! Und sonstige Modifikationen zur Erhöhung des Minenschutzes sind ebenfalls permanent und können nicht beliebig "ein- und ausgebaut" werden.
iceman
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von iceman »

Danke, man lernt nie aus!
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

Österreich-Wien: Munition

2019/S 177-432393

Bekanntmachung vergebener Aufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit

Lieferauftrag

II.1.1) Bezeichnung des Auftrags

ZUSCHLAG – 30 mm Leuchtspur-Übungsgeschosspatrone/MK30-2/geg
II.2.1) Endgültiger Gesamtauftragswert

Wert: 1 272 000,00 EUR
ohne MwSt
V.1) Tag der Zuschlagsentscheidung:

1.8.2019
V.3) Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, zu dessen Gunsten der Zuschlag erteilt wurde

NAMMO Palencia S.L.U.
Plaza Rabi Sem Tob s/n
34004 Palencia
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTIC ... =0&tabId=1

  • ANGETTER Ewald: Gedanken über die Zukunft der österreichischen mechanisierten Truppen, in: Truppendienst H 5 (1990), p. 397 [Frühe Konzeptgrafik des KSpz 90]

    https://bibisdata.bmlv.gv.at/187948.pdf
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

SCHNEIDHOFER Wolfgang: Aktuelles aus der Waffengattung Panzer & Panzergrenadier, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule, H 2 (2019), p. 14-17
FÜSPZ ULAN

Seit Anfang des Jahres liegt dem Kommando Streitkräfte und somit der Grundlagenabteilung der Heerestruppenschule der ministerielle Befehl vor, die beiden FüFz ULAN nach den vorhandenen Vorgaben fertigzustellen. Damit wäre die Voraussetzung der ebenfalls befohlenen Erprobung des vorliegenden Gefechtsstandkonzeptes für mechanisierte kleine Verbände gegeben. Die Realität stellt sich allerdings anders dar. Der seit fünf Jahren betriebene Einbau von datenfunkfähigem IKT-Equipment erfuhr auch im letzten Jahr keine nennenswerte praktische Umsetzung. Beim Austausch der eingebauten aber nicht feldverwendungsfähigen Notebooks haben sich keine Veränderung zum Positiven ergeben. Der Zulauf eines Prototyps des neuen vorgesehenen Computersystems verzögert sich bis weit in das Jahr 2020.

Auch fällt die Adaptierung und Vervollständigung der Gefechtsstandausrüstung (zweites notwendiges Gefechtsstandzelt für die bewegliche Befehlsstelle) dem finanziellen Engpass des ÖBH zum Opfer.

Als Erfolg ist die durch die HTS und die Bedarfsträger unterstützte Kompatibilitätsüberprüfung der Bordsprechanlage VIC 5-0 als auch der Test der Datenfunkfähigkeit des Schleifringes (Strombereitstellung im Mannschaftraum) zu erwähnen. Beide Projekte sind positiv verlaufen.
Bild
https://www.cobham.com/communications-a ... -intercom/

Beim Bundesheer wird bisher die Bordsprechanlage Cobham ROVIS (AN/VIC-3) verwendet:

Bild
https://www.cobham.com/communications-a ... om-system/
Von Seiten der BMLV/IKTPl wird die Implementierung eines neuen Battle Management Systems (BMS) angedacht. Dazu dienten auch die oben angesprochenen Stromdurchgangsversuche. Wann es zu einer fahrzeugspezifischen Einrüstung kommen wird, ist derzeit nicht absehbar.

Die beiden Prototypen des Führungsfahrzeuges ULAN sind gemäß ministeriellem Befehl schnellstmöglich fertigzustellen. Die langfristige Zielsetzung der strukturverantwortlichen Dienststellen zielt allerdings auf neue, im ÖBH noch nicht vorhandene IKT-Mittel, ab. Die datenfunkfähige Durchlässigkeit zwischen den Ebenen Kompanie und Bataillon verlangt nach panzerturmfähigen Systemen. Dies betrifft sowohl die Stromversorgung als auch die Ergometrie der Hardware. Die Zusammenarbeit mit den betroffenen Dienststellen (IKTS, HLogZ) kann aber als überaus positiv bewertet werden.
GRUNDÜBERHOLUNG SPZ ULAN

Die Situation beim SPz ULAN stellt sich als ein ständiger Auf- und Abkurs dar. Positiv zu vermerken sind die abgeschlossenen Projekte der Aufspielung einer neuen Feuerleitsoftware oder die angestrebte Implementierung einer neuen Belüftungsanlage. Auch ist der Einbau von 46 Stück Klimaanlagen samt Leistungsaggregat angelaufen.
Derzeit findet die Firmeneinschulung des technischen Personals im systemverantwortlichen Heereslogistikzentrum in KLAGENFURT statt.

Eine Nahjustierscheibe wurde durch die Grundlagenabteilung der Heerestruppenschule, in Zusammenarbeit mit der verantwortlichen Dienststelle im Amt für Rüstung und Wehrtechnik, entwickelt und ermöglicht nun die unabhängige, teileinheitsweise Überprüfung der Justierung der Bordwaffen im Einsatzraum und bei schlechter Sicht.

Doch stellt sich auch bei diesem Fahrzeugtyp der kämpfenden Truppe die Ersatzteilbewirtschaftung als stark einschränkend dar. Sämtliche anderen Projekte befinden sich im Status „stand by“ oder wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies betrifft beispielsweise den Bereich der Munition (z.B. kollateralschadenminimierende Einsatzmunition) oder der Sichtsysteme (360 Grad-Kamera, LED-Scheinwerfer).

Durch die Dauerbelastung und der Ersatzteilproblematik ist mit einer immer geringer werdenden einsatzbereiten Fahrzeugflotte SPz ULAN zu rechnen.
https://bibisdata.bmlv.gv.at/194353.pdf


"Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig!" (17. Oktober 2019)
RIED. Vor zwei Jahren verkündete der Bataillonskommandant des Panzergrenadierbataillons 13, Oberst Alfred Steingreß, noch mit Stolz den Ausbau der Kaderpräsenzeinheit in der Zehnerkaserne. Als Teil der "Battlegroup" standen diese Berufssoldaten für internationale Einsätze bereit. Aus Budgetgründen wird das Personal nun wieder abgebaut. „2017 haben wir von 230 auf 300 Soldaten aufgestockt. Unser Ziel waren 350. Jetzt wird der Vertrag nicht verlängert. Es wird zu keinen Kündigungen kommen, aber auch zu keinen Nachbesetzungen“, so Steingreß.
Nicht nur beim Personal, sondern auch bei den Heeres-Liegenschaften besteht laut Steingreß enormer Aufholbedarf. „In Ried bräuchten wir 40 Millionen Euro, alleine um die Unterkünfte zu sanieren. 20 weitere Millionen wären für die Garagen, die Sportanlage, die Ausbildungsanlage und das Anschlussgleis an die Bahn nötig. Natürlich könnte die Generalsanierung nicht auf einmal erfolgen, sondern würde zehn bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Dieses Großprojekt wäre sicher auch für die regionale Wirtschaft äußerst interessant“, so der Oberst. In diese Summe nicht eingerechnet, ist die Generalsanierung des Wirtschafts- und Stabsgebäudes der Rieder Zehnerkaserne. „Hier brauchen wir 3,5 bis fünf Millionen Euro. Dieses Projekt ist aber schon länger in einem Bauprogramm vorgesehen und wird aller Voraussicht nach im Jahr 2021 auch in Angriff genommen", sagt Steingreß.
Wie eng der Gürtel für das Bundesheer bereits geschnallt ist, macht sich auch beim Zustand der Einsatzfahrzeuge bemerkbar: „Unsere Kettenpanzer Ulan sind beinahe 20 Jahre alt. Nach 15 Jahren wäre eine Generalüberholung fällig. Und für unsere Bergepanzer gibt es keine Ersatzteile mehr. Die müssten wir also neu anschaffen. Wir haben aber kein Geld dafür“, so Steingreß. Auch eine sogenannte „Kampfwertsteigerung“ der Panzer ist derzeit nicht finanzierbar. „Wir haben keine Rückfahrkameras und keinen Minenschutz bei unseren Panzern. All dies würde unseren Soldaten mehr Sicherheit und Schutz bieten. Es fehlt uns aber das Geld“, so Steingreß. Als vor zwei Jahren die Battlegroup aufgestellt wurde, waren übrigens noch mehr als 70 Prozent der Rieder Panzer voll einsatzfähig. „Jetzt sind wir weiter unter diesem Wert“, so Steingreß.

Daten und Fakten
  • Das Panzergrenadierbataillon 13 verfügt über 51 Schützenpanzer Ulan, einen Bergepanzer M88, drei Bergepanzer Greif, 25 Lastwägen, zwei Schwerlasttransportsysteme, 28 sonstige Kraftfahrzeuge
  • Die Generalüberholung und Kampfwertsteigerung der Rieder Kettenpanzer Ulan ist seit 2015 fällig und kostet 500 Millionen Euro .
https://www.meinbezirk.at/ried/c-lokale ... g_a3690324
Zuletzt geändert von theoderich am Di 5. Jan 2021, 04:04, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von iceman »

Hat man kein Geld für Ersatzteile oder sind sie schwer zu bekommen?
Robos
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von Robos »

iceman hat geschrieben: Mo 11. Nov 2019, 08:47 Hat man kein Geld für Ersatzteile oder sind sie schwer zu bekommen?
Leider beides!
Embe
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von Embe »

Robos hat geschrieben: Di 12. Nov 2019, 08:28
iceman hat geschrieben: Mo 11. Nov 2019, 08:47 Hat man kein Geld für Ersatzteile oder sind sie schwer zu bekommen?
Leider beides!
Traurig, aber wahr!
iceman
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von iceman »

15 Jahre nach Einführung gibt es keine Ersatzteile mehr?? Scherz oder...
theoderich
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von theoderich »

Die technische Entwicklung geht schnell voran und der "Ulan" ist schon seit 17 Jahren beim Bundesheer in Verwendung - ohne jemals generalüberholt worden zu sein. Die jüngsten Exemplare sind 15 Jahre alt:
  • KOSAR Franz: Moderne Schützen- und Mannschaftstransportpanzer (II). Teil 1: Fahrzeuge mit Kettenfahrgestellen (Fortsetzung), p. 637-638 (Truppendienst 6/1985; siehe Kampfschützenpanzer 4K FA-K, Kampfschützenpanzer 4K FA-SP2/300)

    https://bibisdata.bmlv.gv.at/187905.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am Do 14. Jul 2022, 22:31, insgesamt 3-mal geändert.
iceman
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Re: Schützenpanzer Ulan (ASCOD)

Beitrag von iceman »

Schaut es da beim Pandur A2 besser aus? Der ist seit 1996 eingeführt...vom selben Hersteller...
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