DASS scheint ziemlich teuer zu sein, aber ca. 1,4 Millionen pro Stück für PIRATE schrecken nicht. Allerdings sieht das ein wenig anders aus, wenn man es in Relation zum Nutzen setzt, vor allem im Vergleich zu einem stinknormalen FLIR.theoderich hat geschrieben: ↑Mo 11. Feb 2019, 05:05 An den Preisen aus dem Kaufvertrag von 2003 wäre das Heer nicht zugrunde gegangen:
Wofür dient IRST?
Finden und verfolgen von Zielen in Reichweiten bis zu ca. 90 Kilometern (also BVR = beyond visual range), wobei die Effektivität z. B. von Wetterbedingungen, Umgebungstemperatur, Präsenz von anderen wärmeabstrahlenden Objekten, Flughöhe und Geschwindigkeit der zu verfolgenden Ziele beeinflusst wird.
Diese Aufgabe kann Radar besser, mit größerer Reichweite und unabhängiger von äußerlichen Einflüssen.
Welchen Vorteil hat IRST (neben dem Einsatz als FLIR) im Gegensatz zu Radar?
1) Es ist komplett passiv, das Ziel weiß nicht, dass es beobachtet wird.
2) Es kann auch Ziele mit geringem Radarquerschnitt aufspüren.
Gegen welche Ziele hilft das?
Sog. "nicht-kooperative" Flugzeuge mit Stealth-Eigenschaften, die nicht wissen sollen, dass sie verfolgt werden. Das sind in erster Linie (feindliche) Kampfflugzeuge.
Wann trifft Österreich auf nicht-kooperative Kampfflugzeuge?
Nachdem Österreich als neutrales Land keine Angriffskriege führt, würde dies dann passieren, wenn feindliche Kampfflugzeuge das Land angreifen. Zu diesem Zeitpunkt ist politisch derart viel schiefgelaufen, dass sich Österreich im Krieg gegen einen Feind mit Stealth-Flugzeugen befindet, wo davon auszugehen ist, dass das österreichische Bundesheer ohnehin wenig ausrichten könnte. Sprich: Militärisch wäre dieser Konflikt nicht zu gewinnen.
Natürlich kann es auch zum Aufspüren von "befreundeten" (Stealth-)Flugzeugen hergenommen werden, welche unbefugt den österreichischen Luftraum durchqueren. Allerdings würde dies bedingen, dass man bereits weiß (durch bodengestützte Überwachung), dass sich dort etwas befindet und daher Eurofighter losschickt, um visuellen Kontakt aufzunehmen. Das heißt die Eurofighter würden durch Bodenkontrolle und in relativer Nähe durch eigenes Radar und nicht mittels IRST an die Ziele herangeführt.
Daher: Der praktische Nutzen eines IRST – also alles was über die Funktionen eines FLIR hinausgeht – ist in Anbetracht der Kosten sehr gering. Ich schätze mal das dürfte auch der Grund sein, warum Deutschland das Teil nicht im Einsatz hat, auch nicht in der Luftüberwachung im Rahmen von NATO-Einsätzen (z. B. Baltikum), siehe:
Auf der anderen Seite existiert bereits ein besseres EF-Radar...