Panzerhaubitze M-109A5Ö

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theoderich
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von theoderich »

Panzerhaubitzen werden verschrottet
2017 wurden 47 nach Lettland verkauft, weil es sich dabei um amerikanisches Militärgerät handelt, musste die USA dem zustimmen. Neun ältere Modelle werden zurzeit zerlegt und verschrottet.

Nach wie vor stehen viele Panzerhaubitzen in der Laudonkaserne unbenutzt herum.
„Die Fahrzeuge wurden Mitte der 90er Jahre angeschafft, sind einige Jahre in der Ausbildung verwendet worden. Als die Technik erneuert wurde, sind sie in die Langzeitlagerung übergeben worden und auch nicht mehr für die Modifizierung vorgesehen“ sagte Ernst Mayer von der Heereslogistik.
Einige dieser Panzerhaubitzen wurden um Millionen modernisiert. „Erstens einmal hat man aber eine Zahl erreicht, dass man sie nicht mehr braucht. Weiters wäre eine zu hoher finanzieller Aufwand damit verbunden, sie auf den neuesten Stand zu bringen“, so Maier.
https://kaernten.orf.at/news/stories/2959264/
Acipenser
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von Acipenser »

Soll das heißen, das der österreichischen Artillerie das Rückgrat gebrochen wird? Als nächstes werden wohl die Kampfpanzer aufgelöst?
Die große Stückzahl, die eigentlich gar nicht so groß war, an Panzerhaupitzen M109 ergibt sich aus den Einsatzstand und den Stand an M109 für den Milizeinsatz im Mobilmachungsfall. Während bei den Jäger im Mobfall, Kriegsfall! auf Privatfahrzeuge laut Zulassungsbehörde (PKW, Geländewagen, LKW) zurückgreifen können, waren die Milizverbände der gepanzerten Artillerie auf die Reserven M109 verschiedene Ausstattung angewiesen, weil sie sonst NIE einsatzbereit wären.
Das nun diese Reserven aufgelöst werden sollen hinterlässt mich total fassungslos ob der Gleichgültigkeit gegenüber unserer Milizverbänden.
Damit wird unsere Artillerie zum Kleinstverband! Und damit schaffen wir die umfassende Landeverteidigung ab!
Grazer Becken, Klagenfurter Becken, Alpenvorland, da ist mit ein paar Panzerhaubitzen kein Staat zu machen, Neutralität ade!
Robos
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von Robos »

Passt gut zur Fliegerabwehr, die ist auch nur mehr ein Minimalsthaufen!
theoderich
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von theoderich »

Acipenser hat geschrieben: Do 17. Jan 2019, 18:01Soll das heißen, das der österreichischen Artillerie das Rückgrat gebrochen wird?
Dabei geht es um veraltete M-109A3Ö, die in den 1990er-Jahren gebraucht von der britischen Rheinarmee gekauft worden sind. Das ist an der Farbgebung in RAL0713 erkennbar (die moderneren M109A5Ö tragen einen Dreifarb-Tarnanstrich), sowie an dem übergroßen Periskop am Turm, dem Staukorb an der Rückseite des Turms und der fehlenden Mehrzweckwurfanlage:

Bild
http://www.bundesheer.at/download_archi ... php?id=124

GHN-45-Beschaffung (Beantwortet am 7. Juni 1989)
Zu 1:

Die Entscheidung über die Beschaffung vom 24 Stück M 109 ist im Dezember 1988 gefallen.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... 417563.pdf

Ankauf von 24 Stück M 109 A 2 (Beantwortet am 19. Januar 1990)
Zu 2:

Auch die Prämisse dieser Frage ist unzutreffend, weil die Geschütze entsprechend den Erfordernissen der Heeresgliederung 87 in die bereits bestehende Organisationsstruktur als Ersatz für veraltetes Gerät einbezogen werden sollen. Mit der Auslieferung der 24 Geschütze (richtige Typenbezeichnung: M 109 A 5) an das Armeeartilleriebataillon und das Korpsartilleriebataillon I ist innerhalb eines Zeitraumes von 18 bis 24 Monaten zu rechnen.
Zu 5:

Im 10-jährigen Investitionsprogramm des Bundesheeres sind für das gegenständliche "M 109-Projekt" Gesamtkosten in Höhe von rund 700 Millionen Schilling veranschlagt. Dieser Betrag beinhaltet die voraussichtlichen Kosten für die Geschütze, die Munition, das Feuerleitsystem und die Ersatzteilbevorratung. Die mittlerweile fixierten reinen Geschützkosten belaufen sich auf knapp 445 Millionen Schilling (inkl. Finanzierung) und werden über einen Zeitraum von fünf Jahren zu finanzieren sein.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... 419289.pdf

Wahrnehmungsbericht des Rechnungshofes über das Beschaffungswesen des Bundesheeres (Reihe BUND 1993/6)
Beschaffung und Umbau von Panzerhaubitzen

6.1 Das Bundesheer verfügte über Panzerhaubitzen der Typen M109 und M109A2. In den Jahren 1989 und 1990 bestellte das BMLV unmittelbar beim US Department of Defence die Lieferung von Panzerhaubitzen M109A5.

Da es bisher unterlassen worden war, die älteren Modelle jeweils durch Umbau auf den jeweiligen US-Standard nachzuführen, würde das Bundesheer nach der Auslieferung der bei den letzten Bestellungen über Panzerhaubitzen der M109-Familie in drei Variationen verfügen. Um eine einheitliche Type zu erhalten, plante das BMLV, die Umrüstung der alten und neuen Panzerhaubitzen auf die Ausführung "A6Ö" vorzunehmen und zugleich auch die seit 1968 unterlassenen Grundüberholungen durchzuführen. Die Panzerhaubitzen "M109A6Ö" würden demnach aus Komponenten nach dem US-Status A2, A4, A5 und - dem noch nicht verfügbar gewesenen - A6 sowie einigen "Austrifizierungen" bestehen.

Zur Zeit der Gebarungsüberprüfung wurde an einem Prototyp in einer Heereszeuganstalt gearbeitet, um Erkenntnisse über die Innenraumgestaltung und die Größenverhältnisse wegen der verschiedenen Um- und Einbauteile zu erhalten. Über die Höhe der Gesamtkosten lagen noch keine Berechnungen vor.

6.2 Der RH hielt das Vorhaben, eine Österreich-Version herzustellen, für eine nicht kostengünstige Lösung. Es wäre wirtschaftlicher, wenn sich das BML V bei der Umrüstung der älteren Typen und bei der Neuanschaffung auf den bewährten und eingeführten US-Standard beschränkte sowie die Umrüstungen auf den letzten US-Standard laufend durchführte.

Da zu befürchten ist, daß bei Durchführung des Vorhabens eine Kostenexplosion entsteht und das Bundesheer eine Panzerhaubitzenkonfiguration besitzt, die allenfalls über bzw neben dem US-Standard liegt und daher versorgungsmäßig schwierig zu behandeln ist, empfahl er dem BML V, seine Entscheidung zu überdenken.

6.3 Das BMLV erklärte - aus den beim Umbau des Kampfpanzers dargelegten Gründen nicht auf die Österreich-Version der Panzerhaubitze verzichten zu wollen und bemerkte, daß man nicht von einem bewährten und eingeführten US-Standard sprechen könne. Die US-Armee erwäge vielmehr seit geraumer Zeit für einige Teile die Übernahme österreichischer Komponenten bzw erprobe sie sogar. Dies möge als Beweis dafür gelten, daß der US-Standard nicht immer bewährt, eingeführt und kampferprobt sein müsse und darüber hinaus (technisch gesehen) auch nicht immer das Maß aller Dinge sei. Da es sich bei wesentlichen Komponenten ebenso wie bei der Hydraulik um Produkte eines österreichischen Herstellers handle, scheine auch die Besorgnis des RH hinsichtlich besonderer Versorgungsschwierigkeiten unbegründet.

Die "Austrifizierungen " würden vor allem Änderungen und Einbauten betreffen, welche vorgenommen werden müssen, um den geltenden österreichischen Bestimmungen zu entsprechen (zB Verriegelung der Notausstiegsluke, Feuerlösch- und Explosionsunterdrückungsanlage gemäß ÖNORM).
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... ndex.shtml

die Ausrüstung der Artillerie des Bundesheeres mit dem Waffensystem M-109 (343/J) (Beantwortet am 21. Mai 1996)
lm Zuge der Umsetzung der HG-Neu wurde beschlossen das, mit 54 Stück bereits bei den Panzergrenadierbrigaden in Verwendung stehende, Waffensystem M-109 für die in der neuen Heeresgliederung vorgesehenen drei Artillerieregimenter in einer für die Ausrüstung von sechs Battaillonen entsprechenden Stückzahl (108 Stück) anzuschaffen. Laut einer Bekanntmachung des Bundesministeriums für Landesverteidigung mit der Geschäftszahl 57.03 5/0066-4.3/95 vom 3. Jänner 1996 vergibt das Ministerium einen Auftrag über 54 Feuerwarn- und -löschanlagen für die PzH M 109 A5 Ö um damit 54 Panzerhaubitzen nachzurüsten. Bei den bisher in Verwendung stehenden 54 Stück M-109, sind 18 Stück der Version A2 und 36 Stück der Basisversion, letztere sollen nicht mehr auf die Version M-109 A5 Ö modifiziert werden und in Folge ausgeschieden werden, da eine Kampfwertsteigerung zu teuer kommen würde. Die 18 Stück PzH M-109/A2 sollen auf Version A5 Ö modifiziert werden. Für die Ausstattung der sechs Artilleriebattaillone der Artillerieregimenter wurden von der britischen Rheinarmee gebrauchte Haubitzen M-l09/A2/A3 gekauft. In den Vereinigten Staaten wurden weitere neue 54 Stück Panzerhaubitzen M-109/A5 bestellt.
1) Wieviele der in den USA bestellten Panzerhaubitzen M-109 sind bereits an das Bundesheer ausgeliefert worden?

1a) Falls keine, wann werden diese ausgeliefert?
  • Zu 1 und 1a:

    Mit der Auslieferung der ersten Panzerhaubitzen M 109 A5 Ö ist Ende 1996 zu rechnen.

    Die restlichen Geschütze werden vertragsgemäß im Laufe des Jahres 1997 ausgeliefert werden.
2) Wie hoch sind die Kosten für die in den USA bestellten Haubitzen?

2a) Wurden diese bereits bezahlt?

2b) Wenn ja, auf welches Konto wurde überwiesen?

2c) In welcher Höhe wurden diese Gelder verzinst und wem werden diese Zinsen vergütet?
  • Zu 2. 2a. 2b und 2c:

    Die Kosten der Panzerhaubitzen M 109 A5 Ö betragen rund 968 Millionen Schilling. Die Bezahlung erfolgte unter Bedachtnahme auf den vertraglich vereinbarten Zahlungsplan in jährlichen Teilzahlungen auf das Konto der Federal Reserve Bank of New York, Foreign Accounts Control Staff "Österreichische Nationalbank FMS-Account". Die einbezahlten Beträge werden zugunsten des Bundes verzinst (Höhe des Zinssatzes dzt. 5,22 %).
4) Was kostet die Umrüstung aller Panzerhaubitzen M-109 A2/A3 auf A5 Ö?

5) Zu welchem Zeitpunkt werden die von der britischen Armee gekauften Haubitzen M-109 umgerüstet?

5a) Was kostet die Umrüstung dieser Panzerhaubitzen?
  • Zu 4, 5 und 5a:

    Eine Aussage über die Umrüstungskosten der Panzerhaubitzen M 109 A2 und A2/A3 UK auf M 109 A5 Ö ist derzeit nicht möglich, weil die Planungen für diese Umrüstungsmaßnahmen, die im Jahre 1998 begonnen werden sollen, noch im Gange sind.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml

ORF hat geschrieben:Ernst Mayer (Logistikzentrum Laudon-Kaserne): "Die Panzerhaubitzen die noch verwendbar sind und noch wirtschaftlich modifiziert werden können, die werden modifiziert und vielleicht dann auch wieder in Verwendung genommen. Aber diese Geräte sind eben in einem technischen Zustand, wo das nicht mehr wirtschaftlich durchführbar ist."
Das in "Kärnten heute" gezeigte Exemplar trug eine Markierung des Artillerieregiments 2 aus Klagenfurt, das 1994 aufgestellt und schon Anfang Juli 2007 aufgelöst wurde:
Es war vermutlich ca. 20 Jahre eingelagert, was Standschäden verursacht.
Acipenser
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von Acipenser »

...und 47 (modernere) 109 sind an die "neue Russlandfront" verkauft worden. Da wird's langsam dünn im Bestand. Wir hatten vor 30 Jahren in der Miliz noch 42er MGs, weil sonst der KDT nicht EINSATZbereit melden hätte können, ohne Waffen!
theoderich
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von theoderich »

Es wurden in den 80er- und 90er-Jahren Panzerhaubitzen M-109 in Stückzahlen gekauft, die heute einfach nicht mehr gebraucht werden. Im Jahr 1998 gab das BMLV seinen Bestand an M-109A2/A3 mit 120 Stück an, zuzüglich 108 leichten Feldhaubitzen M-2A1.

2002 lag man bei 189 M-109A2/A5Ö, zuzüglich 85 eingemotteten leichten Feldhaubitzen M-101 und 20 leichten Feldhaubitzen M-2A1. Dieser Bestand war auch 2008 noch vorhanden [Truppendienst Spezial. Die Streitkräfte Europas II, H 3 (2008)] - das Ministerium gab den Bestand zum Stichtag 1. Januar 2007 sogar mit 224 Stück an. Am 1. Januar 2011 hatte das Bundesheer angeblich 193 M-109A5Ö, die auf 83 Stück reduziert werden sollten.

2013 war er dann bereits radikal reduziert, auf nur noch 40 M-109A5Ö [Truppendienst Spezial. Die Streitkräfte Europas II, H 3 (2013)]. 2014 veröffentlichte die Heerestruppenschule folgende Information zu den Panzerhaubitzen des Bundesheeres:
Waffengattungsseminar. Beitrag Artillerie, in: Exempla Docent. Schriftenreihe der Heerestruppenschule. Nummer 1/2014. Waffengattungsseminar 2014 hat geschrieben:Upgrade M109A5Ö

Bereits begonnen hat ein Upgrade der M109A5Ö im Zuge der erweiterten Inspektion. Dies betrifft die M109A5Ö des Typs A (53 Stück im Bestand ÖBH und langzeitgelagert) und des Typs B (54 Stück in den drei AAB). Ziel ist ein einheitlicher Typ C, von dem insgesamt 40 Exemplare vorgesehen sind. Wesentliche Umbauarbeiten betreffen den Einbau des stärkeren Motors Typ B in die Wanne Typ A, den Einbau der Hardware Combat NG und CONRAD, Teilkomponenten der Waffe Typ B in den Typ A und noch einige Änderungen.
Und heute - nach einer weiteren drastischen Einsparungsrunde - hält das Bundesheer bei lediglich 30 M-109A5Ö. Wenn man sich aber derzeit laufende Beschaffungsprojekte für Artilleriesysteme in Europa ansieht, stehen wir nicht alleine da:
  • Tschechien
    • 33 DANA M2
    • Beschaffungsprojekt für 52 neue 155 mm Selbstfahrlafetten auf Radfahrgestell
  • Dänemark
    • 15 NEXTER CAESAR 8x8
      • Präzisionsmunition EXCALIBUR
  • Litauen
    • 21 PzH2000 (16 für Einsatz; 2 für Ausbildung; 3 als Ersatzteillager)
  • Norwegen
    • 24 K9 "Thunder" (+ Option für weitere 24 K9 "Thunder")
  • Finnland
    • 48 K9 "Thunder"
      • Präzisionsmunition BONUS Mk II
      • Reichweitengesteigerte Artilleriegranate NAMMO 155 H IM HE-ER
      • Feuerleitsystem Kongsberg Integrated Combat Solution
    • 22 M270 MLRS
      • + 12 M270 MLRS für Ausbildungszwecke
  • Schweden
    • 24 ARCHER (+ 12 ARCHER bestellt; weitere 12 georderte ARCHER sind zum Weiterverkauf an Drittstaaten vorgesehen)
      • Präzisionsmunition EXCALIBUR
Zuletzt geändert von theoderich am So 20. Jan 2019, 00:56, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von iceman »

Unter "Weitblick" verstehe ich etwas anderes, als zuerst 224 Stück zu beschaffen und dann auf 30 zu reduzieren, verschrotten hätten die Briten auch können.
theoderich
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von theoderich »

Diese 224 Panzerhaubitzen waren hauptsächlich veraltete M-109A2 und M-109A2/A3UK - insgesamt 170 Geschütze. Technisch auf dem neuesten Stand waren lediglich die 54 M-109A5Ö:
KNOTZER Bernd: Die Artillerietruppe. Von der leichten Feldhaubitze zur M-109A5Ö, in: Truppendienst, H 5 (1995), p. 451-454 hat geschrieben:Der entscheidende Schritt zu modernen Panzerartillerieverbänden erfolgte 1970 mit dem Zulauf der M-109: jede Panzerartillerieabteilung erhielt zwölf Geschütze. Die bis heute gültige Gliederung wurde 1974 eingenommen, als die Panzerartillerieabteilungen 3 und 9 auf je drei schießende Batterien zu je sechs Rohren aufgestockt wurden. 1978 wurden die Panzerartillerieabteilungen in Panzerartilleriebataillone (PzAB) umbenannt. Die 1974 aufgelöste Panzerartillerieabteilung 4 wurde 1983 als Panzerartilleriebataillon 4 wiederaufgestellt und mit neuem Geschützmaterial (24 M-109A2) ausgestattet.

Der technische Standard der Artilleriebataillone wurde nur schleppend verbessert (Schießelementeermittler XAMAX für die Feldgeschütze sowie moderne optische Geräte). Die Panzerartillerie erhielt ab 1976 Artillerieführungs-, Sanitäts- und Bergepanzer. Ab 1978 fand der geländegängige schwere LKW 10 t ÖAF als Zugmittel für die schwere Feldartillerie sowie als Munitionstransportfahrzeug Verwendung.

Das moderne Gefechtsbild erforderte die sukzessive Umrüstung von gezogenen Geschützen auf Selbstfahrlafetten bzw. Panzerhaubitzen mit dem Kaliber 15,5 cm. 1989 wurden 36 Panzerhaubitzen M-109 und 1991 weitere 18 Stück in den USA in Auftrag gegeben. Diese Geschütze waren für die verstärkende Artillerie vorgesehen, und zwar für die Korpsartilleriebataillone 1 und 3 sowie das Armeeartilleriebataillon. Mit der geforderten Reichweite von 30 km sollte vor allem die Gegenfeuerfähigkeit (Bekämpfung feindlicher Steilfeuerwaffen) der österreichischen Artillerie erreicht werden.

Veränderungen durch die "Heeresgliederung-NEU"

Die "Heeresgliederung-NEU" brachte für die Artillerie einschneidende Veränderungen. Nur die bei den Panzergrenadierbrigaden vorhandenen Panzerartilleriebataillone verblieben, alle anderen Artilleriebataillone wurden aufgelöst, jedoch mit Masse in neue Artillerieverbände übergeleitet. Bei jedem Korps wurde ein Artillerieregiment für den Friedens- und Ausbildungsbetrieb aufgestellt, welches die Mobverantwortung für zwei Korpsartilleriebataillone trägt. Jedes neue Korpsartilleriebataillon verfügt erfreulicherweise über drei schießende Batterien und weist eine ähnliche Gliederung wie die Panzerartilleriebataillone auf. Die Raketenwerferbatterien fielen der "Heeresgliederung-NEU" zum Opfer, auch die ortsfesten Kanonenbatterien wurden stillgelegt.

Bewaffnung und Ausrüstung

Geschützmaterial und Munition


Derzeit befinden sich nur noch zwei Geschütztypen bei der Artillerie in Verwendung. Die leichte Feldhaubitze ist vorerst noch in der Mobgliederung bei den Korpsartilleriebataillonen (bis zu ihrem endgültigen Ersatz durch die M-109) vorhanden - also noch bis etwa 1998. Auf sie wird hier nicht mehr weiter eingegangen. Der zweite Waffentyp ist die Panzerhaubitze M-109 in derzeit drei Varianten, und zwar die M-109 in der Basisversion, die aber laufend durch die 1993 angekauften M-109A2/A3UK ersetzt wird (Übernahme von über 100 Stück aus Beständen der Britischen Rheinarmee 1994/95) und die M-109A2. Ist mit der leichten Feldhaubitze eine Reichweite von 11,2 km erzielbar, kann die M-109 bereits 14,6 km und die M-109A2/A3 bis zu 18 km weit wirken. Nicht zuletzt, um die Reichweite noch weiter zu steigern, begannen 1991 die Arbeiten für ein Nachfolgegeschütz. Im Sommer 1995 wird in den USA voraussichtlich die Produktion von 54 dieser Waffen anlaufen.
theoderich
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Re: Panzerhaubitze M-109A5Ö

Beitrag von theoderich »



Schon modifiziert mit CNG und CONRAD.
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