Personalmangel: Aufnahme von Ausländern in die Bundeswehr?

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theoderich
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Personalmangel: Aufnahme von Ausländern in die Bundeswehr?

Beitrag von theoderich »

Deutsche Bundeswehr erwägt Ausländer aufzunehmen

Wegen des jahrelangen Personalmangels erwägt die deutsche Bundeswehr einem Bericht zufolge nun auch die Aufnahme von Menschen ausländischer Herkunft. „Die Bundeswehr wird aufwachsen. Hierfür brauchen wir qualifiziertes Personal. Wir prüfen daher alle möglichen Optionen sorgfältig durch“, sagte eine Sprecherin des deutschen Verteidigungsministeriums der „Augsburger Allgemeinen“ („AG“, Samstag-Ausgabe).

SPD-Verteidigungsexperte Karl-Heinz Brunner kann sich dem Blatt zufolge zumindest vorstellen, Menschen aus dem EU-Ausland in die Truppe aufzunehmen.

Zugleich warnte er: „Wenn Bürger weiterer Staaten aufgenommen werden, gar gegen das Versprechen, einen deutschen Pass zu bekommen, droht die Bundeswehr zu einer Art Söldnerarmee zu werden.“ Bei anderen Ausländerinnen und Ausländern müsse die Reihenfolge sein, dass sie zuerst die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen - und dann in die Bundeswehr aufgenommen werden können.

Angebot des deutschen Passes?

Florian Hahn, verteidigungspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, sagte der „AG“: „Im Rahmen der europäischen Freizügigkeit könnten hier moderne Modelle entwickelt werden. Allerdings müsste bei jedem Soldaten das besondere Treueverhältnis gesichert sein.“
Offenbar wird demnach sogar diskutiert, ausländischen Rekruten und Rekrutinnen im Gegenzug zum Eintritt in die Bundeswehr einen deutschen Pass anzubieten.
https://orf.at/#/stories/2447800/


Öffnet sich die Bundeswehr für Ausländer?
Zu Einzelheiten wollte sich die Sprecherin mit Verweis auf den laufenden Prozess nicht äußern.
Als das im Auftrag von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erstellte „Weißbuch“ zur Sicherheitspolitik vor zwei Jahren die Möglichkeit der Einstellung von EU-Ausländern befürwortete, gab es teils heftige Kritik, unter anderem vom Deutschen Bundeswehrverband. Heute heißt es, dass der CSU eine neue Diskussion um die Öffnung der Bundeswehr für Ausländer so kurz vor den bayerischen Landtagswahlen ungelegen kommen könnte.

Florian Hahn, der verteidigungspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, bestätigt dies nicht. Er kenne aber ausschließlich die Überlegungen, die Bundeswehr für EU-Ausländer zu öffnen – und dem stehe er durchaus offen gegenüber. „Im Rahmen der europäischen Freizügigkeit könnten hier moderne Modelle entwickelt werden.“ Allerdings müsse bei jedem Soldaten das besondere Treueverhältnis gesichert sein.

Bundeswehr tut sich in Zeiten guter Konjuktur schwer

Karl-Heinz Brunner (Illertissen), der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Landesgruppe Bayern im Bundestag, sagt: „Vor dem Hintergrund der drängenden Personalprobleme bei der Bundeswehr würde es mich nicht überraschen, wenn die Öffnung der Bundeswehr für Ausländer jetzt forciert würde.“ Brunner hält die Möglichkeit der Rekrutierung von Ausländern für „einen interessanten Weg“ – aber auch er wünscht sich nur Bürger anderer EU-Staaten in der Bundeswehr – als weiteren Schritt der europäischen Einheit.

Würden Bürger weiterer Staaten aufgenommen, gar gegen das Versprechen, einen deutschen Pass zu bekommen, drohe die Bundeswehr zu einer Art Söldnerarmee zu werden. Bei anderen Ausländern müsse die Reihenfolge sein, dass sie zuerst deutsche Staatsbürger werden – und dann Bundeswehrsoldat. Brunner: „Wer im Rahmen der Integration den deutschen Pass erwirbt, ist herzlich eingeladen.“
Kontakt zwischen Gesellschaft und Bundeswehr schrumpft

Früher hat es regelmäßig 250.000 Wehrpflichtige gegeben, heute muss die Truppe zumindest 25.000 Soldaten pro Jahr für den Dienst gewinnen. Das ist nicht so leicht, der Kontakt zwischen Gesellschaft und Bundeswehr schrumpft. Da hilft es auch nicht, dass die Truppe Ansehen genießt. Vier Fünftel der Bevölkerung stehen der Bundeswehr positiv gegenüber, wie eine Umfrage des Zentrums für Militärgeschichte der Bundeswehr 2017 ergab. Bei 60 Prozent der Befragten genießt die Bundeswehr ein hohes oder eher hohes Ansehen.

Aktuell dienen fast 180.000 Männer und Frauen in der Truppe, doch die Stärke soll in den kommenden Jahren auf mehr als 200.000 Soldaten anwachsen. Gerade qualifiziertes Personal fehlt – etwa in der Cyber-Abwehr. Computerexperten können in der freien Wirtschaft deutlich höhere Einkommen erzielen.

2016 diente ein einziger Ausländer in der Bundeswehr

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat bereits 2016 untersucht, in welchen europäischen Armeen Ausländer aufgenommen werden. Dies ist in den Streitkräften von Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg und Zypern der Fall, teils gelten Einschränkungen für Bürger bestimmter Nationen. Überraschenderweise findet sich auch Deutschland in der Liste: 2016 diente ein einziger Ausländer, ein rumänischer Militärarzt, in der Bundeswehr.

Das Verteidigungsministerium bestätigt: „EU-Ausländer für den Dienst in der Bundeswehr zuzulassen ist nicht neu. Für zivile Beamte und auch für Soldaten ist es bereits heute nach geltendem Recht möglich, freilich in einem sehr eng definierten Rahmen für Personen mit besonders gesuchten Qualifikationen.“ Aus dem Umfeld des Verteidigungsministeriums heißt es: „Im Moment wird sehr intensiv geprüft, wie diese Möglichkeiten künftig erweitert werden können.“
https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 07611.html


WD2 - 150/16 Rechtliche Voraussetzungen für die Zulassung von Ausländerinnen und Ausländern zum Dienst in der Bundeswehr

https://www.bundestag.de/blob/490502/b8 ... f-data.pdf


Massive Reduzierung der Bundeswehr im Gespräch!

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=7&t=2218
theoderich
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Re: Personalmangel: Aufnahme von Ausländern in die Bundeswehr?

Beitrag von theoderich »

Deutsche Bundeswehr prüft Anwerbung von EU-Ausländern
Die Deutsche Bundeswehr prüft die Anwerbung von EU-Ausländern. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, sagte heute den Zeitungen der Funke Mediengruppe, EU-Bürger seien für spezielle Tätigkeiten „eine Option“. „Wir reden hier beispielsweise von Ärzten oder IT-Spezialisten“, erläuterte der ranghöchste Militär.

In Zeiten des Fachkräftemangels müsse die Bundeswehr in alle Richtungen blicken. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, die Worte des Generalinspekteurs stünden für sich. Die internen Planspiele sind dem Bericht zufolge so weit fortgeschritten, dass die deutsche Regierung bereits EU-Partner konsultiert hat. Die meisten Staaten, insbesondere aus Osteuropa, reagierten aber zurückhaltend.
https://orf.at/#/stories/3105693/


Personalnot bei der Bundeswehr
Von der Leyen will Italiener, Polen und Rumänen anwerben

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 45523.html
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