Medienberichte 2024

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
Zeppelinrules
Beiträge: 45
Registriert: Sa 30. Mär 2019, 19:45

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von Zeppelinrules »

Doppeladler hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 16:11 Um so viel stärker ist die Schweizer Armee
FRANZ-STEFAN GADY

Das Schweizer Militär ist Österreichs Bundesheer haushoch überlegen. Um spät, aber doch aufzuschließen, reicht der Kauf von ein paar neuen Panzern und Jets nicht.
Österreich ist das einzige Land der  Welt, das bei der Miliz keine verpflichtenden Übungen vorsieht.
Das Hauptziel jeder neuen militärischen Anschaffung ist, sie nie einsetzen zu müssen. Das macht die Anschaffung von Waffen, die noch dazu nicht gerade für einen Pappenstiel zu haben sind, politisch schwierig. Denn wer kauft schon etwas um viel Geld, was er nie benutzen will? Die Antwort: ein vernünftiger Verteidigungspolitiker.
https://www.derpragmaticus.com/r/oesterreich-heer
Seit diesem Artikel sind ca. zwei Jahre vergangen. Man kann positiv anmerken, dass sich seitdem schon etwas getan hat und das Heer definitiv den richtigen Weg einschlägt. Es wird an der kommenden Regierung liegen die angesetzten Ziele zu erreichen und darüber hinaus auch das Bundesheer Einsatz- und Abwehrfähig zu machen.
theoderich
Beiträge: 20410
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

MINISTERIN TANNER:
„Friede und Freiheit keine Selbstverständlichkeit“

https://www.krone.at/3339729
Timor
Beiträge: 226
Registriert: Di 14. Mär 2023, 19:50

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von Timor »

iceman hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 17:10 Für mich stellt sich die Frage, warum begnügt sich die Schweiz mit 3000 Berufssoldaten, während sich Österreich 13000 leistet?

Die nackten Zahlemn betrachtet müsste sich mindestens eine voll einsatzfähig Brigade ausgehen?

Hinzufügen sollte man schon, dass unsere Leopard nach der Modernisierung moderner als die schweizerischen sind, Hubschrauberflotte sowieso
.
Dafür hat die Schweiz mehr als die doppelte Anzahl an Panzern. Zudem die auch nächste Schritte gehen werden Punkto Leo. Neue Hubschrauber, Radpanzer und LKW sind schön und wichtig, aber militärisch schreckt man damit keinen ab. Die Schweiz hat eine gute Luftwaffe, Patriot und ein relativ großes modernes Heer. Dort wäre der "Eintrittspreis" viel höher als bei uns und daran ändert auch der Aufbauplan relativ wenig...
Albert
Beiträge: 66
Registriert: Mo 22. Feb 2021, 01:07

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von Albert »

Timor hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 15:25
iceman hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 17:10 Für mich stellt sich die Frage, warum begnügt sich die Schweiz mit 3000 Berufssoldaten, während sich Österreich 13000 leistet?

Die nackten Zahlen betrachtet müsste sich mindestens eine voll einsatzfähig Brigade ausgehen?
Am liebsten hätten wir gar keine Berufssoldaten. ;) Schliesslich hat die Schweiz eine Milizarme. Aber ein paar brauchts halt.
Zum einen sind dies die Instruktions-Offiziere und -Unteroffiziere, die die angehenden Kader in den Rekrutenschulen ausbilden und unterstützen. Diese jungen Kader bilden dann die Rekruten aus.
Dann ist die fliegende Luftwaffe grösstenteils professionalisiert, die Boden-Luftverteidigung hingegen nicht - auch nicht, wenn Patriot eingeführt wird.
Zudem arbeiten in der Militärpolizei Profis und es gibt ein kleines Detachement professionelle Spezialkräfte (ca.100). Die Armeeführung wird durch Berufsmilitärs wahrgenommen. Allerdings sind in den Division- und Brigadestäben mehrheitlich Milizoffiziere eingeteilt.
Abgesehen von der Militärpolizei, den Luftwaffe-Piloten und und den ca. 100 Spezialkräften gibt es keine Berufseinheit, also keine Brigade mit Berufssoldaten. Um jederzeit gewisse Funktionen/Einheiten einsetzen zu können, hat man die "Durchdiener" eingeführt, die den gesamten Militärdienst am Stück absolvieren ca. 300 Tage.
iceman
Beiträge: 1569
Registriert: Do 17. Mai 2018, 21:05

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von iceman »

Alles richtig was du schreibst Albert.
Bei uns klagt man bei knapp 14 000 Berufssoldaten immer noch über zu wenig Personal?
Tschechien hat im Vergleich eine Armee von rund 17.000 Mann, beschafft 200 modernste cv90 und den Leopard 2A8 (die nutuen den A4 zur Ausbildung bzw als Reserve) und die F-35.
Ich glaube, so sieht militärische Abschreckung aus.
Bei all dem Geld, das das Bundesheer jetzt bekommt, soll auch so sein, daß strukturelle Problem wurde nicht gelöst.
theoderich
Beiträge: 20410
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 20:46Bei uns klagt man bei knapp 14 000 Berufssoldaten immer noch über zu wenig Personal?
Es sind ca. 12.835 Berufssoldaten (31. 12. 2022). Über 1100 weniger als noch vor zehn Jahren (31. 12. 2012: 13.981 VBÄ).

https://oeffentlicherdienst.gv.at/wp-co ... s_2023.pdf

Davon gehen bis zum Jahr 2032 ca. 8.300 in Pension - das sind fast 65 %! Die Klagen über zu wenig Personal sind mehr als berechtigt.

2002 gab es noch 16.026 Beschäftigte im Militärischen Dienst:

https://www.fiskalrat.at/dam/jcr:3667b1 ... -42376.pdf
iceman
Beiträge: 1569
Registriert: Do 17. Mai 2018, 21:05

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von iceman »

Bis 2032 sollten aber auch ein paar neue hinzukommen?
theoderich
Beiträge: 20410
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

„AIR CHIEF“ GEADELT
Österreichs Top-Militär in den USA geehrt

https://www.krone.at/3342129


Neue Panzer, Flieger, Raketen: Wie funktionieren Rüstungsdeals?
Es gab eine Zeit, da waren im Bundesheer nicht nur die Panzer, sondern auch die Posaunen gefährdet. Über Jahre wurden dem Verteidigungsressort Millionen aus dem Budget gestrichen, aber 2014 drohte das strengste Sparpaket. Fast keine schweren Waffen, kaum noch Militärmusik – jedes Gerät in der Kaserne wurde unter die Lupe genommen, und manchmal wurde sogar die ganze Kaserne verkauft. Nichts sorgte aber für so viel Protest wie das Ende der Musikkapellen. Klaudia Tanner, damals noch im Bauernbund, fuhr höchstpersönlich aus Niederösterreich vor das Kanzleramt, um dagegen zu demonstrieren.

Zehn Jahre später hat das Verteidigungsministerium viele Sorgen, aber sicher keine finanziellen. Als der Ukraine-Krieg gefährlich nah rückte, beschloss Österreich, wie viele andere Länder in Europa, eine Zeitenwende. Die Republik soll sich bis 2032 selbst verteidigen können. Alles, was jahrzehntelang eingespart oder nie beschafft wurde, muss bis dahin eingekauft werden. Klaudia Tanner, heute Verteidigungsministerin, zeigt regelmäßig neue Sturmgewehre (Kaufpreis: 20 Millionen Euro), sitzt in neuen Hubschraubern (870 Millionen) und steht vor neuen Panzern (1,8 Milliarden). Nebenbei lädt sie noch zum Militärmusik-Festival.

Abteilungen, die bisher jährlich 200 Millionen Euro investieren konnten, sind plötzlich mit ganz anderen Dimensionen konfrontiert: 16 Milliarden stehen dem Heer bis 2032 zur Verfügung, das Budget für den laufenden Betrieb nicht mit eingerechnet (siehe Grafik). Auf einem überhitzten Markt mit selbstbewussten Rüstungsunternehmen soll das Militär den möglichst besten und schnellsten Deal bekommen. Wie gibt man Milliarden möglichst sparsam und sinnvoll aus? Ein Überblick über ein heikles und kompliziertes Verfahren.

2014 war auch das Jahr, in dem Österreich die letzte Rate für die Eurofighter abbezahlte. Die Abfangjäger waren mit 1,7 Milliarden Euro nicht nur eine besonders teure, sondern auch eine besonders intransparente Investition. Noch immer ist die Frage, ob Korruption im Spiel war, nicht restlos geklärt. Die Kosten für die Eurofighter wirken heute vergleichsweise gering. Allein die Raketenabwehr mit kurzer oder mittlerer Reichweite wird zwei Milliarden Euro kosten.

Das 66-Augen-Prinzip

Seit den Eurofightern werden Rüstungsgeschäfte in Österreich skeptischer beäugt. Das Bundesheer verzichtet deshalb mittlerweile auf Gegengeschäfte, also Abmachungen mit den Herstellern über Deals mit heimischen Unternehmen. Gespräche mit Lobbyisten müssen rasch und genau dokumentiert werden. Im Bundesheer spricht man von einem 66-Augen-Prinzip, das vor Korruption schützen soll. Selbst wenn eine Person oder Stelle anfällig sein sollte, gäbe es noch genügend andere, denen das auffallen würde. Jeder Schritt und jede Entscheidung wird mehrmals mit verschiedenen Abteilungen abgesprochen. Wobei im Parlament mehrfach und lautstark verlangt wird, dass auch der Nationalrat mehr Einblicke in die Millionenausgaben bekommt.

Wie Rüstungsgeschäfte zu funktionieren haben, ist klar geregelt. Zum Beispiel bei den Hubschraubern Alouette III – zehn Meter lang, 210 km/h Höchstgeschwindigkeit, 200 Liter pro Stunde Verbrauch und vor allem: 60 Jahre Dienstzeit. Das Verteidigungsministerium plant schon ihre Ausmusterung, mindestens sechs Stück kommen zum Beispiel in das Heeresgeschichtliche Museum. Bundesheer-Gerät darf prinzipiell versteigert, verschrottet oder verkauft werden, niemals aber verschenkt. So sehen grundsätzlich die Schritte für Rüstungsdeals aus: 

Bild
© Noa Croitoru-Weissman

Die Verantwortlichen für den Einsatz, das System und die Planung kamen bei den Alouette-III-Nachfolgern zu dem Schluss, dass insgesamt 36 neue Hubschrauber auch noch einen anderen Typ, die OH 58, ersetzen sollen. Was das neue Gerät können muss, halten sie zuerst im Detail fest. Dann schreibt das Verteidigungsressort andere Nationen oder Konzerne an, um den Markt auszuloten. Das neue Gerät muss in unmittelbarer Zukunft lieferbar und für eine lange Zeit nutzbar sein. Im Idealfall kann Wertschöpfung in Österreich vertraglich festgelegt werden, zum Beispiel, indem heimische Firmen Aufbauarbeiten übernehmen. Auch die Frage, ob andere Staaten im Ernstfall beim Rüstungskonzern Priorität hätten, spielt eine Rolle. 

Wer den Zuschlag erhält 

Je nachdem, wie heikel die Ansprüche sind, um welche Beträge es sich handelt und wie viele Anbieter es am Markt gibt, kommen verschiedene Vergabeverfahren infrage: öffentliche Ausschreibung (zum Beispiel für Fahrzeuge), eine beschränkte Ausschreibung (bei Munition oder Waffen) oder ein nicht-offenes Verfahren mit vorheriger Bekanntmachung (wie bei Radaranlagen). Bei den Hubschraubern empfahl die Vergabeabteilung ein sogenanntes Government-to-Government-Geschäft. Österreich kauft dabei die Flieger nicht direkt von der Firma, sondern über das Verteidigungsministerium eines anderen Landes, das die Maschinen auch verwendet. Derzeit sind diese Deals besonders beliebt, gerade weil sie nicht direkt mit Rüstungskonzernen eingegangen werden. Eine Garantie für den besten Preis und Transparenz sind sie aber nicht, wie auch Experten betonen. In die engere Auswahl kam das deutsche Verteidigungsministerium mit Airbus-Hubschraubern, den Zuschlag erhielt aber Italien mit Leonardo. Fünf der neuen Maschinen sind 2023 in Österreich gelandet.

Die nächste große Entscheidung steht Ende des Jahres an: Die Flieger Saab 105 müssen dringend ersetzt werden. Schritt eins, die Ausmusterung, wurde nämlich schon gemacht. Ein Ausstellungsstück befindet sich zum Beispiel in der Landesberufsschule Knittelfeld.
https://www.profil.at/oesterreich/neue- ... /402863258
theoderich
Beiträge: 20410
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

Bundesheer will Reaktionsmiliz ausbauen

https://orf.at/stories/3355069/


Bundesheer will Reaktionsmiliz mit 250-Euro-Prämie für Anwerbungen vergrößern

https://www.derstandard.at/story/300000 ... rgroessern


Zuletzt geändert von theoderich am So 21. Apr 2024, 23:59, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
Beiträge: 20410
Registriert: So 29. Apr 2018, 18:13

Re: Medienberichte 2024

Beitrag von theoderich »

NEOS-Kandidat Brandstätter: EU-Armee soll Staaten sparen helfen

https://orf.at/stories/3355073/
Antworten