Pandur EVO

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Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Kommt drauf an was als Turm drauf ist und wieviel Wartung und Ersatzteile dabei sind. Wenn da zB Skyranger und Crossbow dabei sind kosten die pro Stück viel und das verzerrt den Durchschnittspreis massiv
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

AUFRÜSTUNG
Braucht Österreich wirklich 225 neue Panzer?
Zuvor hatte das Ressort – in Abwesenheit Tanners – in einem Hintergrundgespräch verkündet, dass das Heer seinen künftigen Fokus stark verändern werde. Konventionelle militärische Angriffe auf Österreich sah man im Verteidigungsministerium nicht mehr als "eintrittswahrscheinliche Bedrohung". Die militärische Landesverteidigung werde deshalb auf ein Minimum zurückgefahren, hieß es. Das Bundesheer solle sich stattdessen auf Cyberabwehr und Naturkatastrophen ausrichten und auf Blackouts und Pandemien vorbereiten.

So teuer wie die Eurofighter

Nur knappe vier Jahre später klingt das wie eine Geschichte aus einem anderen Zeitalter. Seit Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine rüsten die Streitkräfte quer durch Europa auf. Die militärische Landesverteidigung definiert man auch in Österreich wieder als Kernaufgabe der Armee. Und mit hohen Investitionen bereitet sich das Heeresressort heute wieder "auf die Gefahr konventioneller Kriegführung vor", wie Tanner kürzlich im STANDARD-Interview ausführte.

Jüngstes Kapitel aus dem 18 Milliarden schweren Aufbauplan des Bundesheers: die Bestellung von 225 neuen Pandur-Radpanzern – DER STANDARD berichtete. Am Montag stellt die Ministerin die Großbeschaffung gemeinsam mit Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) der Öffentlichkeit vor. Die genaue Stückzahl wie auch die Investitionssumme von 1,8 Milliarden Euro wollte das Ministerium im Vorfeld nicht bestätigen – dementierte sie aber auch nicht. Aber braucht Österreich wirklich mehr als 200 neue Panzer? Zu einem Investitionsvolumen, das fast genauso hoch ist wie bei der Beschaffung der Eurofighter?

Fehlende Debatte über Sicherheitspolitik

"Das Bundesheer muss einen enormen Finanzierungsrückstau aufholen", sagt Martin Senn, Leiter des Instituts für Politikwissenschaft in Innsbruck und spezialisiert auf Sicherheitspolitik, dem STANDARD. "Deshalb tut man gut daran, neue Investitionen anzugehen." Aber: "Es wäre wünschenswert, wenn die neuen Anschaffungen mehr in die Frage eingebettet wären, welche Rolle das Heer künftig spielen soll." Zentral ist für Senn dabei vor allem, wie Österreichs Beitrag zu einer EU-Beistandspflicht aussehen könnte. "Was wären wir fähig und willens, in diesem Fall zu leisten?" Die Bevölkerung werde auf diesen Fall nicht vorbereitet, wie auch die politisch schnell instrumentalisierte Debatte um österreichische Minenräumer in der Ukraine im Vorjahr gezeigt habe.

Die Pandur Evolution, die das Bundesheer nun in so großer Stückzahl ordert, sind Mannschaftstransportpanzer für bis zu acht Soldatinnen und Soldaten. Sie sind mit Schutz vor Beschuss durch Fußsoldaten und Minen ausgestattet, schnell und wendig; und auch bisher schon in Auslandseinsätzen bewährt. Aktuell verfügt das Heer bereits über 177 Pandur. Und auch auf Auslandseinsätze wie etwa im Kosovo dürften manche der neuen Panzer künftig geschickt werden – neben Übungen und denkbaren Einsätzen bei bestimmten Terrorszenarien im Inland.
Grundlagen wiederherstellen

Der Kauf weiterer Exemplare sei nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, um die Grundfähigkeiten der Armee wieder herzustellen, sagt Ulf Michael Steindl, Verteidigungsexperte vom Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik (AIES). "Vor dem Ukrainekrieg war das Bundesheer abseits von Katastrophenhilfe und begrenzten Auslandseinsätzen eigentlich nicht mehr einsatzfähig." Die neuen Radpanzer werden vor allem für die Jägertruppe angeschafft. Als schnelle Einsatzkräfte könne etwa die 3. Jägerbrigade eigentlich erst mit den gepanzerten Mannschaftstransportern ihren Auftrag erfüllen, sagt Steindl. Und der "Kampf der verbundenen Waffen" sei für moderne Streitkräfte zentral. Fehle ein wichtiger Teil, seien andere Teile der Truppe gefährdet.

Auch einer, der einst selbst an zentraler Stelle im Verteidigungsministerium werkte, heute aber nicht mehr die engsten Bande dorthin pflegt, stellt dem Beschaffungsprojekt grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Dass mit den vielen neuen Pandur "aus einer rein fußläufigen Infanterie jetzt eine leicht gepanzerte auf Rädern wird, ist beachtlich", sagt Gerald Karner, früher Leiter der Abteilung Militärstrategie im Heeresressort. Gerade auch wegen der Verwendbarkeit in Auslandseinsätzen hält er den Kauf für "vernünftig".

Entscheidend sei allerdings, dass der Ankauf Teil eines größeren strategischen Konzepts werde. "Sonst macht das keinen Sinn." Eine neue Sicherheitsstrategie der Bundesregierung steht nach wie vor aus. Und in welchen Szenarien Österreich sich künftig international einbringen wolle – oder eben nicht –, werde nach wie vor nicht ausformuliert, kritisiert Karner. Er gehe aber davon aus, dass die Beschaffung mit anderen Investitionsplänen "in den Schubladen" wie etwa der besonders zentralen Luftverteidigung abgestimmt sei.

Darabos: "Würde ähnlich entscheiden"

Noch etwas kritischer formuliert das der Sicherheitsexperte Franz Eder von der Uni Innsbruck. Auch er hält den Pandur zwar für ein "hervorragendes Gerät" und einen idealen Schutz für Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz. Eine große Investition wie diese könnte aber Teil einer "spannenden Gesamtstrategie" sein, argumentiert Eder. Etwa indem Österreich sich im europäischen Kontext verstärkt solidarisch zeige, indem es mehr Truppen zur Friedenssicherung auf Auslandsmission entsende. Strategien – welcher Art auch immer – würden aber nach wie vor nicht kommuniziert. "Mir fehlt die politische Diskussion darüber eigentlich komplett."

Und auch zwei ehemalige Verteidigungsminister hat DER STANDARD zum anstehenden Rüstungsgeschäft befragt – einen roten und einen schwarzen. Dass Werner Fasslabend die Investition als "absolut notwendig" sieht, was gerade die Erfahrungen des Ukrainekriegs gezeigt hätten, mag allein schon deshalb nur mäßig überraschen, weil er Parteikollege Tanners ist. Bemerkenswerter ist da schon die Aussage von Norbert Darabos: Es werde vielleicht überraschen, dass er das als Sozialdemokrat so "ungeschützt" sage, aber: In seiner Amtszeit von 2007 bis 2013 "war ich beim Budget sehr limitiert". Dass das Heeresressort die neue finanzielle Situation für Großbestellungen wie die aktuelle nützt, hält er für richtig. "Wäre ich jetzt Minister, würde ich wohl grundsätzlich ähnlich entscheiden."
https://www.derstandard.at/story/300000 ... er?ref=rss

Senn und Eder 🙈
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 24. Feb 2024, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
qsglx
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Re: Pandur EVO

Beitrag von qsglx »

Kann mir jemand zusammenfassen was bei der Presseaussendung gesagt wurde?
Verweigerer
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Verweigerer »

Wofür das Bundesheer 200 neue Radpanzer braucht

https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... er-braucht

...

Vielseitige Plattform

"Der Pandur EVO 6x6 (3 Achsen) wird allerdings nicht nur in seiner Funktion als Mannschaftstransportfahrzeug für bis zu acht Soldaten mit ferngesteuerter und elektronisch stabilisierter Waffenstation zum Rückgrat der Jägertruppe. Das Bundesheer will ihn als vielseitig nutzbare Plattform für Aufgaben im modernen Gefechtsfeld nutzen. Insgesamt sind zwölf verschiedene Ausstattungsvarianten vorgesehen. Als rollender Waffenträger soll er unter anderem Granatwerfer, die Mistral-Lenkwaffe oder Systeme für die Drohnenabwehr auf seinen Turm gesetzt bekommen. Nicht zuletzt die Erkenntnisse aus dem Ukraine-Krieg haben die Planer im Verteidigungsministerium davon überzeugt, dass für Militärkonvois eine begleitende Fliegerabwehr unverzichtbar ist. Die Wiedererlangung dieser Fähigkeit strebt man in einer Kombination mit dem Pandur an. Die Rede ist dabei vom System „Skyranger“ von Rheinmetall, das in dem Fahrzeug integriert werden könnte. Dabei erhält die Besatzung über die Sensorik an Bord ein eigenständiges Luftlagebild, kann aber auch jenes des Goldhaube-Systems eingespielt bekommen. Langfristig sollen alle vier Landbrigaden mit Begleitschutz-Fliegerabwehr ausgestattet werden, 36 Systeme insgesamt."

...

GDELS-Steyr: 225 neue Pandur für das Bundesheer

https://militaeraktuell.at/gdels-steyr- ... undesheer/

...

"Der Auftrag sieht neben der Lieferung der Mannschaftstransportpanzer und flexibler Umrüstsätze für Sanitäts-, Führungs- und Panzerabwehr-Missionen acht weitere Fahrzeugvarianten vor, die neu in das Bundesheer eingeführt werden. Die Fahrzeugfamilie wird dabei um die Varianten 120-Millimeter-Mörserkampfsystem, mobile Flugabwehr und elektronische Kampfführung ergänzt. Die Lieferung erfolgt bis 2032, dem Vernehmen nach sind im Vertrag Optionen für weitere mehr als 150 Fahrzeuge inkludiert."

...
qsglx
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Re: Pandur EVO

Beitrag von qsglx »

https://x.com/bundesheerbauer/status/17 ... lXLlPd21mg
Welche Versionen sind welches Bild und anscheinend wird es keine Beobachtungsfahrzeuge mit 30mm Kanone sehe zumindest keine auf den Bildern.
Verweigerer
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Verweigerer »

qsglx hat geschrieben: Mo 19. Feb 2024, 10:55 https://x.com/bundesheerbauer/status/17 ... lXLlPd21mg
Welche Versionen sind welches Bild und anscheinend wird es keine Beobachtungsfahrzeuge mit 30mm Kanone sehe zumindest keine auf den Bildern.
Ich nehme an dieses Bild ist gemeint:

Bild

Beim MTPz SGrW sieht die Grafik schon sehr stark nach Crossbow aus ;-) Ich bin da sowieso auf die jeweilige Stückzahl pro Version gespannt.
qsglx
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Re: Pandur EVO

Beitrag von qsglx »

Ja aber anscheinend wird es keine Späh version wie sie Deutschland vorgeschlagen wurde geben. Und für welche version stehen welche Bilder oder Abkürzungen?
Verweigerer
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Verweigerer »

qsglx hat geschrieben: Mo 19. Feb 2024, 11:48 Ja aber anscheinend wird es keine Späh version wie sie Deutschland vorgeschlagen wurde geben. Und für welche version stehen welche Bilder oder Abkürzungen?
Sie meinen die Version, die als eventueller FENNEK-Nachfolger für die Bundeswehr ins Spiel gebracht wurde? Mit der UT30Mk3 Waffenstation und Bushmaster-Kanone?

Bild

Ob eigens so eine Variante für das Bundesheer angedacht war bzw. angepriesen wurde, kann ich nicht sagen. Ob da mehr der Wunsch Vater des Gedankens war? Durchaus möglich.

Was meinen Sie mit den Abkürzungen? Die sind doch eh eindeutig.
Phoenix
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Phoenix »

Die PAL Version schaut aus als wäre es praktisch die Transportvariante mit einer PAL auf der Waffenstation. Nennt man das dann PAL weil hinten drinnen mehr Ersatzflugkörper mitgeführt werden? Hätte da zumindest einen Doppelstarter erwartet, aber egal. Wenn es eine Option auf +150 gibt und bis 2032 ist noch viel Zeit - vielleicht kommt dann ja noch eine MK30 Version so wie es in vielen anderen Ländern jetzt auch gemacht wird. Interessant ist auch daß eine BAA Version kommt (ev. sogar mit EO + Radar) - als Ergänzung zum LMV BAA / Beagle - mit jetzt doch deutlich höheren Mast.
Berni88
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Berni88 »

Wundert mich auch das man keinen Evo mit 30mm Turm, als "schweren" MTPz bzw. "Unterstützungsfahrzeug" beschafft.
Das es möglich ist zeigt ja der Skyranger, bzw. der Prototyp wie ja Verweigerer bereits geschrieben hat!
Aber lassen wir uns überraschen was in welcher Stückzahl beschafft wird!
JSF, Erfos, Störsys; FüU werden sicher nur in eintselligen Stückzahlen kommen denke ich!
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