Entwicklungen Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

theoderich hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 19:13 OÖ. Millitärkommandant Muhr im Interview
"800 Millionen Euro nur für Standort Hörsching"
Darüber hinaus kommen 24 Jet-Trainer, also Unterschall-Kampfflugzeuge, inklusive Simulationszentrum und Logistik. Dafür müssen wir neue Werften und Hangars bauen, und die Startbahn muss erneuert werden.
https://www.meinbezirk.at/oberoesterrei ... g_a6383543

Fast korrekt: 12 bewaffnete AJT + 6 Optionen + 6 Optionen.
Jaaawohl. Mein Tipp fast aufgegangen ;-)

Ich hoffe bei diesen geplanten Maßnahmen und Kosten sprechen wir schon von Sheltern.
Lazarus
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Lazarus »

Verweigerer hat geschrieben: Fr 24. Nov 2023, 08:10
theoderich hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 19:13 OÖ. Millitärkommandant Muhr im Interview
"800 Millionen Euro nur für Standort Hörsching"
Darüber hinaus kommen 24 Jet-Trainer, also Unterschall-Kampfflugzeuge, inklusive Simulationszentrum und Logistik. Dafür müssen wir neue Werften und Hangars bauen, und die Startbahn muss erneuert werden.
https://www.meinbezirk.at/oberoesterrei ... g_a6383543

Fast korrekt: 12 bewaffnete AJT + 6 Optionen + 6 Optionen.
Jaaawohl. Mein Tipp fast aufgegangen ;-)

Ich hoffe bei diesen geplanten Maßnahmen und Kosten sprechen wir schon von Sheltern.
800 Mio aufgeteilt auf die nächsten 12-14 Jahre sind ca. 60 Mio pro Jahr. Nur für die Infrastruktur ist schon eine Ansage. Betrifft aber auch das PzStb4 (Pioniere, Flugabwehr).
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

theoderich hat geschrieben: Do 23. Nov 2023, 19:13 Fast korrekt: 12 bewaffnete AJT + 6 Optionen + 6 Optionen.
Ausgeschrieben ist ja noch nix.
Aber 12+6 ist die erwartbare Größenordnung.
Wobei die zweite +6 wohl nur dann schlagend wird, wenn sich eine unbemannte Sensor-/Waffenplattform nicht realisieren lässt und sonst auch nix anderes. Taxieren wir das mal mit ~300Mio. die idealerweise wohl eher unter "Verdichtung des 24/7 Lagebildes durch ein luftgestütztes System" zu umschreiben sind.
Wir sind einfach zu klein um uns "blind sides" leisten zu können.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Ich vermeine, die unbemannte Plattform kommt so oder so.

Man könnte aber die 24 Trainingsflugzeuge auch so deuten:

12 + 6 M-346FA + 6 M-345 (PC-7 Ersatz?)
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Interview
„OHNE SICHERHEIT IST ALLES NICHTS“
und wir leiten endlich die Nachbeschaffung für die Saab 105OE ein, die wir mit Ende 2020 leider ausscheiden mussten. Dafür haben wir bereits die nötigen Budgetmittel und es werden möglicherweise sogar noch heuer die Grundlagen für eine Entscheidung finalisiert.
Um das Thema Beschaffungen abzuschließen: Wann beginnen Sie sich Gedanken über die Nachfolge der Eurofighter zu machen?

Diese Gedanken machen wir uns längst, auch wenn das Thema noch nicht absolute Priorität hat. Wir können die Flotte bis 2035 betreiben und wir investieren jetzt in den Selbstschutz und die Nacht­identifizierbarkeit. Zudem prüfen wir ein Angebot der deutschen Bundeswehr für den Ankauf zusätzliche Zweisitzer und danach werden wir uns natürlich Gedanken über die Zeit nach 2035 machen.
https://militaeraktuell.at/ohne-sicherh ... es-nichts/
Wolfgang
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Wolfgang »

Verweigerer hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 01:06 Ich vermeine, die unbemannte Plattform kommt so oder so.

Man könnte aber die 24 Trainingsflugzeuge auch so deuten:

12 + 6 M-346FA + 6 M-345 (PC-7 Ersatz?)
Ich hoffe persönlich nicht, dass die PC-7 durch M-345 ersetzt werden. Ich hoffe schon, dass hier wieder ein Propeller Flugzeug kommt.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

Schweden kauft AMRAAM in großer Stückzahl

...Inzwischen ist jedenfalls von US-Hersteller Raytheon (RTX) über Foreign Military Sales (FMS) nur mehr die AMRAAM-Version C8 zu erhalten. Die Version C7 wäre – wiewohl der Aufwand dafür beträchtlich gewesen sein dürfte – am Eurofighter bereits integriert, jene ist nun aber nicht mehr verfügbar. Preise und Lieferzeiten (ab heute wohl 2027) sind bekannt und auch mit Blick auf den Aufwand für deren Integration durch Airbus Defence & Space und die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH soll das BMLV – nach längerem Hin und Her – inzwischen alle Informationen haben.

Die BVR- (über die visuelle Sichtweite hinaus) beziehungsweise Allwetter-Lenkwaffe soll – so die Absicht – in jedem Falle auch bereits über die heimische Eurofighter-Nutzungsdauer hinaus einzusetzen sein. Zu erwarten ist aber – wie bei der gegenwärtigen IR-Waffe Iris-T – wohl nur der Kauf einer vergleisweise kleinen Stückzahl.

https://militaeraktuell.at/schweden-kau ... tueckzahl/
Phoenix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Phoenix »

Wobei die C8 ja "nur" eine technisch obsoleszenzbereinigte C7 ist - sollte daher nicht das Problem sein - aber man wird sich das schon entsprechend gut bezahlen lassen.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Phoenix hat geschrieben: Do 7. Dez 2023, 12:47 Wobei die C8 ja "nur" eine technisch obsoleszenzbereinigte C7 ist - sollte daher nicht das Problem sein - aber man wird sich das schon entsprechend gut bezahlen lassen.
Es dürfte nicht ganz so simpel sein - so mit "Software aufspielen und gut is" ist es definitiv nicht getan.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

9. Dezember 2023
Gerfried Promberger
Commander Austrian Air Force (Air Chief); Kommandant Luftstreitkräfte

Ich denke, ich habe etwas mehr vorgetragen als nur über das State Partnership Program (#SPP) mit der Vermont Air National Guard. Zum Beispiel:
-) #AIRPOWER24
-) Ergebnisse #Luftgipfel vom 20.03.2023
-) #Aufbauplan ÖBH 2032+ und Auszug der Luftfahrzeug-Flottenentwicklung
-) #BodengebundeneLuftabwehr
-) European Sky Shield Inititive (#ESSI)
https://de.linkedin.com/posts/reinhard- ... 11008-qBBv


"Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben", in: Militär Aktuell, H 4 (2023), p. 54-60
Lassen Sie uns beim Advanced Jet Trainer ins Detail gehen. Wann ist mit einem Typenentscheid zu rechnen?

Freistätter: Wir haben im Sommer einen Request for Information (RFI) an alle infrage kommenden Hersteller gesendet und kürzlich die Antworten bekommen. Wir werten diese nun aus, bewerten sie und entwickeln eine Budgettangente. Anschließend werden wir die Ergebnisse der Frau Bundesminister zur Entscheidung vorlegen, das sollte noch bis Jahresende der Fall sein.

Stimmt es, dass mit der L-39NG von Aero Vodochody, der M-346FA von Leonardo und dem T-7 von Boeing und Saab prinzipiell drei Typen im Rennen sind?

Vodosek: Lassen Sie es mich so formulieren: Wir haben im Wesentlichen zwei große Fähigkeiten für uns definiert: Einerseits die Fähigkeit zum Luft-Boden-Kampf und andererseits eine Trainerfähigkeit. Damit sind wir auf den Markt getreten und haben alle Typen identifiziert, die unsere Anforderungen mit Blick auf verschiedene Leistungsparameter wie Steigleistung oder Waffensystemoptionen erfüllen.

Können Sie etwas zur geplanten Stückzahl sagen? Geht es um den Ankauf der ursprünglich geplanten zwölf Maschinen? Oder um mehr?

Vodosek: Es geht um zwölf Flugzeuge mit unterschiedlichen Bewaffnungsoptionen.
Kommen wir zum Eurofighter: Aktuell verfügt das Bundesheer über 15 Jets, die nun Raketenwarngeräte, Pods für die Nachtsichtfähigkeit sowie weitreichenden AIM-120 C-8 AMRAAM-Lenkwaffen erhalten sollen. Das ändert aber nichts am Plan, die Maschinen spätestens 2037 außer Dienst zu stellen, oder?

Vodosek: Es war beim Zulauf in den Jahren 2007 bis 2009 beabsichtigt, das Muster 30 Jahre zu fliegen und in der Ministerschaft von Klaudia Tanner wurde auch klargestellt, dass wir den Eurofighter bis dahin weiter betreiben wollen. Dafür werden wir die erwähnten Modifikationen vornehmen und dann sollte idealerweise noch in den 2020er-Jahren eine Entscheidung über die Nachfolge getroffen werden - und dabei stehen wir vor einem vollständigen Paradigmenwechsel. Unsere Aufgabe war bislang die Luftraumüberwachung, in Zukunft geht es aber um Luftraumverteidigung.
Ist neben dem Umstieg auf andere Modelle auch eine Fortführung unserer Eurofighter Tranche 1 über 2037 hinaus denkbar?

Freistätter: Das wird technisch nur schwer oder gar nicht möglich sein. Dafür müsste man das Flugzeug mit enormem Aufwand vollständig entkernen und im Wesentlichen neu aufbauen. Das wäre vollkommen unwirtschaftlich und am Ende des Tages hätte man wieder nur eine Kompromisslösung ...
Was kommt nach dem Eurofighter?, in: Militär Aktuell, H 4 (2023), p. 63
Hersteller Airbus/Eurofighter (früher EADS) muss den Betrieb unserer Jets zwar laut Vertrag 30 Jahre unterstützen, sieht zugleich aber für gewisse Bauteile und Komponenten Betriebsgrenzen von 25 Jahren ab Produktion vor. Um ihre Tranche-1-Maschinen trotzdem bis zumindest 2032 flugtauglich zu halten, hat die deutsche Luftwaffe kürzlich mit dem Hersteller die nötigen Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung definiert. Diesbezüglich soll nun auch Österreich via Beauftragung durch die deutsche Amtsseite miteinbezogen werden. Mit Blick auf die drei Upgrades erhält Österreich Militär Aktuell-Infos zufolge im Jänner ein Angebot, damit dürfte der Betrieb bis maximal 2037 gedeckt sein. Und für die Ablöse der Jets ist dann auch mit einem neuen Eurofighter-Angebot zu rechnen.
Wanted! Neuer Advanced Jet Trainer gesucht, in: Militär Aktuell, H 4 (2023), p. 60-61
Es geht im Beschaffungsumfang primär um zwölf Luftfahrzeuge, angepeilt ist eine Lieferung des ersten Systems mit Ende 2026. Die Nutzungsdauer soll bei zumindest 30 Jahren und bis zu 3.600 Flottenflugstunden pro Jahr liegen, die Verfügbarkeit bei zwölf Maschinen bei wenigstens 75 Prozent. Das Heer denkt zurzeit an sieben Missionsausrüstungspakete zur Erfüllung aller Einsatzaufgaben. Gewollt sind zudem ein Full Flight Simulator (FMS), ein oder zwei Flight Training Devices (ohne Bewegungsplattform), ein Ausbildungspaket für Piloten und Techniker durch den Hersteller sowie computerbasierte Ausbildungsmittel für Piloten und Techniker in neuen Anlagen in Hörsching.

Zur Realisierung wurde auf Basis einer Leistungsbeschreibung Militär Aktuell Informationen zufolge bereits im Sommer ein sogenannter RFI (Request for Information) an die Hersteller Boeing/Saab (T-7), Leonardo (M-346FA) und Aero Vodochody (L-39NG) übermittelt. Deren Antworten hatten bis 29. September einzulangen und werden aktuell ausgewertet, eine Typenentscheidung ist noch heuer oder Anfang 2024 möglich. Das Ministerium strebt dabei eine Government-to-Government-Lösung (G2G) mit einer Partnernation an, um eine Abstützung auf deren Projektorganisation zu gewährleisten. Die Erst-Operationsfähigkeit (IOC) soll im vierten Quartal 2028 und die Full Operational Capability (FOC) im zweiten Quartal 2031 erreicht werden.

Auf der durchaus robusten Ausstattungs-Wunschliste stehen dem Vernehmen nach weiters sieben Außenlaststationen auch für den Einsatz von Präzisionswaffen (lasergelenkt), ein eigenes Bordradar, Allwetterfähigkeit, die Möglichkeit zur Luftbetankung, aktive EloKa-Behälter und Link-16-Datenfunk. Zudem sollte das Muster bei Vertragserstellung woanders bereits eingeführt sein.
Schwedens Alternative, in: Militär Aktuell, H 4 (2023), p. 68-70
Der T-7 ist also gar nicht im Rennen?

Alriksson: Oh doch, denn von Seiten des Bundesheeres wurde uns kommuniziert, dass man bei der Trainer-Beschaffung auch für alternative Konzepte offen wäre und genau ein solches - zugegebenermaßen sehr mutiges - haben wir nun vorgeschlagen.

Inwiefern?

Alriksson: Wir schlagen Österreich in Abstimmung mit Boeing vor, einen größeren Schritt zu gehen, nach der Beschaffung von sechs oder gerne auch mehr Stück T-7 als reine Trainer nur mehr minimal in die bestehende Eurofighter-Flotte zu investieren und früher als aktuell geplant auf den neuen Gripen E umzusteigen. Da könnten wir uns ein Paket mit beispielsweise 18 Stück vorstellen, falls gewünscht auch mit F-Modell-Zweisitzern. Damit könnte man die in der nächsten Regierungsperiode ohnehin unumgängliche Nachbeschaffung für den Eurofighter bereits frühzeitig abdecken, muss nicht zwei bewaffnete Systeme parallel betreiben und bekäme zeitnah eine moderne Kampfjet-Flotte, die zumindest bis ins Jahr 2060 ihren Dienst versehen könnte. Dazu hätte man auch noch den Vorteil, dass die Cockpits von T-7 und Gripen E sehr ähnlich sind, der Umstieg den Flugschülern also leichtfallen wird - "Train as you fight!"

Ist dieses Angebot nur im Paket denkbar? Oder würde man dem Bundesheer den Gripen E im Zuge der Eurofighter-Nachfolge auch anbieten, wenn sich Österreich nun nicht für den T-7 entscheidet?

Alriksson: Ja, absolut. Jetzt geht es um einen kombinierten Vorschlag, aber Österreich kann sich später natürlich auch "nur" für den Gripen E entscheiden. Wir setzen laufend Modernisierungen und Verbesserungen um - der Gripen E wird damit jeden Tag noch fortschrittlicher.

Gehört das bei SAAB zur Firmenpolitik? Kunden mit seltsamen Angeboten zu "beglücken", die diese nie gefordert haben?
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 27. Jan 2024, 15:21, insgesamt 2-mal geändert.
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