Acipenser hat geschrieben: ↑Sa 8. Dez 2018, 14:49
Quellen? Persönliche Gespräche Schottland 2017, London bleiben vertraulich.
Das heißt auf den Falklands sind wie bisher die Typhoon FGR4 stationiert.
theoderich hat geschrieben: ↑Sa 8. Dez 2018, 12:20
Du gehst bei Beamten also grundsätzlich davon aus, dass es sich um Scharlatane, Lügner und Netzwerker handelt, die lediglich durch Beziehungen auf ihren Posten gelangt sind?!?
Ein "Scharlaten und Lügner" wäre jemand der bewusst täuscht. Das habe ich nicht behauptet. Grundsätzlich sollte man aber nicht von Kompetenz ausgehen, nur weil jemand eine bestimmte Position inne hat. Erfahrung muss auch nichts heißen, denn man kann jahrelang etwas falsch machen. Offensichtlich hat sich der Herr Ministerialrat mit seinen Ausführungen geirrt, ansonsten würden wir die Diskussion gar nicht führen.
Und genau deswegen, weil es sich um "Prozesse" handelt, sind in anderen Betreiberländern die T1 NICHT das absolute Rückgrat der Luftwaffen. Im Gegensatz zu Österreich.
Ich wiederhole noch mal warum wir diese Diskussion überhaupt haben:
Das Problem ist
NICHT, dass die T1 nicht gut genug für die Luftraumüberwachung in Österreich wären.
Das Problem ist auch
NICHT, dass man die Eurofighter technisch gesehen nicht bis ca. 2040 betreiben könnte.
Was ist das Problem?
Das Problem ist das Risiko, das durch "Obsoleszenzen" entsteht, also Teile die nicht mehr lieferbar sind bzw. nur mehr zu "Mondpreisen". Dieses Risiko kann sich Österreich nicht leisten, einerseits finanziell aber auch andererseits wenn es darum geht, die Luftraumüberwachung sicherzustellen. Im Gegensatz zu anderen Betreibernationen, wo die T1 nicht als einzige und primäre Kampfflugzeuge dienen.
Warum kann man Tranche 1 nicht einfach auf Tranche 2 umbauen?
Theoretisch ist es möglich, praktisch wird das nicht in Serie angeboten, es gibt dafür keinen Markt, keinen Anbieter, keinen Kostenrahmen, keinen Zeitrahmen. Airbus müsste für die 15 Stück von Österreich einen eigenen Prozess starten und Österreich wäre der einzige, der das macht. Die Kosten dafür würden sich nicht bloß auf die Stückkosten der Einzelteile beschränken und Österreich wäre dann der einzige weltweit, der derartige "Frankensteinflugzeuge" betreibt und das noch dazu in geringer Stückzahl.
Zu der weiter oben angesprochenen
Anzahl an Triebwerken:
> Kosten:
Pauschal kann man nicht sagen, dass zwei Triebwerke in jedem Fall teurer als eines sind, denn dazu muss man vergleichbare Flugzeuge vergleichen. F-35 ist ein deutlich neueres Flugzeug als EF, also werden auch die Kosten höher sein, obwohl nur ein Triebwerk. Kostenvergleiche bei komplexen Systemen wie Kampfflugzeugen sind aber ohnehin schwierig, speziell wenn verschiedene Nutzer mit verschiedenen Ansprüchen und Strukturen verglichen werden.
> Sicherheit:
Zwei Triebwerke sind natürlich sicherer als eines, allerdings muss man realistischerweise sagen, dass Triebwerke heute generell sehr sicher sind.
Ein Vogelschwarm besteht per Definition aus mehreren Tieren, die Vögel werden in die Triebwerke gesaugt. Dadurch dass die Triebwerkseinlässe beim EF direkt nebeneinander liegen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass im Fall des Falles ohnehin beide Triebwerke betroffen sind.
Das ist also kein sehr starkes Kriterium für oder gegen eine bestimmte Anzahl an Triebwerken.
> Performance:
Hier kann man sich die Schubkraft ansehen, eine wesentliche Rolle spielen aber Gewicht und Aerodynamik des Flugzeugs. Ein österreichischer Abfangjäger, der hauptsächlich für die eigene Luftraumüberwachung und -verteidigung verwendet wird, muss keine schwere Waffenlast (Bomben) über große Distanzen schleppen, kann also so klein und leicht wie möglich sein und benötigt nicht zwingend zwei Triebwerke.