Entwicklungen Luftraumüberwachung

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Maschin
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

iceman hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 21:53 Zur Ablöse des EF:
Airbus braucht ab 2028 DRINGEND Bestellungen für den EF T5....
Österreich wird nie mehr Eurofighter kaufen. Das ist so gut wie fix.

Entweder man verzichtet komplett auf Überschall und beschafft an die 18 M-346 oder man beschafft eine Staffel leichter Kampfflugzeuge wie die KAI T-50.
Wäre die beste Lösung mE.
Weil dann hätte man zwar nur einen leichten Überschall Jäger/Trainer aber ich muss mir um die Flugstunden keine Gedanken machen.

So muss jetzt für die verbleibenden 10 Jahre wieder ein Trainer beschafft werden um 2032 das Ziel 24/7 erreichen zu können.
Ob dann 180 Tage oder 365 Tage im Jahr ein Trainer in der EB steht ist dann auch schon egal.
Eine Staffel KAI T-50 würde man politisch auch durchboxen können, alles darüber ist in Österreich der Zug abgefahren.
alps_spirit
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

iceman hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 21:53 Zur Ablöse des EF:
Airbus braucht ab 2028 DRINGEND Bestellungen für den EF T5....
Welcher Hersteller braucht nicht dringend Bestellungen? :-) Deshalb sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen 12 + 6 M346 ordern.
iceman
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

@Maschin
Das die M 346 der Ef Nachfolger wird, habe ich immer schon gesagt.
Warum dann gleich nicht die T-50 allein?
Wozu die EF noch teuer nachrüsten und nicht so weiter betreiben und nach und nach durch T-50 ersetzen? Den türkischen hürjet könnte man sich auch ansehen.
M 346 zur alleinigen Lrü würde die Lrü wieder in die siebziger Jahre zurück versetzen.
Wäre dann die typisch österreichische Lösung.
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Maschin hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 00:41 [
Österreich wird nie mehr Eurofighter kaufen. Das ist so gut wie fix.

Entweder man verzichtet komplett auf Überschall und beschafft an die 18 M-346 oder man beschafft eine Staffel leichter Kampfflugzeuge wie die KAI T-50.
Wäre die beste Lösung mE.
Aktuell ist das gar nicht Thema.
Wir sind beim EF dabei ein Update zu bekommen, dass Sichtidentifikation im BVR Bereich und im Dunkeln ermöglicht sowie Luftluft BVR und ein bissl Selbstschutz..."bissl"...weil das gesamte Praetorian derblast T1 nicht.

Es wird eine Multirole-Trainerstaffel kommen und wer weiß wann, eventuell gegen Ende der 20er eine 24h EB.

Und was die Zukunft betrifft wird, zwecks planbarkeit, der nächsten Regierung und dem Nationale Sicherheitsrat in der nächsten Legislaturperiode ein Beschluss abverlangt werden müssen.

Und weil immer gleich von Flugzeugtypen gesprochen wird....das ist ganz das Ende vom Lied.
Zuerst einmal ist zu definieren was man künftig können will. Welche Fähigkeiten sind künftig erforderlich und zweckmäßig - für die Republik und auch für das Bundesheer?

Und ausschließen würde ich von vorne herein einmal gar nichts. So billig gibts mich nicht.

Den Rahmen der künftigen Handlungsfähigkeit des Bundesheeres abzustecken ist Aufgabe der gewählten Repräsentanten der Republik. Das Bundesheer kann (und wird auch) die entsprechenden Optionen vorlegen und im einzelnen Begründen. Die Verantwortung diese Entscheidungen zu treffen obliegt aber zur Gänze der Politik und diese muss sie auch wahrnehmen.

Faktum wird sein, dass das Bundesheer am Ende des EF über LuSk Personal verfügen wird, dass erheblich mehr können wird als jenes am Ende des Draken. Der Advanced Jet Trainer, das EF Upgrade und einiges andere werden dafür sorgen.

Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass die Sicherheitslage rundherum nirgendwo Tendenzen für Sonnenschein zeigt. Und so geschockt man auch in der Ukraine war...ich habe den Eindruck, dass der 7.Oktober in Israel bei manchen ein noch schwerer Wirkungstreffer war.
Wer weiß schon was in den nächsten zwei, drei Jahren noch alles passiert. Es ist müßig und angesichts der Berge an Arbeit die da überall jetzt schon zu leisten ist, sich über die potentiell verschüttete Milch zur Mitte des Jahrzehnts jetzt schon zu sorgen.
Verweigerer
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Verweigerer »

theoderich hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 18:23 Landesverteidigungsbericht 2023

  • Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem AJT und der Ausrüstung des ÖBH mit bewaffneten unbemannten Systemen, die eine präzise Luft-Boden-Wirkung aufweisen. Die Planungen dazu haben begonnen.


12 + 6 M-346FA (Optional),
6 Falco XPlorer?

Sehe da halt die Leonardo-Kombination eindeutig im Vorteil, wenn man schon Beides aufeinander abstimmen möchte. Bestimmt auch zielführender mit EINEM Konzern. Mit ziemlicher Sicherheit besser untereinander vernetzt als ein Fleckerlteppich mit tschechischen Trainern und Irgendwas.

Wie sonst könnte man diesen „engen Zusammenhang“ sonst interpretieren?
Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Ich interpretiere es eher so, dass die Bewaffnung untereinander kompatibel sein wird. Zum Beispiel wird eine zu beschaffende lasergelenkte Bombe oder Luft-Boden-Rakete sowohl an AJT und Drohne als payload angebracht und von beiden Plattformen aus abgefeuert werden können. Selbiges wird wohl auch für Recce/targeting pods gelten, bzw. können Drohnen Ziele für AJT beleuchten und umgekehrt.
Phoenix
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Phoenix »

Bin gespannt wann unsere EF mit Amraam C8 mal in real ausgerüstet sind? Und ob die M346 diese dann auch haben - Einrüstung ginge ja
maro-airpower
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von maro-airpower »

Phoenix hat geschrieben: So 12. Nov 2023, 19:50 Bin gespannt wann unsere EF mit Amraam C8 mal in real ausgerüstet sind? Und ob die M346 diese dann auch haben - Einrüstung ginge ja
Der Weg zur AMRAAM

Vorweg – wir sind schon 26 Jahre AMRAAM-Interessent....
( https://books.google.at/books?id=ADET-X ... ia&f=false )

Damit wir AMRAAM kaufen dürfen folgendes Prozedere....ist zwar ein Formalakt und es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegeben, dass wir da ohne große Probleme durchgehen, geschweige denn eine Ablehnung kassieren – aber es sind US Gesetze und wir müssen da eben durch.

Der FMS-Prozess beginnt mit einem Letter of Request (LOR) durch Österreich

1)
LOR for Price and Availability (P&A)
In der LOR für P&A beschreiben Sie Ihren Bedarf so detailliert wie möglich, und die US-Regierung antwortet mit einer groben Schätzung der Kosten für die gewünschten Artikel und/oder Dienstleistungen sowie einer Schätzung, wie lange die US-Regierung für die Lieferung des Artikels und/oder der Dienstleistung benötigen würde. Normalerweise benötigt das MILDEP oder eine andere Durchführungsorganisation etwa 45 Tage, um auf eine LOR für P&A zu antworten. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es sich bei den P&A-Antworten nur um grobe Schätzungen der Größenordnung handelt. Sie stellen keine Verpflichtung seitens der US-Regierung dar, und die Daten werden nur zur Schätzung der P&A verwendet. Wenn Sie sich entscheiden, zum nächsten Schritt überzugehen und ein offizielles Regierungsabkommen zu beantragen, wird das MILDEP oder eine andere Durchführungsbehörde eine viel genauere Analyse durchführen, die zu einer genaueren Schätzung für dieses Abkommen führt.
2)
LOR for a Letter of Offer and Acceptance (LOA)
Die Einreichung dieser Art von LOR wird von der US-Regierung als offizielle Interessensbekundung Ihres Landes angesehen, die das zuständige MILDEP oder eine andere Durchführungsstelle dazu veranlasst, das LOA zwischen den Regierungen zu erstellen, in dem die Verteidigungsgüter und/oder Dienstleistungen, die die US-Regierung bereitstellen wird, sowie die "bestmöglichen" Kosten für Sie, den Kunden, aufgeführt sind.
3)
LOR for a change to an already existing LOA
LORs werden auch verwendet, wenn Sie eine Änderung eines bestehenden LOAs beantragen möchten, für das bereits ein FMS-Fall implementiert wurde.
Jede LOR wird vom MILDEP oder einer anderen Durchführungsstelle sowie von der DSCA geprüft und validiert, um sicherzustellen, dass der potenzielle FMS-Käufer in Frage kommt, dass die Verteidigungsgüter/-dienstleistungen verkauft werden können, dass der Antrag von einem anerkannten offiziellen Vertreter Ihrer Regierung stammt und dass die LOR klar und vollständig ist.

Die Durchführungsstelle ist für die Bearbeitung Ihres LOR verantwortlich. Auf der Grundlage Ihres Antrags erstellt die Durchführungsstelle normalerweise eine der folgenden Unterlagen:
  • - Eine Antwort auf Preis und Verfügbarkeit (P&A)
    - Ein Letter of Offer and Acceptance (LOA) von Regierung zu Regierung
    - Eine Ergänzung zu einem LOA (wenn Sie eine Änderung oder Ergänzung zu einem bestehenden LOA beantragt haben)
    - Ein Mietvertrag
Wenn ein neues LOA die angemessenste Antwort auf Ihr Ersuchen ist werden die folgenden Maßnahmen ergriffen:

- Innerhalb von fünf Tagen nach Erhalt eines verwertbaren LOR bestätigt die US-Durchführungsstelle den Empfang.

Wenn Informationen unklar sind oder in Ihrem LOR fehlen, wird sich die Durchführungsstelle mit Ihnen in Verbindung setzen, um die fehlenden Informationen zu beschaffen, so dass das LOR "vollständig" ist, d. h. genügend Informationen enthält, damit die Durchführungsstelle eine Antwort geben kann. Auch wenn es möglich ist, einige Teile des Antrags in begrenztem Umfang weiter zu bearbeiten, kann sich eine Antwort der US-Regierung verzögern, bis die Informationen nachgereicht oder der Antrag geändert wird.

Jedem LOR wird eine FMS-Fallkennung zugewiesen. Eine Fallkennung besteht aus einem Ländercode, dem Code der Durchführungsstelle, die Ihren FMS-Fall entwickelt, und einer eindeutigen dreistelligen FMS-Fallkennung. Beispiel: "BN-B-UXP" ist ein FMS-Fall für Bandaria ("BN" - ein imaginäres Land), der von der US-Armee vorbereitet wird ("B" ist der Code der Durchführungsstelle für die US-Armee). Der "UXP" ist ein eindeutiger Code, der Ihrem FMS-Fall für das von Ihnen angeforderte Verteidigungsgut, den Dienst oder die Schulung zugewiesen wird.

Jedem FMS-Fall wird ein FMS-Fallmanager zugewiesen, der dafür verantwortlich ist, dass der FMS-Fall Ihren Anforderungen entspricht, wie sie in Ihrer LOR angegeben sind. Der FMS-Fallmanager fungiert als Koordinator sowohl für die Entwicklung des FMS-Falles als auch für die anschließende "Ausführung" bzw. Durchführung des FMS-Falles.
Im Rahmen der Überprüfung durch die US-Regierung wird auch festgestellt, ob die betreffende Technologie für die Ausfuhr freigegeben werden kann. Die Überprüfung der Freigabe erfolgt sowohl für FMS zwischen Regierungen als auch für DCS, die direkt zwischen Ihrem Land und einem bestimmten US-Hersteller ausgehandelt werden. Handelt es sich bei dem Verkauf um ein System, dessen Technologie noch nicht für den Export in Ihr Land genehmigt wurde, dauert dieser Prozess in der Regel länger, als wenn das System bereits für den Export in Ihr Land geprüft und genehmigt wurde. Das DoD prüft jeden vorgeschlagenen Verkauf oder Transfer von Verteidigungsgütern oder Dienstleistungen und gibt dann eine Empfehlung an das DoS ab. Nur das DoS (Departement of State / US Aussenministerium) - nicht das DoD - ist nach amerikanischem Recht befugt, den Verkauf oder die Verbringung ins Ausland zu genehmigen. Da so viele Variablen im Spiel sein können, ist es oft schwierig, die Zeit, die eine Überprüfung der Technologiefreigabe in Anspruch nehmen wird, genau abzuschätzen, aber im Allgemeinen gilt: Wenn es um sensible Technologien geht, ist es umso besser, je früher Sie einen Dialog mit der Durchführungsstelle beginnen können.

Wenn ein potenzieller Verkauf bestimmte Dollarschwellen überschreitet, muss der Verkauf nach US-Recht vom US-Kongress genehmigt werden, bevor die US-Regierung dem antragstellenden Land ein LOA anbietet. Eine vollständige Liste der Anforderungen an die Benachrichtigung des Kongresses findet sich in SAMM Abschnitt C5.T13. Im Allgemeinen sind die Schwellenwerte wie folgt:

NATO (+5) = Australia, Israel, Japan, South Korea & New Zealand (Jordan is temporarily designated)
Major Defense Equipment (MDE) $25 million
Articles/Services $100 million
Construction $300 million

alle anderen (somit auch wir)
Major Defense Equipment (MDE) $14 million
Articles/Services $50 million
Construction $200 million

Wenn der US Kongress zustimmt gibt es einen Letter of Offer and Acceptance (LOA) und wir können mit dem US Militär einen Vertrag machen.

Das US Militär verhandelt dann mit Raytheon im nächsten „Lot“ Preise und Lieferzeiten und macht den Vertrag für alle im Paket = Eigenbedarf und FMS Kunden.
Das Ergebnis von AMRAAM „Lot 36“ wurde am 31. August 2022 veröffentlicht.
Der letzte Vertrag für AMRAAM „Lot 37“ wurde am 20. Juni 2023 veröffentlicht.
Raytheon wird für US$1,151Mrd. eine nicht genannte Anzahl Lfk produzieren, wobei 39% des Auftragswertes auf die FMS-Kunden Bahrain, Belgien, Bulgarien, Kanada,Finnland, Ungarn, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Katar, Saudi Arabien, Singapur, Süd Korea, Spanien, Schweiz, Ukraine und Großbritannien entfallen. Die Auslieferung soll per 31. Jänner 2027 abgeschlossen sein.
Ich zweifle an Lot 38 (der kommt wahrscheinlich im Frühjahr 24 zur Verhandlung und irgendwann davor ist Annahmeschluss), wenn wir Lot 39 schaffen landen wir irgendwann in 2028 mit einer Auslieferung zu rechnen sein.

Nach dem Vertrag kann die Lieferung beginnen – was in unserem Fall heißt, dass die EF-Industrie zum ersten mal überhaupt was über C8 erfährt. Die kann bisher nur „vermuten“ auf Basis von Vorkenntnissen. Alle die EF =/+T2 haben kaufen METEOR. Dank eines gewesenen Ressortministers sind wir hier weißer Elefant.

Wenn die Softwareentwicklung und Integration erledigt ist braucht es Hardware für die Tests....Droptest, Separation und Schußtest. Für das ganze Programm das wir vorhaben muss für uns übrigens ein IPA (Instrumented Production Aircraft) umgerüstet werden mit dem die Tests erfolgen. Ist das erfolgreich können die 15 Maschinen + der Sim entsprechend modernisiert werden.

Und wenn das erledigt ist kann bei uns in der Staffel damit begonnen werden um IOC(Initial Operation Capability) und FOC(Final Operation Capability) zu erreichen. Das heißt die gesamte Bodencrew kann damit umgehen und alle Piloten in Theorie und (Simulator)-Praxis auch.

Auf FOC mit C8 auf T1vor 2029 würd ich daher nicht wetten.

Für den AJT erspart man sich aber das ganze Papier-Prozedere und fängt bei Integration und Tests an.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

maro-airpower hat geschrieben: So 12. Nov 2023, 22:23Vorweg – wir sind schon 26 Jahre AMRAAM-Interessent....
( https://books.google.at/books?id=ADET-X ... ia&f=false )
Nicht 26 Jahre, sondern bereits 29 Jahre. Die Freigabe zur Beschaffung der AIM-120 AMRAAM hat die Republik Österreich seit dem 25. März 1996:

PLEINER Horst: Österreich und die NATO am Ende des 20. Jahrhunderts, in: RAUCHENSTEINER Manfried (Hrsg.): Zwischen den Blöcken. NATO, Warschauer Pakt und Österreich (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg 36), p. 615-686
Auch auf dem Gebiet der passiven Luftraumüberwachung und der Führungsverfahren für Fliegerkräfte kam es ab Dezember 1993 zu ersten Kontakten zwischen den österreichischen Fliegerkräften und NATO-Einrichtungen.

Im Verlauf des angeführten Planungsverfahrens für die Nachfolge des »Draken« war der Luftabteilung im BMLV bekannt, dass vor allem für den Transfer hochwertiger Technologie jeder Art aus den USA zu den österreichischen Fliegerkräften ein zeitintensives Genehmigungsverfahren in den USA erwartet werden musste. Daher wurde am 26. Mai 1994 das Exportfreigabeverfahren für die Luft-Luft-Lenkwaffe AMRAAM bei den amerikanischen Stellen eingeleitet. Diese sollte als System modernster Technologie als Teil der Bewaffnung des Nachfolgetyps der »Draken« eingebracht werden, ohne zu diesem Zeitpunkt die Typenauswahl selbst zu präjudizieren. Die amerikanische Defense Security Assistance Agency (DSAA) bestätigte mit 8. Juli 1994 dem Leiter der Luftabteilung im BMLV den Empfang des Antrages, und mit 8. Dezember 1994 wurde im Wege des österreichischen Verteidigungsattaches in den USA durch den Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff General Shalikashvili dem österreichischen Generaltruppeninspektor der Vorgang bestätigt und eine Erledigung »early next year« angekündigt. Dann allerdings erfolgte trotz einiger Urgenzen bis Sommer 1995 keine Reaktion der USA. Auf Antrag der Luftabteilung wurde dieses Thema dann am 12. Oktober 1995 im Rahmen der Technologiegespräche der Generalstabsgruppe A des BMLV mit amerikanischen Repräsentanten behandelt und von diesen »eine Antwort in Kürze« in Aussicht gestellt. Die österreichischen Planungsverantwortlichen äußerten »informell« geringes Verständnis für die relativ rasche Freigabe der AMRAAM an das doch in manchen militärischen Belangen mit Russland kooperierende Finnland und die Verzögerung der Entscheidung für Österreich. Allerdings hatte sich Finnland bereits 1993 entschlossen, amerikanische F/A-18 zu beschaffen!

Im November 1995 trat als Folge der österreichischen Bemühungen um die AMRAAM die »NATO Maintenance and Supply Agency« (NAMSA) an die Gruppe Versorgungsführung im BMLV heran und lud Beobachter zu den NAMSA-Verhandlungen über eine »AMRAAM Weapon System Partnership« ein, die mit der Schweiz, Schweden und Finnland geführt wurden. Diese drei Nicht-NATO-Staaten hatten die Absicht, nach der Beschaffung dieses Waffensystems auf die logistischen Dienste dieser NATO-Organisation zurückzugreifen. Da sich in Österreich aber die Beschaffung der AMRAAM noch im Projektstadium befand, wurde die projektführende Luftabteilung im Bereich GStbGrp B/GTI mit der Wahrnehmung beauftragt. Für das BMLV nahmen der Leiter Luftabteilung und ein Vertreter der Sektion IV/BMLV an den Sitzungen der NAMSA mit den »Interessenten« zur Erstellung eines »AMRAAM Weapon System Partnership Agreement« (WSPA) teil, das von den drei Nicht-NATO-Partnern am 22. bzw. 23. Mai 1996 unterzeichnet wurde.

Im November 1995 besuchte, wie schon angeführt, der US-Verteidigungsminister William Perry Österreich. Im Rahmen des Gesprächs am 24. November 1995 mit dem BMLV wurde auch die »AMRAAM«-Frage angesprochen. Durch Perry wurde Unterstützung auch darauf zugesagt, aber hingewiesen, die Lenkwaffe würde das »richtige« Radarsystem benötigen, und Lenkwaffe und Radar würden ein »package« bilden. Beim österreichisch-schwedischen Fachgespräch am 12. Dezember 1995 bot der schwedische Brigadier Lundberg an, im Zuge der schwedischen Verhandlungen um Freigabe dieser Lenkwaffe auch einen Termin für Österreich beim stellvertretenden Direktor der DSAA zu vermitteln. Mit Zustimmung des GTI wurde dieses Gespräch dann am 27. und 28. März 1996 durch den Leiter der Luftabteilung in Washington D.C. geführt. Dabei ging es vor allem um die Gewährleistung der »Sicherheit« des Lenkwaffensystems nach NATO-Standard im Rahmen der österreichischen Verschlusssachenvorschrift und innerhalb der nationalen Munitionslager. Die amerikanischen Gesprächspartner zeigten sich dabei über die Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Beschaffung der »Sidewinder«-Lenkwaffen für die »Draken« bestens informiert und übergaben schließlich Kopien der mit 25. März 1996 datierten Genehmigungsschreiben der amerikanischen Stellen an Gen. Majcen sowie Bgdr Bernecker. Der ganze Vorgang zeigt die enge Verknüpfung bilateraler Vorgänge mit NATO-Mitgliedstaaten zu den logistischen oder (in anderen Fällen) operativen Strukturen der NATO.
öbh
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Registriert: Sa 21. Jul 2018, 12:12

Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Da stellt sich die Frage, wenn die Einrüstung der C8 sich so langwierig, kompliziert und vmtl auch kostenintensiv gestaltet, da könnte vielleicht mit kürzeren zeitlichen bzw unkomplizierteren Aufwand doch die Meteor eingerüstet werden. Meteor ist für den EF bereits qualifiziert, hingegen C8 muss erst überhaupt neu in den EF integriert werden.
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