Entwicklungen Fliegerabwehr

[öbh]

wenn die Absicht der Regierung insgesamt 8 Feuereinheiten der modernen Kurz- und Mittelstrecken IRIS-T für die bodengebundene FlA verwirklicht wird, ist das ein Meilenstein der österreichischen Luftverteidigung. Damit ist ein Grundpfeiler für eine glaubwürdige Verteidigung gelegt.

[anastasius]

4 SLS und 4 SLM. Wieviel Territorium kann man damit sinnvoll abdecken?

[muck]

Das kommt auf die konkrete Dislozierung der Werfer an, außerdem auf den Höhenunterschied zum Ziel und ob sich das Ziel auf einer ballistischen Flugbahn befindet oder horizontal bewegt. Ohne die Details zu kennen, kann man die abgedeckte Fläche streng genommen nur rechnerisch-abstrakt bestimmen. Müsste die IRIS-T-SLM-Rakete ausschließlich die (horizontale) Distanz überbrücken, ließe sich das geschützte Areal als Kreis mit einem Flächeninhalt von π×(40 km²)²=5.026 km² darstellen.

In der Realität wird der erreichbare Schutzschirm aber sehr viel kleiner sein, denn natürlich muss die Rakete auch steigen. Der geschützte Bereich ist also eine gestauchte Halbkugel, die sich scheibchenweise aus der jeweils weitesten überbrückbaren Distanz zur jeweiligen Ziel-Flughöhe zusammensetzt. Die effektive Reichweite ist dann diejenige "Scheibe", wo die größte horizontale und die größte vertikale Distanz zusammenfallen – mithin ein Zylinder innerhalb der Halbkugel.

Ich habe meine Formelsammlung nicht zur Hand, daher nur zum Vergleich: Bekannt ist, dass eine Patriot-Batterie mit acht Werfern einen Zylinder mit einer Grundfläche von 200 km² effektiv schützen kann. Bei IRIS-T-SLM ist die effektive Reichweite deutlich geringer, entsprechend kleiner wäre der Zylinder. Ich würde mal davon ausgehen, dass vier Systeme die Westhälfte Wiens schützen können, eventuell auch den Flughafen, wobei die SLS-Feuereinheiten den Schutz nach untern abrunden.

[Verweigerer]

Wenn man auch die zukünftige Option und Möglichkeit in Betracht zieht, später vielleicht mal auf SLX upzugraden, würde dies doch den abzudeckenden Einsatzradius nochmal um Einiges erhöhen;-)

[theoderich]

Als zu schützende Objekte und Räume werden in den Planungszielen zum MSK 2017 im Fähigkeitsbereich Protect für die Bodengebundene Luftabwehrtruppe Einsätze zum Schutz eines großen Schutzobjektes in der Ausdehnung von mindestens 3 mal 3 Kilometern oder zum Schutz eines Raumes von mindestens 20 mal 20 Kilometern, vorgegeben.

https://bibisdata.bmlv.gv.at/196113.pdf

[maro-airpower]

4 SLS und 4 SLM. Wieviel Territorium kann man damit sinnvoll abdecken?

Vier Schutzobjekte mit einem Radius 30km+ und vier mit einem Radius 10km+.

Aber ich möchte auf die Ukraine hinweisen und betonen, dass weder die Ukraine noch Russland in der Lage sind selbst Schlüsselobjekte vollständig zu schützen.

Die Russen trainieren inzwischen Mi-24 Crews für air-to-air gegen Mopeddrohnen. Die Ukraine hat auch MiG-29 im Einsatz gegen Shahed.

Obendrauf kommt das Problem mit den Radarsatelliten, die mit Interferenz die Flugabwehrradare auf ~10km genau orten können.

Man benötigt also ein Multiband- Sensornetzwerk, idealerweise auch mit luftgestützten Sensoren.
Und ebenso luftgestützte Wirkmittel.

Und da wir da im unteren Luftraum von Zielen sprechen, die oft nicht schneller sind als eine Diamond Katana sollte klar sein, dass unsere PC-7, AJT, selbst Black Hawk und AW-169M ...und gegebenennfals eine MALE Drohne - hier Rollen übernehmen können und werden.
Ich möchte dabei auf Davos verweisen, wo das ÖBH auch HS einsetzt.

Das Szenario, wir haben jetzt vier/acht GBAD Radien und rundherum ist nackt, ist bzw. wird nicht zutreffend sein.

[cliffhanger]

4 SLS und 4 SLM. Wieviel Territorium kann man damit sinnvoll abdecken?

Nicht "Wieviel?" sondern " Wir können endlich einmal Territorium abdecken ".....

[Wolfgang]

Ich finde, dass es für Österreich ein riesen Schritt ist und auch ein riesen Fähigkeitsaufwuchs. IRIS-T SLS und IRIS-T SLM

[Milizler]

So ist es, man kann nur hoffen, dass gewisse Parteien das Vorhaben nicht aufgrund des altbewährten "Gegen-Alles-Sein" bzw. Sky Shield Bashings medial wieder abwürgen.

[theoderich]

Und ich hoffe, dass es zu einer umfassenden Information via Bundesheer- bzw. BMLV-Homepage kommt. Der Öffentlichkeit alles über "Pressegespräche" mit wenigen Journalisten oder via Twitter auszurichten, wird auf Dauer nicht ausreichen.