Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

theoderich hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 11:51 Neues Artilleriesystem: Shortlist-Entscheid getroffen
Phoenix
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von Phoenix »

Jetzt brauch ma nur noch nen Pandur Evo 10x10 😃
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

MOWAG hat schon in den 90er-Jahren eine 10x10-Variante des "Piranha III" entwickelt. Der einzige bekannte Nutzer ist Schweden:

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http://web.archive.org/web/200212200419 ... age_01.htm
muck
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von muck »

Das Teil ist ja eine halbe Diesellok.
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

Weiterentwicklung der Armee: Bundesrat zieht positive Bilanz

https://www.ar.admin.ch/de/home.detail. ... 95532.html
  • Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee: Bericht des Bundesrates
    Die Armee prüft des Weiteren Möglichkeiten, um die Fähigkeit zur Führung von operativem Feuer zu erlangen, also die Kombination von weitreichendem, boden- oder luftgestütztem Feuer über grössere Distanzen. Dazu eignen sich beispielsweise bewaffnete Drohnen, Luft-Boden-Waffen, ferngesteuerte Präzisionsmunition (engl. loitering munition) oder Raketenartillerie. Damit werden Schlüsselziele bekämpft, Sensoren ausgeschaltet oder herannahende Verbände aufgehalten.
    https://www.newsd.admin.ch/newsd/messag ... /79155.pdf
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

Die Schweizer Armee stärkt ihre Verteidigungsfähigkeit

https://www.vbs.admin.ch/de/aktuell/med ... 97354.html
  • Zielbild und Strategie für den Aufwuchs
    Die Absicht, in Schwergewichtszonen einen aktiven Abwehrkampf zu führen, wirkt sich insbesondere auf die Führungsstruktur der Bodentruppen aus. Neu sollen anstelle des heutigen Heeres, d. h. einer mechanisierten Division mit drei mechanisierten Brigaden, zwei dem Kommando Operationen unterstellte, schwere Divisionen gebildet werden. Daneben bleiben militärische Beiträge zugunsten der zivilen Behörden, Schutzaufgaben ausserhalb der Schwergewichtszonen und territoriale Aufgaben wichtig. Für die Erfüllung dieser überwiegend ortsgebundenen Aufgaben sollen künftig zusätzliche leichte Kräfte zur Verfügung stehen.

    Damit die Armee ihre Aufgaben erfüllen kann, muss sie ausreichend personell alimentiert sein, was zunehmend schwierig ist. Bevor zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit eine Bestandeserhöhung ins Auge gefasst wird, müssen zuerst die bestehenden Alimentierungsprobleme gelöst werden. Um die personelle Alimentierung zu stabilisieren, hat die Armee verschiedene Massnahmen ergriffen. Weitere sind geplant und im Bericht des Bundesrats zur Umsetzung der WEA beschrieben.

    Um den Verteidigungsauftrag künftig besser erfüllen zu können, braucht die Armee wieder mehr und besser geschützte militärische Infrastrukturen. Ein weiterer Abbau, wie er mit dem aktuellen Stationierungskonzept vorgesehen ist, ist mit hohen Risiken verbunden.

    Die Ausbildung soll konsequent auf die Verteidigung ausgerichtet werden. Erforderlich sind dabei insbesondere Möglichkeiten, den kombinierten Einsatz von Feuer und Bewegung auch auf Stufe Bataillon und höher zu üben, ebenso den Kampf in überbautem Gelände, wie es für das schweizerische Mittelland charakteristisch ist.
    Der erste Modernisierungsschritt bis 2031 soll die investive Erneuerung von Systemen umfassen, die für die Verteidigungsfähigkeit besonders bedeutend sind. Am Boden gehören dazu unter anderem die Panzerabwehr auf mehrere Kilometer, das indirekte Feuer und verschiedenste neue geschützte Fahrzeuge. Zudem gilt es, Ausrüstungslücken bei den mechanisierten Verbänden zu schliessen. Zu diesem Zweck soll ein Teil der eingelagerten Kampfpanzer Leopard einem Werterhaltungsprogramm unterzogen werden. Bei der bodengestützten Luftverteidigung sollen Lücken im Abwehrdispositiv geschlossen werden, die im mittleren und unteren Luftraum vor allem mit Blick auf die Bedrohung durch Lenkwaffen, Marschflugkörper und Drohnen bestehen. Erforderlich sind überdies Erneuerungen im Bereich der vernetzten Führung, der Nachrichtenbeschaffung, der Cyberabwehr, der elektronischen Kriegführung und der taktischen Luftmobilität. Schliesslich sind auch Investitionen nötig, um die Bevorratung, insbesondere von Munition, wieder in bedeutendem Mass zu erhöhen.

    Für diesen ersten Schritt zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit werden für Investitionen in Rüstungsmaterialbeschaffungen im Zeitraum von 2024 bis 2031 insgesamt gegen 13 Milliarden Franken benötigt. Mit der vom Parlament beschlossenen, schrittweisen Erhöhung des Armeebudgets auf 1 Prozent des BIP bis spätestens 2030 stünden dazu genügend Finanzmittel zur Verfügung.
    4.1.2 Boden

    [...]

    Die Bodentruppen sollen mit leichteren, mobileren und vielseitig einsetzbaren Systemen ausgerüstet und dadurch besser auf das zunehmend überbaute Einsatzumfeld ausgerichtet werden. Dazu gehören auch Panzerabwehrmittel, die ohne Fahrzeug und indirekt eingesetzt werden können. Solange im Umfeld der Schweiz militärisches Potenzial vorhanden ist, mit dem sich Gelände besetzen lässt, muss die Armee zudem weiterhin über Fähigkeiten verfügen, um den Verlust von Gelände zu verhindern oder Gelände mittels Gegenangriffen zurückzugewinnen. In Zukunft ist dafür nach wie vor eine Kombination aus Kampfpanzern, Schützenpanzern, Panzersappeuren und indirektem Feuer erforderlich. Mit seiner Kombination aus Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz bleibt der Kampfpanzer bedeutend. Im überbauten Gelände können Kampfpanzer zusammen mit Infanterieverbänden eingesetzt werden. Keine Option ist es dagegen, mechanisierte Verbände im überbauten Gelände artrein und geschlossen einzusetzen.

    Wichtig zur Führung des Gefechts der verbundenen Waffen ist die Fähigkeit, Schlüsselziele mit indirektem Feuer auf unterschiedliche Distanzen präzise zu bekämpfen. Durch moderne Munition lässt sich sowohl die Reichweite als auch die Präzision erhöhen. Mit Drohnen kann die Feuerleitung und die Wirkungsaufklärung wesentlich verbessert werden. Und die Digitalisierung erlaubt es, den Zeitraum zwischen dem Erkennen eines Ziels und dessen zielgenauer Bekämpfung massiv zu verkürzen.

    Die Armee prüft derzeit Möglichkeiten, um Schlüsselziele auch auf grössere Distanz mit weitreichendem Feuer bekämpfen zu können. Dazu eignen sich beispielsweise bewaffnete Drohnen, Luft-Boden-Lenkwaffen, Loitering Munition oder Raketenartillerie. Weitreichendes Feuer hat einen erheblichen Abhaltewert. Es dient nicht zuletzt dazu, gegenüber einem potenziellen Gegner zu signalisieren, dass ein Angriff auf die Schweiz mit hohen Kosten und Risiken verbunden wäre.
    Die Doktrin sieht vor, dass die Verteidigung am Boden künftig innerhalb von Schwergewichtszonen geführt werden soll. Dazu sollen dem Kommando Operationen zwei schwere Divisionen – als obere taktische Führungsstufe – unterstellt werden; dies anstelle dem heutigen Heer mit drei mechanisierten Brigaden. Die beiden neu gebildeten schweren Divisionen sollen in der Lage sein, jeweils in einer räumlich getrennten Zone eigenständig das Gefecht der verbundenen Waffen zu führen und dabei auch Bedrohungen im unteren Luftraum (z. B. Drohnen, Kampfhelikopter, tieffliegende Kampfflugzeuge) abzuwehren. Mit zwei schweren Divisionen kann die eine Division einen gegnerischen terrestrischen Stoss durch Sperren von Hauptachsen in einer Schwergewichtszone aufhalten und den Gegner im Rahmen des Gefechts der verbundenen Waffen schlagen; während mit der anderen gegnerische Schwächen ausgenutzt werden können, gegebenenfalls zusammen mit einem Kooperationspartner.

    Auf der taktischen Führungsstufe sollen die beiden schweren Divisionen in der Grundgliederung über je vier Manöverelemente verfügen, nämlich drei Panzerbataillone und ein mechanisiertes Bataillon (schwere Kräfte). Ferner sollen ihnen alle erforderlichen Kampfunterstützungsverbände für die indirekte Feuerunterstützung, die bodengestützte Luftverteidigung kurzer Reichweite, das Schliessen und Offenhalten von Achsen, das Beseitigen von Minen und Kampfmitteln und Mittel der ABC-Abwehr unterstellt werden. Zur Sicherstellung der vernetzten Führung dient ihnen ein massgeschneidertes Stabsbataillon. Ebenfalls soll jede Division über eine neu zu bildende Logistikformation verfügen, damit sie verglichen mit heute in diesem Bereich autonomer wird. Je nach Auftrag und Einsatzraum kann es angezeigt sein, den schweren Divisionen im Einsatz zusätzliche Verbände zu unterstellen. Das heisst, die Einsatzgliederung kann von der Grundgliederung abweichen.
    5.1.2 Bis Ende 2026 umzusetzende Massnahmen

    [...]

    Im Hinblick auf eine allfällige spätere Beschaffung von weitreichenden Waffen sollen verschiedene Massnahmen initiiert werden. Dabei geht es insbesondere um Loitering Munition, Drohnen, Raketenartillerie und Luft-Boden-Lenkwaffen. Ziel ist es, vertiefte Erkenntnisse über den Einsatz solcher Waffen zu gewinnen und fundierte Entscheidgrundlagen zu erarbeiten.
    Um den ersten Erneuerungsschritt umzusetzen, sind aus Armeesicht insbesondere folgende Mittel und Systeme erforderlich:

    Fähigkeitsbereiche

    Nachrichtenverbund und Sensoren:

    In allen Wirkungsräumen den Gegner aufklären und stören können sowie Informationen und Daten zur Verdichtung der Lagebilder beschaffen.

    Mittel / Systeme
    • Beschaffung teilmobiler Radare und passiver Sensoren zur Erstellung des Luftlagebildes
    • Ergänzungsbeschaffung von Minidrohnen
    • Aufbau eigener satellitengestützter Aufklärung
    Investitionen in Mio. CHF

    ca. 1500

    [...]

    Fähigkeitsbereiche

    Wirkung gegen Ziele am Boden:

    Den Verlust von Gelände verhindern oder Gelände angriffsweise zurückgewinnen. Mit präzisem indirektem Feuer Schlüsselziele bekämpfen und eigene Kampfverbände unterstützen. Bewegliche gepanzerte Ziele auf mehrere Kilometer mobil und präzise bekämpfen.

    Mittel / Systeme
    • Nutzungsverlängerung der 2006 werterhaltenen 134 Kampfpanzer 87 Leopard 2 WE
    • Werterhalt von bis zu 62 eingelagerten Kampfpanzern 87 Leopard 2A4
    • Beschaffung eines neuen radgestützten Artilleriesystems als Ablösung der Panzerhaubitze M-109
    • Beschaffung von Boden-Boden-Lenkwaffen für die Panzerabwehr
    • Beschaffung von Material für die ABC-Abwehr
    • Erneuerung von Simulatoren
    Investitionen in Mio. CHF

    ca. 2200

    [...]

    Geschützte Mobilität am Boden:

    Die Truppen geschützt – mit aktiven oder passiven Schutzsystemen – transportieren sowie Hindernisse überwinden oder beseitigen können.

    Mittel / Systeme
    • Beschaffung geschützter Führungsfahrzeuge auf Basis des Eagle V
    • Nutzungsverlängerung der geschützten Mannschaftstransportfahrzeuge
    • Werterhalt vom Bergepanzer
    • Beschaffung von geschützten Fahrzeugen für eines der beiden neu zu bildenden mechanisierten Bataillone
    Investitionen in Mio. CHF

    ca. 2300
    Zur anschliessenden Umsetzung der angestrebten Fähigkeitsentwicklung sollen bis 2031 zwei Panzerbataillone, ein aus einem Infanteriebataillon gebildetes mechanisiertes Bataillon und eine Artillerieabteilung erneuert sowie zwei Formationen für leichte Kräfte und zwei Abteilungen der bodengestützten Luftverteidigung neu aufgestellt werden.

    Bei den Panzerbataillonen sollen die vorhandenen 134 werterhaltenen Kampfpanzer Leopard 2 einer Nutzungsdauerverlängerung unterzogen werden. Um alle Panzerbataillone vollständig mit Leopard-Panzern auszurüsten, sind 34 der 96 stillgelegten Panzer 87 Leopard 2A4 einem Werterhaltungsprogramm zu unterziehen. Zusätzlich wird eine genügende Anzahl an Kampfpanzern für die Ausbildung, die ebenfalls modernisiert werden müssen, sowie als Ersatzteil- und Baugruppenspender benötigt, damit eine vollständige Ausrüstung der Einsatzverbände
    im Einsatzfall gewährleistet ist. Der Eigenbedarf der Armee an den 96 eingelagerten Kampfpanzer Leopard 2A4 beträgt insgesamt 71 Leopard-Panzer. Wenn 62 dieser 71 Kampfpanzer des Eigenbedarfs einem Upgrade unterzogen würden, ist es zudem möglich, nicht nur die sechs Truppenkörper vollständig mit Leopard-Panzern auszurüsten, sondern auch zwei Infanteriebataillone mit je einer Panzerkompanie (je 14 Kampfpanzer) zu verstärken und sie in mechanisierte Bataillone umzuwandeln. Die 186 Schützenpanzer 2000 werden aktuell einer Nutzungsdauerverlängerung unterzogen, wodurch sie bis ins Jahr 2040 weiterverwendet werden können. Mit dem Verzicht auf die Beschaffung der zweiten Tranche im Jahr 2002 aus finanziellen Gründen ist eine Ausrüstungslücke entstanden. Eine Nachbeschaffung ist derzeit jedoch keine Option, weil die Variante der Schweizer Armee nicht mehr beschafft werden kann und das Nachfolgesystem ein Radschützenpanzer sein soll. Hinzu kommen als weitere Hauptsysteme der Panzerbataillone das taktische Aufklärungssystem für die Nachrichtenbeschaffung, die geschützten Panzersappeurfahrzeuge 21, von denen mit dem Rüstungsprogramm 2023 eine zweite Tranche beschafft werden soll, und der Mörser 16, dessen zu beschaffende Anzahl das Parlament 2022 ebenfalls erhöhte, um eine vollständige Ausrüstung für alle mechanisierten Verbände zu ermöglichen. Insgesamt können mit all diesen bereits bewilligten oder vorgesehenen Beschaffungen, Upgrades und Nutzungsdauerverlängerungen alle sechs Panzerbataillone weitgehend mit den erforderlichen Hauptwaffensystemen ausgerüstet werden.

    Bei den Infanteriebataillonen kann die Ausrüstung mit geschützten Mitteln bis über 2040 hinaus sichergestellt werden, sofern das Geschützte Mannschaftstransportfahrzeug einer Nutzungsdauerverlängerung unterzogen wird. Vorgesehen ist ferner für einen Teil der Infanteriebataillone die Beschaffung neuer Panzerabwehrlenkwaffen, wodurch sie sich auch zur Abwehr eines militärischen Angriffs einsetzen lassen. Zwei Infanteriebataillone sollen, wie oben beschrieben, in zwei mechanisierte Bataillone umgewandelt und den schweren Divisionen unterstellt werden. Dies macht die Beschaffung von neuen geschützten Radfahrzeugen erforderlich.
    https://www.vtg.admin.ch/de/gruppe-vert ... #dokumente
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

Neues Artilleriesystem: Mobilitätsversuche in der Schweiz
Nachdem im Jahr 2022 mit zwei Kandidaten die Shortlist-Entscheidung für drei Systeme gefallen ist, werden von Mitte Oktober bis Ende November mit einem System praktische Versuche in der Schweiz stattfinden. Vorgesehen ist, eines der drei Systeme mit der Armeebotschaft 2026 zur Beschaffung zu beantragen.
Mobilitätsversuche in der Schweiz

Die technischen Mobilitätsversuche mit den Fahrzeugen sollen deren Mobilitätsfähigkeiten in der Schweiz demonstrieren und testen. Die unter der Leitung von armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) stattfindenden Versuche sollen zahlreiche Aspekte für den Einsatz und die Ausbildung beurteilen. Dazu zählen unter anderem die Mobilität auf den Schweizer Strassen und im Gelände, die Manövrierbarkeit, die Überwindung von Hindernissen, die Ausbildung der Fahrer, die Navigation, die Ergonomie, die Sicherheit sowie bestimmte Zulassungsaspekte.

Neben den mehrheitlich im Raum Thun durchgeführten Mobilitätsversuchen kommen auch diverse andere Standorte in den Kantonen Wallis, Waadt, Jura und Freiburg zum Zuge. Während der Testphase werden die Systeme auch auf öffentlichen Strassen fahren. Von Mitte Oktober bis Ende November (Kalenderwochen 42 bis 47) wird das erste System in der Schweiz getestet. Die Mobilitätsversuche der beiden anderen Systeme sind im nächsten Jahr geplant.
Seit Anfang 2023 werden die Bereiche Technik, Einsatz und Logistik anhand funktionsfähiger Prototypen im In- und Ausland vertieft erprobt und analysiert. Die Evaluation wird mit Prototypen aus der Industrie in der von den Bewerbern festgelegten Konfiguration durchgeführt und beinhaltet logistische Abklärungen, technische Versuche Hauptwaffe, technische Versuche Mobilität, Truppenversuche und diverse Ausbildungen, Abklärungen und Demonstrationen.

Parallel dazu laufen die offiziellen Offertanfragen, die sich auf vertragliche und geschäftliche Aspekte sowie auf Lebenswegkosten beziehen. Die Beschaffung des gewählten Systems soll mit dem Rüstungsprogramm der Armeebotschaft 2026 beantragt werden.
https://www.ar.admin.ch/de/home.detail. ... 98164.html
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

Rüstungschef Urs Loher auf Arbeitsbesuch in Schweden
Dabei geht es unter anderem um Systeme wie der Mörser 16 oder das Artillerie-Projekt Wirkplattform und Wirkmittel 2026 (WPWM 2026).
https://www.vbs.admin.ch/de/nsb?id=99343
theoderich
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Re: Schweiz: Bericht "Zukunft der Bodentruppen"

Beitrag von theoderich »

Die Armeefinanzen auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit ausrichten


Verzögerte und nicht-lineare Erhöhung des Armeebudgets

Mit dem Entscheid der Bundesversammlung im Dezember 2023, den Anstieg des Armeebudgets auf ein Prozent BIP bis 2035 zu erstrecken und das Ausgabenwachstum in den Jahren 2024 bis 2027 zu verlangsamen, fehlen der Armee im Vergleich im Vergleich zum Voranschlag 2023 rund CHF 11.7 Milliarden. Dadurch verschiebt sich die Umsetzung des geplanten ersten Modernisierungsschrittes zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit bis in die 2040er-Jahre hinein.

In den nächsten Jahren gelangen zudem zahlreiche Systeme der Bodentruppen an das Ende ihrer Nutzungsdauer, wie die Armee 2019 im Grundlagenbericht "Zukunft der Bodentruppen" dargelegt hat. Wenn die Erneuerung der Artillerie und Nutzungsverlängerungen für die Panzer 87 Leo nicht rechtzeitig finanzierbar sind, droht der Armee der Verlust des Heeres mit seinen mechanisierten Truppen.
Durch die Verpflichtungskredite für die Erneuerung der Mittel der Luftverteidigung sind die Verpflichtungen derzeit besonders hoch und belaufen sich auf CHF 11.4 Milliarden (zzgl. CHF 2 Mrd. für Material, Erprobungen und Munition). Da für das Jahr 2024 kaum ein Anstieg der Finanzen der Armee stattfand, mussten Verpflichtungen im Umfang von rund CHF 800 Millionen ins Jahr 2025 verschoben werden. Für das Jahr 2024 sind die Zahlungen entsprechend sichergestellt und geregelt.

Für das Jahr 2025 und bis ins Jahr 2028 werden wiederum Verhandlungen mit Lieferanten notwendig und Lösungen zur Aufsplittung der Zahlungen gesucht werden müssen. Dies kann im schlimmsten Fall zu verspäteten Lieferungen und Verzögerungen in Projekten führen.

Neue (umfangreiche) Investitionen in die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit sind entsprechend erst in den frühen 2030er-Jahren wieder möglich.
https://www.vbs.admin.ch/de/nsb?id=99923
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