Medienberichte 2023

Landesverteidigung, Einsätze & Übungen, Sicherheitspolitik, Organisation, ...
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Doppeladler
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von Doppeladler »

Die zivile Luftraumüberwachung ist beim Thema Raketenabwehr belanglos. Raketen werden leider selten mit Transpondern ausgestattet.
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theoderich
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von theoderich »

theoderich
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von theoderich »

Bundesheer-Bericht: Russland-Konflikt auch Risiko für "Österreichs Territorium"
„Der sich künftig verschärfende Konflikt Nato/EU mit Russland kann im Planungshorizont 2032+ auch das Territorium Österreichs treffen.“ Mit dieser Einschätzung lässt der „Landesverteidigungsbericht 2022“ des Verteidigungsministeriums aufhorchen. Er geht davon aus, dass sich der Konflikt zwischen dem Westen und Russland, „verbunden mit Misstrauen und einer zu befürchtenden neuen Rüstungsspirale“, zuspitzen wird. Das werde „Auswirkungen auch auf Österreich haben“.

Bei dem Dokument handelt sich um den ersten Bericht nach dem Landesverteidigungsfinanzierungsgesetz, das mit Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Das Gesetz sieht vor, dass das Verteidigungsressort jährlich einen Lagebericht zur Verteidigungspolitik erstellen und dem Nationalrat übermitteln muss. Der „Presse“ liegt das Dokument vor. Der Bericht betrachtet den Zeitraum 2023 bis 2032 und zeichnet ein düsteres Bild.

Bedrohungen ohne Vorwarnung

„Österreich ist, wie auch andere EU-Mitgliedstaaten, zunehmend Bedrohungen mit oftmals sehr kurzer oder sogar ohne Vorwarnung ausgesetzt“, heißt es. Als Risiko wird nicht nur der Konflikt mit Russland gesehen. Auch „das vermehrte Auftreten von transnationalem Extremismus und Terrorismus sowie Cyberangriffe“ werden etwa genannt. Gerade bei „religiös oder politisch motivierten, fundamentalistischen Terrororganisationen“ sei ein starkes Eskalationspotenzial nicht auszuschließen. „Klimawandel, Pandemien, disruptive Technologieentwicklung und die Wirtschaftskrise infolge von Covid-19 wirken zudem als risikoverschärfende Konfliktbeschleuniger.“

Aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage ruft der Bericht Österreichs Politik zum Handeln auf. „Künftig wird noch mehr als bisher das Spannungsfeld zwischen immerwährender militärischer Neutralität und Solidarität in Europa innenpolitisch zu beantworten sein. Dies kann den Einsatz des ÖBH (Österreichischen Bundesheers, Anm.) im Inland und/oder europäischen Ausland bedeuten“, so der Bericht.

Festlegung bei Beistandspflicht

Der Bericht deutet an, dass Österreich andere EU-Länder in dem Fall, dass diese angegriffen werden, militärisch unterstützen sollte. Es sei erforderlich, „Solidarität und Beistandsverpflichtungen Österreichs von und zu seinen EU-Partnern“ klarer zu definieren. Insbesondere die „Schwelle eines bewaffneten Angriffs auf einen EU-Mitgliedstaat stellt eine besondere Herausforderung dar“. Dieser würde aufgrund von Beistandsverpflichtungen im Rahmen des EU-Rechts „einen Beitrag Österreichs erfordern, der auch militärische Fähigkeiten und Kapazitäten umfassen kann“. Hier müsse die Politik den Beitrag Österreichs und des Bundesheers klar festlegen. „Wer auf Solidarität anderer zählt und europäische Sicherheitspolitik mitgestalten will, muss auch selbst in der Lage sein, relevante Beiträge zu leisten.“

Den vielfältigen Risiken kann das Bundesheer nach den finanziellen Hungerjahren nicht begegnen. Laut dem Bericht hat es seit den 1990er-Jahren massiv an Fähigkeiten verloren. Von den ursprünglich sechs Fliegerabwehrbataillonen sei „nur mehr eines in Zeltweg vorhanden, dazu noch mit technischen Einschränkungen“. Das Beispiel sei „sinnbildlich auf beinahe alle Waffengattungen bzw. den Bereich des ÖBH anzuwenden“.

Das Bundesheer ist nicht mehr auf die Abwehr eines konventionellen militärischen Angriffs ausgerichtet und konzentriert sich auf „hybride Bedrohungen“, etwa die Gefahr von terroristischen Angriffen. Das könnte sich ändern. Aufgrund der nicht absehbaren geopolitischen Lageentwicklung müsse „die Fähigkeit zum Aufwuchs zu konventioneller Kriegsführung“ gegeben sein. Deutliche Budgeterhöhungen für das Bundesheer wurden für die kommenden Jahre bereits beschlossen, das Militär wird vermehrt auch wieder mit schweren Waffen ausgerüstet.

Schnell einsetzbare „Reaktionskräfte“

Bei einem Anstieg konventioneller Bedrohungen müsse die Ausrichtung der Landesverteidigung zur Abwehr konventioneller Angriffe in Form einer „Raumverteidigung neu“ wechseln. In seinen „militärstrategischen Schlussfolgerungen“ hält der Bericht fest, dass es neue „Reaktionskräfte“ geben müsse, die schnell einsetzbar sind. Den Kern dieser Reaktionskräfte bilden Kampftruppen der Infanterie, beteiligt sind aber alle Teilstreitkräfte und Waffengattungen.
https://www.diepresse.com/6266966/bunde ... erritorium Edit.:

Inzwischen wurde der Titel geändert:

Bundesheer warnt vor russischer Gefahr
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 24. Mär 2023, 21:27, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von theoderich »

Simulationswaffen-Hersteller Simgun insolvent
Zu den Auftraggebern zählten laut Gläubigerverbänden unter anderem das österreichische Bundesheer sowie die bayrische Polizei.
https://vorarlberg.orf.at/stories/3200167/
theoderich
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von theoderich »

Korporal Identity: Wie das Bundesheer an einem neuen Image arbeitet

https://www.profil.at/oesterreich/korpo ... /402379980


Das Märchen vom rot-weiß-roten Brückenbauer

https://www.derstandard.at/story/200014 ... eckenbauer


27. März 2023

Zuletzt geändert von theoderich am Di 28. Mär 2023, 21:53, insgesamt 2-mal geändert.
Acipenser
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von Acipenser »

theoderich hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 12:24 Korporal Identity: Wie das Bundesheer an einem neuen Image arbeitet

https://www.profil.at/oesterreich/korpo ... /402379980
wie immer nur eine oberflächliche Bestandsaufnahme, von dem Blatt!
Das österreichische Bundesheer ist immer dort wo es gebraucht wird, nach der "Absage der Panzerschlacht im Marchfeld" die bekanntlich aus der Politik kam und dem situationselastischen Vorgehen sind wir in der Mission Vorwärts nun wieder bei der umfassenden Landesverteidigung angelangt, in den Köpfen der Betrachter aber nur.

Denn das ÖBH bildet seit Jahrzehnten top motivierte Offiziere, Unteroffiziere und Kameraden insgesamt aus die trotz widrigster umstände schwere Zeiten überstanden haben, denn Geld für Ausrüstung und Übungen gabs nie zuviel!
Jetzt sind halt die meist grünen und linken Kriegsgegner zu (Verteidigungs-)Kriegsbefürwortern in der Ukraine "über Nacht" geworden mal sehen ob das auch langfristig in der moralischen und finanziellen Unterstützung des ÖBH mündet
souverän AT
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von souverän AT »

1,6 Milliarden für neue Bundesheer-Jetflotte

https://www.krone.at/2957314
chuckw
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von chuckw »

Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
Acipenser
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von Acipenser »

ja chuck, ich wäre froh wenns passiert, letztes Jahr waren es noch 16 Milliarden!
Aber aktuell kaufen wir Munition für die alte Fliegerabwehr, alte Mistral Köpfe werden ausgetauscht (heuer oder nächstes Jahr? Vertragsunterzeichnung letztes Jahr, bei Vorlaufzeit bis Lieferung?)
Ähnliches bei der M109, Auftragserteilung für 2024 und 25?
Die Gefahr ist halt wie in Deutschland präsent wo man ein Sondervermögen von 100 Milliarden in Aussicht gestellt hat, noch nix angekommen schon ein Bedarf von 300 Milliarden angemeldet wurde, mal sehen was wirklich passiert und was wann am Hof steht, hier wie dort!

Ich hoffe mal auf die Einführung der neuen Iveco-Fernmeldewagen und den neuen Fernmeldesystem das etwa in Strass im Herbst diesen Jahres ankommen soll und die alten Pinzgauer und das alte System ersetzen soll das wäre schon ein großer Wurf, dann die Leo2A4 ab Herbst (1Jahr nach Vertragsreife) die innen zu Leo7äqivalent werden sollen und Ulan läuft ja schon an, alle weiteren Ankündigungen bis Sommer werden ja noch Jahre brauchen bis am Hof verfügbar, viel Glück!
theoderich
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Re: Medienberichte 2023

Beitrag von theoderich »

TANNERS PLANER
Heer: Wer jetzt mit 17 Milliarden einkaufen geht

https://www.krone.at/2968493
  • Unsere Verteidigungsdoktrin: Augen zu und Daumen halten (Leitartikel)
    Unverbindliche Übung im Fach „Immerwährende Trivialität“ gestern im Nationalrat: Die FPÖ hat sich durch Taferln vertreten lassen. Die SPÖ glänzte zum Teil durch Abwesenheit. Und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj durfte streng genommen nicht zum Plenum sprechen, sondern er nahm nur an einer „parlamentarischen Veranstaltung“ vor Sitzungsbeginn teil.

    Das alles sind formale Kasperliaden, die ein altes Problem ausleuchten. Österreich hat seine liebe Not, wenn wir unsere Neutralität mit der aktuellen Realpolitik in Einklang bringen wollen. Die neuerdings beliebte Formel, wir seien „militärisch neutral, aber nicht politisch“, hört sich zwar gefällig an. Aber sie löst in keiner Weise das eigentliche Dilemma. Denn ein politischer Zustand, der im Ernstfall nicht militärisch geschützt werden kann, steht auf dem tönernen Fundament bloßer Duldung.

    Unsere beiden stärksten militärischen Waffen sind erstens das Gottvertrauen, dass „schon nichts passieren wird“, und zweitens die fromme Hoffnung, die EU, die USA und andere gütige Himmelsmächte würden uns gewiss beistehen, falls uns doch jemand überfällt. Das Prinzip „Augen schließen und Daumen halten“ ist somit unsere Verteidigungsdoktrin. Aber seit Putin die europäische Friedensordnung kräftig durcheinanderschüttelt, können wir uns nur mehr mit Mühe auf dem Nato-Trittbrett halten.

    Was also tun? Ein Nato-Vollbeitritt wäre eine klare und ehrliche Lösung, ist aber keine reale Option, weil der Souverän das nicht will. Er hat dafür gute Gründe: Immerhin haben wir uns vor nicht einmal 70 Jahren gegenüber der Staatsvertrags-Signatarmacht UdSSR zur „immerwährenden“ Neutralität verpflichtet. Im Kalten Krieg und auch in den trügerisch friedlichen Jahren danach („Ende der Geschichte“) sind wir damit gut gefahren. Allerdings waren wir nie so neutral, wie wir es vielleicht landläufig selber glaubten. Schon im Dezember 1955 wurden wir in die UNO aufgenommen, und aus dem Gewaltverbot der UN-Charta leiten Juristen eine explizite Parteinahme für die globale Friedensordnung ab. Seit 1995 nehmen wir zudem an der EU-Außen- und Sicherheitspolitik teil.

    Dieser Status ließe sich mit gutem Willen politisch so weit verfestigen, dass man uns als einen neutralen Staat wieder ernst nehmen kann. Dazu müssten wir gar nicht selbst bis an die Zähne aufrüsten. Es wäre denkbar, Teile unserer Verteidigungsaufgaben vertraglich an EU- und Nato-Nachbarn auszulagern, etwa die Luftraumüberwachung. Unsere Solidarität als Neutraler gälte nicht dem „Westen“, sondern der Unverbrüchlichkeit der internationalen Friedensordnung.

    Solche Assoziationsabkommen gibt es aber nicht zum Nulltarif. Der Ukrainekrieg zeigt, dass wir uns nicht aus der Verantwortung nehmen können. Es wäre an der Zeit, vom Trittbrett ins Führerhaus zu wechseln, wenn wir unser Land verteidigungspolitisch selbst lenken wollen.
    https://www.kleinezeitung.at/meinung/me ... men-halten
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 1. Apr 2023, 20:46, insgesamt 3-mal geändert.
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