Kampfpanzer Leopard 2A4

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theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

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theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

Bild
Heute vormittag besuchte Generalsekretär Wolfgang Baumann das Kommando der 4. Panzergrenadierbrigade in Hörsching. Danach standen der Traditionstag vom Panzerbataillon 14 und eine Visite beim Panzergrenadierbataillon 13 in Ried am Programm.
Generalsekretär Baumann: "Wir wollen die österreichische Wirtschaft bei Ausrüstungs-Updates einbinden."
https://www.facebook.com/bundesheer/pos ... ?__tn__=-R

An welche Firmen wird da gedacht? Ich glaube nicht, dass es viele Optionen gibt: ESL AIT (Führungssysteme und ferngesteuerte Waffenstationen), Steyr Motors (APU M12 CR REX für Leopard 2A7) und Raytech (Verkabelungen, Instrumententafeln).

Raytech

Total Connectivity Solutions for the Defence, Aerospace and Commercial Industries

November 2015

http://abconex.es/pdfs/Raytech%20General%202015.pdf

Eine niederländische Tochterfirma von Raytech, Verolme Elektra Systems, hat Verkabelungen für die Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht geliefert:
Since 2013 we are part of the Austrian group of companies the “Raytech Group” with multiple production facilities and warehouses throughout the globe which strengthens our power in logistics, production purchasing capabilities.
https://www.verolme-elektra.nl/about-us/introduction/
References

Some examples of projects in which VEROLME ELEKTRA SYSTEMS is involved.
  • Leopard I and II main battle tank
https://www.verolme-elektra.nl/about-us/references/


Und evtl. GDELS Steyr als Generalunternehmer (Das kann ich mir aber nur schwer vorstellen. Selbst Schweden, das mit BAE Systems Hägglunds einen großen Hersteller von Panzerfahrzeugen im Land hat, hat die Lebensdauerverlängerung des Stridsvagn 122 an Krauss Maffei Wegmann vergeben. Vermutlich alleine schon wegen des geistigen Eigentums. Im Schweizer Rüstungsprogramm 2006 werden als ausführende Unternehmen für die Panzer 87 Leopard Werterhaltung RUAG Land Systems als Generalunternehmerin für die Serienfertigung, KMW, Extel Systems Wedel/Jenoptik und die Zeiss Optronic GmbH/Hensoldt genannt.). Für gewisse Komponenten wird man um KMW, Hensoldt und Jenoptik nicht herumkommen.
Embe
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Embe »

Verteidigungs-, insbesondere Rüstungsentscheidungen zwischen Recht und Politik in Deutschland, Österreich und Ungarn

Eine besonders aktuelle Lageentwicklung ist das Eintreten erstmaliger Totalverluste durch Feindeinwirkung für den Kampfpanzer „Leopard 2“, und zwar in der für Österreich besonders relevanten Typ-Reihe „Leopard 2A4“ im Einsatz der türkischen Panzerwaffe gegen den IS Anfang 2017:

Die Türkei verlor im Kampf gegen den IS, praktisch vollständig durch Einsatz von Panzerabwehrhandwaffen bzw. infanteristische Panzerabwehr-Raketensysteme zahlreiche „Leopard-Kampfpanzer“, nämlich des eingesetzten Typs „Leopard 2A4“. Dies scheint jedoch nach einer Schnellanalyse des Panzerexperten Oberst a. D. Wolfgang Schneider von der Deutschen Bundeswehr im Wesentlichen auf taktische Fehler bzw. fehlerhafte Anwendung der Einsatzgrundsätze zurückzugehen. Die Verlustursachen werden im Wesentlichen auf Anti-Tankwaffen, Minen, Lenkwaffen TOW-2 zurückgeführt, auch IED und Handstreich (?) tauchen auf.29) Als vorläufige Lehre lässt sich hier ziehen, dass ein wesentlicher Teil der Verluste bei Beachtung von taktischen und Einsatzgrundsätzen nicht aufgetreten wäre. Andererseits hätte aber auch das Update an die Entwicklung von Panzerungen einige Verluste nicht eintreten lassen - sprich: notwendige Nachrüstung. Damit ist vom Grundsatz her auch eine neue Lagebeurteilung für den Einsatz des „Leopard 2A4“ im Bundesheer erforderlich:

Sieht man das Szenario des Einsatzes im Frontalgefecht gegen unterlegene Kräfte, so mag der bisherige Rüstungsstand genügen. Sieht man jedoch den Einsatz auch in Landesverteidigungs- oder Großgefechtslagen, so erscheint eine Nachrüstung im Hinblick auf Verbesserung der Panzerung, aber auch im Hinblick auf Verbesserung der Aktivbewaffnung als wohl notwendig.
https://www.oemz-online.at/pages/viewpa ... d=12288300
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

https://www.facebook.com/bundesheer/vid ... =3&theater

https://www.facebook.com/bundesheer/pos ... ?__tn__=-R

Oberösterreich heute

Di, 09.10.2018 19.00 Uhr

Geld für Panzer

Klaus Obereder: Verteidigungsminister Mario Kunasek hat bei einem Besuch in Oberösterreich heute erneut drei Milliarden Euro mehr für das Bundesheer verlangt. Profitieren solle davon auch Österreichs einziges Panzerbataillon in Wels. Und die Welser Hessen-Kaserne, die war dann auch Schauplatz und Kulisse für den Auftritt des gelernten Soldaten.
_________________

[...]

Der Hintergrund seines Besuchs ist dann aber ernst.

Mario Kunasek (Verteidigungsminister, FPÖ): "Der erste Besuch bei der Panzertruppe, nach zehn Monaten wird es Zeit, auch die zu besuchen, die ja großartige Leistungen auch immer wieder auch haben und in Deutschland immer wieder großartig reüssieren. Aber natürlich auch ein Besuch, wo's darum geht festzustellen: Was brauchen wir in Zukunft auch für die Panzertruppe."

Und das ist einiges. Denn längst sind nicht mehr alle insgesamt 48 Panzer in der Hessen-Kaserne in Wels einsatzbereit. Hier befindet sich übrigens das einzige Panzerbataillon in ganz Österreich. Wie bei so vielen Einheiten im Heer fehlt auch hier viel Geld, so der Minister.

KUNASEK: "Wir wissen, dass wir einen Stau an Investitionen haben, der rund drei Milliarden Euro groß ist. Und ein Teil davon ist auch die Panzertruppe. Das heißt, es hat hier leider Vorgänger gegeben, die nicht diese Maßnahmen getroffen haben, die notwendig sind."

Kunasek will das ändern, hält sich aber bei der Frage woher das Geld kommen soll zurück.

KUNASEK: "Das wird ohne Finanzminister nicht gehen, klarerweise. Und noch einmal: Wir brauchen's nicht von heute auf morgen, aber wir brauchen Planbarkeit, wir brauchen ein Budget mit dem wir auch das Militär ausstatten können, auch für die Herausforderungen der Zukunft. Ich glaube die Bevölkerung will ein starkes Bundesheer auch haben. Und da gehört auch dazu, zu investieren und modern zu bleiben. Ich glaub' das ist ein Anspruch, den man als Verteidigungsminister auch haben sollte."

[...]

Bericht: Stephan Schnabl
https://tvthek.orf.at/profile/Oberoeste ... e/14377236
Embe
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Embe »

OÖ Nachrichten hat geschrieben:
Auslandshilfe für moderne Panzer in Hessenkaserne

WELS. Leopard-Kampfpanzer sollen in einem Projekt mit Deutschland und der Schweiz aufgerüstet werden.

Premiere für Verteidigungsminister Mario Kunasek auf dem Panzerübungsgelände nördlich des Flugplatzes. Bei seiner gestrigen Visite der Hessenkaserne fuhr der FPÖ-Minister und Stabsunteroffizier erstmals mit einem Panzer mit. Das 55 Tonnen schwere Ungetüm namens Leopard lenkte Jörg Loidolt, Kommandant des Panzerbataillons 14.

Vor Journalisten erneuerte der Minister seine Forderung nach drei Milliarden Euro, "die das Heer aufgrund des jahrelangen Investitionsstaus benötigt". Der Minister kündigte an, dass bis Jahresende entschieden werde, wie Österreich künftig den Luftraum überwacht: "Mit welchem Flugzeugtyp das geschieht, ist zweitrangig." Auch die in Hörsching stationierten 51 Jahre alten Hubschrauber "Alouette III" werden ersetzt.

Die 58 vom Heer verwendeten Leopard-Kampfpanzer sollen technisch aufgerüstet werden: "Das ist dringend notwendig und kostet mindestens 2,8 Millionen Euro pro Panzer", erklärt Loidolt. Nun werde ein gemeinsames Projekt mit der Schweizer Armee und der deutschen Bundeswehr geprüft. "Wir erhöhen so die Stückzahl und können einen günstigeren Preis erzielen", sagt Major Loidolt. Alleine die eidgenössische Armee hat 140 Panzer aus der deutschen Waffenschmiede Krauss-Maffei im Dienst.

Wie Kunasek will auch Loidolt, dass der Wehrdienst von sechs auf acht Monate verlängert wird: "Weil nun geburtenschwache Jahrgänge wehrpflichtig werden, wir dann jährlich nur drei statt vier Einrückungstermine haben, damit Kosten sparen, die Ausbildung aber vertiefen können."
https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 67,3029839
iceman
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von iceman »

Die Al-3 ist jetzt in Hörsching, alles klar...
Ich kann dem Artikel keinen Glauben schenken:
Die Schweizer haben die RUAG, oder man wendet sich in D an KMW oder Rheinmetall. Österreich hinkt da wieder mal hinterher und die anderen haben leider nicht gewartet.
chuckw
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von chuckw »

Embe hat geschrieben: Mi 10. Okt 2018, 20:00
Die 58 vom Heer verwendeten Leopard-Kampfpanzer sollen technisch aufgerüstet werden: "Das ist dringend notwendig und kostet mindestens 2,8 Millionen Euro pro Panzer", erklärt Loidolt. Nun werde ein gemeinsames Projekt mit der Schweizer Armee und der deutschen Bundeswehr geprüft. "Wir erhöhen so die Stückzahl und können einen günstigeren Preis erzielen", sagt Major Loidolt. Alleine die eidgenössische Armee hat 140 Panzer aus der deutschen Waffenschmiede Krauss-Maffei im Dienst.

https://www.nachrichten.at/oberoesterre ... 67,3029839
Geht es hier um das OMBT-Leo2-Projekt der EDA? Die Idee Kosten durch internationale Synergien zu senken ist ja zu begrüßen. In diesem griechischen Artikel steht, dass AUT Interesse an gemeinsamen Projekten hat (die Übersetzung ist freilich nicht einfach, auch wird hier noch von 40 Stück gesprochen).
http://www.onalert.gr/stories/leo2a4-ek ... ebro/70933

Wäre interessant wo hier gerade mit D und CH bzw. deren Upgrade-Programme die Skaleneffekte zu finden sind und in welcher Größenordnung sich diese bewegen. Mindestens 2,8 Millionen Euro pro Stück muss man ohne weitere Infos was genau gemacht weden soll so stehen lassen (Zusatzpanzerung, elektr. Turmantrieb, Sichtsysteme, Modernisierung der Kanone etc). Ein Upgrade auf die Version 2A7 würde wohl mindestens um die 4 Mio. kosten. In Summe bewegt man sich abhängig von Stückzahlen und Zielversion Pi mal Daumen bei einem Volumen von ca. 150 bis 250 Mil Euro.
Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
theoderich
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von theoderich »

chuckw hat geschrieben: Mi 10. Okt 2018, 22:26Geht es hier um das OMBT-Leo2-Projekt der EDA?
Klingt nicht danach:

EDA seeks European defence industry’s input on Main Battle Tank optimization
The concept foresees the offer of surplus Leopard platforms available in certain Member States (the ‘providers’) and transfer them (lease, rent or sell) together with an upgrading package to one or several other Member States (the ‘receivers’) interested in acquiring and introducing in-service this type of capability. The Pooling & Sharing of training, exercises and maintenance between providers and receivers, using already existing facilities, is also part of the concept.
https://www.eda.europa.eu/info-hub/pres ... timization

Ich glaube, dass man sich an das Kampfwertsteigerungsprogramm der Bundeswehr anhängen will, in dessen Rahmen 68 Leopard 2A4 auf den Stand A7V gebracht werden:

Großauftrag für Rheinmetall (27. September 2017)
Das Modernisierungspaket und weitere Leistungen haben einen Netto-Gesamtwert von 118 MioEUR. Die ersten umgerüsteten Serienkampfpanzer Leopard 2 A7V sollen der Bundeswehr ab 2020 zulaufen.

Insgesamt werden 68 Leopard 2A4, 16 Leopard 2A6 und 20 Leopard 2A7 auf den Konstruktionsstand A7V gebracht. Im Rahmen der Modernisierung übernimmt Rheinmetall die Behebung von Obsoleszenzen am Feuerleitrechner und am Rechnerbediengerät, rüstet einen neuen augensicheren Laserentfernungsmesser ein und integriert ein neues Wärmebildgerät.

Weiterhin liefert Rheinmetall neue Waffenanlagen des Typs L55A1 für die zu modernisierenden 68 Leopard 2A4. Diese Kampfpanzer verfügen dann waffenseitig bereits über die technischen Voraussetzungen, die nächste Generation panzerbrechender Munition im höheren Druckbereich verschießen zu können. Alle 104 Leopard 2A7V erhalten die Fähigkeit, die neue programmierbare Mehrzweckmunition DM11 von Rheinmetall zu nutzen.
https://www.rheinmetall-defence.com/de/ ... _14912.php

Was das mit der Schweiz zu tun hat, ist mir nicht ganz klar. Von einem weiteren Kampfwertsteigerungsprogramm des Leopard 2 WE ist nichts bekannt.
  • Armeebotschaft 2018

    https://www.vbs.admin.ch/de/verteidigun ... ui-tab-421
    • Armeebotschaft 2018
      1.3 Anstehende Rüstungsbeschaffungen

      Ab 2022 wird der überwiegende Teil des Investitionsvolumens für die Erneuerung der Luftverteidigungsmittel und – mit tieferer Priorität – für die Modernisierung der Boden- und Führungssysteme verwendet werden.

      [...]

      Daneben ist es auch erforderlich, in die Mobilität und in die bewegliche Kampfführung zu investieren und durch einen Werterhalt eines Teils der Transporthelikopter die Kapazitäten im Lufttransport zu erhalten, dies insbesondere auch mit Blick auf die subsidiäre Unterstützung der zivilen Behörden.
      https://www.vbs.admin.ch/de/verteidigun ... d.pdf.html
Übrigens hat das Bundesheer 56 Leopard 2A4. 18 weitere Panzer wurden eingelagert, 40 an Krauss-Maffei-Wegmann verkauft.

chuckw hat geschrieben: Mi 10. Okt 2018, 22:26Ein Upgrade auf die Version 2A7 würde wohl mindestens um die 4 Mio. kosten. In Summe bewegt man sich abhängig von Stückzahlen und Zielversion Pi mal Daumen bei einem Volumen von ca. 150 bis 250 Mil Euro.
Eine komplette Neubeschaffung würde ein Vielfaches davon kosten. Mir erscheinen 250 Mio. EUR bei der Aussicht, dass man die Fahrzeuge dann zumindest 25 Jahre problemlos weiter betreiben könnte, vergleichsweise harmlos.
Zuletzt geändert von theoderich am Do 11. Okt 2018, 06:40, insgesamt 3-mal geändert.
Robos
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Robos »

Und was kosten dann die Bergepanzer dazu? Und die Schwerlastsysteme????
Robos
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Re: Kampfpanzer Leopard 2A4

Beitrag von Robos »

Da ist man dann bald einmal bei 600 bis 700 Millionen!
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