Berni88 hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 15:57
das würde im aktuellen Ukraine-Konflikt für 2-3 Tage reichen, die Russen verschießen ein vielfaches davon - pro Tag wohlgemerkt!
Die Ukrainer verschießen 6.000-8.000 Granaten pro Tag, und richten viel mehr Schaden als die Russen an, die hauptsächlich mit gezogener Artillerie Mondlandschaften produzieren. Es kommt auch auf den richtigen Waffeneinsatz an.
Grundsätzlich hast Du aber natürlich Recht, die Munitionslage ist prekär. Der Witz in Deutschland ist, dass man nicht einfach Munition dazukaufen kann, denn zwar gäbe es genügend Lagerflächen, aber die sind großteils mit überalterter Munition von vor dreißig Jahren belegt, die erst mal umständlich entsorgt werden muss. Es ist zum Haareraufen.
Und noch ein zweiter Blick über den Gartenzaun:
Die British Army klagt ebenfalls über veraltetes Material, Munitionsmangel und Unterfinanzierung. Generalstabschef Sir Patrick Sanders warnt, es gebe ein allein seit 2015 auf mindestens £30 Milliarden angewachsenes Investitionsloch, die Masse der Ausrüstung stamme aus den 1980ern, es fehle in vielen Bereichen an Munition. Die Kriege in Afghanistan und Irak hätten zu einer "Verödung" der Fähigkeiten des Heeres geführt, es mangele an Durchsetzungskraft. (
Quelle, Paywall)
Wie gesagt, ich würde mich sehr wundern, wenn irgendein europäisches Land – außer vielleicht Polen und Finnland – Munitionsbestände für mehr als ein paar Tage vorhalten würden.