Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

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theoderich
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von theoderich »

Verweigerer hat geschrieben: Mo 4. Jul 2022, 22:59Interessant die Reichweite sowie Beladungsmöglichkeit der KC-390.

https://www.militaeraktuell.at/brasili ... iter-mehr/
Militär Aktuell hat geschrieben:In Portugal und in den Niederlandem wird die KC-390 ältere C-130H ersetzen – ein Vorhaben, das sich auch für das heimische BMLV für ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts stellt. Dazu wurde 2021 eine Arbeitsgruppe in der Abteilung Strukturplanung eingerichtet, wo man für den Ersatz der drei alten britischen C-130K (Baujahr 1967/1968) auch die KC-390 im Auge hat. Erst kürzlich fand vor diesem Hintergrund auf der ILA-Berlin ein Arbeitsgespräch von Embraer-Repräsentanten und Vertretern der Abteilung Luftzeugwesen des BMLV statt.
Militär Aktuell hat geschrieben:Der neue Pandur Evolution des Bundesheeres hat 16,3 Tonnen leer und 18,3 Tonnen Gefechtsgewicht. Bei jenem bliebe in den Frachtraumausmaßen jedenfalls rundum deutlich mehr Platz als in einer C-130, selbst mit der Höhe samt Waffenstation dürfte es sich knapp ausgehen.
Militär Aktuell hat geschrieben:Kosten

Der letztlich oft alles entscheidende Faktor bei Bestellungen ist der Preis und da hat Embraer dank dem auf den brasilianischen Arbeitskosten beruhenden niedrigen Stückpreis definitiv gute Argumente. Embraer wollte dazu nichts sagen, nur so viel: Eine neu gebaute C-130-J30 koste heute rund 100 Millionen Euro pro Stück, da sei man selbst jedenfalls „weit darunter”. Ein Problem für die C-390M könnte wiederum sein, dass man damit im Vergleich zu einer Hercules des Öfteren mit nur geringer Auslastung unterwegs sein dürfte und die maximal 26 Tonnen Zuladung nicht ausgenutzt werden.
Militär Aktuell hat geschrieben:Allerdings besteht Konkurrenz durch alte Hercules, da aktuell und in den kommenden Jahren die USA (viele), Großbritannien (zwölf) oder Italien (vier bis acht inklusive Tanker) ihrer älteren C-130H und (K)C-130J vordergründig günstig veräußern wollen. Es könnte sich damit eine ähnliche Situation wie damals bei der Beschaffung der Hercules-Maschinen in Österreich wiederholen.
Verweigerer
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von Verweigerer »

Womit sich die leidige Frage stellt: Weiter mit gebrauchten Hercules (von wem auch immer) oder mal neue KC-390.

Bin für ein Ende des ständigen Gebrauchtmarkts (Fleckerlteppich) und offen für etwas Neues!

Ein Trauerspiel, dass man für 3 - 4 neue Transportmaschinen in Österreich (wohlgemerkt für die nächsten 30 Jahre) wieder so betteln und hoffen muss.
muck
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von muck »

Im Prinzip würde ich zustimmen, aber nicht im vorliegenden Fall. Da würde ich wirklich erst einmal abwarten, ob die Niederländer und andere wirklich die versprochenen Erfahrungen mit dem Muster machen, denn mit einer C-130 – auch einer gebrauchten – kann man eigentlich nichts falsch machen, der Typ hat sich nicht umsonst so lange am Markt gehalten.
theoderich
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von theoderich »

muck hat geschrieben: Sa 9. Jul 2022, 09:23Da würde ich wirklich erst einmal abwarten, ob die Niederländer und andere wirklich die versprochenen Erfahrungen mit dem Muster machen,
Portugal wird die erste C-390 Anfang 2023 bekommen, Ungarn im Laufe desselben Jahres. Bis in Österreich ein Vertragsabschluss für neue oder gebrauchte Transportflugzeuge auf der Tagesordnung steht (d.h. bei Beschaffung fabriksneuer Fugzeuge spätestens 2025), werden voraussichtlich schon Erkenntnisse über die Vor- und Nachteile des Musters im täglichen Betrieb vorliegen.
muck
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von muck »

Ein Nachtrag zu den in diesem Themenstrang angestellten Überlegungen, Flugstunden auf A400M anzukaufen … die Multinational Air Transport Unit auf dem Fliegerhorst Lechfeld ist tot. Keiner der Interessenten habe das nötige Personal zusagen wollen, auch seien Uneinigkeiten bezüglich der Kostenstruktur pro Flugstunde nicht aufzulösen gewesen. (Quelle)

Diese Formulierungen verstehe ich nicht ganz, denn 1. hatte Ungarn bereits angekündigt, sich mit 100 Soldaten an der MNAU beteiligen zu wollen, 2. kann ich mir nicht vorstellen, dass die Deutsche Luftwaffe Mondpreise verlangt hat, schließlich wurde das Projekt von der Politik mit Nachdruck forciert (im Sinne der europäischen Einigung hin zu einer gemeinsamen Armee).

Jedenfalls:
Neben Ungarn sei eine Beteiligung an der MNAU auch gegenüber der Schweiz, Österreich, der Niederlande und Tschechien [erfolglos] beworben worden.
Damit dürfte das Thema in Österreich endgültig vom Tisch sein.

P.S.: Die Schweiz?! Welches Interesse sollte die Schweiz an strategischem Lufttransport haben?
Zuletzt geändert von muck am Sa 13. Aug 2022, 03:00, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von theoderich »

Kein multinationaler Lufttransportverband (12. Juli 2022)

https://www.bundestag.de/presse/hib/kur ... gen-903694
muck hat geschrieben: Mi 20. Jul 2022, 00:29P.S.: Die Schweiz?! Welches Interesse sollte die Schweiz an strategischem Lufttransport haben?
VBS will trotz Abhängigkeit bei Evakuierungen kein Transportflugzeug (5. September 2021)
Trotz der Hürden beim Afghanistan-Einsatz will das VBS jedoch keine solche Maschinen beschaffen, wie es auf eine Anfrage der «Sonntagszeitung» heisst. Die grosse Kapazität und Reichweite würden zwar die Handlungsfreiheit der Schweiz erhöhen, aber zu «sehr grossen Kosten und einer voraussichtlich schwachen Ausnutzung führen», heisst es darin. Stattdessen wolle man mit ausländischen Partnern zusammenarbeiten, da es in Europa sowieso eine Überkapazität gebe, wie es im Artikel weiter heisst.
https://www.20min.ch/story/vbs-will-tro ... 5690069530
muck
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von muck »

Na gut, aber für Szenare wie Afghanistan bräuchte die Schweiz nicht einmal eine MNAU-Mitarbeit, bei der sie eine bestimmte Flugstundenanzahl zwingend hätte abnehmen müssen (was vielleicht auch der Grund dafür war, dass mit den Interessenten keine Einigung zustande kam; wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, war das Minimum 100 Flugstunden im Jahr). Sie könnte private Fluggesellschaften beauftragen (es gibt durchaus einige Anbieter, die auch in Krisengebiete fliegen), oder eben bei befreundeten Staaten einzelfallbezogen eine entsprechende Leistung kaufen. Das haben andere Staaten ja auch so gemacht.
theoderich
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von theoderich »

EMBRAER Defense & Security
C-390
Delivering a Mission Relevant 21st Century Airlifter


https://www.smgconferences.com/document ... t/4096.pdf

S. 38-40: Österreichisches MEDEVAC-Modul für C-130.

Aeronautica Militare
46e Brigata Aerea
The Development of Italian Airlift and AAR Capability to Overcome Modern Challenge


https://www.smgconferences.com/document ... t/4079.pdf

C-27J Spartan:
Beyond the Tactical Airlifter


https://www.smgconferences.com/document ... t/4080.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 27. Aug 2022, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
Verweigerer
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von Verweigerer »

Der Zeitpunkt wäre wohl extrem günstig, um bei den Brasilianern zuzuschlagen ;-)

https://www.flugrevue.de/militaer/laste ... aer-c-390/
Acipenser
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Re: Neue Transportflugzeuge für das Bundesheer

Beitrag von Acipenser »

Ja aber es ist halt eher ein Cargoflugzeug für militärische Zwecke für längere Distanzen.
Wir brauchen bewährtes militärisches Gerät und nicht Experimente. Besser heute als morgen sollten 3 weitere C130 neuen Datums (gebraucht) gekauft werden damit wir eine halbe Transportstaffel haben und nicht immer zittern müssen ob denn die 3 bestehenden Maschinen alle einsatzbereit sind. Das Anmieten von Transportkapazität war ja stets sehr kostspielig
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