muck hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 12:50
Was kommen die Medien eigentlich immer mit der "Nachtsichtfähigkeit" daher?
Das liegt einerseits daran, dass sich die "Recherchen" eines Journalisten darauf beschränken, Pressekonferenzen zu besuchen (vorzugsweise solche mit Buffet) und auf Twitter zu surfen.
Andererseits hat das Bundesheers teilweise selbst den Mythos der mangelnden Nachtsichtfähigkeit vorangetrieben, um über die Medien Druck auf die Politik auszuüben, damit entsprechende Systeme angekauft werden.
In Kombination mit der Tatsache, dass aus anderen Gründen die Eurofighter nur untertags zur Verfügung stehen, hat sich eben die Annahme verfestigt, dass die Eurofighter generell "nicht nachtflugtauglich" seien.
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https://orf.at/stories/3254400/
Bundesheer prüft Aufrüstung der Eurofighter
Bei der
Nachtsichtfähigkeit geht es um ein Infrarotsuch- und Verfolgungssystem, welches Flugobjekte in der Nacht identifizieren kann. Dafür gebe es drei Möglichkeiten, erklärt Mader: Eine
Nachtsichtbrille für den Piloten für rund 15.000 Euro pro Stück, externe
Zielbeleuchtungsbehälter, die unter dem Flieger montiert werden und ein paar hunderttausend Euro kosten oder Stryker-
Helme für 500.000 Euro das Stück. Ob die ursprünglich vorgesehene Einrichtung, die außen vor dem Cockpit montiert gewesen wäre, noch verfügbar ist, sei fraglich, so Mader.
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Nachtsichtbrillen sind - wie von mir vor einiger Zeit erwähnt - die billigste aber auch rudimentärste Lösung.
Mit "Stryker-Helme" ist wahrscheinlich der "Striker II" Helm gemeint, der eine eingebaute Infrarot-Kamera hat, die das Bild direkt aufs Visier des Piloten wirft.
Externe Pods waren primär für Luft-Boden-Operationen ausgelegt, mittlerweile haben viele auch einen Luft-Modus - mit gewissen Limitierungen des Blickwinkels nach oben, durch die Tatsache, dass diese Pods unterhalb des Flugzeugs angebracht sind. Vorteil der Pods ist, dass sie flexibel sind, weil sie relativ rasch montiert und wieder demontiert sind und sie bieten zusätzliche Möglichkeiten wie Luft-Boden Aufklärung und Laser-Entfernungsmesser. Dadurch wäre es auch möglich, weniger Stück zu kaufen, da nicht für jedes Flugzeug bzw. jeden Piloten ein eigener Pod benötigt wird. Fraglich ist welche Pods mit Österreichs Eurofightern kompatibel sind.
Das integrierte PIRATE ist der eigentlich für den Eurofighter vorgesehene IR-Sensor. Was Mader damit meint, ob diese noch verfügbar sind, ist mir nicht ganz klar. Derzeit läuft die Auslieferung von neuen Eurofightern an Kuwait - soweit ich das sehe, haben die das PIRATE eingebaut, es wird also auf jeden Fall nach wie vor produziert. Es kann natürlich sein, dass es von PIRATE mittlerweile neuere Versionen gibt, die nicht auf Tranche 1 Eurofightern funktionieren.