Entwicklungen Luftraumüberwachung

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theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Acipenser hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 21:30Übrigens 1,5 gilt für kriegserprobte Kampfflieger nicht für gelegentlich benötigte Lufthilfspolizisten
Selbst beim "Draken" gab es einen Piloten pro Flugzeug - und zusätzlich auch noch Piloten auf Saab-105OE:

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Maschin
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

theoderich hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 13:25
Acipenser hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 21:30Übrigens 1,5 gilt für kriegserprobte Kampfflieger nicht für gelegentlich benötigte Lufthilfspolizisten
Selbst beim "Draken" gab es einen Piloten pro Flugzeug - und zusätzlich auch noch Piloten auf Saab-105OE:
Das höchste was es am Draken gab waren rund 19 Kutscher am Vogel. Diese Zahl sank bis 2001 auf 17, 2003 auf 15 und 2005 auf 7. Wobei der Rest auf die F-5 umschulte. Auch am Draken konnte man nur zwischen 1993-1999 die vollen Flugstunden produzieren und ab 2000 mussten die Flugstunden aus technischen Gründen halbiert werden, deswegen wurden ja Flugstunden für 15 Piloten am Viggen gekauft. Weiters dienten 8 Saab 105 dauerhaft als Trainer weil man ja auf den Doppelsitzer verzichtete.
Zuletzt geändert von Maschin am Fr 28. Jan 2022, 08:26, insgesamt 4-mal geändert.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Wieder etwas gelernt ;-)

Ich hatte die Zahl aus dieser Aussage des ehemaligen Generaltruppeninspektors Pleiner abgeleitet:
Horst Pleiner: Herr Bundesminister: weder noch; wir haben im Prinzip für jede Maschine einen Piloten gehabt.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml

Tatsächlich gab es wirklich deutlich weniger:

Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes über das Verwaltungsjahr 1988 (III-131 d.B.)
36.32.1 Zu Jahresbeginn 1988 war der voraussichtliche Zeitpunkt der Besetzung aller 24 LRÜ-Flugzeuge mit Einsatzpiloten noch offen. Laut der vorgelegten Planung waren 1988 drei Einsatzpiloten und fünf nur für "friedensmäßige Aufgaben der Luftraumüberwachung" ausgebildete Piloten (fA-Piloten), Ende 1989 drei Einsatzpiloten und 17 fA-Piloten , Ende 1990 14 Einsatzpiloten und 6 fA-Piloten und Mitte 1991 20 Einsatzpiloten vorgesehen.

Dieser Pilotenmangel war auf zahlreiche Übertritte von Piloten zu privaten Fluggesellschaften, Fluguntauglichkeit, Abstürze mit tödlichem Ausgang, Verwendungsänderungen, die Einführung des Zeitsoldaten, Ausbildungsengpässe sowie auf eine nicht immer umfassend gestaltete Bedarfsermittlung und Werbung zurückzuführen.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... ndex.shtml


Anfragebeantwortung (3123/AB) (Beantwortet am 15. 7. 1992)
Zu 1 und 2:

Für die insgesamt 30 SAAB 105 Ö stehen 17 Berufspiloten und weitere 17 Piloten des Milizstandes, für die 24 SAAB 35 OE (Draken) 15 Berufspiloten zur Verfügung.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... ndex.shtml
opticartini
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 09:53 Sie haben hier wahrscheinlich etwas missverstanden: Ein "Stützpunkt" ist nicht mit "Besatzung" gleichzusetzen!
Bitte nicht übertreiben, das habe ich nicht behauptet aber es ist schon so wie ich geschrieben habe. Das Essentielle ist: Sollte Österreich irgend jemand anderen damit beauftragen, die LRÜ durchzuführen, ist das weder ein Stützpunkt noch ein temporärer Truppenaufenthalt und widerspricht nicht unserer Neutralität.

Über die generelle Souveränität eines Staates über sein Gebiet und wie weit sich dieses in die Lüfte erstreckt, kann diskutiert werden aber es gibt jetzt schon Staaten, die zumindest keine eigenen Überschalljets haben.

Natürlich geht es bei dieser Diskussion nur um die aktive Komponente der Luftraumüberwachung, eine Verteidigungsfähigkeit im militärischen Sinne besteht ohnehin schon länger nicht mehr, in einem herkömmlichen Kriegsfall (fremder Staat bedroht uns militärisch) würde unsere Luftwaffe am Boden bleiben bzw. dort zerstört werden.

Die größeren Herausforderungen in der Praxis werden in Zukunft weniger von Kampfjets anderer Staaten, sondern von terroristischen Aktivitäten ausgehen z. B. mit unbemannten Flugobjekten.
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Es folgt - noch mehr heiße Luft ...

Tanner: "Der Kampf gegen die Pandemie verlangt die Einsatzuniform"

https://www.diepresse.com/6092338/tanne ... atzuniform

Bild
https://www.twitter.com/UOGSteiermark/s ... 2038926339
cliffhanger
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von cliffhanger »

... Kanada ... is neu..!?
Desantnik
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von Desantnik »

Mir kommt das Speiben bei solchen Interviews. Alles nur Selbstinszenierung, keine Aussage wird kritisch hinterfragt, obwohl ein Blödsinn nach dem anderen verzapft wird.
Die österreichische Neutralität gibt uns klare Handlungsschranken vor. Es ist klar definiert, was Österreich zulassen darf und was nicht.
Aja, da ist auf einmal alles glasklar, wenn es aber um die Souveränität vom eigenen Luftraum geht und die verfassungsmäßige Pflicht diese auch zu wahren, versucht man sich mit allen Mitteln da rauszuwinden und die Neutralität gibt auf einmal ungeahnten Interpretationraum her.
Ich halte es für notwendig, sich fernab der Parteipolitik mit der Sicherheit im Luftraum zu beschäftigen.
Auch nur weil es parteipolitisch dabei nichts zu gewinnen gibt, sonst würde das wieder ganz anders aussehen. Da lässt man das Thema lieber ganz ruhen und macht gar nichts.
Eine kosteneffiziente und adäquate Form der Luftraumüberwachung, die den verfassungsrechtlichen Gegebenheiten entspricht. Danach ist zu suchen.
Diese Form existiert schon seit 1997, es ist auch klar definiert was dazu nötig ist. Militärische Pflichtenhefte existieren ebenso, wonach sucht die Dame denn noch?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Nach den Draken hat es das als Übergangslösung auch gegeben.
Wieder die Übergangslösung aus der ersten Anbotseinholung bzw. dem entgültigen Vertrag rausstreichen und auf eigene Faust eine lauwarme Übergangslösung auf die Beine stellen ungeachtet der Mehrkosten? Nein bitte kein zweites Mal.
chuckw
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von chuckw »

Die haben bzgl. LRÜ ja alle überhaupt keinen Plan und sind auch noch Stolz drauf. Ohne Worte.
Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
theoderich
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

cliffhanger hat geschrieben: Di 1. Feb 2022, 08:58 ... Kanada ... is neu..!?
Nein, das ist schon längere Zeit bekannt:
cliffhanger hat geschrieben: Mo 2. Aug 2021, 14:06 Brieger im Interview in den SN :

Wird an Alternativen zum Eurofighter gearbeitet?

Wir haben im Auftrag der Ressortleitung an alle EU-Mitgliedsstaaten plus Schweiz, Norwegen, USA und Kanada ein Schreiben hinsichtlich einer alternativen Flotte für die Luftraumüberwachung gerichtet und gefragt, ob diese Staaten uns Flugzeuge anbieten können. Da kamen einige Vorschläge zurück. Aber konkrete Schritte sind daraus derzeit nicht ableitbar.
Höchstwahrscheinlich ging es dabei um abgeflogene CF-18 Hornet, gefertigt 1982-1988:

A history of Canada's CF-18 Hornets
The first CF-18s were delivered to the Canadian military in 1982 and produced until 1988.
https://www.cbc.ca/amp/1.1003648


Summary Report – Evaluation of Options for the Replacement of the CF-18 Fighter Fleet

December 2014
Canada’s CF-18 Fleet Extension Requirements

Estimated life expectancy identifies the latest date on which a fleet is expected to be able to continue flying. During a pre-defined period prior to that date, the fleet will be progressively reduced in numbers as individual aircraft are retired to a point (estimated life expectancy) where fleet operations cease. This is often called a ramp-down or transition window, and is the period when the retiring fleet is progressively replaced by a new one and during which time every effort must be made to sustain as much fighter capability as possible. A fleet’s estimated life expectancy plan defines a transition window by taking into account replacement aircraft, spares, and support equipment delivery schedules as well as the fleet’s personnel training capacity.

Unless otherwise specified, estimated life expectancy is based on the calendar year. An estimated life expectancy of 2003 assumes that the operations of the fleet will cease no later than December 31, 2003. Similarly, an estimated life expectancy of 2020 would mean that operations cease on December 31, 2020.

The original estimated life expectancy of the CF-18 was 2003. When the manufacturer initially set the estimated life expectancy of the CF-18 fleet at 2003, this estimate represented a service life of 20 years or a structural fatigue safe life of 6,000 hours. These calculations were based on anticipated usage by the original users, the United States Navy and the United States Marine Corps.

Proactive fatigue management and structural repair programs have extended the estimated life expectancy of the CF-18 to 2020. Similarly, a comprehensive program to modernize the avionics—the aircraft’s electronic systems and devices—and its components has ensured that the aircraft will retain the ability to survive expected enemy threats. These steps enabled the aircraft to remain operationally relevant throughout this extended lifetime.
https://www.tpsgc-pwgsc.gc.ca/app-acq/a ... al-eng.pdf

ARCHIVED - CF-18 Hornet Estimated Life Expectancy
An ELE extension past 2020 is currently assessed as technically feasible with respect to the structural life, wiring integrity, reliability and maintainability of aging aircraft systems and associated obsolescence management. As expected, the results show that the further ELE is extended, the more costly it will be to continue supporting the CF-18 fleet, above and beyond the current annual recurring In-Service Support (ISS) costs. Also, based upon current assessments, operational relevance of the CF-18 is assured until 2020. Beyond this point, a number of weapon system modifications would be required to ensure continued interoperability with the US and other potential coalition partners, and compliance with International Civil Aviation Organization rules to operate in domestic and international airspace.
Date modified: 2017-03-13
https://www.canada.ca/en/department-nat ... tancy.html
Zuletzt geändert von theoderich am Di 1. Feb 2022, 22:10, insgesamt 2-mal geändert.
hakö
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Re: Entwicklungen Luftraumüberwachung

Beitrag von hakö »

Wir waren doch schon immer Experten im Erhalt von mil. Luftfahrtsoldtimern,wir hatten auch noch nie die modernste Variante eines Flugzeugs, auch nicht mit den EF.
Warum sollten wir uns dann ändern ?
Ist billig in der Anschaffung, das können wir uns politisch auf die Fahne heften und um die Betriebskosten soll sich dann das ÖBH mit ihrem Hungerleiderbudget herumärgern, also alles bestens.
Wenn es stimmt, daß Lügen kurze Beine haben, dann haben Politiker Eier aus Bodenhaltung.
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