Pandur EVO

Fahrzeuge, Waffen, Wasserfahrzeuge, Ausrüstung und Uniformen
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Doppeladler
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Doppeladler »

Wobei eine Option, die 2019 abgerufen wird, nicht 2019 zu Ausgaben führen muss. Ich fürchte nur, dass man mit der laufenden Beschaffung ohnehin seinen Willen demonstriert hat, etwas zu verbessern und es dann damit sein lässt. Für mehr als "seinen Willen demonstieren" ist kein Budget da und es gibt noch viele andere Ausrüstungsmängel.
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theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Doppeladler hat geschrieben: Mi 8. Aug 2018, 13:29 Wobei eine Option, die 2019 abgerufen wird, nicht 2019 zu Ausgaben führen muss.
Und damit wären wir beim nächsten Problem: Dem rapiden Absturz des Budgets ab 2021.
Doppeladler hat geschrieben: Mi 8. Aug 2018, 13:29Ich fürchte nur, dass man mit der laufenden Beschaffung ohnehin seinen Willen demonstriert hat, etwas zu verbessern und es dann damit sein lässt.
Das fürchte ich auch. Bis die nächste Drohung aus Falls Church kommt, den Standort Wien zu schließen.

2018 Proxy Statement
We determined that as of October 1, 2017, our total number of U.S. employees was approximately 85,968 and our total number of non-U.S. employees was approximately 12,560. We excluded from this employee population a total of 4,727 employees from: Mexico (1,919), United Kingdom (1,484), Germany (458), Austria (189), United Arab Emirates (187), Saudi Arabia (141), Turkey (120), Italy (109), Estonia (79), India (33), China (5) and Czechia (3) as the total number of employees from these non-U.S. jurisdictions was less than 5 percent of our total employee population. We also excluded employees from our 2017 acquisition of SC3 LLC (500).
http://investorrelations.gd.com/~/media ... -proxy.pdf

Zuletzt geändert von theoderich am Mi 8. Aug 2018, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
iceman
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Re: Pandur EVO

Beitrag von iceman »

Mein Hintergedanke:
In Zukunft wird es mit der Mech-Truppe ziemlich mau aussehen.
Besser Leopard und Ulan jetzt noch verkaufen, solange sie noch etwas wert sind.
Dafür, wenn auch in geringerer Stückzahl, neue Pandur (weil flexibler und beweglicher) mit unterschiedlichen Waffenstationen, anschaffen.

Bitte beutelt mich nicht zu sehr, werte Forumsmitglieder!
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Doppeladler
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Doppeladler »

Das alte "Bundesheer light" Konzept der SPÖ? Dein Gedanke wird vielleicht Wirklichkeit werden, wenn nicht noch ein kleines Budgetwunder passiert. Aber von der Idee, dass der Verkaufserlös aller Leos und aller Ulan eine Pandur-Beschaffung ermöglicht kann man sich getrost verabschieden. Oder anders formuliert: Für den Kapazitäts- und Kompetenzverlust bekommst Du keine Kompensation an anderer Stelle.
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theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Das wären außerdem Bundeseinnahmen, die gemäß dem Gesamtbedeckungsgrundsatz (§ 48 BHG 2013) komplett an das BMF gehen würden.

Die potentiellen Erlöse würden deutlich unter den einstigen Anschaffungskosten liegen, mit Wertverlusten von mindestens 20 % (2010 lag der Wertverlust für die verkauften "Leopard" 2A4 bei ca. 17 %.). Man würde auf diese Weise nur weitere Fähigkeits- und Kapazitätslücken aufreißen, die nie geschlossen werden könnten - siehe "Jaguar", Spz A1, "Kürassier A2", Pinzgauer, AB-206, PC-6 und PC-7.
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Ein erstes Foto des Pandur EVO hat es auf die GDELS-Homepage geschafft:

Bild
https://www.gdels.com/photo_gallery.php
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

HAIM Stefan: Panzerpionierkompanie. Basisausbildung 3 in Allentsteig, in: Melker Pioniere. Truppenzeitung des Pionierbataillons 3 (4. Quartal 2015), p. 8-9
Am 28. September 2015 verlegte die Panzerpionierkompanie mit dem Einrückungsturnus Juli 2015 nach Allentsteig in das Deckerhaus, mit dem militärischen Auftrag, sich auf die Übung EURAD 15 vorzubereiten. Der erste Zug sollte als Kampfunterstützung einer Jägerkompanie dienen, und im Zuge der Vorbereitung den Schützenpanzer Ulan auf seine Pioniertauglichkeit prüfen, während der dritte Zug die Wachsicherung der Übung stellen sollte.
Am Dienstplan der ersten Woche stand das Schwergewicht: Ausbildung an den neuen Waffensystemen, das waren im ersten Zug das MG (Maschinengewehr), das ÜsMG (überschweres Maschinenge-wehr) und die Gerätekunde am Iveco, Ulan, Pionierpanzer und Bergepanzer Greif. Die gepanzerten Teile erlernten das korrekte Nähern, Auf- und Absitzen und die Kommunikation mit der Panzer-besatzung.
Das zweite Szenario stellte eine Patrouille, die „Feindkontakt“ hat, dar. Hier muss-ten wieder die vorgesehenen Stellungen bezogen, der Feind bekämpft und unter Feuerschutz vorgerückt werden. Danach stellte sich eine neue Feindgruppe auf, die bekämpft werden musste. Der Zug rückte dann auf die Schießbahn Kühbach vor, wo unter dem Feuerschutz der Kampffahrzeuge die Stellungen im Schützengraben bezogen wurden. Der Zugtrupp bekämpfte mit dem Sturm-gewehr 77 (StG77) und ein von einem Rekruten bedientes MG mit 200 Schuss unterstütze dabei. Danach hielt der Zugtrupp die Stellung und die Ulans rückten weiter zu K7 vor um einen Minenriegel vom Feind zu öffnen. Hier gab der Ulan wieder Unterstützungsfeuer während die Pioniergruppen ausrückten und den aufretenden Feind bekämpften. Nachdem der Feind vernichtet war, wurde eine Minengasse gesprengt, die Zündung erfolgte unter Gefechtsbedingungen aus dem Ulan. Nachdem die Minengasse markiert war, rückte der gepanzerte Verband vor. Mission erfüllt. Unser Dank gilt unserem Zugskommandanten Vizeleutnant Walter Widhalm, der sich dieses Gefecht ausgedacht hat und dem Kader (inklusive Ulan und Pionierpanzer), das die Ausführung überwacht hat. Der abschließende Barbara-Schuss sollte unser letzter sein, denn die Flüchtlingssituation erforderte einen sofortigen Allentsteig-Abbruch. Die Erprobung des Ulan Schützenpanzers als Trägerfahrzeug konnte positiv ab-geschlossen werden, obwohl es anfangs Schwierigkeiten gab wie man dieses Kampfsystem am besten in die Pionieraufgaben/Taktiken eingliedert.
http://relaunch.melker-pioniere.at/wp-c ... r_2015.pdf
Melker Pioniere. Truppenzeitung des Pionierbataillons 3 (3. Quartal 2018) hat geschrieben:Geht´s noch?

Die in Mautern dislozierte Pionierkampfunterstützungskompanie hat vor etwa drei Jahren befehlstreu die in die Jahre gekommenen Schützenpanzer Saurer restlos abgegeben und ausgeschieden. Seither erwarten die Soldaten einen adäquaten Nachfolger.

Diesbezüglich haben vereinzelt Erprobungen mit dem Schützenpanzer Ulan, dem ATF Dingo und dem Radpanzer Pandur stattgefunden. Das wars dann leider auch schon. Zusätzlich haftet dem Verband und somit der Kompanie eine derzeit gestoppte KPE-Aufwuchsverantwortung an. Zusammengefasst möchten wir an dieser Stelle transportieren, dass es an der Zeit wäre, ein Nachfolgemodell zu entscheiden, anzuschaffen und zuzuführen.

Zurzeit ist aufgrund der unveränderter Aufgabenstellung ein qualifizierter Einsatz im Sinne der unmittelbaren Kampfunterstützung durch die PiKUKp nicht umsetzbar. Der notwendige Schutz und die erforderliche Mobilität sind dazu Voraussetzungen.
http://relaunch.melker-pioniere.at/wp-c ... usgabe.pdf

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Lücke jemals adäquat geschlossen werden wird. Alleine bei den Mannschaftstransportpanzern und diversen Spezialvarianten (z.B. Führungsfahrzeuge, Führungsunterstützungsfahrzeuge, Sanitätspanzer) fehlen zwischen 500 und 1000 Fahrzeuge im gesamten Bundesheer (2 Pionierbataillone, 2 Panzergrenadierbataillone, 11 Jägerbataillone, 2 Aufklärungs- und Artilleriebataillone, 2 Stabsbataillone, 1 Panzerstabsbataillon, Jagdkommando). Der Pandur EVO würde vermutlich hinsichtlich der Transportkapazität, des Schutzes und der Anschaffungs- und Betriebskosten die langfristig sinnvollste Variante zur Sicherung der geschützten Mobilität der Jäger, Pioniere und in Unterstützungsfunktionen für diverse andere Waffengattungen darstellen.


Militärstrategisches Konzept 2017
Die Infanterietruppe ist befähigt, in den Ausprägungen mechanisiert (als Panzergrenadiere), motorisiert, hochgebirgsbeweglich und luftbeweglich, in jedem gangbaren Gelände, durch das Zusammenwirken von Feuer und Bewegung, im auf- und abgesessenen Kampf sowie im Nahkampf, auch in engem Zusammenwirken mit sonstigen mechanisierten Kräften, gegen feindliche (einschließlich gepanzerte) Kräfte zu kämpfen.
http://www.bundesheer.at/wissen-forschu ... hp?id=2844


Parlamentarische Bundesheerkommission
Jahresbericht 2016

VII. 1. Bericht zum Prüfbesuch bei der 4. PzGrenBrig

Die Parlamentarische Bundesheerkommission führte am 30. März 2016 einen Prüfbesuch bei der 4. PzGrenBrig am Fliegerhorst Vogler in Hörsching durch.

[...]

Ausrüstung und Gerät

Die Ausstattung im ABC-Bereich ist gut. Persönliche Schutzausrüstung wie z.B. Kugelschutz fehlt. Der Fehlbestand an gehärteten Fahrzeugen (Pandur, Dingo, Husar) ist eklatant. Auf Brigadeebene sind nur zwei von fünf Bataillonen entsprechend ausgestattet und einsatzbereit.
VII. 2. Bericht zum Prüfbesuch bei der 7. JgBrig

Die Parlamentarische Bundesheerkommission führte bei der 7. JgBrig am 23. und 24. Mai 2016 einen Prüfbesuch durch.

[...]

Ausrüstung und Gerät

Der Kampfanzug03 weist in der Funktionalität und Verarbeitung grobe Mängel auf. Der Reißverschluss der Kampfweste und die Nähte reißen auch bei leichter Beanspruchung ein bzw. brechen die Klipps und Druckknöpfe schnell. Persönliche Schutzausrüstung wie z.B. Stichschutz fehlt.

Die Fehlbestände an ungehärteten und gehärteten Fahrzeugen sind eklatant.

Die Ausstattung mit Drohnen, Battlefield Management Systemen, z.B. für Kartenwerke, Lagebild, Pläne sowie Bodenüberwachungsradars, unter anderem zur Überwachung oder Identifizierung von Personen, Fahrzeugen und Flugzeugarten, ist je nach Einsatzvariante zwecks Informationsübermittlung in den Aufklärungsverbund notwendig.
https://www.parlament.gv.at/ZUSD/PDF/Bu ... t_2016.pdf


Maßnahmen ÖBH 2018. Erweiterte Beurteilung (Wien, Februar 2016)
Als besonders gravierend darf auf die Einschnitte in der geschützten und ungeschützten Mobilität (bis zu -60%), bei den Luftfahrzeugen (-41%) und Flugstunden (-24%) aber auch beim Personalstand (-16%) hingewiesen werden. Demgegenüber sind die unveränderten Einsatzstärken bei Inlands- und Auslandseinsätzen zu beachten!
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml


Bericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat und an den Bundesrat 2015
3.11.3 Weitere Mängel bei verschiedenen Truppenteilen

Das Bundesheer ist seit Jahren mit erheblichen Budgeteinschränkungen konfrontiert. Ergebnisse eines amtswegigen Prüfungsverfahrens zeigten in verschiedenen Truppenteilen teilweise dramatische Auswirkungen.


[...]

Schwere Artillerie

Laut Stellungnahme des BMLVS wurden Rekruten beim Aufklärungsartilleriebataillon 3 in Mistelbach letztmalig im Jahr 2014 an Panzerhaubitzen ausgebildet. In Umsetzung des Strukturpaketes falle der Artillerieanteil in Mistelbach weg. Generell werde die Reduktion der schweren Waffen weitergeführt.

Die Ausbildung von Rekruten an diesen Waffensystemen stehe aufgrund der kurzen zur Verfügung stehenden Grundwehrdienstzeit nicht im Vordergrund.

Der völlige Verzicht der Ausbildung von Rekruten bei im Verteidigungsfall essenziellen Waffengattungen ist aus Sicht der VA nicht zu verantworten, da mit dem Verlust der Ausbildung auch der Verlust an Fachwissen und Einsatzfähigkeit einhergeht. Der derzeitige Zustand der militärischen Landesverteidigung lässt nicht auf eine militärische Langzeitplanung schließen, die einen solchen Mangel im Bedarfsfall wettmachen könnte.

Einzelfall: VA-BD-LV/0052-C/1/2014, S91154/17-PMVD/2015
http://volksanwaltschaft.gv.at/download ... BCfend.pdf


Parlamentarische Bundesheerkommission
Jahresbericht 2015

VII. 5. Bericht zum Prüfbesuch beim Kommando Einsatzunterstützung

Am 16. Dezember 2015 führte die Parlamentarische Bundesheerkommission einen Prüfbesuch beim KdoEU im Kommandogebäude Heckenast – Burian sowie beim Heereslogistikzentrum im Arsenal in Wien durch.

[...]

Fahrzeuge

Aus Gründen der Kostenminimierung wurde das Ausscheiden des geländegängigen Heereskraftfahrzeuges „Pinzgauer“ (etwa 600 Stück mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 40 Jahren) forciert. Die Beschaffung eines entsprechenden Ersatzes für die Truppe ist ausstehend. Die vor kurzem zugewiesenen Mitsubishi L200 decken den Transportbedarf der Truppe weder quantitativ noch qualitativ ab. Infolge des Fehlens von Gerät kann auf Lageszenarien nur unzureichend reagiert werden bzw. wird das Alleinstellungsmerkmal des Bundesheeres schrittweise aufgegeben.

[...]

Grundsätzliche Probleme

Infolge des Fehlens von Reserven in den derzeitigen Strukturen des Bundesheeres kann auf Lageentwicklungen und aktuelle Bedrohungssituationen nur unzureichend reagiert werden bzw. wird das Alleinstellungsmerkmal des Bundesheeres schrittweise aufgegeben:

An geländetauglichen Fahrzeugen besteht ein Fehl.

Die beträchtliche Verringerung der Zahl an Kampfpanzern bewirkt eine Reduktion der Eigensicherungskomponente bei der Bewältigung von aktuellen Bedrohungsszenarien.

Die Abhängigkeit von zivilen Anbietern bei der Abdeckung des Treibstoffbedarfs führt – unter der Annahme eines längerfristigen Stromausfalls – zur massiven Beeinträchtigung der Kommandoführungsaufgaben etwa bei der Kommunikation zwischen Bundesheer-Kommandostrukturen/Lagezentren.
https://www.parlament.gv.at/ZUSD/PDF/Bu ... t_2015.pdf
13er-Kurier. Truppenzeitung des Panzergrenadierbataillons 13 - Ried/Innkreis (Ausgabe 1/2012) hat geschrieben:Der Schützenpanzer Saurer ist Geschichte

Nach fast 50 Jahren ist für den Schützenpanzer Saurer das Aus in der Zehner-Kaserne gekommen.

1955, als die Besatzungstruppen Österreich verließen, nutzte Österreich nur den amerikanischen Schützenpanzer M3. Aus diesem Grund beauftragte das österreichische Bundesheer die damalige Firma Saurer mit der Konstruktion eines eigenen Schützenpanzers. Die ersten Prototypen für den Schützenpanzer wurden 1958 fertiggestellt.

Im Jahre 1962 wurde mit Erlass die Umrüstung des damaligen Feldjägerbataillons auf ein Panzergrenadierbataillon (PzGrenB) verfügt. Bereits 1963 fand am Schützenpanzer Saurer ein Einweisungskurs, sowie die Umschulung auf den Panzergrenadier statt. Am 11. Mai 1964 war es dann so weit. Die ersten Schützenpanzer Saurer wurden vom Heeresfeldzeuglager Wels übernommen. Es handelte sich dabei um jene Schützenpanzer, die mit dem mittleren Granatwerfer ausgestattet waren.

Im März 1965 wurden die ersten Schützenpanzer Saurer mit dem überschweren Maschinengewehr als Bewaffnung dem Bataillon zugewiesen und ersetzten von da an laufend die amerikanische M21 und den Dodge. Die Schützenpanzerfamilie wurde im Jahr 1969 mit der 2cm Maschinenkanone und stärkerem Motor erweitert. Das PzGrenB13 erhielt je Kompanie sechs Stück dieser Serie, wodurch der Kampfwert erheblich gesteigert wurde.

Mit Beginn 1988 begannen die Umbauarbeiten auf den SPz A1. Dieser war mit einer stärkeren Motorisierung, einem Automatikgetriebe, einer neuen Bremsanlage und einem hydrostatischen Überlagerungsgetriebe ausgerüstet. Seit 2002 ersetzt das Bundesheer den SPz Saurer A1 durch seinen Nachfolger, den SPz ULAN.

Im September 2011 verließ der ehemalige Funkfernschreibpanzer 041 als letzter SPz Saurer die Kaserne in Richtung Heereslogistikzentrum Salzburg. Nach 47 Jahren übernimmt eine zivile Firma den letzten Akt der Entmilitarisierung, Zerschneidung und Einschmelzung. Als Museumsstück verbleibt lediglich der Schützenpanzer 001 in Ried.

Seit 1965 wurden auf diesem SPz die taktischen Geschicke des PzGrenB13 geführt. Diese Funktion übernahm im Jahre 2007 der Schützenpanzer ULAN mit der Wannennummer 107.

Hermann Mayr, Vzlt
Obst Reinhard Koller, Kdt PiB3, in: Melker Pioniere. Truppenzeitung des Pionierbataillons 3 (Frühjahr 2012) hat geschrieben:Kommandantenbesprechung Graz

Aufgrund der unabwendbaren Sparzwänge steht das Bundesheer vor einzigartigen Herausforderungen, die nur durch Solidaritätsbeiträge aller zu bewältigen sein werden. Die derzeit gültige politische Ausgangsposition verlangt keine Standort- und Verbandsauflösung, dennoch gilt es die vorhandenen Strukturen der Verbände zu straffen und alle Möglichkeiten der Einsparung auszuschöpfen. Auf Basis der Auslandsambitionen und der Inlandsaufgabe zur Katastrophenhilfe sind die Verbände neu auszurichten und zu optimieren. Dies bedeutet für unseren Verband, dass neben der Grundausstattung und Grundstruktur für die Kernaufgaben der Pioniere mit Stabskompanie, Pionierbaukompanie
und technischer Kompanie, das Schwergewicht des Bataillons verstärkt auf der Wasserbeweglichkeit mit der Übersetzkompanie liegt. Die Weiterführung der Pionierkampfunterstützung mit der Panzerpionierkompanie ist nach Abgabe der „Saurer Schützenpanzer“ noch zu überdenken und zu klären, wobei die Pionierkampfunterstützung an sich eine unverzichtbare Hauptaufgabe von Pionieren darstellt und unbedingt zwecks Fähigkeitserhalt gewahrt bleiben muss.
Obst Reinhard Koller, Kdt PiB3, in: Melker Pioniere. Truppenzeitung des Pionierbataillons 3 (Sommer 2011) hat geschrieben:Kampfunterstützung durch Panzerpioniere:

Derzeit gibt es intensive Überlegungen im Generalstab zur Außerdienststellung der Saurer-Schützenpanzerfamilie. Dies betrifft ausschließlich unsere Panzerpionierkompanie (PzPiKp) in Mautern. Die PzPiKp besitzt derzeit 19 Stück dieser Panzertype, welche als gepanzerte Transportfahrzeuge für die Pioniergruppen dienen. Im internationalen Vergleich gibt es in der Struktur von PzPiKp nur eine beschränkte Anzahl von gepanzerten Gruppenfahrzeugen, da das Anforderungsprofil zur Pionierkampfunterstützung primär durch spezielle Panzerfahrzeuge wie Kriegsbrückenleger, Minenräumpanzer, gepanzerte Minenwerferfahrzeuge, mittlere und schwere Pionierpanzer, gepanzerte Führungsfahrzeuge etc. erfüllt wird. In der österreichischen PzPiKp stehen derzeit lediglich der Saurer-Schützenpanzer, ein mittlerer Pionierpanzer aus heimischer Erzeugung sowie der Bergepanzer „Greif“ als Halteposition für mögliche zukünftige Geräteanschaffung, insbesondere eines Minenräumpanzers oder schweren Pionierpanzers, zur Verfügung. Alle anderen vergleichbar notwendigen Geräteausstattungen, wie die oben zitierten, fehlen derzeit und führen dazu, dass die PzPiKp im internationalen Vergleich nicht mit dem standardisierten Anforderungsprofil zur Pionierkampfunterstützung mithalten kann. Lediglich der österreichische Pionierpanzer ist als mittleres Pionierpanzermodell international vergleichbar. Es sollte aber selbstverständlich sein, dass sowohl für die nationalen Belange der Landesverteidigung als auch für die internationalen Ambitionen Österreichs, sei es für mechanisierte Verbände oder Jägerbataillone, mindestens zwei adäquate PzPiKp mit international vergleichbaren Geräteausstattungen, einschließlich den notwendigen Panzerschutz und den erforderlichen Mobilitätskriterien vorhanden sein müssen, um den Anforderungskriterien einer gefechtsfeldtauglichen Pionierkampfunterstützung, besonders zur Sicherstellung der Bewegung und zum Schutz, wirksam Rechnung tragen zu können. Auf die damit verbundene „Kampfwertsteigerung“ zur Katastrophenhilfe (dual-use) mit dem Einsatz von Brückenlege-, Pionier- und Bergepanzern sei hier erneut hingewiesen.
Panzerflotte Verwertung 2007-2011-2014

http://www.bundesheer.at/download_archi ... ertung.pdf
_________________________________________________

Hier gibt es einen Scan des vor drei Monaten in der "European Security & Defence" erschienenen Artikels über den Pandur EVO:
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 10. Aug 2020, 16:41, insgesamt 2-mal geändert.
iceman
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Re: Pandur EVO

Beitrag von iceman »

Unser Bundesheer ist leider zu groß für das Budget, ansonsten werden wir in 10 Jahren immer noch das gleiche schreiben...
chuckw
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Re: Pandur EVO

Beitrag von chuckw »

iceman hat geschrieben: Mi 5. Sep 2018, 16:22 Unser Bundesheer ist leider zu groß für das Budget, ansonsten werden wir in 10 Jahren immer noch das gleiche schreiben...
Das Problem ist die Struktur und damit einhergehend die viel zu hohen Fixkosten für (Verwaltungs-)Personal.
Alles läßt sich durch Standhaftigkeit und feste Entschlossenheit erreichen. (Prinz Eugen v. Savoyen)
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

iceman hat geschrieben: Mi 5. Sep 2018, 16:22 Unser Bundesheer ist leider zu groß für das Budget, ansonsten werden wir in 10 Jahren immer noch das gleiche schreiben...
Nicht "das Bundesheer" ist zu groß, sondern die Verwaltungsstrukturen (Zentralstelle und Militärkommanden). Bei den Brigaden und Bataillonen hat man in den letzten 15 Jahren schon so viel aufgelöst, ausgedünnt und verkauft, dass sie sowieso kaum noch einsatzfähig sind:

2002
  • 5 Stabsbataillone (StbB1 - Eisenstadt/Bruck an der Leitha/Götzendorf/Zwölfaxing; PzStbB3 - Mautern/Zwölfaxing/Horn/Spratzern; PzStbB4 - Linz Ebelsberg/Salzburg/Hörsching/Wels; StbB6 - Innsbruck/Salzburg/Landeck/Schwaz; StbB7 - Klagenfurt/Leibnitz/Bleiburg)
    • 2018

      3 Stabsbataillone (StbB 3 - Mautern/Weitra; PzStbB4 - Hörsching; StbB7 - Klagenfurt/Bleiburg/Graz)
  • 1 Versorgungsregiment (VR1 - Graz)
    • 2018

      1 Versorgungsregiment (VR1 - Graz/Gratkorn)
  • 10 Jägerbataillone (Garde - Wien, JgB12 - Amstetten, JgB15 - Kirchdorf/Freistadt/Ebelsberg, JgB17 - Straß/Bad Radkersburg, JgB18 - St. Michael, JgB19 - Pinkafeld/Oberwart/Güssing, JgB23 - Bludesch/Landeck, JgB24 - St. Johann in Tirol/Tamsweg, JgB25 - Klagenfurt, JgB26 - Spittal)
    • 2018

      9 Jägerbataillone (Garde - Wien, JgB12 - Amstetten, JgB17 - Straß, JgB18 - St. Michael, JgB19 - Güssing, JgB23 - Bludesch/Landeck, JgB24 - St. Johann in Tirol/Tamsweg, JgB25 - Klagenfurt, JgB26 - Spittal)
  • 3 Panzerbataillone (PzB10 - St. Pölten, PzB33 - Zwölfaxing, PzB14 - Wels)
    • 2018

      1 Panzerbataillon (PzB14 - Wels)
  • 3 Panzergrenadierbataillone (PzGrenB9 - Horn/Weitra, PzGrenB13 - Ried, PzGrenB35 - Großmittel)
    • 2018

      2 Panzergrenadierbataillone (PzGrenB13 - Ried, PzGrenB35 - Großmittel)
  • 2 Artillerieregimenter + 2 Panzerartilleriebataillone (AR1 - Feldbach, AR2 - Klagenfurt, PzAB9 - Baden, PzAB3 - Allentsteig)
    • 2018

      2 Aufklärungs- und Artilleriebataillone (AAB4 - Allentsteig, AAB7 - Feldbach)
  • 3 Aufklärungsbataillone (AufklB1 - Gratkorn, AufklB2 - Salzburg, AufklB3 - Mistelbach)
    • 2018

      1 Aufklärungsbataillon (AufklB3 - Mistelbach)
  • 3 Pionierbataillone (PiB1 - Villach, PiB2 - Salzburg/Kirchdorf an der Krems, PiB3 - Melk/Mautern)
    • 2018

      3 Pionierbataillone (PiB1 - Villach, PiB2 - Salzburg, PiB3 - Melk/Mautern)
  • 1 Panzerabwehrbataillon (Wiener Neustadt)
    • 2018

      AUFGELÖST
  • 1 Heeresfernmelderegiment (St. Johann im Pongau/Salzburg)
    • 2018

      1 Führungsunterstützungsbataillon (St. Johann im Pongau)
  • 1 Fernmeldebataillon (FMB1 - Villach)
    • 2018

      1 Führungsunterstützungsbataillon (Villach)
  • 3 Fliegerregimenter (FlR1 - Langenlebarn/Wr. Neustadt/Allentsteig, FlR2 - Zeltweg/Graz, FlR3 - Hörsching)
    • 2018

      Überwachungsgeschwader (Zeltweg) + Luftunterstützungsgeschwader (Hörsching, Langenlebarn, Aigen, Wr. Neustadt)
  • 1 Hubschraubergeschwader (Aigen/Schwaz/Klagenfurt/Punitz)
    • 2018

      Hubschrauberstützpunkte Schwaz und Klagenfurt
  • 1 Kommando Luftaufklärung (Langenlebarn)
    • 2018

      AUFGELÖST
  • 1 Fliegerfernmeldebataillon (Langenlebarn)
    • 2018

      AUFGELÖST
  • 3 Fliegerabwehrregimenter (FlAR1 - Hainburg/Langenlebarn/Großenzersdorf, FlAR2 - Zeltweg/Aigen/Wolfsberg, FlAR3 - Salzburg/Hörsching)
    • 2018

      1 Fliegerabwehrbataillon (Zeltweg/Aigen)
  • 20 Jägerbataillone der Miliz (Wien: Jägerregiment Wien, JgB4, JgB5, JgB6, JgB 35, JgB41; Niederösterreich: JgB10, JgB11; Burgenland: JgB1, JgB43; Steiermark: JgB37, JgB38; Kärnten: JgB46, JgB27; Salzburg: JgB29, JgB31; Tirol: JgB21, JgB22; Vorarlberg: JgB33)
    • 2018

      10 Jägerbataillone der Miliz
Hinzu kommt, dass der Bundesfinanzrahmen keinerlei Planungssicherheit bietet, weshalb die Struktur jedes Jahr aufs neue in Frage gestellt werden muss und einfach lineare Kürzungen quer durch alle Bereiche vorgenommen werden, statt eine Aufgabenevaluierung bzw. -kritik umzusetzen.
Zuletzt geändert von theoderich am Mi 5. Sep 2018, 22:35, insgesamt 3-mal geändert.
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