Pandur EVO

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Hmmwv
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Hmmwv »

Was ist mit der Roll on roll off capability am Ende des Videos gemeint?

theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

The vehicle also provides a C-130 roll-on-roll-of-capability, which is unique as well.
Damit meinte er die Lufttransportfähigkeit mit der C-130 "Hercules". Eine C-130J "Super Hercules" kann eine Nutzlast von ca. 20,5 t über ca. 1800 km transportieren. Die meisten modernen Radpanzer (alle Modelle in 8x8-Konfiguration) sind dafür viel zu schwer und benötigen z.B. die teurere A400M (Transportierte Nutzlast: 20 t => Reichweite: 6390 km) oder C-17 Globemaster III.

Die einzigen am Markt verfügbaren Radpanzer, die ähnliche Spezifikationen wie der Pandur Evo (GVW: 18,5 t; Motor: 355 kW) haben und auch von den Abmessungen her in eine C-130 "Hercules" passen, sind der Otokar ARMA 6x6 (GVW: 18,5 t; Motor: 336 kW), der Iveco Defence Vehicles VBTP (GVW: 18,3 t; Motor: 281 kW) und der Arquus Defense VAB Mk3 (GVW: 20 t; Motor: 250 kW). Und es gäbe noch den TEXTRON COMMANDO Elite (GVW: 18,46 t; Motor: 272 kW), ein 4x4-Fahrzeug, das aber nur maximal sechs Personen transportieren kann und bei den kanadischen Streitkräften als Patrouillenfahrzeug (Tactical Armoured Patrol Vehicle) eingeführt ist, ähnlich dem "Dingo 2" bei uns.

Bild
https://www.armyrecognition.com/armies_ ... rrier.html

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https://www.facebook.com/pg/exercito/ph ... 5718783678

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http://www.forces.gc.ca/en/business-equ ... hicle.page


Der Patria 6x6 (GVW: 24 t; Motor: 294 kW), der FNSS PARS 6x6 SCOUT (GVW: 25 t; Motor: ???; Transportkapazität: 9 Personen) und der NEXTER Griffon (GVW: 25 t; Motor: 298 kW) sind deutlich schwerer:

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https://patria.materialbank.net/NiboWEB ... id=4085972

Bild
http://www.fnss.com.tr/en/product/pars-6x6

Bild
https://www.defense.gouv.fr/terre/actu- ... ssiers-tim
Zuletzt geändert von theoderich am Do 5. Jul 2018, 20:33, insgesamt 8-mal geändert.
Acipenser
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Acipenser »

Drum haben die Deutschen so MInipanzer und gepanzerte Fzge die noch in die C 160 bzw Hubi passen. Gute Entscheidung der Österreichischen Regierung 6x6 Pandurs zu kaufen die wir auch kurzfristig mit C 130 in den Einsatz bringen können.
Etwa um Fallschirmjäger oder Jagdkampf mit Ihren Vipers zu unterstützen. Grund genug noch zwei weitere neue C 130 Hercules zu kaufen.
Eine könnte Fallschirmjäger als Vorauskommando absetzen, eine Pandur landen ein dritte C130 2 Viper oder Polaris einfliegen, die vierte Herkules bringt das 2 Kommando und die Fünfte wäre Reserve oder Ablenkung! Beispiel wäre etwa Kosovo.
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Acipenser hat geschrieben: So 1. Jul 2018, 13:44Drum haben die Deutschen so MInipanzer und gepanzerte Fzge die noch in die C 160 bzw Hubi passen.
Du meinst den Wiesel 1 MK und den Wiesel 1 TOW. Das sind reine Waffenträger, ohne nennenswerte Personentransportkapazität. "Gepanzerte Fzge die noch in die C 160 bzw Hubi passen" gibt es in Deutschland jede Menge (C-160: "Dingo 2", "Eagle IV", "Duro 3", "Bv 206S") - spezielle Luftlandefahrzeuge sind nur die genannten Varianten des "Wiesel" und der ESK "Mungo".
Zuletzt geändert von theoderich am So 1. Jul 2018, 18:20, insgesamt 3-mal geändert.
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

HENSEL Jürgen: ASCOD und Pandur - Wien hatte gerufen, in: Europäische Sicherheit & Technik, H 7 (2018), p. 99-100
p. 100 hat geschrieben:Erste Auslieferungen sollen im September erfolgen, mit insgesamt fünf Fahrzeugen bis Jahresende, 21 im Jahr 2019 und die restlichen acht 2020.
p. 100 hat geschrieben:Der Vertrag mit der österreichischen Amtsseite sieht eine Anschlussbestellung als Option vor, die bis Ende 2019 wahrgenommen werden muss.
Viel Spaß mit 0,589 % des BIP im Jahr 2019 und einem Investitionsanteil von lächerlichen 11,7 % (2018: 3,65 %).
theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Ab 5:09/6:37:

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Doppeladler
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Doppeladler »

Admin: Musste ab hier viele Beiträge wegen OFF-TOPIC löschen. Bleibt bitte beim Thema oder macht ggf. ein neues auf!
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Re: Pandur EVO

Beitrag von iceman »

Ist beim Pandur EVo eine Weiterentwicklung einer ganzen Fahrzeugfamilie geplant?
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Doppeladler
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Re: Pandur EVO

Beitrag von Doppeladler »

Das wäre natürlich technisch ganz leicht möglich und Bedarf gebe es. Es gibt auch im Vertrag eine Option auf zusätzliche Fahrzeuge, aber ich würde aus Kostengründen nicht so schnell damit rechnen.
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theoderich
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Re: Pandur EVO

Beitrag von theoderich »

Welche Varianten zusätzlich benötigt werden, wurde bereits im "Truppendienst" beschrieben:
Auch bei Weiterverwendung eines modifizierten „Pandur“ 1 werden zur Ausrüstung von Jägerverbänden weitere Fahrzeuge benötigt. Die „Lücke“, die mit der Aussonderung der Schützenpanzer „Saurer“ entstanden ist, konnte noch nicht adäquat geschlossen werden. Zur Bergung von Verletzten werden mehr Sanitätspanzer benötigt; über ein Fahrzeug, das den Schutz der Pioniere gewährleistet, muss noch entschieden werden.
https://www.truppendienst.com/themen/be ... beitstier/

Und da die Option bis spätestens Ende 2019 abgerufen werden muss, rechne ich damit, dass man sie verfallen lässt. Es sagt schon einiges aus, dass der Finanzminister gemeint hat, man bräuchte ab 2020 mehr Geld - aber nur für die Luftraumüberwachung. Und selbst das unter Vorbehalt.

2018 sind 76.740.827,69 EUR und 2019 insgesamt 39.468.000 EUR für "Gepanzerte Fahrzeuge" im Detailbudget 14.05.02.02 Zentrale Beschaffung veranschlagt. Davon ist aber vermutlich ein großer Teil als Vorbelastung (Verpflichtung zulasten künftiger Finanzjahre) gebunden. Leider sind die Vorbelastungen im Bundesrechnungsabschluss nur bis zu den Detailbudgets erster Ebene dargestellt. Jedenfalls sprechen wir hier beim DB 14.05.02.02 Zentrale Beschaffung für 2018 von 331.904.745,66 EUR! Das DB 14.05.02.02 Zentrale Beschaffung beträgt heuer insgesamt 414,443.000 EUR - netto für Neuinvestitionen verfügbar sind also nur 82,538.254,34 EUR!

D.h. die von Minister Kunasek im Nationalrat genannten 108 Mio. EUR für "geschützte Mobilität" sind Ratenzahlungen für die bereits 2016 beschafften Pandur Evo (105 Mio. EUR; davon vermutlich 80 Mio. EUR Kostenanteil 2018), Dingo 2A3 (64 Mio. EUR) und BvS10 MkIIB (85 Mio. EUR):

Parlamentskorrespondenz Nr. 419 vom 18.04.2018
Kunasek will Investitionsstau beim Bundesheer abbauen
So werden nunmehr 108 Mio. € in den Bereich der geschützten Mobilität und 180 Mio. € in die Infrastruktur investiert.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAH ... ndex.shtml

Und 2019 sieht es zwar ein bisschen besser aus, aber im Vergleich zum Gesamtbudget ist es ein Tropfen auf den heißen Stein: Vorbelastungen im DB 14.05.02.02 Zentrale Beschaffung von 145.785.588,67 EUR. Im Detailbudget veranschlagt sind insgesamt 413.657.000 EUR - damit stehen 267.871.411,33 EUR für Neuinvestitionen zur Verfügung.
Bundesrechnungsabschluss 2017 hat geschrieben:Verpflichtungen zu Lasten künftiger Finanzjahre:

Die wesentlichsten Komponenten in der Untergliederung 14 sind Zahlungsverpflichtungen für vertraglich vereinbarte Betriebs- und Mietaufwendungen sowie für Investitionen im Fahrzeug- und Luftzeugbereich.
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