... vom CLARUS-Headset wurden 2000 Stk. für das PNR-500AT-Gruppenfunksystem und 1150 Stk. für das CONRAD-Funksystem beschafft.
Weitere Headset-Varianten wurden zur internen Evaluierung in geringer Stückzahl beschafft...
HOLZINGER Kurt/Felix JURMANN: Das Gefecht im Ohr, in: Truppendienst, H 4 (2020), p. 330-336
Varianten des Headsets
Das CLARUS-Headset-System wird im Österreichischen Bundesheer (ÖBH) in verschiedenen Varianten eingeführt. Diese sind mit dem Truppenfunksystem CONRAD und dem Gruppenfunksystem PNR-500AT kompatibel und verfügen über eine Aschlussmöglichkeit an das Intercom-System VIC 4-0. Bei den Luftstreitkräften wurde für Truppentransporte (S-70 "Black Hawk" und Augusta Bell 212) der Betrieb mit der Luftfahrzeug-Intercom ermöglicht. Im Katastrophenfall oder bei der Unterstützung von Blaulichtorganisationen ist die Interoperabilität urch die Anschlussmöglichkeiten für BOS-Funkgeräte gewährleistet. Des Weiteren wird auch für das Jagdkommando eine (geringe) Anzahl von Testsystemen beschafft.
Standard- und Kommandantenversion
Durch verschiedene Konfigurationen wird jedem Nutzer das für seinen Einsatzzweck passende Headset zur Verfügung gestellt. Die Konfigurationen sind aufgeteilt in eine Standard- und eine Kommandantenausführung. Die Standardversion hat nur einen Anschluss für ein Kommunikationsgerät, jene für Kommandanten verfügt zusätzlich über einen QDC-Stecker (Quick Disconnect Connector) für ein zweites Gerät.
Das CONRAD-Standard-Headset hat einen U-229-Audiostecker, den den Anschluss an ein CONRAD-Funkgerät ermöglicht. Zudem erlaubt die im Lieferumfang der CONRAD-Version enthaltene WPTT eine kabellose Funkverbindung. Die Ausführung für Kommandanten verfügt über zwei Anschlüsse, einen U-229-Adiostecker und einen QDC-Stecker, an dem verschiedene Adapterkabel angeschlossen werden können. Somit können Systeme wie ein zweites CONRAD-Funkgerät, das Intercom-System VIC 3-0 oder einige Systeme der Luftstreitkräfte verwendet werden. Mit der Taste "A" oder "B" (PTT oder WPTT) wird entweder das Hauptgerät oder das Sekundärgerät angesprochen. Die eindeutige Zuordnung des Sprachrufes zum jeweiligen Kommunikationsgerät wird gewährleistet, indem jedem Gerät ein Ohr "zugeordnet" ist. Das PNR-Standard-Headset ist für den Betrieb mit einem PNR-500AT (Gruppenfunkgerät) konzipiert. Wie gewohnt ist es möglich, mit den Tasten ("A" und "B") die Verbindung zu direkten Netzteilnehmern bzw. hierarchisch höher gestellten Netzen oder Teilnehmern aufzubauen.
Weitere Headset-Varianten, die vorerst nur in geringen Stückzahlen für eine interne Evaluierung beschafft wurden, betreffen die BOS-Systeme, Motorola MTP3550 und Motorola MTP850S sowie eine Kommandantenversion zum Anschluss der "Harris"-Funksysteme der Spezialeinsatzkräfte. Eine Version ohne serienmäßigen Endgerätestecker erlaubt zudem die Erprobung zukünftiger Systeme oder Fahrzeugeinbauten ohne speziell angepasste Headset-Varianten.
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 11. Jan 2021, 18:22, insgesamt 2-mal geändert.
Parlamentskorrespondenz Nr. 155 vom 16.02.2021 Landesverteidigungsausschuss spricht sich für höhere Priorität bei der Beschaffung moderner Schutzausrüstung für SoldatInnen aus
Fraktionsübergreifende Zustimmung zur Priorisierung moderner Schutzausrüstung im Beschaffungsprozess
Im vom Landesverteidigungsausschuss einstimmig beschlossenen Fünf-Parteien-Abänderungsantrag wird Verteidigungsministerin aufgefordert, bei künftigen Beschaffungen schon im Planungsprozess die Priorität auf die Sicherheit und den Schutz der Truppen im Einsatz zu legen. Dazu soll bedarfsorientiert für ausreichende und moderne Ausrüstung sowie für zeitgemäße Infrastruktur und Unterkünfte für die Truppen gesorgt werden.
Grundlage für den Abänderungsantrag bildete ein Entschließungsantrag der NEOS (935/A(E)). Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS) greift darin Berichte der Parlamentarischen Bundesheerkommission bezüglich Beschwerden von SoldatInnen über eine unzureichende Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung auf und appelliert an Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, bei allen Einsätzen des Bundesheers die Priorität auf die Sicherheit der Truppe im Einsatz zu legen.
David Stögmüller sprach seitens der Grünen den NEOS seinen Dank zur Eibringung ihres Entschließungsantrages aus. Die Aufstockung des Mannschutzes sei ein wichtiges Thema, das auch der Verteidigungsministerin am Herzen liegen würde.
Johannes Margreiter (NEOS) sah ähnlich wie Stögmüller Handlungsbedarf bei der Ausrüstung der SoldatInnen. Vor allem der Bericht der Parlamentarischen Bundesheerkommission habe Defizite in diesem Bereich aufgedeckt.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es so einen Allparteienantrag jemals gegeben hat. Aber erfahrungsgemäß sind solche Anträge realpolitisch völlig irrelevant und reine Show.
Parlamentskorrespondenz Nr. 195 vom 25.02.2021 Nationalrat spricht sich einstimmig für höhere Priorität bei der Beschaffung moderner Schutzausrüstung für SoldatInnen aus
Fraktionsübergreifende Zustimmung zur Priorisierung moderner Schutzausrüstung im Beschaffungsprozess
Bei Beschaffungen des Bundesheeres soll künftig bereits im Planungsprozess die Priorität auf die Sicherheit und den Schutz der Truppen im Einsatz gelegt werden. In einer Fünf-Parteien-Entschließung spricht sich der Nationalrat für eine bedarfsorientierte und ausreichend moderne Ausrüstung sowie für zeitgemäße Infrastruktur und Unterkünfte für die SoldatInnen aus. Grundlage für die Entschließung bildete ein NEOS-Antrag, der Berichte der Parlamentarischen Bundesheerkommission bezüglich Beschwerden von SoldatInnen über eine unzureichende Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung aufgreift.
Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS) ortete in der Debatte eine "frappierende Situation" bei der Ausstattung von SoldatInnen in den vergangenen Jahren. Sie würden zwar eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen, müssten aber mitunter Schutzausrüstungen selbst anschaffen. Er hob die Einigkeit zur Forderung nach einer Verbesserung der Ausrüstungssituation hervor, betonte aber auch, dass "es nie soweit hätte kommen dürfen", dass es einen solchen Vorstoß des Parlaments brauche. Friedrich Ofenauer (ÖVP) verwies auf die Bedeutung der Parlamentarischen Bundesheerkommission im Zusammenhang mit dem Aufzeigen von mangelnder Schutzkleidung von SoldatInnen. Er begrüßte den Antrag, da dadurch deutlich werde, dass in gute und moderne Ausrüstung investiert werde. Auch Robert Laimer (SPÖ) verwies auf die Bundesheerkommission, die immer wieder mangelnde Ausstattungen aufzeigen würde. Es sei wichtig, SoldatInnen ausreichende und moderne Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, unterstrich David Stögmüller (Grüne). Sicherheit und Schutz müssten oberste Priorität haben. Auch Reinhard Eugen Bösch (FPÖ) signalisierte die Zustimmung zu der Forderung.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betonte, dass mit dem erhöhten Budget ab 2020 ein Modernisierungskurs beim Bundesheer fortgeführt werden könne. Die Forderung sei angesichts wichtiger und schwerer Einsätze der SoldatInnen in ihrem Sinne. Daher werde die Ausrüstung verbessert werden, indem neue Helme, Tarnanzüge und Stichschutzwesten angeschafft sowie Schusswaffen modernisiert werden sollen.