Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Österreich müsste wahrscheinlich die um etwa 1,6 Mrd Euro angeschafften EF im wahrsten Sinne des Wortes "herschenken" um den Verkauf der EF zu realisieren - danach müsste wieder zumindest weit über eine Mrd Euro Steuergeld verwendet werden, um zumindest die 18 alten und abgeflogenen Gripen zu kaufen. Aufgrund der alten gebrauchten Flugzeuge würde sich in zehn Jahren schon wieder das Spiel mit der Anschaffung von Abfangjägern für unsere Luftstreitkräfte wiederholen. Für unsere Steuerzahler wäre dieser Weg reine Geldvernichtung!
Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Gerade dies ist der springende Punkt, den die Medien Tanner und Co. um die Ohren hauen sollten: Die vorzeitige Ablösung der Eurofighter Typhoon ist ein reines Verlustgeschäft. Österreich wird keinen nennenswerten Erlös sehen, und muss obendrein - da man aus Kostengründen auf gebrauchtes Gerät zurückgreifen will - bis Mitte des Jahrhunderts zweimal ein Kampfflugzeug anschaffen statt einmal: den EF-Lückenfüller und den Ersatz des EF-Lückenfüllers anstatt lediglich den regulären Ersatz des EF in den 2030ern.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Airbus und die vier Herstellerländer dem Indonesien-Deal zustimmen, wenn nicht Wien im Gegenzug verbal und juristisch abrüstet - womit freilich die zentrale Begründung für den Eifer Klaudia Tanners, die Maschine abzustoßen, flöten ginge. Gerade vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA kann das Konsortium kein Interesse daran haben, Tanner weiter seinen Ruf ramponieren zu lassen.
Und so groß ist der Gewinn nicht, dass hier zwingende ökonomische Interessen den Kurs vorgäben. Nur zur Erinnerung: einige Tranche 1-Maschinen wurden von den Betreibernationen schon zur billigen Ersatzteilgewinnung eingestampft. Airbus und seine Eigner sind an Absatzmöglichkeiten für neue Flieger interessiert, nicht an Second Hand-Deals.
Hinzu kommt noch ein Problem: Auch die USA müssten zustimmen, da die in der österreichischen Variante verbaute Technik in hohem Maße ITAR-Regeln unterfällt. Und Washington versucht bereits seit Jahren, den Indonesiern F-16V zu verkaufen, also werden die sich hüten, ihr Placet zu geben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Airbus und die vier Herstellerländer dem Indonesien-Deal zustimmen, wenn nicht Wien im Gegenzug verbal und juristisch abrüstet - womit freilich die zentrale Begründung für den Eifer Klaudia Tanners, die Maschine abzustoßen, flöten ginge. Gerade vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA kann das Konsortium kein Interesse daran haben, Tanner weiter seinen Ruf ramponieren zu lassen.
Und so groß ist der Gewinn nicht, dass hier zwingende ökonomische Interessen den Kurs vorgäben. Nur zur Erinnerung: einige Tranche 1-Maschinen wurden von den Betreibernationen schon zur billigen Ersatzteilgewinnung eingestampft. Airbus und seine Eigner sind an Absatzmöglichkeiten für neue Flieger interessiert, nicht an Second Hand-Deals.
Hinzu kommt noch ein Problem: Auch die USA müssten zustimmen, da die in der österreichischen Variante verbaute Technik in hohem Maße ITAR-Regeln unterfällt. Und Washington versucht bereits seit Jahren, den Indonesiern F-16V zu verkaufen, also werden die sich hüten, ihr Placet zu geben.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Daher habe ich geschrieben: "Unter der Prämisse, dass Österreich seine Typhoons loswerden möchte". Unter dieser Voraussetzung wäre es auch für Österreich eine Win-Situation.theoderich hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 11:21Für die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH und Indonesien, ja. Der einzige Geschäftspartner der nur verlieren würde, wäre die Republik Österreich.opticartini hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 11:15Also: Unter der Prämisse, dass Österreich seine Typhoons loswerden möchte, wäre das eine Win-win-win Situation.
Finanziell gesehen hätte der Eurofighter bei Ausscheiden 2024 etwa € 160 Millionen pro Jahr gekostet, da würde es noch drauf ankommen wie viel man bei einem Verkauf lukrieren kann.
Vom militärischen Wert stellt sich die Frage, ob ein Eurofighter Tranche 1 mit einigen fehlenden Systemen ein Verlust ist gegenüber einem voll ausgerüsteten Gripen C.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Wunschdenken ...opticartini hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 15:57Vom militärischen Wert stellt sich die Frage, ob ein Eurofighter Tranche 1 mit einigen fehlenden Systemen ein Verlust ist gegenüber einem voll ausgerüsteten Gripen C.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Ich bin nicht der Meinung, dass die Regierung es anstrebt, erneut Flugzeuge zu kaufen, die "in der Nacht nicht fliegen können" usw., wie dies die populäre Meinung über den Eurofighter ist.theoderich hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 16:01Wunschdenken ...opticartini hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 15:57Vom militärischen Wert stellt sich die Frage, ob ein Eurofighter Tranche 1 mit einigen fehlenden Systemen ein Verlust ist gegenüber einem voll ausgerüsteten Gripen C.
Die werden eh nicht gekauft, sondern geleast.
Und selbst wenn sie gekauft werden: 18 gebrauchte Gripen C/D kosten sicher nicht eine Millarde, dafür bekommt man fast schon neue E/F.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Es gibt für den Eurofighter anscheinend nicht einmal Nachtsichtbrillen, obwohl diese vergleichweise Peanuts kosten würden. Wieso sollten dann "neue alte Flugzeuge" eine Nachtsichtfähigkeit erhalten?opticartini hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 16:40Ich bin nicht der Meinung, dass die Regierung es anstrebt, erneut Flugzeuge zu kaufen, die "in der Nacht nicht fliegen können" usw., wie dies die populäre Meinung über den Eurofighter ist.
LOLopticartini hat geschrieben: ↑So 27. Sep 2020, 16:4018 gebrauchte Gripen C/D kosten sicher nicht eine Millarde, dafür bekommt man fast schon neue E/F.
Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Übrigens 18 neue EF wirds nicht viel unter 2 Mrd Euro spielen. Was mich aber interessiert, es wird bei den Werbungen von Saab immer von fabriksneuen Gripen C/D bei einem Kauf durch Österreich geschrieben - warum schreibt dieser Konzern offensichtlich unwahre Angaben, wenn es sich bei einem möglich Deal nicht um neue sondern gebrauchte angejahrte Flugzeuge handelt?
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
Weil wir in Österreich eine Gesellschaft haben, die im Bereich der Sicherheitspolitik für bewusst gestreute Fehlinformationen so empfänglich ist wie kaum eine andere in Europa. Die Österreicher werden seit 18 Jahren gezielt mit Fehlinformationen zum Eurofighter gefüttert und mittlerweile hat man es geschafft, dass das System derart "unten durch" ist, dass es noch so gut funktionieren kann - wenn jemand verspricht es "loszuwerden", wird er dafür von allen Medien Applaus erhalten und die meisten Wähler werden sich wohl denken: "Endlich werden wir den unnützen Schrott los!".
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung
https://saab.com/de/region/austria/gripen-for-austria/Sollte Österreich beschließen, seine aktuelle Flotte gegen eine 1-Flotten-Lösung auszutauschen, würden innerhalb von zwei Jahren nach Vertragsunterzeichnung fabrikneue Flugzeuge direkt vom schwedischen Werk in Linköping ausgeliefert.