Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

opticartini hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 19:32 Wenn Deutschland jetzt die Tranche 1 Eurofighter abstellt - dann würden österreichische Piloten dort auf Tranche 2 ausgebildet werden und dann aber die T1 fliegen?
Alle vier Deutschen EF Geschwader fliegen T1-T3 gemischt. Da gibt es keine Trennung. So fliegen auch in Laage die Twins bunt gemischt.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

opticartini hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 19:32Für die F-35 gibts auch keine Doppelsitzer und deren Piloten haben ein größeres Einsatzspektrum und einen noch komplexeren Flieger als österreichische Piloten.
Die F-35 und die F-22 sind die einzigen im Einsatz befindlichen Flugzeuge weltweit, für die es keine Doppelsitzer gibt! Das wird aber durch deutlich mehr Simulatortraining ausgeglichen. 1996 ist die zweisitzige F-22B gestrichen worden.

2002 wurde der USAF von Lockheed eine zweisitzige FB-22 (USAF is offered 'Strike Raptor') als leichter Bomber angeboten:
  • The Raptor as Bomber
    Two in the Cockpit

    Lockheed believes the Air Force will want a two-seat FB-22. The second seat would accommodate a second pilot, who could relieve the front seater on long missions—the aircraft could be flying 15 hours or more—or take up additional duties with targeting. Lockheed did Basic work on a two-seat F/A-22 early in the program, before the second-seat option was canceled to save money, so elaborate stealth refinement of an extended forward fuselage will not be necessary.
    https://www.airforcemag.com/PDF/Magazin ... raptor.pdf
Das Ausbildungskonzept für die F-35 kann man nicht mit der Situation in Österreich vergleichen. Der Joint Strike Fighter ist quasi ein fliegender Simulator, ähnlich der Pilatus PC-21:
opticartini hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 19:32Dieses Konzept eines Zweisitzers für Ausbildungszwecke gehört durch high-performance Trainer und immer besseren Simulatoren sowieso der Vergangenheit an.
Deshalb betreiben Luftwaffen in ganz Europa sowohl Advanced Jet Trainer, als auch doppelsitzige Kampfflugzeuge für die Ausbildung. Brasilien hat zu den 28 JAS-39E auch acht JAS-39F bestellt. Weil "dieses Konzept für Ausbildungszwecke […] sowieso der Vergangenheit" angehört ...
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

theoderich hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 21:07

Die F-35 und die F-22 sind die einzigen im Einsatz befindlichen Flugzeuge weltweit, für die es keine Doppelsitzer gibt!

Das Ausbildungskonzept für die F-35 kann man nicht mit der Situation in Österreich vergleichen. Der Joint Strike Fighter ist quasi ein fliegender Simulator, ähnlich der Pilatus PC-21:
Es gibt noch die Suchoi SU-57 und die Chengdu J-20 was als Single Kampfjets operieren. Von der J-20 gibt es aber Gerüchte das ein Twin in der Entwicklung ist weil der Umstieg sehr komplex ist. Bei der F-35 gibt es ein ganzes Simulatoren System und ist auch sehr komplex das ganze System weshalb sich viele Länder entschieden haben die Ausbildung auch in Zukunft auf der Luke AB zu betreiben.
Es gab einmal eine Studie der Briten wo man direkt von der Hawk T2 über den Basic/Full Mission Simulator auf den EF umsteigt. Wurde wieder gestrichen. So bleiben ca 10 Twins im Bestand der RAF. Wird schon seinen Grund haben.
Für uns wäre es natürlich von Vorteil Betreff der Planungen für erweiterte LRÜ und der Phase 5 aber auch wenn Piloten länger nicht geflogen sind und zur Auffrischung wieder nach Laage müssen. Aber das Ganze kann man als Planungen zu den Akten legen. Leider
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

Die Zukunft gehört definitiv high-performance Trainern in Verbindung mit Simulatoren. Genau zu diesem Zweck gibt es überhaupt Maschinen wie M-346 oder T-X. Das Fliegerische wird mit diesen Trainern gelernt, alles andere am Simulator, der im Vergleich zu einer echten Maschine deutlich kosteneffizienter ist.

Die potentesten NATO-Staaten und weitere amerikanische Verbündete weltweit werden die F-35 betreiben, schon allein daraus folgt obiges.

Maschin hat geschrieben: Do 27. Feb 2020, 20:53 Alle vier Deutschen EF Geschwader fliegen T1-T3 gemischt. Da gibt es keine Trennung. So fliegen auch in Laage die Twins bunt gemischt.
Laut Medienberichten (siehe weiter vorne) wird Deutschland seine Tranche 1 nicht weiterbetreiben. Aber wenn ohnehin kein Unterschied besteht, also man auf T2/T3 auch die Qualifikation für T1 machen kann, dann ist dieser Teil der Ausbildung ohnehin nicht in Gefahr.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Worum geht's eigentlich?
Eurofighter: Die Affäre einfach erklärt

https://www.news.at/a/eurofighter

"Einfach" … sehr witzig. Und natürlich mit eindeutiger politischer Schlagseite ...

Maschin hat geschrieben: Fr 28. Feb 2020, 06:41Es gibt noch die Suchoi SU-57 und die Chengdu J-20 was als Single Kampfjets operieren.
Indien soll ursprünglich Su-57-Doppelsitzer bestellt haben:

First Crash for Su-57 To Delay Service Entry (24. Dezember 2019)
Back in 2010, India received an exclusive offer to use the Su-57 as a platform for the co-development of the Fifth Generation Fighter Aircraft (FGFA), effectively a two-seat version for the Indian Air Force and export. New Delhi agreed but took the decision to cancel the project in 2018. This year, Indian Air Force officials said they may consider buying a quantity from Russia after the type enters service with the VKS.
https://www.ainonline.com/aviation-news ... vice-entry
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 2. Mär 2020, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

opticartini hat geschrieben: Fr 28. Feb 2020, 15:58 Laut Medienberichten (siehe weiter vorne) wird Deutschland seine Tranche 1 nicht weiterbetreiben. Aber wenn ohnehin kein Unterschied besteht, also man auf T2/T3 auch die Qualifikation für T1 machen kann, dann ist dieser Teil der Ausbildung ohnehin nicht in Gefahr.
Sicher gibt es Unterschiede im Cockpit. Aber es geht ja rein um die Typenschulung und nicht am System zu arbeiten. Phase VI findet dann zuhause in Zeltweg statt.
Es Problem ist das der B-Kurs immer recht voll ist und zum Teil auch schon in Wittmund ausgelagert werden musste weil man in Laahe zu wenig Kapazitäten hat. Noch dazu die kosten für zwei Schüler. Wenn man die Kosten der von 2007-dato laufenden Phase V oder B-Kurs der 28 Piloten umrechnet wären Twins immer berechtigt gewesen.
Das wundert mich warum der Rechnungshof das nie kritisierte und die Empfehlung zur Beschaffung von Twins aussprach.
Zuletzt geändert von Maschin am Mo 2. Mär 2020, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

Das heißt also:

1) Fliegen lernen kann man am M-346, welches darauf ausgelegt ist, dass es ähnliche Flugeigenschaften hat wie der Eurofighter, das heißt damit kann man die gleichen Manöver fliegen und üben.

2) Um die Bedienung der Systeme, also quasi die Mensch-Maschine Intaktion, zu erlernen, muss ich nicht in einer echten Maschine sitzen, dazu reicht ein Simulator bzw. findet das dann eh "zuhause in Zeltweg statt".

Beides ist günstiger als Eurofighter-Zweisitzer.

Also: Durch Anschaffung von high-performance Trainern schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe inkl. der Kosteneffizienz. Win-win Situation!
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

Alles schön und gut, aber wir haben immer noch zu wenige Überschall-Jets um über einen kurzen Zeitraum 24/7 Maschinen einsatzbereit zu haben (18) oder für eine permanenten Luftraum-Polizeidienst (24). Doppelsitzer wären in der Lage, einen Teil der Dienste zu übernehmen.Unterschall-Jets sind nicht teil- sondern untauglich.
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theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

opticartini hat geschrieben: Sa 29. Feb 2020, 14:371) Fliegen lernen kann man am M-346, welches darauf ausgelegt ist, dass es ähnliche Flugeigenschaften hat wie der Eurofighter, das heißt damit kann man die gleichen Manöver fliegen und üben.

2) Um die Bedienung der Systeme, also quasi die Mensch-Maschine Intaktion, zu erlernen, muss ich nicht in einer echten Maschine sitzen, dazu reicht ein Simulator bzw. findet das dann eh "zuhause in Zeltweg statt".

Beides ist günstiger als Eurofighter-Zweisitzer.

Also: Durch Anschaffung von high-performance Trainern schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe inkl. der Kosteneffizienz. Win-win Situation!
Sehr interessanter Zugang: Einfach nicht auf andere Argumente eingehen und den gegensätzlichen Standpunkt als "Untermauerung" der eigenen Position umdeuten.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Dr4ven »

theoderich hat geschrieben: Sa 29. Feb 2020, 21:37 Sehr interessanter Zugang: Einfach nicht auf andere Argumente eingehen und den gegensätzlichen Standpunkt als "Untermauerung" der eigenen Position umdeuten.
Es gibt dafür eine klinische Bezeichnung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt
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