Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
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theoderich
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Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

Beitrag von theoderich »

Hohes Tempo bei Trendwende Material

https://www.bmvg.de/de/themen/ruestung/ ... e-material
  • Nächste Generation Luna am Start
    Weitere neun Luna Aufklärungssysteme will die Bundeswehr für rund 130 Millionen Euro beschaffen. Die Luna Next Generation/Bundeswehr lösen die Kleinfluggeräte Zielortung ab.

    Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat heute rund 130 Millionen Euro für den Kauf von neun Aufklärungssystemen des Typs Luna Next Generation/Bundeswehr (Luna NG/B) freigegeben. Bislang sind bereits drei dieser taktischen Systeme und ein Ausbildungssystem von der Bundeswehr bestellt. Das erste System soll noch 2019 durch die Truppe eingesetzt werden.
    Die Luna NG/B ist ein unbemanntes luftgestütztes Aufklärungsmittel mit mittlerer Reichweite. In einem Radius von rund 100 Kilometern verbessert die Luna die taktische Informationsgewinnung. Gute Aufklärungsergebnisse tragen wesentlich zum Erfolg militärischer Operationen bei. Die Luna NG/B löst die Kleinfluggeräte Zielortung ab, die bislang für diese Zwecke eingesetzt werden. Zum Lieferumfang eines System Luna NG/B gehören fünf unbemannte Luftfahrzeuge mit elektrooptischer und Infrarot Sensorik, zwei Bodenkontrollstationen und die dazugehörigen Kommunikationsmittel in geschützten Funktionscontainern, zwei Telemetrie-Antennen auf Anhängern, eine in einem geschützten Container integrierte Werkstattausstattung sowie ein Ersatzteilpaket. Zu einem System gehören in der Standardkonfiguration je zwei Start- und Landevorrichtungen. Auch die technische Dokumentation und Ausbildungsmittel sind im Lieferumfang eines Systems enthalten.
    Das Luftfahrzeug Luna NG/B wird in der Grundkonfiguration per Katapult gestartet. Die Landung erfolgt am Fallschirm oder in einem Fangnetz. Doch nicht immer steht ausreichend Platz für ein Fangnetz oder die Landung per Fallschirm zur Verfügung. Deshalb hat der Hersteller ein System für vertikale Starts und Landungen für den Luftfahrzeugtyp entwickelt. Damit aus der Luna NG/B ein Senkrechtstarter werden kann, muss dieses System noch die umfangreichen Tests der Bundeswehr bestehen. Dann kann diese Fähigkeit auch ohne Mehrkosten in die Lunas integriert werden.
    https://www.bmvg.de/de/aktuelles/naechs ... tart-63938
April 2018
LUNA NG/B-VTOL auf der ILA 2018

Das BAAINBw hat mit EMT auf der ILA 2018 das taktische Aufklärungssystem LUNA NG mit einem VTOL-Zusatz (VTOL – Vertical Take-off and Landing) präsentiert. Der VTOL-Zusatz besteht aus Tragflächenzwischenstücken und elektrischen Hubantrieben und ermöglicht das System auch ohne Katapult und Netzlandesystem zu betreiben. Durch diese modulare Erweiterung wird das bestehende Seriensystem LUNA NG um eine Senkrecht-Start- und Landefähigkeit erweitert werden.
https://www.emt-penzberg.de/de/aktuelle ... 4a6e1f4343

Bild
https://www.emt-penzberg.de/aktuelles/n ... 7ea7635b56


LUNA NG

https://www.emt-penzberg.de/produkte/lu ... na-ng.html
theoderich
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

Beitrag von theoderich »

Drohnen-Lieferant der Bundeswehr im Insolvenzverfahren – Und was wird nun aus dem neuen HUSAR? (Nachtrag: BAAINBw)

https://augengeradeaus.net/2020/12/droh ... uen-husar/

Pressemitteilung, 04.12.2020
Die EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH saniert sich in Eigenverwaltung.

Das Amtsgericht Weilheim hat mit Beschluss vom 4. Dezember 2020 antragsgemäß die vorläufige Eigenverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft angeordnet und Herrn Ivo-Meinert Willrodt von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Die Gesellschaft wird durch den Generalhandlungsbevollmächtigten, Herrn Dr. Oliver Liersch, Brinkmann.Weinkauf Rechtsanwälte in der Sanierung unterstützt.

Die EMT ist seit über 40 Jahren ein führender Hersteller von Drohnen zur Aufklärung. Diese werden weit überwiegend zur militärischen Nutzung ausgeliefert. Kunden sind die Bundeswehr sowie ausländische Staaten. Daneben engagiert sich das Unternehmen auch darin, diese Technologie in einem Projekt mit der Stadt Penzberg, den Blaulichtorganisationen zur Verfügung zu stellen.

Grund für die Antragstellung sind Liquiditätsschwierigkeiten. Infolge des gegen einen Kunden verhängten Embargos konnten geplante Auslieferungen nicht erfolgen, was zu erheblichen Einnahmeausfällen führte. Hinzu kamen zuletzt Verzögerungen in der Fertigstellung von Auftragsdokumentationen, was weitere Liquiditätslücken entstehen ließ.

Verhandlungen mit den Kunden scheiterten zuletzt, weshalb der Schritt in die Eigenverwaltung erforderlich wurde. Dieses Verfahren erlaubt die erfolgreiche Restrukturierung der Gesellschaft, die Fortführung des Geschäftsbetriebs und den Erhalt der Arbeitsplätze.

Das Unternehmen beschäftigt rund 210 Mitarbeiter an den Standorten Penzberg, Iffeldorf, Abenberg sowie Osterrönfeld. Die Gehälter der Mitarbeiter werden über die Gewährung von Insolvenzgeld bis Ende Februar 2021 gesichert. Dieser Zeitraum ermöglicht die notwendigen Verhandlungen, um das Unternehmen sodann wieder finanzkräftig aufzustellen.

Der Geschäftsführer der EMT, Herr Thomas Heinze bedauerte den Schritt in die Eigenverwaltung, zeigt sich jedoch optimistisch, das Verfahren erfolgreich nutzen zu können, um den Geschäftsbetrieb sodann zukunftssicher aufzustellen.
https://www.emt-penzberg.de/pressemitteilung/
theoderich
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

Beitrag von theoderich »

Aufklärungsdrohne HUSAR – BMVg erwartet weitere Verzögerungen
Knapp ein halbes Jahr früher wurde noch ein anderes Bild gezeichnet. Nach den Mitte 2020 gegenüber der ES&T gemachten Angaben der Firma EMT aus Penzberg, lag das Vorhaben seinerzeit etwa ein halbes Jahr hinter dem Zeitplan zurück. Die Verzögerung führte Geschäftsführer Thomas Heinze unter anderem auf die Corona-Pandemie zurück. So seien Qualifizierungen bei Zulieferern – etwa in Spanien – aufgrund der Reise- und Kontaktbeschränkungen nicht möglich gewesen. Seinen Worten zufolge sollte das Pilotsystem, mit dem auch die Einsatzprüfung für die Bundeswehr erfolgt, noch im vergangenen Jahr an die Truppe ausgeliefert werden; in diesem Jahr dann drei weitere Systeme. Heinze räumte ein, dass sich sein Unternehmen in der Vergangenheit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befunden habe. Diese seien mithilfe der finanzierenden Banken jedoch mittlerweile geklärt worden, sagte er damals.

Entwicklung

Der bayerische Drohnenhersteller EMT Penzberg, welcher bereits seit 2010 nebst einzelnen Unterauftragnehmern an der Entwicklung der Luna Next Generation arbeitet, wurde ausgewählt, eine Neukonstruktion zur Ortung, Erkennung und Überwachung bei Tag und Nacht zu entwickeln. Der Generalinspekteur der Bundeswehr hatte am 15. August 2016 im Projekt HUSAR entschieden, die Nutzungsdauer von acht Systemen Luna zu verlängern und diese mit drei neubeschafften, marktverfügbaren Systemen zu ergänzen. Zu dem Zeitpunkt waren neben der Luna Next Generation weitere vergleichbare Systeme auf dem Markt, die Bundeswehr hat sich jedoch offenbar gegen einen Wettbewerb entschieden.

Bekannte Prinzipien der Luna, wie Katapultstart, Netz- oder Schirmlandung, schneller und flexibler Einsatz ohne infrastrukturelle Erfordernisse, wie z.B. Start- und Landebahnen, bleiben beim Nachfolgemodell erhalten. Allerdings sollten gegenüber der Luna erhebliche qualitative Verbesserungen erzielt werden. Dazu gehören eine höhere Reichweite von über 100 km, die Flugdauer von mehr als zwölf Stunden, Vervielfachung der Nutzlastkapazität, Mehrfachnutzlasten sowie moderne Sensorik mit schwenkbaren Kamerasystemen für den optischen und infraroten Frequenzbereich.
Beschaffungsplanungen

Im Juli 2017 wurde entschieden, dass drei HUSAR-Systeme auf Basis der Luna Next Generation beschafft werden, die 2019 in die Truppe eingeführt werden sollten. Im Juni 2019 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages rund 130 Millionen Euro für die Beschaffung von neun zusätzlichen Systemen freigegeben.

Die Absicht war es, mit der Beschaffung von zwölf Systemen in den Jahren 2020 bis 2023 zunächst das KZO, dessen Nutzungsdauerende bevorsteht, komplett abzulösen und die Fähigkeit für die VJTF 2023 bereitzustellen. Als Ersatz für die „alte“ LUNA müssten dann zukünftig weitere, gegebenenfalls auch andere Systeme beschafft werden. Diese Zeitlinien konnten nicht gehalten werden.
https://soldat-und-technik.de/2021/01/f ... egerungen/


Schriftliche Fragen
mit den in der Woche vom 14. Dezember 2020 eingegangenen Antworten der Bundesregierung

138. Abgeordneter Dr. Marcus Faber (FDP)

Wie ist der aktuelle Stand des Rüstungsprojektes „HUSAR“ („Hocheffizientes Unbemanntes Sys-tem zur Aufklärung mittlerer Reichweite“), insbe-sondere hinsichtlich des Erreichens der Qualifi-zierungsmeilensteine und dem damit verbundenen Forderungscontrolling, und welche Auswirkungen hat das Insolvenzverfahren des Unternehmens EMT auf den Zeitplan für die Einführung des Systems (https://augengeradeaus.net/2020/12/droh ... uen-husar/)?

Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Silberhornvom 18. Dezember 2020

Das projektbegleitende Forderungscontrolling erfolgt durch die Vorlage von Nachweisen gemäß dem vertraglich vereinbarten Abnahme- und Nachweisplan. Somit erfolgt die Qualifikation der Seriensysteme HUSAR kontinuierlich und führt zum vertraglichen Meilenstein „Ertei-lung der Musterzulassung“. Bezogen auf diesen Meilenstein weist das Projekt einen Verzug von ca. 16 Monaten auf.

Im Rahmen der gerichtlich angeordneten vorläufigen Eigenverwaltung bleiben die bestehenden Verträge grundsätzlich erhalten. Daher behält der Bund die EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH als Vertragspartner, sofern der Auftragnehmer den Vertrag nicht kündigt.

Auch wenn sich die zeitliche Ausplanung der Serienproduktion durch die Eigenverwaltung vorerst nicht ändert, lassen sowohl der bisherige Projektfortschritt als auch die neue rechtliche Konstellation erwarten, dass es zu weiteren Verzögerungen kommt. Konkrete zeitliche Abschät-zungen werden erst im weiteren Verfahrensgang möglich sein.
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/254/1925435.pdf
theoderich
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

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der Bundesregierung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Tobias Pflüger, Christine Buchholz, Heike Hänsel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE.
– Drucksache 19/29238 –

Serienproduktion der „Eurodrohne“

9. Welchen Grad an Automatisierung erreichten die in der Antwort zu Frage 6 auf Bundestagsdrucksache 19/28360 aufgeführten Flugtests mit dem Unbemannten Missionsausrüstungsträger auf Basis UMS Skeldar sowie der Luna NG (bitte in Stufen der sogenannten Level of Interoperability angeben)?

Die Flugtests des UMS Skeldar R-350 erreichten das Level of Interoperability 4. Untersuchungen zu Manned-Unmanned-Teaming (MUT/MUM-T)-Missionstechnologien (Studie Missionsorientiertes MUM-T-Szenario am Beispiel H145 und Luna NG) unter Verwendung von Hubschraubern als Kommandoplattform sind für den Herbst 2021 geplant.
https://dserver.bundestag.de/btd/19/303/1930370.pdf
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

Beitrag von theoderich »

Digitalisierungsstrategie: Rheinmetall übernimmt Aktivitäten des Drohnenherstellers EMT

https://www.rheinmetall.com/de/rheinmet ... _28736.php
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

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Aufklärungsdrohne: Bundestag genehmigt 13 neue LUNA-Systeme
Die Bundeswehr wird insgesamt 13 neue Systeme HUSARHocheffizientes, unbemanntes System zur abbildenden Aufklärung in mittlerer Reichweite bekommen. Sie werden die sogenannten Kleinfluggeräte Zielortung (KZOKleinfluggerät für Zielortung) ablösen. Beschafft werden zwölf Seriensysteme sowie ein Ausbildungssystem. Sie sollen ab 2025 an die Truppe ausgeliefert werden. Der vierte Änderungsvertrag konkretisiert die Maßnahmen, die sich aus der Übernahme des Beschaffungsvertrages durch die Firma RTP nach der Insolvenz des ursprünglichen Systemherstellers ergaben.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages musste dem Änderungsvertrag zustimmen, insbesondere, weil sich dadurch im Vergleich zu den Altverträgen Mehrkosten ergeben werden. Grundsätzlich müssen alle Beschaffungen über 25 Millionen Euro vom Haushaltsauschuss des Bundestages genehmigt werden. Der Gesamtauftragswert beträgt rund 290,9 Millionen Euro. Aufgrund der bereits geleisteten Zahlungen an den ursprünglichen Auftragnehmer müssen davon noch rund 238,6 Millionen Euro über den Verteidigungshaushalt finanziert werden
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/aender ... er-5680352
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Re: Bundeswehr: LUNA NG ersetzt "Kleinfluggerät Zielortung"

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