Schweiz: Programm "Air2030"

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Swiss eye stealth-nixing radar to protect Alpine valleys
Swiss defense officials say they are monitoring progress in the field of passive radar, a technology with the potential to track stealthy aircraft, as the country plans a multibillion-dollar upgrade of its air defenses.

Some European vendors are looking to the Alpine nation, hoping its “Air 2030” program, which is slated to include a combination of new aircraft and ground-based sensors, could finally offer a breakthrough for the still-dormant radar technique.
Renato Kalbermatten, a spokesman for Switzerland’s defense department, told Defense News the technology is of interest for Air 2030 planners because of the “high density” of signal emitters throughout the country.

Last year, a group of experts advising the Swiss government on its new air-defense plans mentioned passive radar as a possible element of the new strategy, especially in combination with other types of sensors.

“Stationary military radar stations are exposed and therefore vulnerable, especially through standoff weapons and sabotage,” the report states. Protecting these sites is costly and promises only limited success.

“Air-based, mobile ground-based and especially passive sensors offer much greater survivability,” the experts concluded.

In a footnote, the experts said of “anti-stealth” properties offered by passive radar that such thinking is still largely in the beginning stages.

Swiss experiments with the technology go back to 2010, according to Kalbermatten. In 2015 and 2016, officials field-tested several demo systems from industry, academia and Armasuisse, the defense department’s acquisition arm, at two locations, he said.

While Switzerland has reached out to potential vendors for the purpose of “research coordination” in preparation for the Air 2030 program, the spokesman warned against too much enthusiasm. Officials consider the dependency on civilian radio waves to be a “disadvantage,” and additional development is necessary to make the technology ready for real-world use, he wrote in an email.
https://www.defensenews.com/industry/te ... e-valleys/

Pilatus-Präsident: Schweiz könnte Kampfjets billiger haben (6. Mai 2018)
Die Armee könne neue Kampfjets bis zu einer Milliarde Franken billiger kaufen, wenn sie auf die bei Rüstungsgeschäften üblichen Gegengeschäfte verzichtet. Dieser Meinung ist Pilatus-Flugzeugwerke-Präsident Oskar J. Schwenk. Er sei an solchen Deals nicht interessiert.

"Wir könnten die Kampfjets bis zu einer Milliarde Franken billiger haben, wenn wir auf Aufträge für die Schweiz verzichten. Und ab Werk kaufen", sagte der 73-jährige Schwenk in einem Interview mit dem "SonntagsBlick".

Wenn Pilatus Trainingsflugzeuge für andere Armeen baue und zu Kompensationsgeschäften gezwungen werde, schlage man 15 bis 20 Prozent auf den Kaufpreis drauf, erklärte Schwenk. Das sei normal.
https://www.luzernerzeitung.ch/newstick ... ld.1017374


Planungsbeschluss zur Landesverteidigung: staats- und sicherheitspolitisch riskant (Gastkommentar, Corina Eichenberger/Thierry Burkart, 2. Mai 2018)
Rüstungsreferendum durch die Hintertüre

Bei der geplanten Beschaffung neuer Kampfflugzeuge und von Bodluv geht es um nichts anderes als um die Ersatzbeschaffung von in die Jahre gekommenen – oder bereits liquidierten – Teilsystemen der Schweizer Luftwaffe. Die vom Bundesrat mehrfach betonte «grosse Tragweite» des Beschaffungsvorhabens ist gesucht. Jedes grössere Rüstungsvorhaben hätte somit «grosse Tragweite», und damit wäre das von linken Parteien schon länger geforderte Rüstungsreferendum durch die Hintertüre eingeführt. Mit gutem Grund würde bei der Ersatzbeschaffung der in die Jahre gekommenen Landsysteme wie Panzer und Artillerie dasselbe Vorgehen gefordert. Eine Ersatzbeschaffung ist aber «nur» die logische Konsequenz aus dem Verfassungsauftrag der Landesverteidigung.

Der Bundesrat will mit dem Planungsbeschluss die Diskussion über die Kampfjetbeschaffung ohne vorgängige Typenwahl führen. So richtig dieses Ziel ist: Die Debatte über den zu beschaffenden Typ lässt sich nicht verhindern. Die Tests der Kampfflugzeugtypen werden weit vor der mutmasslichen Abstimmung über den Planungsbeschluss anlaufen und dürften medial von enormem Interesse begleitet werden. Im Abstimmungskampf um den Planungsbeschluss würden die Spekulationen über die Typenwahl die sachliche Diskussion überlagern. Unverbindlichkeiten und Unsicherheiten sind Gift für einen erfolgreichen Abstimmungskampf. Erfahrungsgemäss wollen die Schweizer Bürgerinnen und Bürger wissen, was es fürs Geld gibt. Sie kaufen ungern die Katze im Sack.

Der Bundesrat fühlt sich nach der gescheiterten Gripen-Vorlage verpflichtet, das Volk wiederum fakultativ über eine Kampfjetbeschaffung abstimmen zu lassen. Rechtlich gibt es keine solche Verpflichtung, und sicherheitspolitisch ergibt sie wenig Sinn, denn sie gefährdet ohne Not auch die bis anhin sicherheitspolitisch unbestrittene Beschaffung neuer Bodluv-Systeme. Die Verknüpfung von Kampfjets und Bodluv mag sachlich richtig sein, politisch führt sie dazu, dass auch Bodluv unnötigerweise einem fakultativen Referendum unterstellt wird. Umso weniger leuchtet die bundesrätliche Strategie des Planungsbeschlusses ein.

Sicherheits- und staatspolitische Prinzipien nicht opfern

Mit dem Vorlegen eines referendumsfähigen Planungsbeschlusses wirft der Bundesrat etablierte und bewährte sicherheitspolitische Prozesse über den Haufen. Es ist vorgesehen, dass das Parlament über Rüstungsbeschaffungen entscheidet und nach spezialisierter Vorbereitung in den Kommissionen die dafür notwendigen Kredite spricht. Das vom Bundesrat angedachte Vorhaben öffnet dem Vorgehen Tür und Tor, dass in Zukunft jede grössere Rüstungsbeschaffung referendumsfähig ausgestaltet werden muss. An einer Popularisierung der einzelnen sicherheitspolitischen Beschaffungen kann es aber kein staats- und auch kein sicherheitspolitisches Interesse geben.

Weiter gilt es zu beachten, dass es den Kampfjetgegnern auch nach einer erfolgreichen Abstimmung über einen Planungsbeschluss freistünde, eine Volksinitiative zu lancieren. Abermals würde dann der Beschaffungsprozess verzögert. Vertreter der linken Parteien haben dieses Vorgehen hinter vorgehaltener Hand bereits angekündigt. Die Armeegegner hätten damit zweimal die Chance, die Beschaffung zu verhindern. Es ist nicht einsichtig, weshalb ihnen ohne Not zwei «Freistösse» eingeräumt werden sollen.
Planungen würden erschwert

Die Folge könnte nicht «nur» die Präjudizierung eines Rüstungsreferendums, sondern eines allgemeinen Finanzreferendums sein. Das aus durchsichtigen Motiven immer wieder geforderte Finanzreferendum wurde bisher mit guten Gründen stets verworfen. Die Budgethoheit liegt beim Parlament. Ein Finanzreferendum würde unseren Staat in seiner Handlungsfreiheit und seiner Reaktionsfähigkeit stark behindern. Wichtige Investitionen würden blockiert und die Planung erschwert.

Der vorgesehene Planungsbeschluss zur Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen und dem Bodluv-System weist daher nicht nur staatspolitisch in die falsche Richtung, sondern ist auch sicherheitspolitisch mit unnötigen Risiken verbunden. Davon sollte die Politik Abstand nehmen.

Corina Eichenberger und Thierry Burkart sind Aargauer FDP-Nationalräte.
https://www.nzz.ch/meinung/planungsbesc ... ld.1375642


Air2030 – Thema Kompensationsgeschäfte (Offsets)

https://www.vbs.admin.ch/de/home.detail ... 80508.html


Air2030 – Schutz des Luftraumes

https://www.vbs.admin.ch/de/verteidigun ... aumes.html


Schweiz: Pläne für F/A-18 - Nachfolgemuster

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=7&t=4119


Schweiz: Projekt "BODLUV 2020"

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=7&t=3757


Schweiz: Erste Schritte zur F-5E Tiger-Nachfolge

http://www.doppeladler.com/forum/viewto ... f=7&t=1303
Zuletzt geändert von theoderich am Mi 23. Mai 2018, 23:58, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Air2030: Bundesrat schickt Planungsbeschluss in Vernehmlassung
Laut dem Planungsbeschluss, den der Bundesrat nun im Entwurf vorlegt, wird der Bundesrat beauftragt, die Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraums durch Beschaffungen neuer Kampfflugzeuge und Systemen zur bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite so zu planen, dass die Erneuerung 2030 abgeschlossen ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Finanzvolumen von maximal 8 Milliarden Franken festgelegt wird. Zudem sollen ausländische Firmen, die Aufträge erhalten, 100 Prozent des Vertragswertes durch Gegengeschäfte in der Schweiz kompensieren. Die konkreten Beschaffungen werden dann dem Parlament in einem oder mehreren Rüstungsprogrammen vorgelegt.
Die sicherheits-, rüstungs- und volkswirtschaftspolitischen Anforderungen an die neuen Systeme hat das VBS bereits festgelegt und kommuniziert. Welcher Typ Kampfflugzeug und welches Bodluv-System beschafft werden soll, steht noch nicht fest. Auch die Anzahl Flugzeuge ist noch offen. Dies hängt auch von den Ergebnissen der Evaluation ab. Der Bundesrat will diese Entscheide erst nach dem grundsätzlichen Entscheid von Parlament und Bevölkerung fällen und dem Parlament in einem oder mehreren Rüstungsprogrammen vorlegen.

Die Vernehmlassung dauert bis zum 22. September 2018.
https://www.vbs.admin.ch/de/aktuell/med ... 70851.html

Der lange Weg zu den Kampfjets
Ein erstes ernsthaftes Hindernis dürfte dem Vorhaben, noch vor dem schon jetzt angekündigten Referendum, im Parlament selbst erwachsen: So mehrten sich jüngst aus FDP-Kreisen Stimmen, die Parmelins Plan, die Beschaffungen über einen referendumsfähigen Planungsbeschluss zu tätigen, als grundsätzlich falsch erachten. Das vom Bundesrat geplante Vorhaben würde dazu führen, dass in Zukunft jede grössere Rüstungsbeschaffung referendumsfähig ausgestaltet werden müsste. Dies sei weder aus staats- noch aus sicherheitspolitischen Erwägungen wünschbar, argumentierten beispielsweise die Aargauer FDP-Nationalräte Corina Eichenberger und Thierry Burkart in dieser Zeitung.

Dass der Bundesrat die Typenentscheidung erst nach einer Referendumsabstimmung fällen will, ist mit Blick auf die Erfahrungen aus dem Gripen-Debakel verständlich. Eine erneute Typendiskussion soll tunlichst verhindert werden. Ob dies gelingt, darf indes bezweifelt werden. Die Tests zu den Waffensystemen werden weit vor der allfälligen Abstimmung anlaufen, Einzelheiten zu den Systemen noch vor der Abstimmung durchsickern, so dass die Typenwahl doch noch zum Abstimmungsthema werden dürfte. Dies wiederum dürfte ganz im Sinne der SP und der Grünen sein. Die Linksparteien sähen es ohnehin gerne, wenn der Planungsbeschluss mit detaillierten Vorgaben hinsichtlich des Typs, der Anzahl und der Kosten der Kampfjets versehen würde. Parlament und Bevölkerung sollen nicht über einen «Blankocheck für die Armee», sondern über ein konkretes Flugzeug abstimmen können, wie die SP am Mittwoch schrieb. Im Parlament dürften sie mit dieser Forderung jedoch chancenlos sein, aus den erwähnten Gründen dürfte es aber doch noch zu der Typendiskussion während des Abstimmungskampfes kommen.

Initiative möglich

Einen wesentlichen Anteil daran hat die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die unlängst das Referendum gegen die Beschaffungen angekündigt hat. Sollte der Planungsbeschluss in Sinne des Bundesrates im Parlament durchkommen, werden auch die Grünen das Referendum ergreifen, wie Nationalrat Balthasar Glättli (Kanton Zürich) bestätigt.

Selbst wenn die Abstimmung aus Sicht von Bundesrat Parmelin positiv verlaufen sollte, besteht die Gefahr, dass eine Initiative gegen die Beschaffungen ergriffen würde. Für Lewin Lempert, Sekretär der GSoA, ist dies durchaus denkbar: «Ich schliesse zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Initiative aus.» Es komme aber darauf an, ob der Planungsbeschluss im Rahmen der vom Bundesrat veranschlagten 8 Milliarden Franken bleiben werde.
https://www.nzz.ch/schweiz/der-lange-we ... ld.1388195
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »




Besuch des Rüstungschefs an der Eurosatory (13. Juni 2018)
Rüstungschef Martin Sonderegger hat vom 11. bis am 13. Juni 2018 an der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris teilgenommen.
Während des Besuches der Schweizer Delegation an der Rüstungsausstellung Eurosatory in Paris führte der Rüstungschef, Martin Sonderegger, Arbeitsgespräche mit General Joël Barre, dem Direktor der französischen Generaldirektion für Rüstung (DGA), sowie mit Brigadier General (Retired) Mishel Ben Baruch, dem Direktor der Direktion für internationale Zusammenarbeit des israelischen Verteidigungsministeriums (SIBAT).

Im Zentrum der Gespräche standen rüstungsrelevante Themen sowie aktuelle Beschaffungsprojekte. Mit Blick auf geplante Beschaffungen, u.a. das Programm zur Erneuerung der Mittel zum Schutz vor Gefahren aus der Luft (Programm «Air2030»), wurden Informationen ausgetauscht und über den aktuellen Stand der Arbeiten in der Schweiz informiert. Ziel des Besuches war zudem, die guten Beziehungen zu den staatlichen Organisationen und Vertretern aufrechtzuhalten und zu vertiefen. Des Weiteren besuchte der Rüstungschef diverse Firmen an der Messe.
https://www.ar.admin.ch/content/ar-inte ... 71110.html


CH: Luftverteidigung der Zukunft
Lilienberg 30.05.2018
Div Bernhard Müller Kdt LW

http://www.lilienberg.ch/blog/wir-setze ... t-266.html
m.ileduets
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von m.ileduets »

Angebotseinholung bei Kampfjet-Herstellern hat begonnen

Das Schweizer VBS hat die Offertenanfragen den Herstellern von Gripen, Raphale, Eurofighter, Super Hornet und F-35 zugestellt. Auf Ende Januar 2019 ist der Termin für die Offerteneingabe festgelegt.

Quelle: https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/st ... y/17684062
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Air2030 – Offertanfrage an die Regierungsstellen der Herstellerfirmen von Kampfflugzeugen übergeben

https://www.vbs.admin.ch/de/aktuell/med ... 71511.html

flugplatznews 2/2018; 15.06.2018 hat geschrieben:Eine Grundsatzfrage und fünf Varianten

Die Evaluationsphase für ein neues Kampfflugzeug läuft

Braucht die Schweizer Armee eine Luftwaffe? Diese Grundsatzfrage wird das Volk frühestens 2020 beantworten, sofern das Referendum auf den Planungsbeschluss des Bundesrates zur Beschaffung neuer Luftverteidigungsmittel ergriffen wird. Natürlich ist das Ergebnis der möglichen Abstimmung zentral, wenn es um die Arbeiten geht, die im Herbst 2017 begonnen haben: Will man gewährleisten, dass die Luftwaffe ihre Kernaufgaben auch in Zukunft wahrnehmen kann, braucht sie neue Kampfflugzeuge. Die Lebensdauer der F/A-18-Jets muss mittels einer Nutzungsverlängerung von 2025 bis zirka 2030 verlängert werden. Diesmal geht es also – anders als beim vom Volk 2014 abgelehnten Gripen – um den Totalersatz der Kampfflugzeugflotte der Schweizer Luftwaffe.

Entsprechend läuft bereits die nächste Evaluation. Zur Auswahl stehen fünf Kandidaten: Airbus EUROFIGHTER, F/A-18 SUPER HORNET, Dassault RAFALE, Lockheed F-35A LIGHTNING II und Saab GRIPEN E.

2019 sollen diese fünf Jets in der Schweiz auf ihre Fähigkeiten getestet werden. Bereits jetzt arbeitet ein Team von sieben Mitarbeitenden der Luftwaffe, unter der Führung von Oberst im Generalstab Peter «Pablo» Merz zusammen mit der Beschaffungsbehörde armasuisse, vollumfänglich am Projekt NKF (Neues Kampfflugzeug). Aktuell werden die Detailanforderungen an das NKF und die erste von zwei Offertanfragen an die fünf verschiedenen Hersteller vorbereitet. Mittels Erprobung werden die Systeme gründlichst in den Bereichen «Fähigkeiten», «Support/Logistik», «Kooperation» und «Industriebeteiligung» überprüft.

Der Etappenplan sieht vor, dass der Typenentscheid Ende 2020 durch den Bundesrat gefällt wird und die Auslieferung der neuen Kampfflugzeuge ab zirka 2025 erfolgen kann.

Es ist davon auszugehen, dass die neuen Jets auch in Meiringen stationiert sein werden. Mehr als die bisherigen 5000 Flugbewegungen (ein Start = eine Bewegung; eine Landung = eine Bewegung, ein Flug mit Start und Landung = zwei Bewegungen) pro Jahr sind aber auch künftig nicht zu erwarten. In der Evaluationsphase wird Meiringen wenig betroffen sein. Eine Ausnahme bildet die Lärmmessung durch die EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) im Rahmen der Jet-Tests, wobei jeder Typ in Meiringen landen und von dort aus wieder starten muss, um verlässliche Werte zu erhalten. Diese Messwerte werden veröffentlicht.
flugplatznews 2/2018; 15.06.2018 hat geschrieben:«Logisch, wäre das reizvoll»

Oberst i Gst Peter «Pablo» Merz ist Projektleiter der Luftwaffe für das neue Kampfflugzeug – und fliegt als ehemaliger Kommandant des Militärflugplatzes Meiringen noch immer mit der Fliegerstaffel 11.

news: Peter Merz, bei der letzten Evaluation waren Sie noch als operationeller Testpilot dabei – können Sie nun als Projektleiter Neues Kampfflugzeug (NKF) auch wieder die fünf Jet-Typen testen?

Peter Merz: Nein, als Projektleiter habe ich diesmal eine andere, ebenso spannende Aufgabe. Ausserdem wird das fliegerische Programm im Vergleich zur letzten Evaluation etwa um die Hälfte reduziert, weil dank der heutigen Technologie mehr Bereiche als damals im Simulator, über Datenanalyse und mittels Bodenerprobung evaluiert werden können. Zudem werden zwei Kandidaten nur als Einsitzer angeboten, welche voraussichtlich durch Piloten der Hersteller vorgeflogen werden.

Aber Sie würden schon gerne selbst am Knüppel dieser modernen Jets sitzen, oder?

Einmal Pilot – immer Pilot. Logisch, wäre das reizvoll.

Wie hat sich die Situation verändert, seit das Stimmvolk 2014 den Gripen-Kauf verwarf?

Beim Gripen-Projekt ging es um einen Teilersatz der F-5 Tiger. Diesmal geht es um den Totalersatz aller Kampfflugzeuge, also darum, ob die Schweiz künftig noch eine Luftverteidigung haben wird oder nicht.
flugplatznews 2/2018; 15.06.2018 hat geschrieben:Wie lange fliegt der Tiger noch?

Es ist vorgesehen, dass der Tiger F5-Jet in reduzierter Stückzahl (26 von ursprünglich 110 beschafften Flugzeugen) bis zur Einführung des neuen Kampfflugzeuges in der Schweizer Luftwaffe eingesetzt wird. Allerdings nicht mehr als Kampf-, sondern als Dienstflugzeug. Das bedeutet, dass er für Trainingszwecke unterstützend fliegt – etwa als Sparringpartner der F/A-18-Piloten in Luftkampfübungen, als Sackschlepper bei Luft-Luft-Schiessübungen oder als Flabziel sowie für Mess- und
Testflüge. Zudem ist er noch immer zu Demonstrationszwecken im Rahmen der Patrouille Suisse im Einsatz. Obwohl als Kampfflugzeug nicht mehr zeitgemäss, ist er so auch heute, wo er gerade sein 40-jähriges Jubiläum in der Schweizer Luftwaffe gefeiert hat, von grossem Wert: Ohne ihn müssten seine Einsätze mit F/A-18-Jets geflogen werden, was deren Abnutzung erhöhte und so zu einer kürzeren Lebensdauer und damit noch schneller zu einer Situation führte, in der neue Kampfflugzeuge unabdingbar sind, will man die Aufgaben der Luftwaffe erfüllen können. Ein zusätzlicher Vorteil des Tigers ist dabei, dass er in Unterhalt und Betrieb kostengünstiger ist – so kostengünstig, dass die US Navy bereits einen Teil der Schweizer Tiger zurückkaufte, um sie ebenfalls als Sparringpartner einzusetzen.
https://www.vtg.admin.ch/de/organisatio ... ui-tab-958
Zuletzt geändert von theoderich am Sa 18. Aug 2018, 20:57, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

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theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Noch so ein Blatt, das nur die niedrigsten Instinkte bedient, wie die "Kronen Zeitung":

Sicherheitspolitiker erteilen den Deutschen eine Absage
Trotz Mengenrabatt für Eurofighter – nein danke!
So einfach, wie sich Berlin die Flugzeugbeschaffung vorstellt, geht das hierzulande nicht. Der Kauf des neuen Kampfjets, der den F/A-18 ersetzen soll, wird mit Schweizer Präzision und eben nicht bloss mit deutscher Gründlichkeit durchgeführt.

Das Motto «Geiz ist geil» setzte sich auch nur im grossen Kanton durch, während wir qualitätsbewusst sind. Das zeigt das Angebot der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (59, CDU) an ihren welschen Amtskollegen Guy Parmelin (58), von dem die «Aargauer Zeitung» berichtete.

Sie hatte Parmelin eingeladen, sich der deutschen Eurofighter-Bestellung anzuschliessen und damit von einem Megarabatt zu profitieren. Der Romand hat das sicher mit einem höflichen «Merci» entgegengenommen. Verändert hat das Angebot aber wenig, wie eine Anfrage bei Sicherheitspolitikern von links bis rechts zeigt.

Nicht der richtige Zeitpunkt

Thomas Hurter, der Parteikollege des Verteidigungsministers und Pilot, bringt die Schweizer Haltung auf den Punkt: «Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich auf einen Typen festzulegen. Klar ist: Wir wollen einen Jet, der bei einer Luftwaffe in Betrieb ist und eine grosse Verbreitung hat. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass es weiter Ersatzteile, Upgrades und Unterstützung durch den Hersteller gibt.»

Der SVP-Nationalrat schränkt aber ein: «Ganz wichtig sind die Betriebskosten. Wir müssen genau wissen, welche Kosten der Einsatz des jeweiligen Jets verursacht.» Denn die Betriebskosten sind in Österreich beim Kampfjet völlig aus dem Ruder gelaufen. Und ja, die Alpenrepublik fliegt Eurofighter – falls diese nicht wie so oft im Hangar stehen.
Kein Debakel wie in Deutschland

Auch bei weiteren Sicherheitspolitikern heisst es unisono, der Bund solle die eingeschlagene Flugroute seriös weiterverfolgen. Schliesslich liest man auch hierzulande Zeitung. Ein Desaster, wie es die deutsche Bundeswehr mit dem Sturmgewehr G36 erlitten hat, will man vermeiden: Wenn es heiss zu- und hergeht, schiesst dieses nämlich nicht geradeaus.
https://www.blick.ch/news/politik/siche ... mpaign=bli

theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Der Planungsbeschluss – ein Fehlschuss
Der zur Diskussion stehende Planungsbeschluss bewirkt nicht die wie im Bericht angestrebte Planungssicherheit. Erstens wird das Referendum gegen den Planungsbeschluss mit Bestimmtheit ergriffen, und es besteht die Gefahr, dass das Volk den Beschluss ablehnen wird. Zweitens kann der Bundesrat mit Begründung vom Planungsbeschluss abweichen (Art. 28 Abs. 4 ParlG).Während der WEA-Diskussionen wurde diese Bestimmung mehrfach in Erinnerung gerufen. Drittens behält das Parlament die Entscheidungsfreiheit über die konkreten Beschaffungsanträge, die ihm vom Bundesrat unterbreitet werden. Damit besteht auch für die acht Milliarden Franken keine Planungssicherheit. Wird der Planungsbeschluss vom Volk abgelehnt, kann kein neues Kampfflugzeug und kein neues System zur bodengestützten Luftverteidigung beschafft werden, was zur Funktionsunfähigkeit der Armee führen würde. Der Bundesrat muss dem Parlament aufzeigen, wie er in diesem Fall die Sicherheitslücke schliessen will. Aus all diesen Gründen ist das geplante Vorgehen strikte abzulehnen.
Der Bundesrat hat dem Parlament noch nie eine Armeevorlage mit einem referendumsfähigen Planungsbeschluss vorgelegt. Die Höhe der Verpflichtungskredite und die Bedeutung der Vorlagen konnten von noch so grosser Tragweite gewesen sein.

Auch beim vorliegenden Vorhaben besteht weder eine rechtliche noch eine politische Notwendigkeit. Es besteht gar die Gefahr, dass mit dem beabsichtigten Vorgehen ein Präjudiz für das von linker Seite geforderte Rüstungsreferendum geschaffen würde.

Es muss unbedingt verhindert werden, dass in Zukunft bei jedem grösseren Rüstungsvorhaben (Panzer, Artillerie usw.) das Referendum ergriffen werden könnte. Sollte der politische Willen bestehen, ein Rüstungsreferendum oder ein allgemeines Finanzreferendum einzuführen, müsste dazu im Parlamentsgesetz die rechtliche Grundlage geschaffen werden. Derartige Vorstösse wurden bisher stets abgelehnt.

Sofern der Bundesrat am geplanten Vorgehen festhalten will, so muss er zwingend aufzeigen, was er unter «grosser Tragweite» (Art. 28 Abs. 3 ParlG) versteht. In den Materialien sind keine Hinweise zu diesem Begriff zu finden. Die «grosse Tragweite» darf sicher nicht nur in finanzieller Hinsicht bestehen. Der Bundesrat muss sich in der Botschaft unbedingt zu dieser Frage äussern, wenn er am Planungsbeschluss festhalten will.
Sollte der Bundesrat vom vorgesehenen Vorgehen (Planungsbeschluss) absehen und die Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraums auf dem Weg des ordentlichen Beschaffungsprozesses (Rüstungsprogramm) beantragen, können armeekritische Kreise und Armeegegner zwar noch eine Volksinitiative ergreifen. In diesem Fall wäre aber nebst dem Volksmehr auch noch das Ständemehr für eine Annahme nötig. Die bodengestützte Luftverteidigung würde zudem kaum Gegenstand einer Volksinitiative sein.
https://www.asmz.ch/fileadmin/asmz/Doku ... schuss.pdf
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »






























18.1034 Anfrage
Kampfflugzeugbeschaffung. Politische Alternativen zum Offset-Geschäft

https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb ... d=20181034
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 8. Okt 2018, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Air2030 – Offertanfrage für die bodengestützte Luftverteidigung übergeben
Basierend auf den vom VBS am 23. März 2018 veröffentlichten Anforderungen hat armasuisse am 21. September 2018 die Offertanfrage für ein neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite an die Regierungsstellen der drei in Frage kommenden Herstellerfirmen übergeben: Frankreich (Eurosam SAMP/T), Israel (Rafael David's Sling) und die USA (Raytheon Patriot).

Die Offerten müssen unter anderem folgende Elemente enthalten:
  • Fähigkeiten des angebotenen Systems
  • Beschaffungs- und Produktsupportkosten
  • Informationen und Vorschläge zur Kooperation zwischen den Streitkräften und den Beschaffungsbehörden
  • Angaben zu möglichen Offset-Geschäften
Evaluation und Kosten-Nutzen-Analyse

Die durch die Regierungsstellen angeschriebenen Hersteller können armasuisse bis Ende März 2019 eine Offerte unterbreiten. Anschliessend analysiert armasuisse die Angaben der Hersteller und verwendet wie bei der Evaluation des neuen Kampfflugzeugs die folgenden gewichteten Hauptevaluationskriterien:
  • Wirksamkeit (operationelle Wirksamkeit, Einsatzautonomie) 55%
  • Produktesupport (Wartungsfreundlichkeit, Supportautonomie) 25%
  • Kooperation 10%
  • Direkte Offsets 10%
Um die Kandidaten vergleichen zu können, stellt armasuisse den Gesamtnutzen des bodengestützten Luftverteidigungssystems grösserer Reichweite den Beschaffungs- und Betriebskosten gegenüber.

Erprobungen

Für Spätsommer 2019 plant armasuisse die Erprobung der Radarsensoren jedes Systems in der Schweiz. Die Fähigkeiten der anderen Hauptkomponenten, wie beispielsweise der Lenkwaffen und des Führungssystems, analysiert armasuisse aufgrund weiterer Daten, die entweder in der Schweiz oder, wenn notwendig, in den jeweiligen Herstellerländern gewonnen werden.

Weiteres Vorgehen im Programm Air2030

Wie beim neuen Kampfflugzeug übergibt armasuisse im November 2019 den Regierungsstellen des neuen bodengestützten Luftverteidigungssystems grösserer Reichweite eine zweite Offertanfrage, die mit den gesammelten Erkenntnissen und Daten verfeinert ist. In dieser werden die Hersteller aufgefordert, armasuisse bis Ende Mai 2020 die für die Schweiz vorteilhafteste Offerte zu unterbreiten. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen entsteht bis Ende 2020 der Evaluationsbericht, der anschliessend dem Bundesrat zur Typenwahl unterbreitet wird.
https://www.ar.admin.ch/content/ar-inte ... 72279.html


ASTER 30-SAMP/T

https://www.mbda-systems.com/product/aster-30-sampt/


David's Sling

http://www.rafael.co.il/5618-694-en/Marketing.aspx


Patriot

https://www.raytheon.com/capabilities/products/patriot

Patriot Guidance Enhanced Missile (GEM-T)

https://www.raytheon.com/capabilities/p ... triot/gemt
Antworten