Schweiz: Programm "Air2030"

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Vor dem Showdown im Kampfjet-Poker: Einige Politiker wissen schon, wer das Rennen machen wird
Es gibt Politiker in Bern, die wissen offenbar mehr. «Ich habe etwas aufgeschnappt, was ich wohl nicht hätte aufschnappen sollen», sagt einer. Und? «Das darf ich nicht sagen», gibt er zurück. Der Mann deutet jedenfalls an, dass er weiss, für welchen Kampfjet sich der Bundesrat entscheiden wird.

Ein anderer Politiker, auch er bürgerlichen Herkunft, äussert im Gespräch eine Feststellung, die er erfahren habe, die er aber keinesfalls in der Zeitung lesen will. Die Feststellung lässt gewisse Rückschlüsse zu, wie der demnächst zu erwartende Entscheid des Bundesrats über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge ausfallen könnte.
Heute Freitag schon, meinen die einen, aber spätestens am nächsten Mittwoch dürfte sich die Landesregierung mit Amherds Antrag befassen, welchen der vier Kampfjets die Schweiz kaufen wird.
Eine Stimme aus dem linken Parteienspektrum sagt: «Es sickert bisher praktisch nichts durch.»

Mehrere Leute reden aber davon, dass der F-35 angeblich gut im Rennen liege. Bloss: Andere sagen das Gleiche vom Super Hornet.
Zudem war soeben US-Präsident Joe Biden in der Schweiz, und machte laut Bundespräsident Guy Parmelin (SVP) Werbung für die «hervorragenden Kampfjets». Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) wollten Biden umgekehrt ein bilaterales Handelsabkommen schmackhaft machen. «Möglich, dass die zwei Dossiers verknüpft werden», sagte gestern ein Beobachter.
https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/ ... ld.2152647
muck
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von muck »

Es wäre natürlich clever, dem Wahlvolk eine Entscheidung pro amerikanisches Produkt durch handfeste wirtschaftliche Vorteile schmackhaft zu machen. Aber ein Risiko bliebe. Nach allem, was ich in diesem Strang gelesen habe, könnte Rechtsaußen in einer Volksabstimmung wohl mit der Linken abstimmen, sollten die Amerikaner zum Zuge kommen.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Noch vor den Sommerferien fällt der Bundesrat den Entscheid für den neuen Kampfjet. Nun kommt Kritik von unerwarteter Seite

https://www.nzz.ch/schweiz/schweiz-krit ... ld.1630834




Ex-Armeechef Blattmann attackiert Amherds Kampfjet-Pläne
Korpskommandant André Blattmann hat ein neunseitiges Papier verfasst. Darin enthalten ist eine geballte Ladung an Kritik am Beschaffungsvorhaben von Bundesrätin Viola Amherd, die bis zu 40 Jets der neusten Generation beschaffen will. Die NZZ machte die Kritik Blattmanns in ihrer Ausgabe vom Montag publik.

Blattmanns Papier liegt auch dieser Zeitung vor. Darin stellt Blattmann die Grundlagen der Jet-Beschaffung infrage. Der frühere Chef der Armee sieht keine Szenarien, die den seit vier Jahren vorliegenden Bericht einer Expertengruppe zur Bedrohungslage stützen. Kampfflugzeuge seien auf einen Gegner ausgerichtet, «den es in der Krise und im Konflikt in unserem Umfeld kaum mehr gibt», schreibt er.

Blattmann war vor seiner Zeit als Armeechef Instruktionsoffizier bei der Fliegerabwehr (Flab). Zu jener Zeit war er in der Schweiz für die Einführung der schultergestützten Fliegerabwehrwaffe Stinger verantwortlich. In seinem Papier schreibt Blattmann nun, ein breites Spektrum an bodengestützter Luftverteidigung (Bodluv) genüge künftig. Im Sinne eines Kompromisses sei die Beschaffung von rund 20 neuen Kampfjets denkbar.

Sein Papier hat Blattmann offenbar diskret verbreitet. Dies mit der Begründung, in bürgerlichen Kreisen fehle es an Alternativen zum offiziellen Kurs des Verteidigungsdepartements. An wen das Papier gegangen ist und in wessen Auftrag es erstellt wurde, ist unklar.
Sicherheitspolitikerin Priska Seiler-Graf (SP) ist in einer ersten Reaktion auf Anfrage von Tamedia überrascht vom Vorgehen Blattmanns und gleichzeitig erfreut. «Endlich kehrt Vernunft ein», sagt die Zürcherin. Die SP habe stets betont, dass es für robuste Luftpolizeieinsätze nur rund 20 Kampfflugzeuge brauche und nicht 30 bis 40 High-End-Jets aus den USA. Mit einer kleineren Anzahl Jets fielen nicht nur die Beschaffungskosten tiefer aus, sondern auch die Lebenswegkosten.

SP und Grüne haben zusammen mit der GSoA angekündigt, die Flugzeugbeschaffung mit einer Volksinitiative zu bekämpfen, sofern der Bundesrat sich für einen amerikanischen Typ entscheidet. Beschliesse der Bundesrat die Beschaffung eines Kampfflugzeugs aus den USA, wolle die Linke an ihrer Initiative auch dann festhalten, wenn der Bundesrat nur 20 Jets beschaffen wolle, sagt Seiler-Graf.
Wenig Verständnis für das Sperrfeuer Blattmanns gegen das Verteidigungsdepartement hat hingegen der frühere Kampfjetpilot und SVP-Sicherheitspolitiker Thomas Hurter (SH). «Ich habe Mühe, wenn alte Kommandanten, kaum sind sie pensioniert, ein System kritisieren, dem sie 30 Jahre lang gedient haben.» Hurter, der den neunseitigen Bericht Blattmanns gelesen hat, kritisiert, dass dieser inhaltlich nicht standhalte.

Es handle sich um eine Zusammenstellung von eigenen Beurteilungen und Annahmen, alles ohne Quellenangaben. Blattmann suggeriere zum Beispiel, dass die europäischen Länder vor allem in die bodengestützte Luftabwehr investierten und nicht in Kampfjets. Das aber sei falsch. Grossbritannien führe genauso wie zahlreiche andere Länder in Europa derzeit analog der Schweiz Beschaffungsprojekte für neue Kampfjets durch. Andere Staaten modernisierten zudem ihre bestehenden Flotten.

Hurter hat den Eindruck, Blattmann wolle mit dem Verteidigungsdepartement abrechnen, weil dieses unter Bundesrat Guy Parmelin (SVP) ein Beschaffungsprojekt zur Modernisierung der Boden-Luft-Abwehr gestoppt und neu aufgegleist habe. Blattmann war damals für dieses abgebrochene Projekt massgeblich verantwortlich. Nach Ansicht Hurters hätte Blattmann vier Jahre Zeit gehabt, den Bericht der Luftwaffe «Luftverteidigung der Zukunft» zu kommentieren, was er aber nie gemacht habe. «Jetzt damit zu kommen, ist mehr als fadenscheinig,» sagt der Schaffhauser.

Pikant ist auch: Blattmann war zur Zeit der gescheiterten Volksabstimmung über den Kampfjet Gripen Armeechef. Damals verteidigte er die Beschaffung des vom Stimmvolk abgelehnten schwedischen Kampfjets mit ähnlichen Argumenten wie jetzt seine Nachfolger im Verteidigungsdepartement.
Nachdem der Bundesrat das Thema an seiner letzten Sitzung gemäss Angaben von Vizekanzler André Simonazzi gestreift hatte, führt er die Diskussion zum Kampfjetkauf am Mittwoch weiter. Ob der Typenentscheid bereits an diesem Mittwoch fällt oder dann am 30. Juni, ist noch offen.
https://www.bazonline.ch/ex-armeechef-b ... 1900996181
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 21. Jun 2021, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
m.ileduets
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von m.ileduets »

Blattmann's 9-seitige Analyse hier: https://drive.google.com/file/d/1ms-pMd ... TlrMq/view

Letzlich geht es Blattmann um die Verteilung der Mittel, welche er als nicht mehr zeitgemäss und zweckgerichtet betrachtet. Zu bedenken ist dabei, dass Blattmann selber aus der Fliegerabwehr kommt.
Es erstaunt deshalb nicht, dass er bei der bodengestützten Luftabwehr die grösste Dringlichkeit ortet (für die Abwehr von Drohnen und anderen Flugkörpern) und dem Luftpolizeidienst nicht so hohe Priorität einräumt.
Er befürchtet wohl nicht zu unrecht, dass die hohen Ausgaben für die Flugzeuge die anderen Beschaffungs- und Betriebskosten kanibalisieren könnten.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Blattmann unterstellt in seinem Papier aber ziemlich viel. Dazu noch die oft polemische Ausdrucksweise:
Armeeinvestitionen aufgrund einer aktuellen Lagebeurteilung hat geschrieben:Vielmehr ist dieser Bericht einer "Expertengruppe" ein lückenhaftes Konstrukt zur argumentativen Heranführung an den Kauf eines neuen (ganz bestimmten, mit Stealth-Eigenschaften versehenen?) Kampfflugzeuges.
Armeeinvestitionen aufgrund einer aktuellen Lagebeurteilung hat geschrieben:Der zwischenstaatliche Konflikt ist weitgehend verschwunden und wurde durch den Einsatz von Interessengruppen, zuweilen auch mit Stellvertreterfunktion, zumeist extremistischer Ausrichtung ersetzt.
Armeeinvestitionen aufgrund einer aktuellen Lagebeurteilung hat geschrieben:Aussage

Kampfflugzeuge im Luftpolizeidienst (gefordert sind permanent 4 Flugzeuge während x Wochen)

Erkenntnis
  • rein rechnerische Annahme ohne Bezug zur Realität (wo waren je während 4 Wochen rund um die Uhr 4 Flugzeuge am Himmel?)
  • BODLUV wird nicht eingerechnet (ausgeblendet?), evtl. weil zumindest 1 System nicht zur Fliegerabwehr befähigt ist?
Konsequenzen
  • unsinnige Annahme, darum Anspruch verwerfen;
  • in der Krise ist der Himmel leer (vgl. 1. Corona-Lockdown);
  • Forderung nach Kampfflugzeugen in der Luft zeigt auch Unsinnigkeit von permanentem Pikettdienst von Piloten in Friedenszeiten.
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Doppeladler
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von Doppeladler »

Schaut dann doch eher nach F-35 aus als nach Rafale ...

Viola Amherd beantragt den F-35 als neues Kampfflugzeug für die Schweizer Luftwaffe – und schon geht der Krach los

https://www.nzz.ch/schweiz/viola-amherd ... ld.1631490
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theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »


NZZ hat geschrieben:Sie hat bis zum Einbezug ihrer Kolleginen und Kollegen alles richtig gemacht. Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Verteidigungsdepartements (VBS), begleitet die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge mit Akribie. Es geht um eine Investition von 6 Milliarden Franken. Das Volk hat diesem Kreditrahmen am 27. September zugestimmt, allerdings knapp mit 50,1 Prozent der Stimmen.

Bis jetzt sickerte praktisch nichts durch - weder Informationen über die Resultate der Evaluation noch solche über die emotionale Temperatur im Departement. Doch seit Freitag ist das Geschäft im Bundesrat. Und wie so oft in den letzten Monaten bringen sich nun die Departemente mit Indiskretionen in Stellung. In Bern machen Gerüchte über den Antrag des VBS ebenso die Runde wie die Meinungen einzelner Bundesräte. Dies, obwohl das Geschäft als geheim klassifiziert ist.

Tatsächlich hat der F-35 des US-Herstellers Lockheed gemäss mehrfach bestätigten Informationen der NZZ in den Tests der Beschaffungsbehörde Armasuisse am besten abgeschnitten. Dieser biete bei weitem das beste Preis-Leistungs-Verhältnis - und zwar über die gesamte Lebensdauer. Kein Angebot konnte die Offerte aus Fort Worth offenbar toppen. Ebenfalls im Rennen sind die Rafale des französischen Herstellers Dassault, das europäische Gemeinschaftsprodukt Eurofighter und das Nachfolgemodell der F/A-18C/D, die Super Hornet des US-Konzerns Boeing.

Weniger Flugstunden

Der F-35 ist ein Jet der fünften Generation. Der Hersteller Lockheed wirbt vor allem mit seiner Fähigkeit als fliegender Datenplattform. Das Flugzeug kann die Informationen seiner unterschiedlichen Sensoren zusammenfügen ("sensor fusion") und sie verdichtet an alle möglichen Empfänger weiter verbreiten. Dies gilt gerade bei der Abwehr neuer Bedrohungen als entscheidende Fähigkeit.

Zwar wirbt auch Frankreich für die Rafale der vierten Generation mit ähnlichen Fähigkeiten. Offenbar konnte die F-35 in der Evaluation von Armasuisse aber auch mit vergleichweise tiefen Betriebskosten punkten. Wegen seines Simulatorsystems braucht er wesentlich weniger Flugstunden als ein herkömmlicher Jet. Dies reduziert auch die Lärm- und CO2-Belastung.

Es braucht dennoch politischen Mut, den F-35 als Nachfolger der bisherigen F/A-18 zu präsentieren. Das System ist nicht nur im Einsatz, sondern auch bei der Logistik hoch vernetzt. Über das Odin-Netzwerk sind die Jets mit dem Hersteller verbunden. Dies erleichtert die Wartung, stellt aber für die Datensicherheit ein Risiko dar - auch für den Hersteller selbst. Der F-35 soll vor allem gegen chinesische Angriffe optimal geschützt sein.

Deshalb bietet Lockheed im Sinne eines Gegengeschäfts mit der Westschweizer Kudelski Group und dem Tessiner Startup Nozomi ein Cyber Center of Excellence an. Damit soll die Schweiz den Datenfluss selbstständig kontrollieren können. Umgekehrt erhalten die USA die Garantie, dass ihre Systeme vor unbefugten Zugriffen sicher sind. Ein ähnliches Modell bewährt sich bereits in Japan.

Misstrauen gegen Kontrollen

Bereits vor Wochen haben die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP und Grünen eine neue Volksinitiative gegen US-Kampfjets angekündigt. Das Misstrauen richtet sich vor allem gegen die Kontrollen amerikanischer Inspektoren, die in der Gesetzgebung der USA vorgesehen sind. Das "end user monitoring" soll verhindern, dass amerikanische Rüstungsgüter wie einst die Stinger-Fliegerabwehrlenkwaffe in falsche Hände geraten.

Offenbar gibt es auch Widerstand im Bundesrat. Das Aussendepartement (EDA) will dem Vernehmen nach einen europäischen Kampfjet, um die Gemüter der EU nach dem Verhandlungsabbruch beim Rahmenabkommen zu besänftigen. Ob dies funktioniert, bleibt dahingestellt. Der Sonderweg der Schweiz stösst vor allem Ländern sauer auf, die keine Anteile bei Dassault oder Airbus halten.

Bedenken kämen zudem aus dem Finanzdepartment (EFD) von Bundesrat Ueli Maurer, sagen zuverlässige Quellen. Der Antrag habe verblüffende Ähnlichkeiten mit der Variante "Kompromiss", die der ehemalige Armeechef André Blattmann in einem neunseitigen Papier an ausgewählte Persönlichkeiten im bürgerlichen Lager formuliert hat. Statt 30 bis 40 Jets empfiehlt er die Beschaffung von maximal 20 neuen Kampfflugzeugen. Kritische Überlegungen oder Alternativen von bürgerlicher Seite fehlten komplett, schreibt Blattmann der NZZ: "Wenn wir dem Normalbürger nicht erklären können, wofür wir die Flugzeuge brauchen, werden wir in der nächsten Abstimmung eine verheerende Niederlage einfahren."

Der Widerstand im Bundesrat könnte zu einer Verzögerung des Fahrplans führen. Geplant war die Diskussion über den Typenentscheid für die Sitzung von diesem Mittwoch. Es ist aber gut möglich, dass die Landesregierung erst eine Woche später, am 30. Juni, über das neue Kampfflugzeug entscheidet.

Das SRF berichtet auch schon darüber:

Amherd will den «Ferrari der Lüfte» kaufen
Es galt als eines der bestgehüteten Geheimnisse, jetzt aber lüften mehrere Insider gegenüber der SRF-«Rundschau» den Schleier: Der F-35 des US-Herstellers Lockheed Martin hat demnach mit Abstand am besten abgeschnitten im Evaluationsverfahren des Verteidigung-Departements VBS.

Drei voneinander unabhängige Quellen bestätigen der «Rundschau»: Sowohl finanziell als auch technisch liege der Tarnkappen-Jet deutlich vor dem F/A-18 Super Hornet, dem Eurofighter und der Rafale. Verteidigungsministerin Viola Amherd (Die Mitte) habe daher faktisch keine andere Wahl, als dem Bundesrat den Kauf des F-35 zu beantragen. Das VBS selbst lehnt eine Stellungnahme ab und verweist auf die Vertraulichkeit von Bundesratsgeschäften. Laut Insidern sind die Vorbereitungen für den mit Spannung erwarteten Bundesrats-Entscheid weit fortgeschritten. Bereits sei eine Medienmitteilung über den Kauf des F-35 im Entwurf geschrieben worden – doch noch könnte der Gesamtbundesrat auch anders entscheiden.

Schlechtes Image

Dass die Wahl des VBS so eindeutig auf den F-35 fällt, ist eine Überraschung: Der F-35 zählt zwar als einziger der vier evaluierten Jets als Kampfflugzeug der fünften Generation. Er hat also einen technologischen Vorsprung. Dennoch hat sich gerade im Herstellerland USA in den letzten Monaten die Kritik gehäuft: Zu pannenanfällig und zu teuer im Betrieb sei der Jet. Auch gab es Zweifel, ob das Kampfflugzeug wegen seiner vergleichsweise schwachen Steigleistung geeignet sei für die kleinräumige und gebirgige Schweiz. Doch offenbar konnte Lockheed Martin die Zweifel im aufwändigen Evaluationsverfahren des Verteidigungs-Departement ausräumen und auch finanziell punkten: Laut Insidern kann die Schweiz mit den budgetierten 6 Milliarden Franken eine grössere Anzahl F-35 kaufen als dies bei den drei Konkurrenten der Fall wäre. Auftrumpfen könne der F-35 zudem mit seinem Simulator: Mit diesem liessen sich mit dem F-35 deutlich mehr Trainings-Missionen virtuell ausführen als bei der Konkurrenz. Das spart Geld und schont Bevölkerung und Umwelt.
https://www.srf.ch/news/schweiz/endspur ... fte-kaufen
Zuletzt geändert von theoderich am Di 22. Jun 2021, 20:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Kampfhamster
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von Kampfhamster »

ok, das überrascht mich jetzt doch etwas. Aber nun gut. Schauen wir mal wie es weitergeht.
Kein Geld, keine Schweizer
m.ileduets
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von m.ileduets »

Bin überrascht und etwas beunruhigt, weil der Entscheid politisch Zündstoff birgt und die Beschaffung letztlich noch einmal gefährden könnte.
Zudem ist bedenklich, wie der Entscheid schon im Voraus geleakt wurde und gleich von zwei Seiten unter Beschuss geraten ist: Von der Linken und vom ehemaligen Armeechef (dieser wusste offensichtlich Bescheid, es ist kein Zufall, dass er in seiner Analyse nur Bezug nimmt auf die F-35...),
Es muss nun offen und nachvollziehbar erklärt werden, warum die F-35 die beste Wahl ist für den avisierten Einsatzbereich. Sonst schwant mir Böses.
theoderich
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Re: Schweiz: Programm "Air2030"

Beitrag von theoderich »

Der F-35 für die Schweiz?
«Amherd kann eigentlich gar nicht anders entscheiden»

https://www.srf.ch/news/schweiz/der-f-3 ... ntscheiden


Die Infografik im SRF-Artikel ist ja überhaupt nicht tendenziös:

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