Luftwaffe hat nur vier kampfbereite "Eurofighter"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 05641.htmlDie Einsatzrealität sieht trister aus. Nach SPIEGEL-Informationen kämpft die Luftwaffe mit einem massiven Problem am "Eurofighter". Der Großteil der 128 Maschinen starken Flotte ist für Einsätze gesperrt. Den Technikern macht das Selbstschutzsystem Sorgen, da an einem Behälter für Sensoren, im Fachjargon Wing Pod genannt, Kühlflüssigkeit austritt.
Ohne das System "Dass" aber ist der Jet für echte Missionen nicht einsatzbereit. Laut Insidern dürften derzeit nur rund zehn "Eurofighter" zu echten Einsätzen starten. Gemeint sind damit Anforderungen der Nato oder eben ein Notfall über Deutschland, zum Beispiel das Eindringen von feindlichen Flugzeugen in den Luftraum. Mit der kleinen Zahl sind die deutschen Zusagen an die Nato kaum zu erfüllen, bei der Allianz hat man 82 "Eurofighter" für Krisenfälle angemeldet.
Ohne Selbstschutz kein echter Einsatz
Das Problem ist kompliziert. Vereinfacht gesagt haben alle "Eurofighter" an den Flügeln einen Sensor, der feindliche Jets oder Angriffe erkennt und den Piloten warnt. Vor rund einem halben Jahr entdeckte man, dass der Pod nicht mehr richtig gekühlt wird. Da er zentral für das Selbstschutzsystem "Dass" ist und dieses bei allen Einsatzflügen aktiv sein muss, sinkt die Zahl der einsatzbereiten Jets.
Erst kürzlich kam dann noch ein weiteres Problem hinzu. Zwar konnten die Techniker die defekten Pods an den Flügeln austauschen, allerdings brauchten sie ein bestimmtes Ersatzteil zum Abdichten des Kühlkreislaufs. Dies aber, so die ernüchternde Antwort der Industrie, ist derzeit nicht mehr lieferbar, weil der Hersteller verkauft worden ist. Die Luftwaffe hat davon nichts erfahren, nun muss man improvisieren.
Schon vor der Entdeckung der neuen Probleme galt der "Eurofighter" als Sorgenkind der Luftwaffe. In einer offiziellen Übersicht für den Bundestag wurden im vergangenen Jahr nur 39 der 128 Jets als einsatzbereit aufgeführt. Dieser Bericht, im Fachjargon Klarstand genannt, war einer der düstersten Befunde über die vielen Waffensysteme und sorgte für negative Schlagzeilen. Aber zumindest schien es so, als verschweige man die Probleme nicht mehr.
Genaue Zahl als "geheim" eingestuft
Gerade deshalb sind die aktuellen Reaktionen der Bundeswehr erstaunlich. Ein Sprecher teilte dem SPIEGEL mit, die "tagesaktuelle Verfügbarkeit" beim "Eurofighter" sehe derzeit besser aus als 2017, genaue Zahlen seien als "geheim" eingestuft. "Ihren aktuellen Einsatzverpflichtungen kommt die Bundeswehr derzeit uneingeschränkt nach", betonte die Bundeswehr. Es werde daran gearbeitet, den Engpass bei den Ersatzteilen auszugleichen.
Die Antwort ist, vorsichtig ausgedrückt, irreführend. So zählt die Luftwaffe alle "Eurofighter"-Jets als verfügbar, die überhaupt fliegen dürfen. Dazu gehören aber viele Flieger, die nicht über ein funktionierendes Selbstschutzsystem verfügen. Diese dürfen zwar mit Attrappen an den Flügeln für Trainingsflüge oder Manöver genutzt werden. Echte Einsätze, so wie die Luftraumüberwachung am Ostrand der Nato, sind mit diesen Jets aber ausgeschlossen.
Deutsche Luftwaffe: Nur vier Eurofighter kampfbereit
128 Kampfjets stark ist die Eurofighter-Flotte der deutschen Bundeswehr. Laut Insidern dürfen davon aber nur zehn Eurofighter überhaupt zu echten Einsätzen berichtet "Spiegel Online". Weil die Luftwaffe nur über zwei Handvoll Luftkampf-Raketen für die Eurofighter verfügt, sind nur vier Jets für echte Kampfeinsätze startklar.
Da diese Waffen nicht schnell nachgekauft werden können, sind die Anforderungen der Nato, wonach Deutschland 82 Eurofighter für die "High Readiness Force" und die "Force of Lower Readiness" angemeldet hat, selbst mit einer gewissen Vorlaufzeit nicht zu erfüllen. Diese Details werden laut "Spiegel"-Informationen als "geheim" eingestuft.
https://diepresse.com/home/ausland/5415 ... ampfbereitDazu kommt, dass die Techniker der Bundeswehr zwar die defekten Teile austauschen können, dafür aber wiederum ein bestimmtes Ersatzteil zum Abdichten des Kühlkreislaufes benötigen. Dieses Ersatzteil ist allerdings nicht mehr lieferbar - weil der Produzent, ohne Wissen der Bundeswehr, verkauft worden ist.
Anlage zu Parl Sts bei der Bundesministerin der Verteidigung Grübel 1980003-V07 vom 26. Februar 2018
Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr 2017
Im dem vorliegenden Bericht wird unterschieden nach:
- dem Gesamtbestand eines Systems, der auch jenes Gerät umfasst, das den Teilstreitkräften bzw. Organisationsbereichen nicht zur Verfügung steht, weil es sich zum Beispiel entweder in einer längerfristigen Instandhaltung oder bei einer Wehrtechnischen Dienststelle als Erprobungsträger befindet.
- dem Verfügungsbestand, der für Ausbildung, Übung und Einsatz zur Verfügung steht. Er bildet die Grundlage für die Erfassung der jeweiligen Einsatzsatzbereitschaft.
Der Gesamtbestand Bundeswehr an EUROFIGHTER wuchs im Betrachtungszeitraum auf 128 an.
Der Luftwaffe standen im betrachteten Zeitraum durchschnittlich 81 Luftfahrzeuge zur Verfügung. Im Schnitt waren davon 39 Luftfahrzeuge einsatzbereit; dies entspricht im Mittel einer materiellen Einsatzbereitschaft von ca. 48%.
Das Materialerhaltungskonzept sieht eine starke Abstützung auf die Industrie vor. Daher wirken sich Instandhaltungs- und Hochrüstmaßnahmen bei der Industrie direkt auf den verfügbaren Bestand aus.
Für dieses weiterhin unbefriedigende Verhältnis von Verfügungsbestand zu Gesamtbestand waren unverändert lang andauernde Instandhaltungsmaßnahmen und das Fehlen verschiedenster Ersatzteile verantwortlich. Eingeleitete Beschaffungsmaßnahmen können wegen langer Lieferzeiten erst mittelfristig wirken. Der im August 2016 angelaufene Verfügbarkeitsvertrag für Ersatzteile hat zwar zu einer ersten Stabilisierung der Ersatzteillage beigetragen, bislang aber noch nicht zu einer gesteigerten Einsatzbereitschaft der Luftfahrzeuge geführt.
https://www.dbwv.de/fileadmin/user_uplo ... schaft.pdfDie geringe materielle Einsatzbereitschaft wirkte sich jedoch zunehmend auf die Einsatzbereitschaft des fliegenden Personals aus. Der zusätzliche Ausbildungsbedarf durch die seit Anfang 2018 verfügbare Mehrrollenfähigkeit des EUROFIGHTER ist mit Blick auf die zusätzlichen NRF-Verpflichtungen in 2019 nur teilweise gedeckt.
Die "zwei Handvoll Luftkampf-Raketen für die Eurofighter" klingen für mich nach einem Gerücht. Vermutlich wurde hier der Bestand AIM-120 AMRAAM einfach außer Acht gelassen. "Zwei Handvoll" hat die Luftwaffe vermutlich von der MBDA Meteor, die erst seit August 2016 an Deutschland geliefert wird:
5. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten
Teil 1
Berlin, April 2017
https://www.bmvg.de/resource/blob/12452 ... t-data.pdfMETEOR: Auslieferung der ersten operationellen Lenkflugkörper Luft/Luft mittlere Reichweite
Im August 2016 wurden die ersten 17 Lenkflugkörper METEOR planmäßig an die Bundeswehr ausgeliefert und damit die vertragliche Leistung für 2016 erfüllt. Mit METEOR erhält die Bundeswehr ein technologisches Spitzenprodukt, das in multinationaler, europäischer Kooperation entwickelt und gefertigt wurde. Der Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite METEOR ist als Hauptbewaffnung für die EUROFIGHTER der Tranchen 2 und 3a vorgesehen. Die Tranche-1-Luftfahrzeuge werden weiterhin Lenkflugkörper der AMRAAM-Baureihe nutzen.
METEOR bekämpft Luftziele auch weit außerhalb der Sichtweite, verfügt über hohe Agilität und verbesserte Zielsuchkopfleistungen. Technologisch herausragend ist hierbei der vom deutschen Unternehmen Bayern-Chemie GmbH pro-duzierte Raketenmotor.
Die Entwicklung wurde von 2003 bis 2014 durchgeführt. Im Jahre 2013 wurde der Beschaffungsvertrag über 150 Lenkflugkörper geschlossen, die von 2016 bis 2019 geliefert werden sollen.
Am Projekt sind, neben Deutschland, die Nationen Großbritannien, Italien, Schweden, Spanien und Frankreich beteiligt. Das Projekt METEOR leistet dadurch auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt deutscher und europäischer Flugkörperkompetenz.
Luftwaffe kann Nato-Pflichten 2018 womöglich nicht erfüllen (11. Mai 2017)
Deutschland kann seine Verpflichtungen in der Nato mit dem Kampfjet Eurofighter 2018 einem internen Bericht zufolge möglicherweise nicht erfüllen.
https://de.reuters.com/article/deutschl ... EKBN187222Dazu komme, dass die ersten der in drei Tranchen gelieferten Jets bereits an ihre Grenzen stießen. Das Potenzial der ersten Tranche sei ausgereizt. Der Einbau eines modernen Aesa-Radars beziehungsweise der Luft-Luft-Rakete Meteor sei wegen eingeschränkter Rechenleistung nicht möglich.
Als weiteres Risiko wird in dem Bericht gesehen, dass für den Eurofighter nur wenig Munition beschafft wurde. Sowohl die Raketen für den Beschuss von Luft- als auch die Präzisionsbomben für den Beschuss von Bodenzielen seien nur in geringer Stückzahl als sogenannte Anfangsbefähigung gekauft worden. Bei einem Einsatz seien die Bestände rasch aufgebraucht.
Contracts
Press Operations
Release No: CR-054-18
March 23, 2018
https://www.defense.gov/News/Contracts/ ... e/1474871/Raytheon Missile Co., Tucson, Arizona, has been awarded a $523,148,647 fixed-price incentive modification (P00001) to previously awarded contract FA8675-18-C-0003 for Advanced Medium Range Air to Air Missile (AMRAAM) Production Lot 31. This modification provides for AMRAAM Production Lot 32 for the production of the AMRAAM missile and other AMRAAM system items. Work will be performed in Tucson, Arizona, and is expected to be complete by Jan. 31, 2021. This contract involves foreign military sales to Japan, Kuwait, Poland, Indonesia, Qatar, Germany, Australia, and the United Kingdom. Fiscal 2018 production funds in the amount of $308,016,581; fiscal 2018 research and development funds in the amount of $3,569,227; and foreign military sales funds in the amount $211,562,839 are being obligated at the time of award. Air Force Life Cycle Management Center, Air Dominance Contracting Office, Eglin Air Force Base, Florida, is the contracting activity.