Also, ich ordne das jetzt mal ein bisschen.
Vier Heeresdivisionen wird es nicht geben. Nichts dergleichen ist geplant, und ich fräße einen Besen, wenn es anders käme.
Drei Divisionen sind geplant bzw. teilweise schon vorhanden:
1. Panzerdivision mit
- Panzerlehrbrigade 9
- Panzerbrigade 21
- Panzergrenadierbrigade 41
- Panzergrenadierbrigade 43 (Niederländisch)
- Divisionstruppen
10. Panzerdivision mit
- Panzerbrigade 12
- Panzergrenadierbrigade 37
- Gebirgsjägerbrigade 23
- Anteile deutsch-Französische Brigade
- Divisionstruppen
Division Schnelle Kräfte mit
- Luftlandebrigade 1
- Luftbewegliche Brigade 11 (Niederländisch)
- Kommando Hubschrauber
- Kommando Spezialkräfte
Mechanisierte Kräfte:
Geplant sind nach heutigem Stand
fünf mechanisierte Einheitsbrigaden (die Namen werden aus Traditionsgründen beibehalten) mit einem Panzerbataillon, zwei Panzergrenadierbataillonen und einem Jägerbataillon als Kampftruppenanteil, plus die Deutsch-Französische Brigade.
Die
Pioniere gehen größtenteils in die Divisionstruppen über, bei den Brigaden bleibt eine aufgebohrte Panzerpionierkompanie. Die Ausrüstung ist vorhanden oder bestellt, mit Zulauf ab 2026/2027.
Unklar ist, ob wieder ein Werfer für Panzerabwehrminen beschafft wird (früher Skorpion). Persönlich glaube ich: nein, aus politischen Gründen. Hier wird auf den Raketenwerfer MARS II zu setzen sein.
Die
Artillerie geht komplett in die Divisionstruppen über, wobei eine Artillerieabteilung in Bataillonsgröße jede Brigade unterstützt. Ein Raketenartilleriebataillon soll auf Korpsebene aufgestellt werden.
Die Panzerhaubitzen hierfür sind vorhanden, die Raketenwerfer auch (noch nicht alle MARS I sind umgerüstet auf MARS II, ist aber fest geplant). Was fehlt, sind etwa 108 Selbstfahrlafetten (wahrscheinlich RCH 155 auf Boxer) sowie ein noch einzuführendes Wirkmittel für MARS II mit Reichweiten bis 300 km.
Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob die
deutschen Anteile der Deutsch-Französischen Brigade zu einer eigenen Heeresbrigade aufwachsen. So könnten sie auch in nationalem Rahmen eingesetzt werden.
Für die
Jägerbataillone ist ein Schwerer Waffenträger zu bestellen (gewünscht ist Boxer mit Maschinenkanone); gegenwärtig wird geprüft, ob der australische CRV Boxer unverändert übernommen und eingeführt werden kann, was große finanzielle Vorteile hätte.
Weitere Boxer sind perspektivisch zur Ablöse des Transportpanzers Fuchs und wohl auch als Rüstsatzträger erforderlich, aber längst nicht das drängendste Problem. Kürzlich hat man Route Clearance Packages auf Basis des TPz Fuchs 1A9 bestellt; die Industrie bietet hier den Ausweg, kostengünstig bestehende Fahrzeuge kampfwertzusteigern.
Die Achillesferse des deutschen Heeres ist und bleibt der
Schützenpanzer Puma, das zweite Hauptkampfmittel der Panzertruppen. Angeblich gibt es Überlegungen, das zweite Los zu streichen, und sogar noch radikalere, nicht einmal das erste Los auf den kampfbereiten Rüststand zu ertüchtigen.
Ersteres halte ich leider für möglich; in dem Falle stünde zu erwarten, dass Panzergrenadier- zu Jägerbataillonen umgewidmet werden, oder man, wie schon einmal in der Bundeswehrgeschichte, leichte und schwere Panzergrenadiere einführt (auf billigeren Radpanzern).
Letzteres erscheint mir unglaubwürdig. Es wäre tatsächlich billiger, den Puma aus der Nutzung zu nehmen, als ihn ohne Ertüchtigung weiter zu betreiben.
Warum Du so viel Interesse an einem
Ersatz für den Dingo 1 und den Eagle IV hast, weiß ich nicht. Den Dingo 1 braucht kein Mensch mehr, er ist zu klein. Dingo 2 hat es genug. Die ältesten Eagle IV sind 13 Jahre alt und können noch bis über 2030 hinaus betrieben werden. Da braucht es keinen Ersatz.
Schnelle Kräfte:
Die schnellen Kräfte sind, zumindest auf dem Papier, relativ gut aufgestellt; große Veränderungen sind hier nicht zu erwarten. Gegenwärtig prüft das Heer, ob statt einer weiter entwickelten Variante des Kampfhubschraubers Tiger nicht besser der
Kampfhubschrauber AH-64E eingeführt werden sollte.
Für den künftigen
leichten Waffenträger der Fallschirmjäger und eines Gebirgsjägerbataillons ist man in der Studienphase; dieses Projekt wird relativ leicht über die Bühne gehen, weil nicht besonders teuer.
Sonstiges:
Aus Heeressicht ist noch interessant, was die Luftwaffe mit der ihr übertragenen
Flugabwehr plant. Hier wurde kürzlich leider entschieden, die Einführung eines Flugabwehrkanonenpanzers zu vertagen. Zuerst eingeführt werden soll ein raketengestütztes System, wahrscheinlich mit dem Flugkörper IRIS-T.