DE/FR/ESP: Future Combat Air System (FCAS)

Wehrtechnik & Rüstung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

Sweden to prepare next-gen fighter plans
Sweden is to begin formal planning for its next-generation combat aircraft during the next budgetary cycle of the Ministry of Defence (MoD), the government disclosed on 7 July.

The groundwork for developing the country’s future combat aviation strategy will run over five-years, with a range of possible activities outlined by the government in the budgetary documentation it has released for the armed forces.

“Preparatory work on the future combat aviation capability and the next generation of fighter aircraft will begin during the defence decision period 2021-2025. Preparations can include studies, technology development, and demonstrator activities in collaboration with one or more international partners,” the documents said.

The government provided no further detail as to what form Sweden’s future combat aviation capability might take, but based on recent announcements and other events it is likely to follow one of four paths. These would be further development of the Saab Gripen, fully committing to the Tempest project alongside Italy and the UK, joining another international project, or developing its own indigenous fighter aircraft.
https://www.janes.com/defence-news/news ... hter-plans


Uppdrag till Försvarsmakten om att inkomma med kompletterande budgetunderlag för 2021
Flygvapnet
  • Förberedande arbete avseende den framtida stridsflygförmågan och nästa generations stridsflyg ska påbörjas under försvarsbeslutsperioden 2021–2025. Förberedelserna kan bl.a. omfatta studier, teknologiutveckling samt demonstratorverksamhet i samarbete med en eller fler internationella partner.
https://www.regeringen.se/pressmeddelan ... -for-2021/

Uppdrag till Försvarsmakten att inkomma med kompletterande budgetunderlag för 2021

https://www.regeringen.se/regeringsuppd ... -for-2021/
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »



Eine reine Formalität. Der Leiter der DGA, Joel Barre, hat sich mit Vertretern des BAAInBw und der DGAM zu einer Besprechung über das FCAS getroffen.
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

Dassault rules out widening FCAS partnership
Dassault chief executive Eric Trappier has stressed that no more countries can be admitted to the Future Combat Air System (FCAS) programme being co-developed by France, Germany and Spain for fear of delaying the effort.
Although Spain was admitted into the programme earlier this year, Trappier does not want to see further countries join.

“If we change partners every six months we will not reach [service entry] in 2040,” he said during a half-year results briefing on 23 July.

Allowing Madrid to “jump in” was “complicated”, he says, but “feasible” at this relatively early stage.

He argues that a tri-national project can be considered a European one. “Does it have to be all 27 [EU members]? No, I don’t think so.”

Trappier also ruled out any merger, at least in the short term, of the FCAS programme with the UK-led Tempest effort, which also includes Italy and Sweden.

“We should never say never, but in 2020, 2021, 2022, there won’t be a merger with Tempest. If there were then we would have to reset and go back to zero.”
https://www.flightglobal.com/defence/da ... 59.article


2020 first half-year results

https://www.dassault-aviation.com/en/gr ... r-results/
  • FUTURE COMBAT AIR SYSTEM (FCAS)

    February 20, 2020 : French and German governments awarded Dassault Aviation, Airbus, together with their partners MTU Aero Engines, Safran, MBDA and Thales, the initial framework contract (Phase 1A), which launches the demonstrator phase for the FCAS, including the demonstrator of the New Generation Fighter (NGF)

    This framework contract covers a first period of 18 months with the ambition to begin flight tests in 2026.

    Next major step of the program: integration of Spain and involvement of additional suppliers, that will require a new notification by governments in 2021.

    As of today, first works performed on the NGF demonstrator project in partnership with Airbus Defence and Space have been focused on the aerodynamic design.
    https://www.dassault-aviation.com/wp-co ... 1-2020.pdf
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

Europas Kampfflugzeug der Zukunft schmiert ab
Ausgerechnet dem größten deutsch-französischen Rüstungsprojekt droht das Aus - dem zukünftigen Kampfflugzeug FCAS. Dies mag überraschen. Denn gerade erst lieferten die französischen und deutschen Verteidigungsministerinnen Bilder voller Harmonie, als sie am 18. September auf dem Militärflugplatz Évreux-Fauville und am Airbus Standort Manching ihre Kooperationsprojekte lobten. Doch tatsächlich schleppen die Projekte Geburtsfehler mit sich herum, die nun eskalieren.

FCAS ist eines der acht Kooperationsprojekte, die Berlin und Paris 2017 enthusiastisch vereinbart hatten. Darunter auch Kampfpanzer und Aufklärungsflugzeuge. Doch von Beginn an gab es Knatsch: man misstraute einander, und vor allem sollte der Andere bloß keinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Herstellung und der Weiterverwertung der im Projekt entwickelten neuen Technologien ziehen. Das sind allerdings die Schlüsselfragen bei Rüstungskooperationen: nicht nur wer produziert, sondern vor allem wer welche Technologie entwickelt. und dieses wertvolle Wissen dann weiternutzen darf, um in den kommenden Jahrzehnten weitere Produkte zu schaffen.

Scheitert FCAS, wären auch die anderen Projekte kaum zu retten, denn sie sind miteinander verflochten. Der Schaden wäre immens. Es wäre nicht nur ein herber Rückschlag für die deutsch-französischen Beziehungen, sondern auch eine Bankrotterklärung für Europa als führendem Technologie- und Innovationsstandort und als militärisch, sicherheitspolitisch und industriell ambitionierter und eigenständiger Akteur. Deutschland und Frankreich würden zentrale Waffensysteme fehlen. Aber vor allem: die Idee einer europäischen Souveränität, also einer Eigenständigkeit, die aus der Zusammenarbeit mehrerer Nationen entsteht, die ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollen, wäre widerlegt.
Tatsächlich machen sich beide Seiten gegenseitig das Leben schwer. Deutschland strapaziert seine französischen Freunde mit seinen nationalen Besonderheiten: Wo die französische Rüstungsabteilung DGA quasi komplette Freiheit hat bei der Umsetzung des Projektes, greift in Deutschland das Prinzip der verteilten Zuständigkeiten: die Ministerien für Wirtschaft und Verteidigung sowie das Kanzleramt müssen sich mit dem Bundestag und einer privaten Industrie abstimmen: das dauert, ist schwierig und führt oft zu unbefriedigenden Kompromissen.

Gerade die entscheidende Rolle des Bundestags irritiert Paris. Der weigert sich, Entwicklungsgelder für das FCAS ohne Erfolgsnachweis einfach über Jahre freizugeben. Weil das Parlament die Anfangsprobleme kommen sah, gibt es die Gelder nur nach und nach frei, macht Vorgaben und stellt Rückfragen. Dieses Vorgehen ist Frankreich komplett fremd. Auf Paris wirkt es als stetiges Infragestellen des Vertrauens und des deutschen Bekenntnisses für das Projekt, und wie ein wenig subtiler Versuch, den französischen Partner zu kontrollieren.

Projekte wie FCAS erhalten in Deutschland auch nicht annähernd die politische Unterstützung wie in Frankreich: Obwohl das Projekt vom Kanzleramt gewollt ist, sind Verteidigung und Rüstung dort nicht die wichtigsten Themen. Ganz anders in Paris, wo neben Europa auch Verteidigung Chef- also Präsidentensache ist. Die Rüstungsindustrie ist hier ein Schlüsselinstrument, um die nationale Souveränität zu bewahren, und daher schützenswert und sogar nationaler Stolz. Zudem ist der Staat immer noch erheblich an dieser ökonomisch wichtigen Industrie beteiligt. Deutschlands Verteidigungsindustrie ist hingegen privat, volkswirtschaftlich unbedeutend und politische Kreise meiden die Rüstungsindustrie eher.
Für Emmanuel Macron würde es eine herbe Niederlage für seinen Europakurs bedeuten, den er seit seiner Wahl 2017 verfolgt. Seine politischen Gegner im nationalistischen Lager rund um Marine Le Pen dürften versuchen, ein Scheitern des FCAS als das Scheitern von Macrons europäischen Ideen, insbesondere seiner Vision einer europäischen Souveränität auch im militärischen Bereich, darzustellen, und als Niederlage gegenüber Deutschland. Das kann auch Deutschland nicht egal sein: 2022 stehen Präsidentschaftswahlen in Frankreich an. Zutiefst frustriert von der schwierigen Kooperation mit Berlin könnte Paris versucht sein, die nächste Kooperation außerhalb der EU zu suchen, sei es mit London oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Größere Projekte mit Berlin wären für diese Generation wohl vom Tisch. Auch für Berlin wäre es ein herber Rückschlag für seine europäischen Ambitionen, zumal in der aktuellen EU-Ratspräsidentschaft, die man innehat. Die wiedergefundene Dynamik von Paris und Berlin, als sie im Sommer 2020 angesichts der Pandemie gemeinsam den Recovery Fund für Europa auf den Weg gebracht haben, scheint doch nicht so weit zu tragen.

Die vielleicht letzte Chance

Dabei ist das bilaterale Potential enorm: Deutschland und Frankreich vereinen rund 40 Prozent der Verteidigungsindustrie in Europa auf sich. Zusammen können sie Strukturen verändern, jeder für sich allein ist dafür zu unbedeutend. FCAS bietet vielleicht die letzte Chance für den Sprung in einen wirklich europäischen Rüstungssektor: Vom FCAS kann ein erheblicher Impuls zur Europäisierung und Konsolidierung des Rüstungssektors in Europa ausgehen – weit über den Luftfahrtbereich hinaus. Diese Restrukturierung in Richtung von mehr europäischer Gemeinsamkeit ist die notwendige Voraussetzung, um in den kommenden Jahrzehnten mit den Vereinigten Staaten auf Augenhöhe zu kooperieren und die derzeitige Abhängigkeit von Washington wieder reduzieren zu können. Damit würde auch die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der Europäer wachsen. Derzeit sind europäische Unternehmen zu klein, um sich mittelfristig gegen die Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten, aber auch den wachsenden Druck asiatischer Konkurrenten zu wehren.

Die Schockwellen des Scheiterns gehen aber noch weiter: Das Narrativ und die Ambition der strategischen Autonomie im industriellen Bereich, also das Europa hier eigenständig handeln kann und nicht von anderen abhängig ist, wären vom Tisch, denn es würde Jahrzehnte dauern, bis sich Politik und Industrie davon erholt haben. In dieser Zeit wäre das Scheitern Wasser auf die Mühlen jener, die ja schon immer gesagt haben, das mit denen auf der anderen Rheinseite kein Staat zu machen ist.

Erfolge sind nur durch Kompromisse denkbar

Und dieser Effekt bliebe nicht auf den Rüstungsbereich beschränkt. Rüstungskooperation braucht wie kein anderer Bereich die ständige Befassung und Zustimmung der Regierungen – Deutschland und Frankreich würden sich andere Partner suchen und Schritt für Schritt in unterschiedliche Lager begeben. Der rüstungsindustrielle Riss könnte zum Riss in der Europäischen Integration werden.

Die deutsch-französischen Beziehungen haben Europa nicht erfolgreich vorangebracht, weil die beiden Partner gemeinsame Positionen vertraten, sondern weil sie Kompromisse hervorgebracht haben, die andere Europäer mittragen konnten. Gegenteilige Standpunkte zu haben ist weder neu noch muss es ein Problem sein. Statt schon im Jahr drei der deutsch- französischen Rüstungskooperation die Flinte bereits ins Korn zu werfen, sollten beide Seiten sich gemeinsam zu Kompromissen und einer Partnerschaft auf Augenhöhe verpflichten. Von Kleinstaaterei und gegenseitigem in-die-Pfanne-hauen profitieren nur die Konkurrenten und Feinde Europas.
Claudia Major leitet die Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stifttung Wissenschaft und Politik (SWP).

Christian Mölling ist Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).
https://www.faz.net/aktuell/politik/fca ... ml?GEPC=s3
Verweigerer
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von Verweigerer »

Bye bye 68er. Bye bye EU al‘a long. War klar. Natürlich nichts für Wiener. Nichts für Träumer. Feichtinger quo vadis? Nur so nebenbei. Toller Generalstab. However. Egal. Naja, nicht wirklich. In 50 Jahren zählt wieder der Nationalstaat. Schlecht? Nein. Höchstwahrscheinlich nicht. Nur lauter Geistesblitze weit und breit! Der Artikel gefällt. Danke theoderich für Ihren Enthusiasmus und das Teilen! Ich habe es gerne gelesen. Vernommen von Vielen!
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »



theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

Zuletzt geändert von theoderich am Mi 6. Jan 2021, 11:48, insgesamt 2-mal geändert.
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

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theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

Tempest Project: Italy, Sweden and the United Kingdom sign a Memorandum of Understanding. The Programme Goes Live (4. Januar 2021)
Last December 21 the [Italian] Minister of Defense Lorenzo Guerini, together the United Kingdom and Swedish Secretaries of State for Defense, Ben Wallace and Peter Hultkvist, signed a trilateral agreement for the development of the new Tempest weapon system, crucial for the balance of military and industrial capabilities at European and global level.

The agreement, called Future Combat Air System Cooperation MoU (Memorandum of Understanding), governs the general principles for an equal collaboration between the three countries and concerns all activities including research, development and joint concepting necessary for governments to operate the choice to acquire an advanced aircraft system to replace the Eurofighter. The agreement will be followed by Project Arrangements and the Full Development phase, currently scheduled to start in 2025.
In the Multiannual Planning Document, recently presented to Parliament, a first important line of financing for the Italian participation in Tempest was clearly identified within the Eurofighter programme, to allow the concrete start of activities through the so-called “Typhoon to Tempest transition.”
https://www.edrmagazine.eu/tempest-proj ... -goes-live
  • DOCUMENTO PROGRAMMATICO PLURIENNALE DELLA DIFESA PER IL TRIENNIO 2020-2022
    Protezione delle forze e Capacità di Ingaggio. Tali Capacità fondamentali prevedono le seguentilinee di sviluppo che riguardano:

    [...]
    • la partecipazione ad iniziative internazionali mirate alla realizzazione di un caccia di 6^ generazione (Tempest), che assicuri continuità, inprospettiva, alla capacità di Difesa Aerea nazionale e garantisca significative ricadute industriali per il Paese;
    http://www.difesa.it/Content/Documents/ ... 0-2022.pdf
theoderich
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Re: DE/FR: Future Combat Air System (FCAS)

Beitrag von theoderich »

FCAS: French, German and Spanish Air Chiefs meeting

On January the 26, General Philippe Lavigne, French Air and Space Force Chief of Staff, Lieutenant-General Ingo Gerhartz, German Air Force Chief of Staff, and General Javier Salto Martinez-Avial, Spanish Air Force Chief of Staff met on a virtual conference to discuss their operational perceptions on cooperation programs. They specifically exchanged their view on the progress of the NGWS within the respective national FCAS projects (Next Generation Weapon System within a Future Air Combat System).

The three Air Chiefs have met regularly, and this meeting has been an opportunity to stress the need of such a new system of systems (SoS) to be able to tackle future challenges and threats that airpowers, and more broadly armed forces, will face in the future.

The Chiefs of the Armée de l’Air et de l’Espace, the Luftwaffe, and the Ejército del Aire have strongly reaffirmed their common vision of the operational requirements, and their support and commitment toward this major European cooperation.

The project’s next phase contract is expected to be awarded by summer 2021 to prepare the development of the demonstrators, with a first flight by 2026. This very important milestone will launch the follow-on work in the system of systems architecture definition (a combination of a new generation fighter, with remote carriers linked by a combat cloud), and the next steps in R&T.
https://ejercitodelaire.defensa.gob.es/ ... -y-Espana/
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