muck hat geschrieben: ↑Fr 21. Mai 2021, 17:41Laut
Hartpunkt kommen die Radare von Elta, die meines Wissens nach nur stationäre Bodenüberwachungsradare im Portfolio haben.
Diese sind aber auch nur "stationär", wenn man sie nicht auf einem Fahrzeug montiert:
Gefordert sind offenbar abgesessen einsetzbare Radargeräte, ohne Fahrzeugintegration:
KLOS Dietmar:
Die Fähigkeit Aufklärung im Heer, in: Europäische Sicherheit & Technik 9/2014, p. 35 - 38
p. 37-38 hat geschrieben:Der Ersatz veralteter Bodenüberwachungsradarsysteme ist vorerst aufgeschoben worden. Das Panzeraufklärungsradar PARA mit dem Aufklärungsradar RASIT (Radar d'Acquisition et de Surveillance Intermédiare) von Standard Elektrik Lorenz auf TPz Fuchs von Rheinmetall wird seit 1986 genutzt. Mit einem bis auf 1,80 m Höhe ausgefahrenen Sensor können Personen in Entfernungen bis zu acht sowie Fahrzeuge und Hubschrauber bis zu 20 km erfasst werden.
Das radargestützte System LEGAR 1 ist das Mittel der LLAufklKp zur Gefechtsfeldaufklärung von beweglichen Zielen am Boden und im bodennahen Luftraum. Das Dopplerradar BOR-A 550M von Thales erbringt Daten über Richtung, Bewegung, Entfernung, Geschwindigkeit und Art der Ziele bei allen Sicht- und Wetterbedingungen bis zu Entfernungen von 30 km. Die Zielverfolgung von Einzel- und Mehrfachzielen ist gegeben. Das Radar ist auch abgesetzt vom Fahrzeug einsetzbar. LEGAR 1 wird noch auf ungeschützten Lkw 0,25 t Wolf verbracht und ist im MTH CH-53 luftverlegbar. Einige Systeme sind in Afghanistan im Einsatz. Die Verlastung auf geschützte Fahrzeuge war mit dem Projekt LEGAR 2 beabsichtigt.
In den Aufklärungsbatterien der ArtTr gibt es zehn Systeme Artillerieortungsradar Counter Battery Radar des Konsortiums EURO-ART GmbH (Thales, Cassidian/EADS und Lockheed Martin). Es ist das zurzeit leistungsstärkste Aufklärungsmittel seiner Art. Es kann unter fast allen Wetterbedingungen bis zu 40 Feuerstellungen der Artillerie und Mörser auf Entfernung bis 40 km und in zwei Minuten auf 50 m genau orten. Von dem seit 1973 genutzten und zwischenzeitlich verbesserten Artilleriebeobachtungsradar (ABRA) sind 16 Systeme vorhanden. Es besteht aus dem Gefechtsfeldüberwachungsradar RATAC-S, verlastet auf dem gepanzerten Fahrzeug M113 NDV 2. Mit einem auf vier Meter Höhe ausfahrbaren Radargerät ortet es nach dem Prinzip des kohärenten Pulsdopplerradars Panzerfahrzeuge bis 38 km, sonstige Fahrzeuge bis 24 km und Personen bis 14 km.
Das Bodenüberwachungsradar BÜR von Cassidian sollte alle bisherigen Radarsysteme für die Sektor-, Punktüberwachung und Einzelzielverfolgung auf Reichweiten bis zu 40 km ersetzen. Das Projekt wurde abgebrochen. Inzwischen wurde eine Initiative des Heeres für ein Nachfolgesystem in drei Optionen eingebracht, welches ohne tiefe, teure Integration sowohl von einem geschützten Fahrzeug, nur mit einem geschützten Fahrzeug verbracht und dann abgesetzt, als auch nur abgesessen eingesetzt werden kann. Damit könnte es in allen Truppenteilen verwandt werden. Ein Kandidat für die Nachfolge wäre das genannte System BOR-A 550M vom LEGAR 1 oder eine Folgeversion wie das A 560.
HORST Michael:
Leistungsfähige Aufklärung. Erneuerung der bodengebundenen Raumüberwachungssysteme des Heeres, in: Europäische Sicherheit & Technik, H 3 (2020), p. 51-53
p. 52 hat geschrieben:Ersatz der Systeme in der Nutzung
Folgende Radarsysteme und Radargeräte des Heeres sollen daher ersetzt werden:
- das Artilleriebeobachtungsradar (ABRA),
- das Panzeraufklärungsradar (PARA),
- das Leichte Gefechtsaufklärungsradar (LeGAR) und
- das Bodenüberwachungsradargerät tragbar (BOR-A550)
p. 53 hat geschrieben:Das Vergabeverfahren
Das Projekt "Bodengebundenes abstandsfähiges Raumüberwachungssystem" (BARÜ) befindet sich zurzeit in einem laufenden Vergabeverfahren. Die Ausschreibung für den Teilnahmewettbewerb dazu wurde am 14. Januar 2020 veröffentlicht. Gefordert wird die Beschaffung von 69 Radarüberwachungsgeräte für die bodengebundene, abstandsfähige, nahezu wetterunabhängige Aufklärung und Überwachung großer Räume auch bei eingeschränkter Sicht. Die Radargeräte sollen in der Heeresaufklärungs- und Artillerietruppe des Deutschen Heeres verwendet werden.
Der Aufbau und der Betrieb des geforderten mobilen Radarsystems sind durch maximal zwei Soldaten zu realisieren. Ziele sollen in den Kategorien Personen, Radfahrzeuge, Kettenfahrzeuge, Luftfahrzeuge (Starr- und Drehflügler und Drohnen), Boote/Schiffe, Geschosseinschläge und Unbekannt klassifiziert werden. Minimale Detektionsreichweiten - immer in Abhängigkeit zur Radarrückstrahlfläche (z. B. Personen: 5 km, größere Einzel-Kfz (Rad/Kette): 30 km) - sind mit einer Detektionswahrscheinlichkeit von 80 Prozent bei einer geforderten sehr geringen Falschalarmrate zu gewährleisten.
Als weitere Forderungen im Rahmen des Teilnehmerwettbewerbes wurden festgelegt: Das Radarsystem bzw. Teile davon dürfen nicht einem restriktiven Exportkontrollverfahren wie z.B. ITAR unterliegen. Teilnehmer müssen Referenzen im Bereich der Herstellung von Radartechnik vorweisen. Die Übernahme der logistischen Betreuung und Ersatzteilversorgung für 15 Jahre muss gewährleistet werden. Ein geeignetes Qualitätsmanagementsystem und Kriterien für die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit der Auftragnehmer bzw. Unterauftragnehmer muss nachgewiesen werden. Dazu gehört auch die Erklärung zur Zusammenarbeit mit den Firmen Airbus und ESG, da das Radarsystem unidirektional Daten an die Führungssysteme FüInfoSys H (Hersteller Airbus) und ADLER (Hersteller ESG) übermitteln soll.
Die Beschaffung und Einführung des Radargerätes wurde auf den Zeitraum Januar 2022 bis Januar 2024 festgelegt.