Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

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Maschin
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von Maschin »

Der Witz des Tages!!

Wenn man bedenkt was mit dem Draken bis 2000 im Murtal geflogen wurde ist das heute ein Dreck dagegen.
Noch dazu war es von Anfang an geplant das die EF schrittweise die ganze LRÜ übernehmen auch ohne dem Ausfall der Saab 105. Deswegen verstehe ich die Aufregung nicht.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... n-Ausfalls
Zuletzt geändert von Maschin am Do 19. Dez 2019, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
theoderich
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von theoderich »

Kleine Zeitung hat geschrieben:Beunruhigt ist der Spielberger Bürgermeister Manfred Lenger. Ende November wurde bekannt, dass die veralteten Saab-105-Flugzeuge aufgrund eines technischen Problems für längere Zeit ausfallen und die in Zeltweg stationierten Eurofighter die komplette Luftraumüberwachung übernehmen. "Im Wissen, wie wichtig die Arbeitsplätze im Fliegerhorst Zeltweg für die Region sind, müssen wir dennoch darauf achten, dass die Lärmbelastung jetzt nicht zu stark ansteigt", so Lenger. Bisher war es so, dass die Luftraumüberwachung abwechselnd von den Saab 105 in Linz-Hörsching und den Eurofightern in Zeltweg übernommen wurde.

Die Meldung in der Kleinen Zeitung, dass es möglicherweise gar keinen Ersatz für die Saab 105 gibt und in der Folge die Überwachung von Zeltweg aus zur Dauerlösung würde, bereitet Bürgermeister Manfred Lenger Sorgen. "Spielberg liegt ja in der Einflugschneise, wenn die Eurofighter künftig noch mehr fliegen, ist das nicht im Sinne unserer Bürger", so Lenger, der seine diesbezüglichen Bedenken auch beim Bundesheer deponieren will.

Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark betont, dass es trotz des Ausfalls der Saab 105 in Zeltweg nicht zu mehr Flugbewegungen der Eurofighter gekommen sei. "Die Eurofighter sind in Bereitschaft, aber das heißt ja nicht, dass sie ständig in der Luft sind, das wäre nur der Fall, wenn es Alarmstarts gibt", sagt Schweiger. Nachdem die Saab 105 bereits im Frühjahr wieder einsatzfähig sein sollen, geht er davon aus, dass ab dann wieder alles läuft wie bisher, also dass Eurofighter in Zeltweg und Saab in Hörsching sich abwechseln.

Die Meldung, dass möglicherweise kein Ersatz für die Saab 105 angeschafft wird und damit Zeltweg zum alleinigen Luftraumüberwachungs-Standort wird, will Oberst Schweiger nicht kommentieren. Das müsse eine künftige Bundesregierung entscheiden: "Das Bundesheer springt da nicht auf Gerüchte auf."

Und von welcher Partei ist der Spielberger Bürgermeister wohl?
Manfred Lenger Bürgermeister SPÖ
https://www.spielberg.at/index.php/stadtrat


Diese Herrschaften leben das "Floriani-Prinzip". Und haben von den Rahmenbedingungen des "Flugeinsatzplans" aus der "Draken"-Ära keine Ahnung:

Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes über das Verwaltungsjahr 1988 (III-131 d.B.)
36.6.1 Der aufgrund der Ministerweisung vom April 1985 ausgearbeitete "Flugeinsatzplan" für den Betrieb der LRÜ-Flugzeuge soll 1990 in Kraft treten und sicherstellen, daß den militärischen, betriebstechnischen und regionalpolitischen Erfordernissen Rechnung getragen wird. Der Wartungs-, Instandsetzungs- und Reparaturbetrieb soll allerdings auch in Zukunft in erster Linie auf bestimmten Militärflugplätzen erfolgen, um bestehende bzw zu errichtende infrastrukturelle Einrichtungen zu nützen.

36.6.2 Nach Ansicht des RH sollte die Stationierung der LRÜ-Flugzeuge auch schon im Friedensbetrieb
in erster Linie auf die militärischen Erfordernisse abgestellt sein; jede zeitweise Verlegung des
Flugbetriebes auf andere Flugplätze werde hohe Personal- und Materialkosten verursachen, weil damit
auch eine Verlegung der umfangreichen Bodeneinrichtungen sowie von Wartungs- und Kontrollgeräten
samt Personal verbunden sei. Der RH empfahl, den Flugeinsatzplan dahingehend zu überprüfen, ob die bei
den einzelnen Flugplätzen angeführte Anzahl der Flugbewegungen den militärischen Erfordernissen entspricht
und Flüge nicht in einer wirtschaftlicheren Form - als dzt geplant - durchgeführt werden können.

36.6.3 Laut Stellungnahme des BMLV reiche die im Einsatzplan vorgesehene Benützungsfrequenz auch im Minimalfall aus, alle Angehörigen des Überwachungsgeschwaders mit den Örtlichkeiten und Betriebsverfahren vertraut zu machen. Auf die Kostenfrage und Wirtschaftlichkeit der geplanten zeitweisen Verlegungen wurde nicht eingegangen.

36.6.4 Ein Schriftwechsel ist noch im Gange.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... ndex.shtml

Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes über das Verwaltungsjahr 1989 (III-7 d.B.)
b) Nachtrag zu einem Bericht aus einem Vorjahr

BMLV; Teilbereiche der Luftraumüberwachung

31.1 Zur Kostenfrage und Wirtschaftlichkeit der geplanten Verlegungen von Luftraumüberwachungsflugzeugen
(LRU-Flugzeugen) aufgrund des sogenannten "Flugeinsatzplanes" (TB 1988 Abs 36.6) teilte das BMLV mit, daß durch Benützung ziviler Infrastrukturen auf den betreffenden Flugplätzen der Aufwand minimiert werden könne. 54 vH aller Flugbewegungen würden auf den beiden Stationierungsflugplätzen anfallen, der Rest würde sich auf sonstige Flugplätze verteilen, um die Anrainerbevölkerung vor übermäßigem Fluglärm zu schützen.

Der "Flugeinsatzplan" sei als Ausfluß einer politischen Abstimmung zwischen Bund und Ländern für die Gestaltung des Friedensflugbetriebes maßgeblich und nur in der geltenden Form zweckmäßig und wirtschaftlich durchzuführen.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XV ... ndex.shtml

TANCSITS Walter: Die Auseinandersetzung um Abfangjäger und die Stationierung des SAAB Draken in Österreich, p. 590 (Tabelle 3: Flugeinsatzplan)

https://bildungsraum.politische-akademi ... rreich.pdf
Maschin
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von Maschin »

Und es geht munter weiter. Schaut nach einer neuen SPÖ Kampagne aus.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... t-am-Laerm
theoderich
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von theoderich »

Kleine Zeitung hat geschrieben:Während viele Gemeinden in der Obersteiermark mit Abwanderung zu kämpfen haben, hat die 5500-Einwohner-Gemeinde Spielberg das gegenteilige Problem: sie wächst stark, man kommt mit dem Bauen von Wohnungen fast nicht nach. Weil auch die Zahl der Kinder steigt, plant die Stadt einen neuen Kindergarten und eine Kinderkrippe. Das von Architekt Heimo Wieser entworfene Projekt ist fertig geplant, alle Förderungen sind fixiert, in der jüngsten Gemeinderatssitzung am 12. Dezember sollten bereits Auftragsvergaben beschlossen werden. Die Kosten finden sich im Voranschlag 2020 mit 1,7 Millionen Euro wieder.

Doch im letzten Moment musste Bürgermeister Manfred Lenger den Punkt wieder von der Tagesordnung nehmen. Grund: das Bauprojekt kommt doch nicht. Kindergarten und -krippe waren in der Einflugschneise des Fliegerhorstes Zeltweg geplant. Das Bundesheer hat laut Bürgermeister Lenger die Zone für von Fluglärm stark betroffene Grundstücke erweitert. "Jetzt fällt unser Grundstück genau in diese Zone, die Änderung durch das Bundesheer und unsere Planungen haben sich leider überschnitten", erklärt Manfred Lenger auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Damit sei eine Änderung des Flächenwidmungsplanes nicht mehr möglich und das Projekt an diesem Standort abgesagt.

Besonders kurios: Gegenüberliegend, nur wenige Meter vom geplanten Kindergarten-Grundstück entfernt, befinden sich Volksschule und NMS Spielberg sowie ein bereits bestehender Kindergarten. Dies bleibt auch so, auf bestehende Objekte hat die Änderung der Lärmzone keinen Einfluss. Auch ein großes Wohnbauprojekt, das wenige Meter südlich des geplanten Kindergartens liegt, sei nicht betroffen, weil es schon wieder außerhalb der Lärmzone liegt, erklärt Manfred Lenger.

Ein Blick auf Google Maps zeigt, wie knapp die Objekte beisammen liegen. Auf dem rot markierten Punkt wäre der Kindergarten entstanden:

Der Bürgermeister hat erst diese Woche vor negativen Auswirkungen des Eurofighter-Flugbetriebes auf seine Gemeinde gewarnt. "Dass wir deshalb an dieser Stelle nicht bauen dürfen, ist sehr schade, weil dort ein richtiges Bildungszentrum hätte entstehen können, mit kurzen Wegen für die Kinder", bedauert Lenger. Die Entwicklung sei aber auch "kein Beinbruch". Nun prüfe man alternative Standorte - wobei die Frage sein wird, ob die Förderungen noch gelten oder neu beantragt werden müssen.

Laut Insidern wäre es sogar möglich, den Kindergarten in unmittelbarer Nähe nördlich des geplanten Standortes zu bauen, weil dort die Lärmzone wieder endet. Vom neuen Standort wird auch abhängen, inwieweit bereits bestehende Planungen übernommen werden können, damit der Schaden durch bereits entstandene Planungskosten gering gehalten werden kann.

ÖVP-Vizebürgermeister Bernd Liebminger meint auf Anfrage: "Ich hoffe, das für die Gemeinde dringend notwendige Projekt wird dennoch woanders wie geplant bis September 2020 fertig." Liebminger betont, er werde überprüfen, ob etwas schiefgelaufen ist: "Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn schon vor Beauftragung der Planungsarbeiten bekannt gewesen sein sollte, dass dieses Grundstück in der Lärmzone liegt", kündigt Liebminger diesbezügliche Nachforschungen an, während Bürgermeister Lenger von einer Überschneidung der Planungen mit der Zonen-Änderung des Bundesheeres spricht.
Das Militärkommando oder die Luftstreitkräfte um eine Stellungnahme zu bitten, bevor man so eine Polemik veröffentlicht, ist wohl zu viel verlangt? Und dazu noch diese fetten Hervorhebungen, wie in einer Boulevardzeitung übelsten Zuschnitts.
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 20. Dez 2019, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
IndieGrz
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von IndieGrz »

Maschin hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 09:32 Und es geht munter weiter. Schaut nach einer neuen SPÖ Kampagne aus.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... t-am-Laerm
Da gehts rein um Raumordnung. Änderung des Flächenwidmungsplanes. Keine Kampagne weit und breit.
theoderich
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von theoderich »

Für eine Kampagne braucht man etwas mehr als nur die Murtal-Ausgabe der "Kleinen Zeitung". Aber um die lokale Bevölkerung aufzuhetzen reicht das auch schon.

Ich habe dieses Schreiben des Überwachungsgeschwaders zum EF-Flugbetrieb gefunden:
Zuletzt geändert von theoderich am Fr 20. Dez 2019, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
Maschin
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von Maschin »

IndieGrz hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 11:05
Da gehts rein um Raumordnung. Änderung des Flächenwidmungsplanes. Keine Kampagne weit und breit.
Witzigerweise kommt immer nur der Spielberger Bgm. zu Wort. Seit 2013 laufend am Band. Das ist kein Zufall mehr. Nur weil er aus Persönlichen Gründen ein Problem mit dem Thema Kampfflugzeuge oder ÖBH allgemein hat ist das nicht seine Aufgabe die Bevölkerung aufzuhetzen. Warum hört man von anderen Gemeinden nie etwas was mit dem Fluglärm mehr zu tun haben als Spielberg?
theoderich
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von theoderich »

Maschin hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 12:59Warum hört man von anderen Gemeinden nie etwas was mit dem Fluglärm mehr zu tun haben als Spielberg?
Eine sehr gute Frage. Denn wenn man die Lärmmessungen ([+] - [GDI-Dienste] - [Fachdienste] - [Lärmuntersuchungen] - [Fluglärm] - [Fluglärm Messung]) im GIS Steiermark betrachtet, ist Spielberg als Gemeinde durchaus stark betroffen (Stadlhof, Pausendorf), aber aus Fohnsdorf, Zeltweg und Knittelfeld, wo ebenfalls zwischen 55 und 65 dB gemessen wurden, hört man kaum bis gar nie Protest:

https://gis.stmk.gv.at/atlas/
IndieGrz
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von IndieGrz »

Na bitte:

Jetzt sorgt die Geschichte – wir berichteten – auch andernorts für einige (Lärm-)erregung. Denn Lengers Begründung, das Bundesheer hätte die Fluglärm-Zone kürzlich ausgeweitet und das Projekt damit durchkreuzt, weist man beim Heer zurück. „Wir haben dort schon vor Jahren durch eine externe Firma Messungen durchführen lassen um die Lärmbelastung über ein Jahr hinweg festzustellen“, erklärt Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark. Die gemessene Maximalbelastung von 60 Dezibel lasse in der Raumordnung zwar ein Gewerbegebiet zu, nicht aber einen Kindergarten oder ähnliche Einrichtungen. Für diese gilt ein Maximalwert von 45 Dezibel.
Vom Land geprüft

Schon nach der Eurofighter-Einführung (ab 2007) habe das Land Steiermark Messungen durchgeführt, jene des Bundesheeres seien mit einer anderen Methode erfolgt. „Aber auch das hat das Land geprüft und die Ergebnisse sind in die Raumplanung eingeflossen“, hält Schweiger fest. Dem Bundesheer gehe es keinesfalls darum, ein Projekt zu verhindern, aber für einen neu zu errichtenden Kindergarten sei dieser Standort eben ungeeignet.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... erhinderer
Acipenser
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Re: Flugbetrieb in Zeltweg (LOXZ) 2019

Beitrag von Acipenser »

Ich glaub die Aufregung soll viel mehr wieder vom eigentlichen Problem ablenken: Wir sollten eigentlich 18 Eurofighter zur LRÜ haben und so ein SPÖ Zivildiener hat sie auf 15 runtergegraded. Die Saab 105 haben nur sekundär mit LRÜ zu tun. Daher wäre es vor zwei Jahren schon notwendig 3 EF Twin gebraucht/neu zu kaufen um die Lücke bei LRÜ und Fortbildung zu schließen. Jetzt sind die Saab 105 ausgefallen und jede CEO in eine richtigen Betrieb hätte sie schon längst ausgeschieden und sich um Ersatz umgesehen, in Staffelgröße! 12 Saab 105 durch 3 Unterschallflieger zu ersetzen wäre schlichtweg Unsinn.

Das mit den Rechnungshofberichten ist auch so eine Sache: Das Wesen des Militär ist es seine Waffensysteme verlegen zu können und das auch wiederholt zu üben, und das auch in Friedenszeiten! Um in Krisenzeiten dies auch umsetzen zu können. Daher ist es nachzuvollziehen das Ausrüstung und auch Personal Feldflugplätze (in Fall des EF andere Flugplätze) einrichten können. Auch im Ausland können für Schießübungen oder Fortbildung EF verlegt werden, die dann von österreichischen Personal gewartet werden können. Um dies qualitativ und sicher durchzuführen muss man das auch periodisch üben.

Auch sind Eurofighter nicht wesentlich teurer aus andere Überschalljets zur LRÜ. Diese mit sekundär zur LRÜ herangezogenen Saab 105 zu vergleichen ist nicht redlich. Aber der Verteidigungsminister sieht halt gerade RED (Rot!)
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