Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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muck
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von muck »

theoderich hat geschrieben: Mi 25. Aug 2021, 22:00 Man muss schließlich den Schein der "ruinösen" Betriebskosten wahren und den internen Konkurrenzkampf um die wenigen Budgetmittel ständig am Kochen halten.
Wohl wahr. Aus ähnlichen Gründen werden wohl all die offenen Baustellen nicht angegangen, die verhältnismäßig billig zu besorgen wären, etwa bezüglich der Nachtkampffähigkeit. Jede noch so kleine Investition in die Eurofighter Typhoon seitens des österreichischen Staates wäre ein Bekenntnis dazu, das Flugzeug weiter betreiben zu wollen.

In diese "unangenehme" Lage wird sich kein Politiker bringen wollen, nicht nach all dem Zores, den man veranstaltet hat. Lieber behauptet man, keine Wahl zu haben. Ironischerweise beschert gerade dieses Zuwarten dem Steuerzahler, um den es angeblich geht, früher oder später erhebliche Belastungen.
opticartini hat geschrieben: Di 10. Aug 2021, 17:04Es ist reichlich naiv zu glauben, es habe da keine Korruption gegeben
Ja, aber es gibt einen Unterschied zwischen unmoralischem, doch legalen Lobbyismus und strafrechtlich zu würdigender Korruption.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Heer will bis 2025 Kasernen autark machen
Dauerbrenner Eurofighter

Auf die Luftraumüberwachung angesprochen, hieß es einmal mehr, dass das System Eurofighter funktioniere. Gleichzeitig lässt sie aber mögliche Formen der internationalen Zusammenarbeit prüfen und schließt eine Systemänderung noch während ihrer Amtszeit nicht aus. Diese Frage sei aber nicht prioritär, viel drängender sei die Nachbeschaffung der Transportflugzeuge C-130-Hercules, die in spätestens sieben Jahren aus Altersgründen ausscheiden müssen.
https://orf.at/stories/3227404/


Alle Bundesheer-Kasernen werden bis 2025 autark
Die Eurofighter seien nicht günstig, aber sie funktionieren bis mindestens 2035. "Die Österreicher können sich darauf verlassen, dass die Luftraumüberwachung funktioniert", versicherte die Ministerin. Die Abfangjäger absolvieren bis zu 60 Alarmflüge im Jahr. Ein möglicher Verkauf der Eurofighter - zuletzt war Indonesien im Gespräch - ist für Tanner aber weiterhin ein Thema.
https://www.kleinezeitung.at/service/ne ... tc=INT-920
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Die "Krone" im Cockpit
Reportage: Mit dem Gripen am russischen Radarschirm

https://www.krone.at/2506905


Der Jet sei signifikant günstiger im Betrieb, weniger wartungs- und personalintensiv - im Notfall kann sogar der Pilot alleine seinen Jet landen, selber auftanken, die wichtigsten Außenchecks durchführen und wieder starten. Gripen-Piloten auf Flugshows im Ausland machen das gelegentlich so, sie haben gar kein Bodenpersonal mehr mit - und ernten erstaunte Blicke ihrer Fliegerkollegen.
So ein Quatsch: "Kaufe Gripen - und du brauchst keine Wartungsorganisation mehr!"
Nicht nur der Kaufpreis der Jets schlägt zu Buche, Geld floss auch in aufwendige Hangaranlagen in Zeltweg, in die teure Ausbildung der Piloten in Deutschland und die Wartung des Geräts.
Als ob man für die JAS-39 keine neue Infrastruktur, keine Pilotenausbildung und keine Wartung benötigt hätte.
Da unsere Eurofighter aus der Tranche 1 sind, zählen sie zu den ältesten Maschinen Europas.
Übermäßige Fachkenntnis kann man dem Autoren dieses Schleimartikels nicht vorwerfen.
Andere Länder wie Großbritannien sind gerade dabei, diese Jets nach 2500 Flugstunden schon wieder stillzulegen - gebaut wurden sie für mindestens 5000 Flugstunden. Das könnte den Betrieb in Österreich teurer machen. Weniger Stück im Einsatz bedeuten höhere Ersatzteil- und Upgradekosten, der Preis pro Flugstunde steigt.
Ein Umkehrschluss von der Zahl der Betreiber zu den Ersatzteil- und Flugstundenkosten ... Fantasie hat er, das kann man jedenfalls nicht bestreiten.
Piloten verbringen viel Zeit in der Luft

„Unsere Piloten fliegen viel“, erklärt Generalmajor Carl-Johan Edström, Kommandant der schwedischen Luftstreitkräfte, im „Krone“-Gespräch. „Sie verbringen pro Jahr rund 120 Flugstunden im Gripen-Cockpit, Neulinge sogar bis zu 150 Stunden.“ Dazu kommen Dutzende Stunden im Simulator. Zum Vergleich: Österreichs Eurofighter-Piloten fliegen pro Mann und Jahr um die 50 Stunden.
Die jährlichen Flugstunden unserer Piloten sind schon mal Fantasiezahlen (2021: 16 Piloten,1500 h). Mit "um die 50 Stunden" dürften österreichische Militärpiloten höchstens nach Sichtflugregeln bei Tag fliegen und Sprechfunkverkehr durchführen.

Und praktischerweise stellt der Autor nie die Frage nach dem Betriebsbudget der Flygvapnet - die haben nämlich ein Vielfaches unserer ca. 72 Mio. EUR pro Jahr zur Verfügung. Alleine 2020 wurden mit den 94 JAS-39 insgesamt 11308 Flugstunden absolviert. In Österreich fliegt man pro Jahr und Flugzeug ca. 30 % weniger als in Schweden (gemessen an den absolvierten Flugstunden).

Budgetpropositionen för 2021

https://www.regeringen.se/rattsliga-dok ... .-2020211/
Zuletzt geändert von theoderich am So 19. Sep 2021, 11:54, insgesamt 8-mal geändert.
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Sehr gut Analysiert Theo! Das wären 2021 bei 1500 Stunden und 16 Piloten schon weit über 100 Stunden, als nahe drann an den ach so superblonden Schwedenbombern mit 120 std!
Und übrigens der Draken war auch ein Saab und der wurde damals auch in Grund und Boden schlecht gemacht. Also das ist keine Frage ob Eurofighter oder Saab sondern Abfangjäger oder nicht! Wehrhafte Demokratie oder Caos (im Luftraum)?
Vielleicht sollte ja die Krone und die Ministerin Fragen warum die Saab keine neuesten Flieger zur Präsentation in die Schweiz schickten und nur ihre alten Ladenhüter, die gerade mal im hohen Norden hüten? Übrigens Saab baut auch U Boote, die sind ebenso....
Sprich: Die Eurofighter Tranch1 sind immer noch ein bis zwei Generationen moderner als das was Saab da aufbieten kann! Zurück in die Steinzeit der Fliegerei?
cliffhanger
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von cliffhanger »

Acipenser hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 10:56 ......Das wären 2021 bei 1500 Stunden und 16 Piloten schon weit über 100 Stunden.....
Hä?

1500h : 16 piloten = 93,75h pro Pilot ....oder ?!
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Dawischt, wieder einer der vom Flugbetrieb keine Ahnung hat: Bei den 16 EF Piloten sind auch altgediente die im wesentlichen Organisatorische Aufgaben übernehmen (müssen) und um Ihre Fluglizenz zu erhalten die etwa 50 Flüge machen und die jungen Piloten die laufend das Groh der Alfas übernehmen und so auf bis zu 130 Stunden kommen, wo das Jahr21 noch nicht zu Ende ist.
Aber Du hast schon Recht mir wären 200 Flugstunden pro Piloten, davon 50 im Ausland (Raketenscharfschießen und Fighterschool) auch lieber! Aber wir haben ja einen super Simulanten der ist nicht zu verachten
alps_spirit
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

Immerhin haben wir jetzt mehr Piloten als Flugzeuge. War auch nicht immer so.
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

....und wenn die Ministerin die noch immer modernen Eurofighter verkauft und schwedischen Schrott bestellt werden wohl die Hälfte der Piloten abrüsten und in die Privatwirtschaft gehen. Sowas hatten wir ja schon mal! Danke Krone, gegründet mit ÖGB Geldern eines roten Innenministers Olalaa! im Kampf gegen was auch immer damals!
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

Acipenser hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 10:56 Vielleicht sollte ja die Krone und die Ministerin Fragen warum die Saab keine neuesten Flieger zur Präsentation in die Schweiz schickten
Das muss man nicht erfragen, das weiß man: Saab konnte nicht am jüngsten Beschaffungsvorgang teilnehmen, weil sie kein einsatzbereites Muster ihrer aktuellen Version hatten. Ein paar Monate später flog das Ding dann. Im Gegensatz übrigens zu den Eurofightern, da mussten die Deutschen britische Flieger hinschicken, weil die Variante, die die Schweiz bekommen hätte sollen, noch nicht existierte. Gebracht hats nix.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Zukunft des Fliegerhorst Vogler (7418/J)
3. Welche Veränderungen sind dort in den kommenden Jahren geplant?
  1. Welche konkreten Investitionen in strukturelle Veränderungen oder Re­paraturen sind geplant?
  2. Welche Art der Modernisierungen sind geplant?
  • Projektbezeichnung

    000, Einsatzbereitschaft-Durchfahrtsboxen, inklusive Munitionsbereitstellung

    Voraussichtlicher Beginn Jahr

    2022

    Investitionsvolumen in Euro

    8.000.000
    Projektbezeichnung

    000, Neuerrichtung: Triebwerksprüfplatz

    Voraussichtlicher Beginn Jahr

    2022

    Investitionsvolumen in Euro

    700.000
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
Gesperrt