Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

Maschin hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 11:53
propellix hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 10:08 Aber PIRATE ist völlig vibrationsfrei, während jeder angehängte Pod teils durch die Luftströmung, teils durch die unvermeidbare Eigenschwingung gerade auf längere Entfernung niemals dieselbe Bildgüte aufweisen wird wie ein Pirate. Außerdem kann der Pilot eben Pirate ans Radar "slaven" und muss es daher nicht selbst richten. Das ist doch viel besser, oder? Und ein helmmontiertes FLIR (NVGs?) möchte ich in einem Eufi NICHT tragen müssen.
Richtig! Warum hat zb kein Land was den LDP besitzt den Pod auf der Alarmrotte oben!? Deutschland zb fliegt in der QRA noch mit NVGs. Ungarn hat auch den Pod aber noch nie auf einer QRA gesehen. Aber der Hauptzweck von diesen Pod ist die Zielbeleuchtung sprich Luft Boden.
Ja, PIRATE ist ein tolles System, das bestreitet keiner.

Aber Deutschland bzw. die meisten Nachbarländer haben gar offenbar kein Infrarot-Gerät am Eurofighter, zumindest für die Alarmrotten. Insofern eher ein Argument gegen jegliche Form von IR-System, wenn es eh ein paar Nachtsichtbrillen für die Piloten auch tun.

Tschechien hat übrigens letztes Jahr "Litening III Pods" gekauft:
https://pleronix.com/2018/04/11/czech-a ... ening-pod/

Colonel Petr Tománek, Kommandant der Tschechischen Luftwaffenbasis "Caslav" Air Base wird damit zitiert wie "eng und fruchtbar die Zusammenarbeit mit den Schweden, nicht nur bei dieser Modernisierung, sondern seit den 13 Jahren des Betriebs der Saab Gripen" sei. Ach ja ...

Diese Pods sind immerhin gut genug für alle möglichen Airforces weltweit, inklusive solche, die Kriegseinsätze und Aufklärungsmissionen fliegen, also können die Schwingungen nicht so arg sein.

Laut diesem Artikel von 2015 sollen die "Litening 4" über einen eigenen Luft-Luft-Modus verfügen:
https://www.flightglobal.com/news/artic ... ty-408161/
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

ja Opticartini da gebe ich dir recht, egal welcher Überschalljäger künftig den österr Luftraum sichert, der Litening G4 Behälter wäre sicher eine tolle Option. Wenn man bedenkt dass nahezu 30 Luftwaffen der Welt darunter sehr namhafte den Litening-Behälter nutzen, wäre dies auch für Österreich eine gute Option.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Mit einem an einem Pylon montierten Behälter ist die Wendigkeit, die ein Kampfflugzeug bei der aktiven LRÜ oder der Luftraumsicherung braucht, dahin.
opticartini hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 18:59Aber Deutschland bzw. die meisten Nachbarländer haben gar offenbar kein Infrarot-Gerät am Eurofighter, zumindest für die Alarmrotten. Insofern eher ein Argument gegen jegliche Form von IR-System, wenn es eh ein paar Nachtsichtbrillen für die Piloten auch tun.
Deutschland ist noch vor der Produktion des Eurofighter aus PIRATE ausgestiegen - jetzt gibt es eben die "Notlösung" mit dem Zielbehälter. Und Italien hat PIRATE sehr wohl eingeführt!

Die Schweiz verwendet den Raytheon ATFLIR an der F/A-18 C/D "Hornet". Die Schweizer "Hornet" hatten von Anfang an einen Infrarotsensor - der ATFLIR wurde als Nachfolgemodell im Rahmen des Rüstungsprogramms 2008 beschafft.

Bild
https://www.mediathek.admin.ch/media/im ... 5f22748ff7
opticartini hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 18:59Diese Pods sind immerhin gut genug für alle möglichen Airforces weltweit, inklusive solche, die Kriegseinsätze und Aufklärungsmissionen fliegen, also können die Schwingungen nicht so arg sein.

Laut diesem Artikel von 2015 sollen die "Litening 4" über einen eigenen Luft-Luft-Modus verfügen:
https://www.flightglobal.com/news/artic ... ty-408161/
Die Tschechen wollen den "Litening 4" u.a. als FLIR für die Identifizierung von Luftzielen verwenden - aber vorwiegend für das, wofür dieser Behälter gebaut ist: Zur Zielmarkierung für lasergelenkte Bomben!
  • Czech Air Force Gripen fleet completes MS20 upgrade giving enhanced operational capabilities (11. April 2018)
    The MS20 upgrade brings a number of improvements. The upgrade greatly enhances Gripen’s ability to engage ground targets by incorporating unguided and laser-guided bombs into the aircraft payload and the air-to-air capability is enhanced by introduction of new radar modes.

    Another key element will be the integration of the targeting electro-optical pod Litening III, which will be used not only for guiding missiles and bombs, but also in aerial reconnaissance and combat. The upgrade also implements the Alliance datalink - Link 16 - as well as cryptomodules for covert communication.
    https://saabgroup.com/media/news-press/ ... abilities/
Für die JAS-39C/D gibt es derzeit nichts leistungsfähigeres als einen zweckentfremdeten Zielbehälter, weil sie über kein integriertes IRST verfügt:

https://ted.europa.eu/TED/notice/udl?ur ... ML&tabId=0

http://www.mocr.army.cz/informacni-serv ... uv-134030/

Das wird erst mit der JAS-39E/F eingeführt.

Und Angriffe gegen Bodenziele fliegt man üblicherweise nicht mit hoher g-Belastung! Abfangeinsätze im Rahmen der Luftraumüberwachung aber sehr wohl!
Zuletzt geändert von theoderich am Di 26. Feb 2019, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

opticartini hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 18:59 Aber Deutschland bzw. die meisten Nachbarländer haben gar offenbar kein Infrarot-Gerät am Eurofighter, zumindest für die Alarmrotten
Doch sowohl die Italienische wie auch die Schweizer QRA.
opticartini hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 18:59 Tschechien hat übrigens letztes Jahr "Litening III Pods gekauft.
Stimmt 4 LDP Pods um ca 15Mio€.
opticartini hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 18:59 Colonel Petr Tománek, Kommandant der Tschechischen Luftwaffenbasis "Caslav" Air Base wird damit zitiert wie "eng und fruchtbar die Zusammenarbeit mit den Schweden, nicht nur bei dieser Modernisierung, sondern seit den 13 Jahren des Betriebs der Saab Gripen" sei. Ach ja ...
Ach sag es doch gleich ....
Zuletzt geändert von Maschin am Di 26. Feb 2019, 08:54, insgesamt 2-mal geändert.
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Mo 25. Feb 2019, 23:26 Mit einem an einem Pylon montierten Behälter ist die Wendigkeit, die ein Kampfflugzeug bei der aktiven LRÜ oder der Luftraumsicherung braucht, dahin.
Erzähl das bitte nicht den Medien, die schreiben sonst, dass der Eurofighter nicht mal gegen eine Boeing 737 oder eine Cessna bestehen kann, wenn er schlichtweg das tut, was eine seiner Funktionen ist: Außenlasten zu tragen.

Im Ernst: Für "aktive LRÜ und Luftraumsicherung" wird der Wendigkeitsunterschied (ich bezweifle dass dieser überhaupt spürbar ist), den eine so kleine Außenlast wie ein Litening-Pod bedeutet, schlichtweg nicht benötigt. Hierzu sind Reichweite und Ausdauer wichtiger, um möglichst lange "auf Station" bleiben zu können, sowie gute Sensoren um auch tatsächlich die Überwachung durchführen zu können.

Auch für Alarmrotten ist Wendigkeit kaum ein Kriterium, sondern es werden zuerst Steigrate und Geschwindigkeit benötigt, um das abzufangende Flugobjekt schnellstmöglich zu erreichen und letztlich wieder Ausdauer/Reichweite, um beim abzufangenden Flugobjekt bleiben zu können.

Daher tragen Kampfjets, welche obige Missionen erfüllen, üblicherweise einen oder mehrere Außentanks.

Daten und Fakten:
Ein Litening-Pod wiegt etwas mehr als 200 kg und hat einen Querschnitt von etwa 42 Zentimetern. Zum Vergleich: Der Eurofighter ist über 5 Meter hoch und hat ein max. Abfluggewicht von über 23.0000 kg. Der Impact eines derartigen Pods auf die Flugleistung eines Eurofighters ist vernachlässigbar.

Wo wird Wendigkeit benötigt? Wenn es im Training geübt wird, bei Airshows und wenn es zum Nahkampf gegen andere Kampfflugzeuge kommt (da befinden wir uns dann eh schon mitten in einem Krieg).

Beispiel, zu sehen ist der kleine Litening-Pod in der Mitte und zwei Außentanks:
Bild

Siehe auch das Foto von weiter oben:
Bild
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

da kann ich nur lachen wenn behauptet wird, wegen eines 200kg Zielbehälters soll die Wendigkeit beim EF zum Teufel sein. Außerdem ist maximale Wendigkeit höchstens im Dogfight mit anderen Jägern von Interesse, welche bei heutigen BVR-Waffen sowieso nicht mehr zum Tragen kommt. Bei einem Abfang gegen jedes andere Flugzeug ist beim EF trotz Behälter und voller Waffenbeladung genug Wendigkeit vorhanden!!!
Tribun
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Tribun »

Ich weiß nicht, ob das schon irgendwo steht, aber den Spanier kostet das T1-Upgrade 906 Mio Euro...
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

öbh hat geschrieben: Di 26. Feb 2019, 10:31 da kann ich nur lachen wenn behauptet wird, wegen eines 200kg Zielbehälters soll die Wendigkeit beim EF zum Teufel sein. Außerdem ist maximale Wendigkeit höchstens im Dogfight mit anderen Jägern von Interesse, welche bei heutigen BVR-Waffen sowieso nicht mehr zum Tragen kommt. Bei einem Abfang gegen jedes andere Flugzeug ist beim EF trotz Behälter und voller Waffenbeladung genug Wendigkeit vorhanden!!!
PIRATE was eigentlich seinerzeit ein Muss Kriterium war wurde aus Kostengründen abbestellt. Und jetzt soll man zb sechs Lightning Pods um 20Mio+€ kaufen wo seinerzeit 8Mio für sechs PIRATE schon zu viel waren. Beide Systeme wären für die Luftstreitkräfte ein Schritt nach vorne nur man sollte sie nicht gegenseitig ausspielen.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Primer vuelo experimental del Eurofighter de Tranche 1 modificado por el CLAEX

http://www.ejercitodelaire.mde.es/EA/ej ... -el-CLAEX/


Airbus delivers first upgraded Tranche 1 Eurofighter to Spanish Air Force
The upgrade was carried out at Airbus facilities in Getafe and involved the introduction of hardware modifications which support the Operational Flight Program 02 (OFP-02) developed by the Armament and Experimental Logistics Centre (CLAEX). The upgrade developed by Airbus includes modifications that integrate Tranche 2 and Tranche 3 equipment on the aircraft, not least a Computer Symbol Generator, Digital Video and Voice Recorder, Laser Designator POD and Maintenance Data Panel.

This first single-seat Eurofighter (serial number SS003), to be followed by a second two-seat aircraft currently undergoing the upgrade, will be used initially by CLAEX as a test aircraft for the qualification of these new capabilities that will be implemented on the Air Force’s fleet of 15 Tranche 1 Eurofighters.
https://www.airbus.com/newsroom/press-r ... force.html


Tranche 2-Avionik in einem Tranche 1-Eurofighter ... wo habe ich das bloß schon einmal gehört? Ach ja:
  • Kommuniqué des Untersuchungsausschusses über das Kampfflugzeugsystem „Eurofighter Typhoon“ Veröffentlichung des wörtlichen Protokolls über die öffentliche Befragung der Auskunftsperson Karl Hofer (412/KOMM)

    viewtopic.php?f=6&t=45&p=3689
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https://www.facebook.com/EjercitoAire/p ... 8498988125


opticartini hat geschrieben: Di 26. Feb 2019, 09:51Erzähl das bitte nicht den Medien, die schreiben sonst, dass der Eurofighter nicht mal gegen eine Boeing 737 oder eine Cessna bestehen kann, wenn er schlichtweg das tut, was eine seiner Funktionen ist: Außenlasten zu tragen.
Ich glaube das hier irgendwo im Forum gelesen zu haben. Grundsätzlich bin ich trotzdem davon überzeugt, dass PIRATE und Helmdisplay eine deutlich realistischere Lösung sind, als ein Zielbehälter.
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