Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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Doppeladler
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

Übrigens sind Verhandlungen zwischen Dassault und Indonesien für einen Rafale-Kauf lt. französischer Verteidigungsministerin bereits weit fortgeschritten (je nach Quelle 36-48 Stk).
She noted that the contract signature was still pending, but that the deal was “very well advanced.”
Wenn der Ankauf durchgeht sind die Indonesier sicher nicht mehr an unseren Eurofightern interessiert.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/3 ... ghter-jets
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theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Und von der SPÖ kommen wieder einmal unqualifizierte Angriffe gegen den Eurofighter:

OTS0263, 11. Dez. 2020, 16:24
SPÖ-Wehrsprecher Laimer sieht nach Ende der Ära Saab 105 OE große Lücken in der Luftraumüberwachung
Mit Jahresende wird aber keine Saab mehr vom Boden abheben. "Dies führt dazu, dass im Bereich der eigenständigen Luftraumüberwachung Österreichs, zu der sich die Republik gesetzlich verpflichtet hat, große Lücken entstehen werden", sagt SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer. Er fügt hinzu: „Wie kann dies die Verteidigungsministerin verantworten?“
Aber wenn es um die Souveränität Österreichs im Bereich der Luftraumüberwachung geht, ist Nostalgie fehl am Platz. "Diese Souveränität steht auf der Kippe, da von der ÖVP-Ministerin keine Vorsorge zur umfassenden Luftraumüberwachung nach der Saab-Ausmusterung getroffen wurde."

SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer warnt vor enormen Kosten, die jetzt auf das Bundesheer zukommen; denn die Verteidigungsministerin Tanner will, dass die Eurofighter die Aufgaben Saab 105 übernehmen. "Die Eurofighter verschlingen jetzt einmal zwischen 165 bis 210 Millionen Euro zusätzlich zum laufenden Betrieb. Dazu kommt der jährliche Betriebsaufwand für die Eurofighter, der liegt bei etwa 80 bis 90 Millionen Euro. Eine Flugstunde koste rund 60.000 Euro. Die ersatzlose Streichung von Unterschall-Flugzeugen ist damit nicht nur ein verteidigungspolitisches Harakiri, sondern auch ein finanzielles Fiasko das die zuständige Ministerin zu verantworten hat", sagt Laimer.

Laimer erinnerte daran, dass im Gegensatz zum Eurofighter die Saab 105 eine Maschine war, die mit hoher Zuverlässigkeit und einem beispiellosen Preis-Leistungsverhältnis sehr viel Sympathien im Bundesheer erlangt hat. Die Anschaffung der Flugzeuge gehe auf die Ära sozialdemokratischer Alleinregierungen zurück, "die in den 1970er Jahren den Wert des Bundesheeres erkannt und dementsprechend für eine ordentliche Ausstattung im Rahmen der Landesverteidigung gesorgt haben – natürlich auch im Bereich der Luftstreitkräfte".
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... berwachung

die Ära sozialdemokratischer Alleinregierungen zurück, "die in den 1970er Jahren den Wert des Bundesheeres erkannt und dementsprechend für eine ordentliche Ausstattung im Rahmen der Landesverteidigung gesorgt haben – natürlich auch im Bereich der Luftstreitkräfte".
Damals wurden eine überflüssige zweite Tranche der Saab-105OE beschafft, Hubschrauber auf fragwürdiger Grundlage ["auf Grund eines Dienstzettels des Koordinierungsbüros des Verteidigungsministers"; Koordinierungsbüro ... "Koordinierungsbüro (seit 1. 1. 1972 'Büro des Bundesministers') _ Ltr: Bgdr WINGELBAUER (Änderung ab 1. 12. 1971 - siehe Beilage 1). Stv: ObstInt Dr FRAYDL (Änderung ab 1. 9. 1972 - siehe Beilagen 1 und 3)"] angekauft ...
... und zwei S-65OE deutlich unter Wert an Israel verschenkt:
Tolle Leistung ...


Der Abflug ins Ungewisse: Saab-105-Jets werden eingestellt
Von den einst 40 Maschinen, die das Bundesheer seit 1970 in Schweden kaufte, waren zuletzt noch zwölf im Bestand der Fliegertruppe. Sieben bis acht Flugzeuge waren tatsächlich flugtauglich.
Probleme schon jetzt offensichtlich

Ab Jänner ist es damit vorbei. Luftraumüberwachung findet dann nur noch mit dem Eurofighter statt. Für die Ausbildung wird die Zusammenarbeit mit der italienischen Luftwaffe verstärkt. Statt zwei Stützpunkten – Zeltweg in der Steiermark für die Eurofighter und Hörsching für die Saab 105 – bleibt der Fliegertruppe nur noch einer.

Insider befürchten, dass bald Leistungsgrenzen erreicht sind. „Die Leute vom Geschwader fragen, wie lang das gut gehen kann. Zwei Jahre? Drei Jahre?“, sagt der auf Militärluftfahrt spezialisierte Journalist Georg Mader.

Schon jetzt sind die Probleme offensichtlich. Ohne Überstunden von Technikern, Fluglotsen und Bodenpersonal wäre der Betrieb in Zeltweg nicht aufrechtzuerhalten. Erst am vergangenen Wochenende musste der Fliegerhorst dennoch zusperren: Corona hatte die Flughafenfeuerwehr lahmgelegt.

Für Mader zeigt dieser Vorfall, wie problematisch es ist, sich nur auf einen Standort zu verlassen. Zeitweise sollen Eurofighter künftig daher auch von Hörsching starten. Dafür fehlen aber noch Investitionen in die Infrastruktur.

Möglicher Deal mit Indonesien

Dazu stellt sich die Frag­e, wie lange die Eurofighter noch in Österreich fliegen. Auf rechtlichem Weg scheint Tanner die Flugzeuge nicht loszuwerden. Jetzt setzt sie darauf, die Eurofighter nach Indonesien zu verkaufen.

Über den Stand dieser Verhandlungen ist öffentlich nichts bekannt. Im Heer ist nur zu hören, dass die Ministerin über einen raschen Abschluss froh wäre.

Kommt dieser Deal zustande, stellt sich aber erst recht die Frage einer Nachfolge – und damit die Frage der Finanzierung einer in jedem Fall teuren Investition.

Zumindest die verbliebenen Saab-105-Piloten bekommen vom Bundesheer eine Perspektive geboten: Sie sollen künftig Hubschrauber fliegen – dort fehlt Personal, weil viele Piloten sich mit lukrativen Angeboten abwerben lassen. Bis die Jet-Flieger am Steuer der Helis volleinsatzfähig sind, haben sie aber mehr als drei Jahre Ausbildung vor sich.
https://www.tt.com/artikel/17636120/der ... ingestellt


DER EUROFIGHTER
Eine Never-Ending Story

Die Geschichte des österreichischen Eurofighters „Typhoon“ (EFT) aus Sicht der betroffenen Bediensteten.
Christian Diatel ist Vorsitzender der Personalvertretung am Fliegerhorst Hinterstoisser
Unter dem Nachfolger BM Klug mutierte das Eurofighter-Programm zu einem Minimaleinsatzmittel. Voll einsatzfähige EFT-Piloten wurden außer Dienst gestellt, um sie schließlich später wieder in den Dienst zu stellen, weil doch Kapazitäten fehlten. Unter seiner Ressortführung gab es die obskure Weisung, dass maximal sechs EFT flugklar an der Rampe stehen dürfen!

Es folgte BM Doskozil. Die unter ihm eingerichtete Sonderkommission „Aktive Luftraumüberwachung“ kam zum Ergebnis, entweder den EFT nachzurüsten oder auf ein voll ausgestattetes Folgesystem umzu-steigen. Für uns Fliegertechniker war klar, dass der Wechsel zu einer Alternativflotte selbst innerhalb eines 30-jährigen Betrachtungszeitraums nicht jenes aufgezeigte Einsparungspotenzial erreichen wird.

Unter FBM Tanner wird nun ein Verkauf der öster-reichischen EFT nach Indonesien geprüft! Und die Berater, allen vorweg die „Luftexperten“ in der Revision, und das Thema bleiben immer die gleichen: „Wir müssen die Eurofighter loswerden!“

Für uns Mitarbeiter im System EFT, die tagtäglich die Stärken und Schwächen des Waffensystems erleben, ist unverständlich, dass man das System EFT nicht seriös durch einen überparteilichen Konsens kostengünstig zukunftsfit macht und an der Sanierung des seinerzeitigen „Darabos-Deals“ arbeitet. Obwohl wir als Mitarbeiter der österreichischen Luftstreitkräfte offen für alle Hersteller und Luftfahrzeuge sein müssen, glauben wir, dass ein Weiterbetreiben der EFT für den Steuerzahler allemal billiger ist, als sich auf ein ungewisses neues „Beschaffungsabenteuer“ einzulassen.

Wir haben die Mitarbeiter der Firma Eurofighter und Airbus in all den Jahren als kompetente und herausragende Firmenmitarbeiter kennengelernt. Mehr als ein Jahrzehnt unfallfreier Betrieb sind die Leistung der Mitarbeiter in allen Ebenen und sprechen für sich. Die internationale Anerkennung, unter welchen Rahmenbedingungen wir das System EFT betreiben, spricht für die Leistung der im Programm EFT involvierten Kolleginnen und Kollegen.
Österreich verfügt über ein einsatzfähiges LRÜ-System
Frau Bundesministerin, im Zuge Ihrer Bestrebungen, die österreichischen Eurofighter an Indonesien zu verkaufen, sind bei den Kolleginnen und Kollegen, vor allem im Bereich der aktiven Luftraumüberwachung, einige Verunsicherungen aufgetaucht. Vorweg die zentrale Frage: Halten Sie auch künftig an der LRÜ mit einem Überschallflugzeug fest?

Österreich ist per Völkerrecht und Verfassung dazu verpflichtet, seine Neutralität sicherzustellen, sein Staatsgebiet zu schützen sowie die Sicherheit am Boden und in der Luft zu gewährleisten. Für die Wahrung der Lufthoheit in Österreich sind auf-grund meist kurzer Reaktionszeiten überschallschnelle Abfangjäger notwendig. Ein- bis zweimal pro Woche müssen unsere Abfangjäger starten, um die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten. Dabei reichen die Zwischenfälle mit fremden Flugzeugen vom technischen Gebrechen über Pilotenfehler bis hin zum Terrorverdacht. Dass ein Abbruch der Funk-verbindung der Beginn einer Terror-Bedrohung sein kann, hat 9/11 in den USA leidvoll gezeigt. Um reaktionsfähig zu sein und den Schutz der Bevölkerung sicherstellen zu können, brauchen wir daher überschallschnelle, bewaffnete Abfangjäger. Die Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung hat für mich oberste Priorität. Ich bekenne mich zu 100 Prozent zur aktiven und passiven Luftraumüberwachung und damit zum Schutz der österreichischen Souveränität.

Der seinerzeitige „Darabos-Deal“ hat das Gesamtkonzept der aktiven Luftraumüberwachung nachhaltig zerstört. So wurde bewusst vor allem auf die Nachtsichttauglichkeit und den Selbstschutz verzichtet. Werden bei einem möglichen künftigen Flugzeug diese Einschränkungen kompensiert werden?

Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag zu erreichen. Ein daraus resultierender eventueller Umstieg auf ein Nachfolgemuster wird erst nach Klärung der Eurofighter-Causa zu beurteilen sein. Es wird eine adäquate und kosteneffiziente Lösung geben müssen. Im Fokus wird jedoch bei allen möglichen Varianten die optimale Erfüllung der Aufgabe der Luftraumüberwachung stehen.

Österreich will in der Luftraumüberwachung ein „Einflottenprinzip“ verfolgen. Erfolgt künftig eine aktive 24/7-Überwachung und wird es dazu die notwendige Anzahl an Luftfahrzeugen sowie die entsprechende Aufstockung in der Organisation geben?

Die bodengestützten Sensoren der Luftraumüberwachung „Goldhaube“ überwachen den öster-reichischen Luftraum 24/7; dabei wird auch der benachbarte Luftraum bis weit über die Staatsgrenzen beobachtet. Zusätzlich befindet sich die Luft-raumüberwachungszentrale des Bundesheeres in ständigem Kontakt mit den Zentralen der Nachbarländer. So können bereits im Vorfeld Maßnahmen gesetzt werden, um zum Beispiel nicht genehmigte Überflüge von ausländischen Militärluftfahrzeugen abweisen zu können. Die aktive Luftraumüberwachung, sprich der Einsatz von bewaffneten, überschallschnellen Abfangjägern, wird in der Zeit mit dem erfahrungsgemäß größten Flugaufkommen durchgeführt. Je nach Lageentwicklungen und in speziellen Situationen kann eine aktive Luftraumüberwachung, auch in der Nacht, über einen längeren Zeitraum angeordnet werden.

Im Wartungskonzept der Luftraumüberwachungs-Flugzeuge hat sich Österreich für eine „Werftlösung“ entschieden. Das hat uns neben einer War-tungsautarkie und enormen Kosteneinsparungen gegenüber der Industrie auch 400 hochqualifizierte Arbeitsplätze, vor allem am Fliegerhorst Zelt-weg, gesichert. Sehen Sie diese Arbeitsplätze in Gefahr?

Nein, kein einziger dieser Arbeitsplätze ist in Gefahr. Das Erfolgsprojekt „Wartungsautarkie“ garantiert die Unabhängigkeit von unvorhersehbaren Ent-wicklungen und internationalen Ereignissen – wie sie sich aufgrund der aktuellen Corona-Krise zum Beispiel auf Reisebewegungen auswirken. Unsere Expertinnen und Experten sind in der Lage, sämtli-che Wartungstätigkeiten kosteneffizient und rasch in der eigenen Werft am Fliegerhorst Hinterstois-ser durchzuführen – darauf können wir mit Recht stolz sein.

Durch diese „Werftlösung“ und durch die gesamte Bandbreite aller am Fliegerhorst verfüg-baren Arbeitsplätze sind wir einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region – eine Expertise und ein Wirtschaftsfaktor, die nicht wegzudenken sind.

Bei der Hubschrauberbeschaffung hat man sich für eine „Government to Government“-Lösung entschieden. Wird dieses Modell weiterverfolgt?

Das wird im Anlassfall zu entscheiden sein, wobei ich das bei der Hubschrauberbeschaffung gewählte Modell einer „Government to Government“-Lösung als sehr zukunftsfähig erachte.

Welchen Zeitraum würden Sie als Übergangsphase definieren bzw. ab wann ist es realistisch, dass möglicherweise neue Flugzeuge die Aufgaben der aktiven Luftraumüberwachung übernehmen?

Diese eher akademische Frage kann nicht grund-sätzlich beantwortet werden, da dafür keine fixen Normen bestehen. Die Vergangenheit hat gezeigt, und hier verweise ich auf unsere Erfahrungen beim Umstieg auf die geleasten Schweizer F-5E „Tiger“ im Jahr 2004, dass unsere Piloten in relativ kurzer Zeit in der Lage sind, einen Systemwechsel zu ermögli-chen. Die Herausforderungen bestehen in der tech-nisch-logistischen Implementierung des Systems; diese ist von unterschiedlichsten Faktoren abhän-gig. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich diese Frage jedoch nicht, da Österreich über ein einsatzfähiges Luftraumüberwachungssystem verfügt.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin, ich danke für das Gespräch
https://www.bundesheergewerkschaft.com/ ... ersion.pdf
Zuletzt geändert von theoderich am Do 24. Dez 2020, 23:27, insgesamt 5-mal geändert.
Eierbär
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Eierbär »

Der Herr Abgeordnete Laimer soll keinen Vollholler absondern und sich nicht mit fremden Federn schmücken, die 105 wurden von der ÖVP-Alleinregierung vor 1970 beschafft, zuerst 20 und dann nochmals 20. Übrigens gegen den Wunsch der Luftstreitkräfte, diese wollten eigentlich 12 Saab 105 und 24 Draken. Diese wurden dann erst 1985 beschafft, im Übrigen auch nicht von einem SP-Verteidigungsminister, sondern von Minister Frischenschlager.
Der Herr Laimer sollte sich einmal kundig machen, wer vom Verkauf der beiden S-65 profitiert hat........
Lernen Sie Geschichte, Herr Laimer!!!!
Und das wahre Eurofighter-Dilemma hat uns der lustige Herr Darabos mit seinem grandiosen Vergleich beschert.
Ich halte es ja für verantwortungslos, die 105 ohne Ersatz einfach abzustellen, aber die Frau Tanner ist da natürlich auch völlig ahnungslos und im Ministerium haben und hatten die Luftstreitkräfte noch nie eine Lobby. Dort geben halt die Träger von Rasenziegeln, Ölwannen und sonstigen lustigen Kopfbedeckungen den Ton an.
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Eierbär deine Worte stimmen absolut!
Jeder Hilfsarbeiter in unserem Land muss für seine Tätigkeiten gewisse Kenntnisse, Können und Verantwortung für seine Arbeit erbringen - und dies für einen Hungerlohn. Politiker und vor allem die Wehrsprecher der Parteien, besonders SPÖ und NEOS, können ohne irgendwelche Kenntnisse von dieser Materie ihren "Sch..ss" daherreden, ohne irgendwelche Konsequenzen bzw. Verantwortung fürchten zu müssen - und dies bei einem Gehalt von mehreren Tausend Euro/Monat vom Steuerzahler.
Jeder sonstige Berufstätige würde bei solcher Leistung und Nullwissen sofort von seinem Job aus der Firma fliegen!
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Der heutige Beitrag in "Oberösterreich heute" ist natürlich auch nicht ohne Eurofighter-Bashing ausgekommen:

Oberösterreich heute

Fr., 11.12.2020 | 19.00 Uhr

19:27 Min.
[Intro]

Gernot Hörmann: "Oberösterreich heute. Guten Abend.

Eine wichtige Hürde ist gefallen. Jetzt soll wirklich jede und jeder, ganz ohne Bürokratie, auf Coronaviren getestet werden. Das geht außerhalb der Landeshauptstadt überall. ["Ohne Anmeldung"] Ohne Anmeldung zum Massentest. Online-Formulare nicht mehr nötig.

["Ungewisse Zukunft"] Ungewisse Zukunft: Nach Abflug der Saab zittert der Militärflughafen.

["Drastische Zunahme"] Drastische Zunahme von Bergunfällen in diesem Jahr.

["Viele Wolken"] Viele Wolken erwarten uns morgen."
________________________________

[...]

Ende einer Ära

HÖRMANN: "Es ist das Ende einer Ära. In Linz wird ab Jänner keine Saab 105 mehr starten. Bei einem Festakt im Fliegerhorst Vogler wurden die Jets aus den 1970er-Jahren verabschiedet. ,Flyout' heißt das in der Fachsprache. Investitionen in die Luftstreitkräfte flossen in den letzten Jahren vor allem in die Steiermark und nach Niederösterreich."

[Ausgeschlachtete Rümpfe von Saab-105OE in einem abgesperrten Bereich des Hangars] Hier steht sie im Eck: Die Saab-105OE wird ab Jänner nicht mehr in Hörsching starten können. [Blick aus dem Cockpit einer Saab-105OE beim Start einer Rotte in Hörsching] Sie ist altersschwach.

Piloten und Techniker haben [Pilot in einer Saab-105OE während des Fluges] jahrzehntelang diesen Jet geliebt. Auch wir Steuerzahler konnten uns über jede Flugstunde freuen - [Zwei Eurofighter im Flug] sie kostete nicht einmal ein Zehntel im Vergleich zum Eurofighter.

[Einfahrt zum Fliegerhorst Vogler] Der Militärflughafen Hörsching vor dem Aus? [C-130K mit APU auf dem Vorfeld] Die großen C-130 ,Hercules' [Zwei C-130K mit APU und Flugzeugschlepper auf dem Vorfeld] werden wohl auch nur noch sieben, acht Jahre fliegen. [AB-212 im Flug] Die Hubschraubertype Bell 212 war schon im Vietnamkrieg im Einsatz.

Werden hier nicht [Zwei Saab-105, im Hintergrund der zivile Teil des Flughafens Linz-Hörsching] bald moderne Luftfahrzeuge stationiert, ist das Ende absehbar. [BM Tanner bei der Ansprache während des Festakts zur Außerdienststellung der Saab-105OE] Deshalb wird zwischen Verteidigungsministerium und Land [BM Tanner bei der Ansprache und Gäste] über Investitionen verhandelt. Konkret geht es um eine zweite [Eurofighter beim Start] Basis für den Eurofighter und um die Stationierung von [Firmenvideo von Leonardo Helicopters zur AW169 - zivile AW169 von AirGreen im Flug] neuen Leonardo-Hubschraubern.

Klaudia Tanner (Verteidigungsministerin): "Das werden wir bekanntgeben sobald eben die Gespräche abgeschlossen sind. Es ist auch wichtig, dass das Land Oberösterreich hier mit einbezogen wird. Und wichtig ist jedenfalls, dass wir hinkünftig nicht nur für den Standort, für den so wichtigen, sorgen werden, sondern eben auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

[Saab-105OE mit Sonderlackierung beim Abschiedsdisplay] Diese sollen großteils in Hörsching [Pilot im Cockpit der Saab-105OE während des Fluges] weiter beschäftigt werden. Für die Piloten [Saab-105OE mit Sonderlackierung bei der Landung] war es jedenfalls kein leichter Abschied.

Jürgen Cirtek (Pilot Saab 105, Krenglbach): "Der Abschied fällt natürlich schwer. Aber Fliegen ist mein Leben und ich darf in der Luftfahrt weiter fliegen und bleiben."

[Bgdr Promberger bei seiner Ansprache] Beim Fly-Out der Flotte schwang schon die Frage mit [Zuschauer des Festakts], welche Zukunft [Pilot neben Saab-105OE während des Festakts] hat die Militärfliegerei in Hörsching? [Fahnentrupp] Eine zweite dauerhafte Basis für die [Zwei Eurofighter beim Start in Zeltweg während der AirPower, im Hintergrund fliegend eine C-130K] Eurofighter könnte um die 60 Millionen Euro kosten. [Pilot während des Flugs im Eurofighter] Das macht dieses Projekt schwer umsetzbar. [Firmenvideo von Leonardo Helicopters zur AW169 - Bergung im Gebirge durch AW169 von AirGreen] Die Leonardo-Hubschrauber würden jedenfalls gut ins Portfolio passen. Auch, weil dies Fluggeräte sind, [BM Tanner bei der Enthüllung der sonderlackierten Saab-105OE] die in der nächsten Zeit nicht mit einer Sonderbemalung einen Museumsplatz bekommen - wie diese schöne Saab-105OE.

Bericht: Gernot Hörmann
Kamera: Christian Reiter
Schnitt: Werner Hölzl
https://tvthek.orf.at/profile/Oberoeste ... n/14813091
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Fr 11. Dez 2020, 22:27 Der heutige Beitrag in "Oberösterreich heute" ist natürlich auch nicht ohne Eurofighter-Bashing ausgekommen:
Stimme ich völlig zu. Wenn man erwähnt, dass die Flugstunden der Saab 105 so viel günstiger sind, dann muss man auch erwähnen, dass die Performance und das militärische Potential eines Eurofighters ungleich höher sind. Das grenzt schon an "Lügen durch Weglassen von Fakten" (lying by omission).

Soweit ich das verfolgt habe, ging es auch nie um eine dauerhafte Stationierung von Eurofightern, sondern um Linz als kurzzeitige Ausweich-Basis. Wobei es eh grob fahrlässig ist, keine zweite dauerhafte Basis für Kampfjets zu haben.
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Von einem öffentl.-rechtl. Sender dürfte man mehr erwarten, aber vom ORF ist man bereits einiges gewohnt.
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

öbh hat geschrieben: Fr 11. Dez 2020, 20:02 Eierbär deine Worte stimmen absolut!
Jeder Hilfsarbeiter in unserem Land muss für seine Tätigkeiten gewisse Kenntnisse, Können und Verantwortung für seine Arbeit erbringen - und dies für einen Hungerlohn. Politiker und vor allem die Wehrsprecher der Parteien, besonders SPÖ und NEOS, können ohne irgendwelche Kenntnisse von dieser Materie ihren "Sch..ss" daherreden, ohne irgendwelche Konsequenzen bzw. Verantwortung fürchten zu müssen - und dies bei einem Gehalt von mehreren Tausend Euro/Monat vom Steuerzahler.
Jeder sonstige Berufstätige würde bei solcher Leistung und Nullwissen sofort von seinem Job aus der Firma fliegen!
Ein Wehrsprecher bezieht sein Gehalt als NR-Abgeordneter. Fachkenntniss ist offenbar nicht notwendig.
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

dafür sind wir mit unseren politischen Entscheidungen, welche mit ziemlich viel Unverständnis und Ahnungslosigkeit in Sachen Landesverteidigung gefällt werden eben dort wo wir sind!
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

opticartini hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 00:55 Soweit ich das verfolgt habe, ging es auch nie um eine dauerhafte Stationierung von Eurofightern, sondern um Linz als kurzzeitige Ausweich-Basis. Wobei es eh grob fahrlässig ist, keine zweite dauerhafte Basis für Kampfjets zu haben.
Für paar Wochen im Jahr um mehr geht es nicht. Adaptierung des Einsatzhangars sowie einen Unterstellplatz für die Alarmrotte, was es bis dato in Hörsching nicht gibt obwohl dort seit 54 Jahren mit Tunnan, Vampire, 105, Draken und F-5E zeitweise die Alarmrotte gestellt wurde.
Es ist eh ein Wahnsinn was in Österreich alles zur Diskussion steht (auch im BMLV), was in einem anderen Land nicht einmal in den Medien schafft bzw als Selbstverständlich gesehen wird.
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