Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

Österreich muss agieren, Airbus kann man negieren. Kunasek wird eine Entscheidung treffen, wenn Airbus nicht auf Österreich zugeht, wird sich dieser schwer tun mit ein Geschäft mit Airbus politisch durchzustehen. Mit wem wir Geschäfte abschließen bestimmt sicher nicht Airbus, die Geschäftspartner bestimmt immer noch Österreich.
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Bleibt dann immer noch die Frage, was man mit unseren EF im Falle einer Außerdienststellung machen würde:
Zerlegen und Ersatzteile verkaufen oder in ein Museum stellen, Airbus würde sie uns nicht weiter verkaufen lassen.
Maschin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

Verstehe die Diskussionen hier nicht. Es steht fest das man ein MLU machen kann und bis 2035+ weiter fliegen kann. MLU inkl DASS/PIRATE/AIM-120+3-5 weitere EF. Fertig
Das ganze hick hack ist rein Politisch aufgebaut weil eben alle von Platter bis Doskozil alle nur scheisse gebaut haben und Kunasek da jetzt mitspielt bzw mitspielen muss.
Deutschland mustert die T1 nur aus weil Airbus bisschen in der Politik mitspielt. Oder warum bietet zb Italien gebrauchte T1 an um den Kunden zu sagen das in 2-3 Jahren Schluss ist? Alles Quatsch. Die Spanier führen derzeit ein MLU bei den T1 durch und behalten den Vogel auch.
Zuletzt geändert von Maschin am Sa 18. Jan 2020, 12:22, insgesamt 2-mal geändert.
Tribun
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Tribun »

Der Grund, warum sich so alles hinzieht ist meiner Ansicht nach der, dass man wartet und betend hofft, dass Airbus auf sie zukommt und mit ihnen redet.

Im Ministerium weiß man genau, dass neue Flugzeuge niemals rechtzeitig da wären bevor die EF nicht mehr fliegen können und dass man sich neue Flugzeuge gar nicht leisten kann.

Leider weiß dass Airbus aber auch.
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

öbh hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 04:21 Mit wem wir Geschäfte abschließen bestimmt sicher nicht Airbus, die Geschäftspartner bestimmt immer noch Österreich.
Ja. Und dasselbe gilt auch umgekehrt: Mit wem Airbus Geschäfte abschließt bestimmt sicher nicht Österreich, die Geschäftspartner bestimmt immer noch Airbus.

Und Airbus weiß ganz genau, dass Österreich handeln muss und dass die SPÖ-Opposition einen EF-Ausstieg als einen Erfolg für sich reklamieren kann.

Also sitzt der derzeitige Verteidigungsminister in der politischen Falle: Wenn er den EF-Ausstieg verkündet, können dessen politische Gegner das als Sieg verbuchen.

Wenn er es nicht tut, dann muss er neue EF kaufen, was in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso einer Niederlage gleichkommt, denn die Öffentlichkeit wird sich zurecht fragen, warum man jetzt wieder mit dieser Firma Geschäfte macht, die man mit mehreren U-Ausschüssen und Gerichtsverfahren bekämpft. Dieser Brunnen ist vergiftet.

Der einzige Ausweg ist, dass Kunasek darauf hofft, dass Airbus ihm entgegenkommt und ein günstiges Angebot legt, welches die Regierung als Erfolg verkaufen kann.

Solange Airbus mit U-Ausschüssen und Gerichtsverfahren bekämpft wird und Kunasek in der Falle sitzt, hat Airbus aber wenig Veranlassung zu einem Entgegenkommen, welches für Airbus zwar ein "Geschäft", aber ein Verlustgeschäft ist. Also z. B. unsere T1 zurücknehmen und dafür neue Kampfjets billiger hergeben als die Konkurrenz, so wie du das oben vorgeschlagen hast.

Das geht vielleicht beim Autohändler, der den Gebrauchten gegen eine Umtauschprämie für einen Neuwagen zurücknimmt und dann den Gebrauchten herausputzt und ihn an den nächsten verkauft. Ein obsoleter Kampfjet ist aber ein gänzlich anderes Thema als ein Gebrauchtwagen.

Maschin hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 09:21 Verstehe die Diskussionen hier nicht.
Bittesehr, zum Verständnis:
opticartini hat geschrieben: Mo 22. Okt 2018, 18:28 Das Problem mit den T1 ist nicht, dass sie nicht bis 2035 oder darüber hinaus fliegen könnten. Das Problem ist das Kostenrisiko bei der Beschaffung der Ersatzteile. Und das betrifft alle anderen Betreiberstaaten genauso. Im Gegensatz zu den anderen Betreiberstaaten, welche alle auch T2 und T3 Modelle haben und im Fall des Falles ihre T1 jederzeit stilllegen können, ist Österreich aber auf seine T1 angewiesen.
opticartini hat geschrieben: Mo 22. Okt 2018, 09:55 Natürlich reicht Tranche 1 aus, den Luftraum zu überwachen. Das Problem sind die Kosten, die durch die Obsoleszenzen entstehen, also z. B. Teile, die nicht mehr (serienmäßig) hergestellt werden und damit teurer sind, als sie sein sollten und wo die Kosten schwer abzuschätzen sind aber tendenziell mit der Zeit eher deutlich höher als niedriger werden.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Österreichs Eurofighter: Nachrüstung oder Nachfolger [Überschrift in der Printausgabe: "Gripen im Anflug auf Österreich"]

https://derstandard.at/2000089877360/Oe ... ef=article



Tribun hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 09:58 Der Grund, warum sich so alles hinzieht ist meiner Ansicht nach der, dass man wartet und betend hofft, dass Airbus auf sie zukommt und mit ihnen redet.
Nicht nur das: Die Regierungskoordinatoren, Hofer und Blümel, und der Verteidigungsminister wissen genau, dass die Bundesregierung von der Opposition, den Boulevardmedien und vom ORF gelyncht wird, sobald ein Eurofighter-Upgrade erst einmal offiziell ist.

Hans-Peter Doskozil ist am 26. Jänner 2016 als Verteidigungsminister angelobt worden. Und schon im ersten Interview mit dem ORF, fünf Tage später, kamen dann Andeutungen von wegen man bräuchte eine "unter finanziellen Aspekten vertretbare", "günstige" Lösung zur Nachfolge der Saab-105OE:
Der Irrsinn hat erst angefangen, als er ein Jahr später, am 16. Februar 2017, den "Task Force"-Bericht präsentiert hat:
Und in den Wochen vor der Einsetzung der Sonderkommission "Aktive Luftraumüberwachung" mit der Ministerweisung Nr. 253/2017 vom 2. März 2017 findet man so etwas:
  • Beschluss des Nationalen Sicherheitsrates vom 28. Februar 2017 betreffend die österreichische Luftraumüberwachung
    Der Nationale Sicherheitsrat unterstützt die Bemühungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, den möglichen Schaden, der der Republik durch den begründeten Betrugsverdacht gegen Airbus entstanden ist, am Rechtsweg einzufordern und ersucht die Bundesregierung, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.
    https://www.bundeskanzleramt.gv.at/docu ... 220e181916
Als die SoKo eingesetzt wurde, hat man dann gezielt eine Erwartungshaltung aufgebaut, kombiniert mit allen möglichen Skandalgeschichten, wie dieser unten:
opticartini hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 10:13Also sitzt der derzeitige Verteidigungsminister in der politischen Falle: Wenn er den EF-Ausstieg verkündet, können dessen politische Gegner das als Sieg verbuchen.

Wenn er es nicht tut, dann muss er neue EF kaufen, was in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso einer Niederlage gleichkommt, denn die Öffentlichkeit wird sich zurecht fragen, warum man jetzt wieder mit dieser Firma Geschäfte macht, die man mit mehreren U-Ausschüssen und Gerichtsverfahren bekämpft. Dieser Brunnen ist vergiftet.
Exakt. Der vom Boulevard in den Himmel gelobte Doskozil hat bekanntlich auch an anderen Schauplätzen nur Luftschlösser errichtet und verbrannte Erde hinterlassen: Z.B. bei der "LV 21.1" genannten "virtuellen Struktur", deren Organisationspläne nie vom Bundeskanzleramt abgesegnet worden sind (Man wollte unzählige militärische Dienstposten schaffen, wo ziviles Personal völlig ausreichend gewesen wäre, und hat gleichzeitig die Kommandostruktur aufgebläht.). Oder bei der von den Medien hochgejubelten und vom Ministerium als "Sicherheitsmilliarde plus" verkauften "Budgeterhöhung", die es de facto nie gegeben hat.
Zuletzt geändert von theoderich am Do 25. Okt 2018, 23:35, insgesamt 3-mal geändert.
Andreas1811

Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Andreas1811 »

Wenn man dieser Argumentation folgt,geht politisch quasi weder Gripen (wird als Gewinn der SPÖ gesehen),noch ein Verbleib der Eurofighter (politisch nicht mehr durchsetzbar,wie oben beschrieben). Dann betrachtet man diesen Satz im letzten Artikel plötzlich ganz anders,oder ist das völlig aus der Luft gegriffen?

"Seitens des BMLV hat man über das Pentagon bei Lockheed-Martin jene "neue" F-16 abgefragt, angeblich soll das üppige US-Paket preislich durchaus positiv überrascht haben..."

https://derstandard.at/2000089877360/Oe ... er?ref=rss
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Das waren die "unverbindlichen Preisauskünfte von Herstellern bzw. möglichen Vertragspartnern auf Regierungsebene" (Bericht der Sonderkommission "Aktive Luftraumüberwachung", p. 28).
Andreas1811

Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Andreas1811 »

Ja,schon klar. Meine Frage war eher, ob das ein quasi politischer Ausweg für den jetzigen Minister darstellt oder ob man es eher vernachlässigen kann.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Solche Informationen kann man getrost ignorieren. Genauere Daten über die mögliche Bandbreite von Betriebskosten würde man erst bei einer verbindlichen Angebotseinholung erhalten. Und selbst da wurde bekanntlich beim ersten Untersuchungsausschuss ausgesagt, dass das nicht seriös wäre, weil alle Anbieter ihr Produkt als "das billigste" darstellen (Und dabei z.B. bestimmte Faktoren einfach nicht auspreisen.).
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