Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Fr 14. Dez 2018, 23:58
opticartini hat geschrieben: Fr 14. Dez 2018, 23:342) Spanien scheint seine EF T1 quasi als Trainingsflugzeuge zu verwenden, im Gegensatz zu Österreich.
Das bedeutet nicht, dass diese Flugzeuge z.B. keine Waffen tragen und einsetzen können oder z.B. nicht mit Sensorik versehen sind. Teile der österreichischen Eurofighter-Flotte werden auch als "Trainingsflugzeuge" verwendet.
opticartini hat geschrieben: Fr 14. Dez 2018, 23:34Außerdem ist fraglich, ob die österreichischen T1 überhaupt hinsichtlich Ausrüstung mit den spanischen T1 vergleichbar sind, soweit ich mich erinnere hat Darabos damals ziemlich viel abbestellt.
Was damals abbestellt wurde, war Einsatzausrüstung (DASS, PIRATE) und die Gesamtstückzahl wurde von 18 auf 15 Flugzeuge (6 davon gebraucht statt neu) reduziert. Rein technisch gesehen entsprechen die österreichischen Eurofighter standardisierten Tranche 1 Block 5-Flugzeugen, genau wie die Block 5-Flugzeuge in den anderen Betreibernationen.
Sicher. Mir ging es nur um um die Beobachtung, die ich weiter vorne schon einmal gemacht habe: Nämlich dass andere Betreiberstaaten ihre EF T1 eher in einer untergeordneten Rolle (Training, Reserve) verwenden, im Gegensatz zu Österreich.

Interessant wäre, ob die spanischen T1 diese "Einsatzausrüstung" auch nicht haben oder ob sie diese haben.

Denn wenn sie diese haben, dann werden die Spanier nicht so viel für die Aufrüstung ausgeben müssen wie Österreich um auf denselben Stand zu kommen.

Wenn sie diese nicht haben, dann wäre noch die Frage zu klären, ob die Spanier diese überhaupt in ihre T1 einbauen wollen oder sie die einfach so weiterbetreiben, weil sie ohnehin nicht als primäre Abfangjäger eingesetzt werden (siehe oben).
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

iceman hat geschrieben: Fr 14. Dez 2018, 22:50 Pirate, DASS, usw. fehlen aber noch bei rund 200 Mio.?
Gibt es dafür eigentlich auch externe Lösungen, z. B. Pods, die man an Außenlasten hängen kann?
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

opticartini hat geschrieben: Sa 15. Dez 2018, 20:57Interessant wäre, ob die spanischen T1 diese "Einsatzausrüstung" auch nicht haben oder ob sie diese haben.
Natürlich haben sie die. Der letzte Eurofighter der Tranche 1, der an Spanien geliefert wurde, hatte die Registrierung 11-77 (Ein Doppelsitzer, der 2010 bei Morón abgestürzt ist.). Ich habe hier eine gute Auflistung gefunden:

http://files.lontra7.webnode.es/2000001 ... .01.18.pdf

Die Ejército del Aire hat derzeit 8 Doppelsitzer und 8 Einsitzer aus der Tranche 1. Das ist einer davon - Erstflug 2006, ausgestattet mit EuroFIRST PIRATE:

Bild
http://topaircraftwallpapers.blogspot.c ... apers.html
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Sa 15. Dez 2018, 21:25 Die Ejército del Aire hat derzeit 8 Doppelsitzer und 8 Einsitzer aus der Tranche 1. Das ist einer davon - Erstflug 2006, ausgestattet mit EuroFIRST PIRATE:
Interessant.

Wikipedia drückt sich ein wenig anders aus, wobei man sagen muss, dass Auslieferung nicht gleich Erstflug ist und dass das PIRATE bei diesem Exemplar auch nach der Auslieferung eingebaut werden hätte können (soll ja relativ modular sein).

"The first Eurofighter Typhoon equipped with PIRATE was in a tranche 1 block 5 and delivered to the Italian Aeronautica Militare in August 2007."
https://en.wikipedia.org/wiki/EuroFIRST_PIRATE

"Bei der Auslieferung 2007 war die Leistungsfähigkeit durch die verfügbare Rechenleistung beschränkt."
https://de.wikipedia.org/wiki/EuroFIRST_PIRATE

Viel wichtiger ist aber: Wenn man davon ausgeht, dass Österreich seine EF auf den neuen spanischen Standard – also der mindestens die nächsten 20 - 25 Jahre fliegen soll – umrüsten möchte, dann kann man die Zahlen, die die Spanier für die Modernisierung angegeben haben, erst recht nicht auf Österreich umlegen.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

opticartini hat geschrieben: Sa 15. Dez 2018, 23:44Wikipedia drückt sich ein wenig anders aus, wobei man sagen muss, dass Auslieferung nicht gleich Erstflug ist und dass das PIRATE bei diesem Exemplar auch nach der Auslieferung eingebaut werden hätte können (soll ja relativ modular sein).

"The first Eurofighter Typhoon equipped with PIRATE was in a tranche 1 block 5 and delivered to the Italian Aeronautica Militare in August 2007."
https://en.wikipedia.org/wiki/EuroFIRST_PIRATE

"Bei der Auslieferung 2007 war die Leistungsfähigkeit durch die verfügbare Rechenleistung beschränkt."
https://de.wikipedia.org/wiki/EuroFIRST_PIRATE

Das stimmt nicht. Die ersten Eurofighter mit PIRATE wurden schon ein paar Jahre früher geliefert. Die ZJ912 hatte z.B. ihren Erstflug am 26. April 2005:

Bild
http://www.airfighters.com/photo/197745 ... GR4/ZJ912/
  • Galileo Avionica to Supply Pirate IRST for the Second Tranche of Eurofighter Typhoon Aircraft (18. Juli 2006)
    Galileo Avionica, a Finmeccanica company, together with EuroFirst partners Thales–UK and Tecnobit -Spain has been awarded a contract to supply the PIRATE Infra-Red Search and Track (IRST) for the second tranche of Eurofighter Typhoon aircraft for the UK, Spain and Italy.

    Galileo Avionica is the Prime Contractor for the EuroFirst consortium. The contract to supply a further 200 PIRATE systems for the second tranche of Eurofighter follows the first contract signed in December 2003 with EADS to supply the tranche 1 aircraft with this Electro Optical sensor.
    The value of the contract amounts to over MEUR120.
    Thales UK to Supply Infra Red Search & Track for Tranche 2 Typhoon Aircraft
    The EuroFirst consortium signed the Series Production contract with EADS in December 2003 for the initial supply of 116 systems for the tranche 1 aircraft.
    http://www.defense-aerospace.com/articl ... ystem.html
  • First Eurofighter Equipped with Galileo Avionica PIRATE IRST Delivered to the Italian Air Force (Galileo Avionica, 1. August 2007)
    The first Eurofighter Typhoon with on board the radar PIRATE- IRST designed and produced by Galileo Avionica, a Finmeccanica company, was delivered to the Italian Aeronautica Militare.

    The aircraft is part of the Tranche 1 batch 5 of the international Eurofighter programme and is operational at the Grosseto base, in Tuscany.
    Galileo Avionica is prime contractor of the EuroFirst Consortium which features Thales in the UK and Tecnobit in Spain. In 2006, the consortium was awarded with a contract to supply 200 PIRATE systems for the Tranche 2 of the Eurofighter in the various nations involved.

    The value for Galileo Avionica of the programme, which includes Tranche 2 and Tranche 1, is around 200 million euros.
    http://www.defense-aerospace.com/articl ... an-af.html
Zuletzt geändert von theoderich am So 16. Dez 2018, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 15:50 Das stimmt nicht. Die ersten Eurofighter mit PIRATE wurden schon ein paar Jahre früher geliefert:
Also laut den Texten wurden die Verträge im Jahr 2003 unterschrieben. Das erste Gerät, das ausgeliefert wurde ging am 1. August 2007 an Italien.

Siehe auch:
"An Italian Air Force two-seat Eurofighter is the first to be fitted with the Pirate passive sensor, which combines IRST and FLIR capabilities."
http://www.asdnews.com/news-13038/first ... _force.htm

Die Angaben von wikipedia scheinen richtig zu sein.
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Die Royal Air Force hat drei unterschiedliche Varianten des Typhoon aus der Tranche 1:
  • Typhoon T1A
  • [Typhoon F2]
  • Typhoon T3 (Ausstattung mit PIRATE FLIR)
European Fighter Aircraft:Written question - 125690

Asked by Mr Kevan Jones (North Durham)
Asked on: 30 January 2018

Ministry of Defence

European Fighter Aircraft


To ask the Secretary of State for Defence, what representations the Government has (a) received from and (b) made to foreign Governments on the sale of RAF Tranche 1 T3 two-seat variant Typhoon aircraft and Tranche 1 single-seat variant Typhoon aircraft.

Answered by: Guto Bebb
Answered on: 02 February 2018

The Ministry of Defence was contacted by the Government of a European nation in 2017 with regards to the availability of RAF Tranche 1 twin-seat aircraft as part of a study they were undertaking into their future air defence requirements. No other discussions have taken place with foreign Governments with regards to the sale of the RAF's Typhoon Tranche 1 fleet. I am withholding information concerning the nation in question as its disclosure would or would be likely to prejudice relations between the United Kingdom and another State.
https://www.parliament.uk/business/publ ... 30/125690/
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Maschin »

Das stimmt nicht. Die ersten Eurofighter mit PIRATE wurden schon ein paar Jahre früher geliefert. Die ZJ912 hatte z.B. ihren Erstflug am 26. April 2005
Kurz OT.
Was hat der Erstflug mit der Einsatzausrüstung zu tun? Ein Teil der Tranche 1 wurden ja zuerst als Block 1/2/2b ausgeliefert und später zu Block 5 aufgerüstet. Der erste britische Block 5 ZJ939 wurde erst in August 2007 ausgeliefert. Und erst ab Block 5 bekamen die T1 die Freigabe aller Systeme.
Übrigens ZJ912 ist auch schon abgestellt. Geht schnell bei den Briten.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Maschin hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 18:37Ein Teil der Tranche 1 wurden ja zuerst als Block 1/2/2b ausgeliefert und später zu Block 5 aufgerüstet. Der erste britische Block 5 ZJ939 wurde erst in August 2007 ausgeliefert. Und erst ab Block 5 bekamen die T1 die Freigabe aller Systeme.
Das stimmt. Ich habe über den Lieferzeitpunkt des betreffenden Flugzeugs leider keine Informationen gefunden.
Maschin hat geschrieben: Do 13. Dez 2018, 07:44Die Frage ist halt wieviele EF benötigt man um die LRÜ sicher zu stellen sowie wieviele Flugstunden darf man produzieren.
Wichtig wäre Vorallem paar Doppelsitzer so das man sich die teure Umschulung in Laage ersparen kann. Was bringen mir wieder 15 Einsitzer EF und nur 10! M-346. Auch mit einem 4/5 Gen. Trainer wirst net die Welt zerreißen vom Klarstand her.
Dass man für eine EB rund um die Uhr 24 Flugzeuge und 36 Piloten, zwei Einsatzflugplätze und 4320 Flugstunden pro Jahr benötigt, ist schon seit Ende der 90er bekannt:

viewtopic.php?f=6&t=45&p=3128
Zuletzt geändert von theoderich am So 16. Dez 2018, 21:49, insgesamt 2-mal geändert.
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Bitte kehren wir wieder auf dem Boden der Realität zurück: Österreich betreibt die 15 EF T1 für AIR Police-ing, während Spanien, GB und andere (NATO-)Staaten Ihre Jets für den Luftkampf im Kriegsfall vorbereitet.
Auch gibt es Aussagen von Vertretern des ÖBH das die EF T1 mit einer zweistelligen Millionenbetrag instandgehalten (upgrade) werden können und so noch über viele Jahre einsatzbereit sind. Wenn GB bis 2035 und Spanien bis 2045 Ersatzteile/Service sicherstellt dann wird das (mit Vertrag) auch für Österreich möglich sein.
200 Millionen Investition für Kampfwertsteigerungen sind wie mein Rechenbeispiel mit Spanien zeigt durchaus realistisch.
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