Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

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Doppeladler
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

Ja, die Extras wären für vollwertige Einsatztauglichkeit gut - IR-Sensor, Selbstschutzsystem usw. - diese müssen aber bei allen anderen auch dazubestellt und bezahlt werden. Da
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iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Wieder Danke!
Bekannterweise wird nachträglich einbauen lassen immer teurer sein als wie ursprüngl. bestellt?
Brauchen dann unsere EF ein upgrade des upgrades damit der Computer die Extras erkennt?
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Doppeladler
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Doppeladler »

Ob nachträglich einbauen teurer ist kann ohne Vergleichsangebote nicht beurteilt werden. Hängt ja auch vom Typ bzw. der Leistungsfähigkeit der Komponenten ab.
Der EF hat für alle fehlenden Elemente bereits die physische Vorbereitung - soll heissen die Montagepunkte für den PIRATE IR-Sensor, die Pods für das Selbstschutzsystem (zB an den Flügelenden) usw. Der Einbau ist daher schnell erledingt. Darüber hinaus kann alternativ ein IR-Sensor auch als Pod unter dem Rumpf mitgeführt werden, wenn das vom Preis/Leistungsverhältnis oder im Betrieb (Umstecken auf Einsatzflugzeuge) sinnvoller ist.
Um ein Upgrade des Upgrades zu vermeiden, sollte man alles gleichzeitig upgraden und einrüsten. Alle erforderlichen Komponenten sind ja verfügbar und bei anderen EF Betreiberstaaten im Einsatz.
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propellix
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von propellix »

Doppeladler hat geschrieben: Di 11. Dez 2018, 15:06... für den PIRATE IR-Sensor, die Pods für das Selbstschutzsystem (zB an den Flügelenden) usw...
Technisch ja, aber zumindest den PIRATE gibt es nicht zum Nachkaufen. Die sind alle ausgeliefert und es werden keine neuen mehr gebaut; der Zug ist abgefahren. Wenn uns die keiner VERKAUFT, werden wir die nie bekommen.
Auch D verwendet jetzt auf den T3s einen FLIR/Laser-Pod auf der mittleren Unterrumpfstation. Soll angeblich gut sein, kann mir aber nicht vorstellen, dass der 100% vibrationsfrei ist, also jemals ein scharfes Bild liefert. Außerdem waren diese Pods bisher immer bei den G-Forces limitiert (LANTIRN z. B. bis 5,5 G; das weiß ich, weil ich mit einer so ausgestatteten F-16D mitgeflogen bin).

Bei DASS könnte es ähnlich sein; soll heißen, es werden zwar jetzt für T3 kompatible gebaut, aber für unsere Eufis müsste es uns ein Nutzerstaat definitiv VERKAUFEN. Das wird alles noch sehr schmerzvoll werden.
MMn wäre es jetzt wirklich besser auf neugebaute F-16 Block 70 umzuschwenken und sich beim Auftrag der Slowaken anzuhängen; wäre sicher die preiswerteste Lösung.
iceman
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von iceman »

Wow, das ist ein Knaller!
Entgegen dem Versprechen von Airbus, die Sensoren ohne Probleme nachrüsten zu können, gibt es die am Markt gar nicht mehr?
Da bin ich auch bei Probelix: Umstieg auf F-16. Weil wahrscheinlich am schnellsten lieferbar, keine Kinderkrankheiten womögl. beim gripen E, Kostenkenntniss weil seit Jahrzehnten im Betrieb.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

propellix hat geschrieben: Di 11. Dez 2018, 15:28aber zumindest den PIRATE gibt es nicht zum Nachkaufen. Die sind alle ausgeliefert und es werden keine neuen mehr gebaut; der Zug ist abgefahren. Wenn uns die keiner VERKAUFT, werden wir die nie bekommen.
Offiziell wird das System aber immer noch angeboten:
Dazu gibt es eine "eindeutig zweideutige" Aussage im U-Ausschuss vom letzten Jahr:
  • Kommuniqué des Untersuchungsausschusses über das Kampfflugzeugsystem „Eurofighter Typhoon“ Veröffentlichung des wörtlichen Protokolls über die öffentliche Befragung der Auskunftsperson Karl Hofer (412/KOMM)
    Ministerialrat Karl Hofer: Dazu ist zu sagen: Ich bin derzeit auch in der sogenannten Sonderkommission eingesetzt, die bis Ende Juni herausfinden soll, ob es mit dem Eurofighter überhaupt weitergehen soll oder eine andere Lösung da ist. Selbstverständlich haben wir Szenarien, oder wir müssen diese Szenarien betrachten.

    Sie wissen, ohne diese Nachtsichtausstattung, ohne diese Ausrüstung, ist der Eurofighter in der Nacht nicht einsetzbar, aus zwei verschiedenen Gründen. Der eine Grund ist: Wenn man diese Wärmebildausstattung, FLIR, nicht hat, ist es einfach ein Flugsicherheitsrisiko, sich an ein Zielobjekt nur mit einem Radar anzunähern. Natürlich, das Radar funktioniert, nur zur Feinabstimmung bräuchte man so etwas. In der Nacht ist er daher nicht einsatzfähig. Und weil man ja, wenn man in der Nacht dorthin fliegt, nicht weiß, mit wem man es zu tun hat, wäre es schon aus Sicherheitsgründen auch notwendig, diese passiven Selbstschutzeinrichtungen zu haben.

    Der Herr Bundesminister ist jetzt bestrebt, eine leistungsfähige Luftraumüberwachung umzusetzen, die nicht nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, sondern 24 Stunden einsetzbar ist. Wenn Eurofighter weiterhin ein Thema ist – weil es nicht anders geht, was immer –, dann wird man diese Ausrüstung nachkaufen. Da schaut es so aus, dass es für dieses Forward Looking Infrared, diese Wärmebildausstattung, bereits ein Nachfolgemodell gibt, das leistungsfähiger ist als das, was uns damals angeboten worden ist. Jetzt könnte man sagen: Gut, dass wir damals darauf verzichtet haben, jetzt bekommen wir um denselben Preis etwas Besseres. Es ist nicht alles schlecht, was wir damals gemacht haben.

    Und was diese passiven Selbstschutzeinrichtungen betrifft, muss man sich das so vorstellen: Das ist ja nicht eine Ausrüstung, die man hineinschiebt und es funktioniert, sondern da muss man gewaltige organisatorische Aufwendungen tätigen, damit man das überhaupt betreiben kann. Man braucht Bedrohungsbibliotheken. Bedrohungsbibliotheken kann man nicht anlegen. Ich möchte zum Beispiel einen Radar-Emitter auf meinem Screen haben und genau identifizieren können, von wem ich da jetzt angeleuchtet werde. Dazu brauche ich eine Bedrohungsbibliothek, in der eben diese Emitter gespeichert sind. Nur muss man diese Emitter einmal herausfinden – wer schaltet schon die Radare unter normalen Umständen ein? –, und wenn man diese Emitter einmal programmiert hat, muss man sie validieren, man muss damit üben.

    Im anderen Fall ist es so, wenn da unten ein Schuss losgeht, von den Terroristen oder wem immer, hilft es dem Piloten oben überhaupt nichts, wenn er sagt: Na ja, eigentlich hätte es funktionieren sollen. – Daher ist gewissermaßen das Ganze rundherum, um diese passiven Selbstschutzeinrichtungen, die viel größere Herausforderung. Und da sind wir im Bundesheer insgesamt in den letzten fünf, sechs Jahren mit dieser Fähigkeit im Aufwuchs. Wir haben das beim Hubschraubersystem Black Hawk und bei dem AB-212-Hubschrauber schon einigermaßen im Griff, und jetzt kommt eben auch noch das Kampfflugzeug dazu.

    Unterm Strich gesagt: Hätten wir damals diese Ausrüstung gekauft, hätten wir sie eine Zeit lang nicht nutzen können, weil wir einfach die organisatorischen Voraussetzungen nicht hatten. Nichtsdestotrotz werden wir sie aber brauchen. Diese Ausrüstung für die Tranche-1-Flugzeuge – wir sprechen von Tranche 1, die wir haben –, gibt es nicht mehr neu; da ist die Produktion schon längst eingestellt. Wir werden uns bei den Core-Nationen umschauen müssen, ob wir gebrauchte Sätze bekommen; das ist jetzt im Prüfauftrag drinnen. Also die Ausstattung der Eurofighter mit diesen passiven Selbstschutzeinrichtungen wird geplant, und auch die Nachtsichtausstattung.

    Da wird es dann zwei Dinge geben: Das eine ist fix eingebaut, da ist im Helmvisier alles drinnen – eine ziemlich leistungsfähige Sache, bei der ich selbst die Kennung des Flugzeuges ablesen kann, also wirklich identifizieren kann, die gleichzeitig auch dokumentiert wird; das heißt, man braucht nicht mehr mit der Digitalkamera hinauszufotografieren. Da das System erst so 2020, 2021 verfügbar sein wird, werden wir in der Zwischenzeit mit sogenannten Night Vision Goggles arbeiten, damit wir auch Nachteinsätze mit dem Eurofighter machen können.
    https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
iceman hat geschrieben: Di 11. Dez 2018, 17:11Da bin ich auch bei Probelix: Umstieg auf F-16. Weil wahrscheinlich am schnellsten lieferbar, keine Kinderkrankheiten womögl. beim gripen E, Kostenkenntniss weil seit Jahrzehnten im Betrieb.
Es gibt in Europa und den USA nur fünf Muster mit integriertem IRST: JAS-39E/F, Eurofighter, Rafale, F-16 Block 70/72 und F-35.
Zuletzt geändert von theoderich am Di 11. Dez 2018, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Alles reine Vertragssache! Wenn man mit Airbus oder den Briten einen Vertrag abschließt, dann ist der Vertragspartner verantwortlich das Service, Piraten oder was auch immer gefordert wird zu besorgen! Sollte nicht wieder ein Zivildiener kommen der als braver Parteisoldat alles tut was sein gruseliger Chef sagt, dann kann nix mehr schief gehen!
Außerdem haben wir vollwertige Jets, die halt nicht für den Luftkampf ausgestattet, oder nur bedingt einsatzbereit sind! übrigens wurde Saab 105 durch Draken ersetzt und diese inzwischen halt durch Eurofighter! Man ist halt die 105er weitergeflogen, weil man halt das Personal hatte und und und.... nur 15 EF T1 gekauft wurden. Also jetzt durch (gebrauchte) Doppelsitzer ersetzen, was ist da so schlecht dran? Nur weil es neuere Jets gibt sind die Eurofighter T1 deshalb flugunfähig?
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

theoderich hat geschrieben: Mo 10. Dez 2018, 23:06 Unsere Eurofighter fliegen, bei regelmäßigen Upgrades, noch gut 20 Jahre. Rein von den Flugstundenreserven (Lebensdauer: 6000 h pro Flugzeug) könnten sie noch viel länger im Dienst bleiben.
Ohne jemandem nahetreten zu wollen aber den einzigen logischen Schluss den man daraus ziehen kann, ist dass das Verteidigungsministerium und das Bundesheer komplett ahnunglos und/oder unfähig sind, ansonsten würden diese nicht behaupten, man müsste den Eurofighter demnächst stilllegen.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Ich habe von "regelmäßigen Upgrades" geschrieben. Österreich hat die Flugzeuge gekauft, wichtige Ausrüstungen abbestellt und zehn Jahre lang nichts mehr in das System investiert. Dass diese Praxis dem BMLV auf den Kopf fallen würde, war schon vor langer Zeit absehbar.
Acipenser
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Acipenser »

Das ist wie beim Pickerl machen: Wenn sie nicht das Service und/oder die Generalüberholung machen, müssen sie das Auto oder eben den Eurofighter stilllegen! Beim ÖBH ist man weder ahnungslos noch unfähig sondern vielmehr unter ständigen ungerechtfertigten Beschuss schießwütiger Politiker!
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