Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Großgerät, Fliegerhorste, ...
alps_spirit
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von alps_spirit »

Zitat aus dem o.a. tt.com Artikel:
Zudem sieht Leonardo in der M-346 auch eine mögliche Ergänzung oder Alternative zu den Eurofightern. Der Flieger sei sehr flexibel und könne nicht nur zu Trainingszwecken, sondern auch als Luftabwehrkämpfer eingesetzt werden. Weitere Pluspunkte sind laut dem Unternehmen unter anderem seine Wendigkeit, die hohe Steiggeschwindigkeit und Geschwindigkeit sowie die moderne Technologie. „Er liegt leistungsmäßig nicht weit hinter dem Eurofighter zurück, ist aber günstiger“, sagt Merlo.
Es ist sicher von Vorteil wenn man vom eigenen Produkt überzeugt ist. Aber eine derartige Selbstüberschätzung hinsichtlich der Leistungsdaten wirkt schon unprofessionell.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Verteidigung: Schafft die Regierung Helikopter von Airbus an?
Die Verteidigungssprecher von SPÖ und Neos fordern Transparenz bei Anschaffungen im Heer, etwa beim Kauf neuer Hubschrauber.

Die Verteidigungssprecher der Opposition kritisieren den Umgang der Regierung mit dem Heer und dessen Anschaffungen: „Es ist verantwortungslos, dass die Entscheidung über die Luftraumüberwachung aufgeschoben wird, nur weil in der Koalition darüber stark gestritten wird“, sagt SPÖ-Abgeordneter Rudolf Plessl. Dem Vernehmen nach favorisiert die ÖVP die Aufrüstung des Eurofighter, die FPÖ ein anderes Modell.

Verärgert ist Plessl auch darüber, dass die Mitglieder des Verteidigungsausschusses noch „keine Informationen“ über den Inhalt des Evaluierungsberichts des Ministeriums zur Luftraumüberwachung erhalten haben (der Bericht liegt seit Mitte 2018 vor und wurde an Kanzler und Vizekanzler weitergeleitet, Anm.). „Wir werden im Rahmen des Eurofighter-U-Ausschusses die Unterlagen anfordern.“ Plessl geht es um „Transparenz“.

Abgeordnete müssen mitentscheiden

Für Offenheit und eine umfassende Diskussion setzt sich auch Neos-Abgeordneter Douglas Hoyos ein. Er verlangt eine „aufrichtige Debatte über kostenintensive Beschaffungen“. Außerdem müsse das Parlament in die Entscheidung über die Luftraumsicherung einbezogen werden, das gelte auch für die geplante Helikopter-Anschaffung, betont Hoyos.
https://kurier.at/politik/inland/vertei ... /400372034


eingeholte Angebote für zukünftige Luftraumüberwachung (2212/J)
  • Zu 1 bis 3:

    Wie ich bereits im Rahmen der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage, Nr. 1715/AB zu Nr. 1714/J, ausgeführt habe, strebe ich eine Entscheidung im Hinblick auf die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Nachfolge der Luftfahrzeuge der Type „Saab 105 Ö“ bzw. eines etwaigen Ersatzes für die Luftfahrzeuge der Type Eurofighter „Typhoon“ in nächster Zeit an und werde auch das Parlament in weiterer Folge in geeigneter Weise einbinden. Die Auftragsvergabe erfolgt sodann im Rahmen einer Ausschreibung. Da derzeit aber verbindliche Angebote nicht vorliegen, ersuche ich um Verständnis, dass eine weiterführende Beantwortung nicht möglich ist.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... ndex.shtml
Zuletzt geändert von theoderich am Mo 14. Jan 2019, 05:58, insgesamt 1-mal geändert.
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

alps_spirit hat geschrieben: Mo 7. Jan 2019, 12:41 Zitat aus dem o.a. tt.com Artikel:
Zudem sieht Leonardo in der M-346 auch eine mögliche Ergänzung oder Alternative zu den Eurofightern. Der Flieger sei sehr flexibel und könne nicht nur zu Trainingszwecken, sondern auch als Luftabwehrkämpfer eingesetzt werden. Weitere Pluspunkte sind laut dem Unternehmen unter anderem seine Wendigkeit, die hohe Steiggeschwindigkeit und Geschwindigkeit sowie die moderne Technologie. „Er liegt leistungsmäßig nicht weit hinter dem Eurofighter zurück, ist aber günstiger“, sagt Merlo.
Es ist sicher von Vorteil wenn man vom eigenen Produkt überzeugt ist. Aber eine derartige Selbstüberschätzung hinsichtlich der Leistungsdaten wirkt schon unprofessionell.
Das ist Marketing-Geschwätz, da wird eben darauf gesetzt, dass Journalisten tendenziell sowieso keine Fakten recherchieren bzw. nicht kritisch nachfragen und viele, die das lesen, glauben es dann.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Was ist die FPÖ ohne Strache? „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht“
2019 muss die wichtige finanzielle Entscheidung über die Zukunft der Eurofighter fallen. Sie wollten einen Beschluss vor Weihnachten, Kanzler Kurz im Sommer. Warum hat er nicht auf Sie gehört?

Mario Kunasek: Eine Kommission hat die Luftraumüberwachung evaluieren lassen und im Juni das Ergebnis vorgelegt. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass der Kanzler diese große Frage mit ruhiger Hand abarbeiten will. Ich kann auch mit dem Juni 2019 gut leben, das Heer auch. Aber dann muss es die Entscheidung geben.
https://diepresse.com/home/innenpolitik ... ern.portal
Merlin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Merlin »

Nachdem die L-39 immer wieder in der Debatte auftaucht, insbesondere in der Varianten mit 10 HETs, dachte ich diese Meldung wäre eventuell interessant:
LOM Praha to procure L-39NG
Czech aircraft manufacturer Aero Vodochody spokesperson Tobias Tvrdik announced to Czech media on 4 January that the state-owned LOM Praha had agreed to buy four L-39NG next generation jet training aircraft in 2020 for CZK1.1 billion (USD49.2 million).

The LOM Praha military aircraft maintenance, repair, overhaul (MRO), and training provider, which is 100% owned by the Czech Ministry of Defence (MoD), will be the launch customer for the L-39NG and has an option to buy two additional aircraft.

In addition to MRO activities for aircraft operated by the Army of the Czech Republic (ACR) as well as foreign militaries, LOM Praha provides pilot training services to the ACR and students of the Czech National Defence University.
https://www.janes.com/article/85624/lom ... ure-l-39ng

Ich dachte eigentlich, dass Senegal der launch customer für die L-39NG war aber vielleicht bekommt LOM die Maschinen vorher bzw. gab es eventuell schon länger eine Kaufzusage bei Erreichen bestimmter Kriterien (Erstflug des Serienmodells etc.). Oder der Autor hat einfach schlecht recherchiert ;).

Der Preis passt jedoch zu den öfter kolportierten 10-12 Mio. EUR pro Stück im unaufgeforderten Angebot von Aero an Österreich.

Ich denke immer noch, dass bei den Varianten mit HET die 3 zusätzlichen Doppelsitzer der eigentliche Saab 105 Ersatz sind und die HET eigentlich die Rolle der PC-7 übernehmen. Allerdings leistungsfähiger hinsichtlich Slow-Mover LRÜ, (minimaler) Fähigkeitserhalt im Bereich Erdkampf, Zieldarstellung, Simulation für die JTAC/FAC Ausbildung etc.

Das Thema einer Cockpitmodernisierung der PC-7 wäre damit auch erledigt (und ein geschätztes Drittel der HET Ankaufs durch die Kostenersparnis finanziert). Für das Phase 1/ab-initio Training gibt es jetzt ja Gott sei Dank die DA-40 und Phase 4/ LIFT macht man halt weiterhin im Ausland (zB in Lecce auf M346). Das ist auch hinsichtlich Erfahrungsaustausch sicher positiv. Auch die Umschulung auf den Eurofighter würde ich aus dem gleichen Grund, auch im Falle einer begrüßenswerten Doppelsitzer-Beschaffung, zumindest teilweise weiter mit der Luftwaffe gemeinsam durchführen. Auch wenn Österreich z.B. für die Dauer des Kurses selber eine Doppelsitzer-Maschine in den Pool einbringt und, so wie auch für Phase 4 in Lecce oder vorher in Kanada, eventuell auch einen Fluglehrer.

Im Falle dea Falles wäre man aber deutlich unabhängiger und könnte mit mehr Stunden auf L-39/M345, viel Simulatoreinsatz, vielen EF Doppelsitzerstunden, und etwas Bauchweh ev. auch direkt auf den Eurofighter umschulen. Leistungsmässig sollte der Gap kleiner sein als etwa der Plan der Schweizer direkt von der PC21, ohne Zwischenschritt auf F-5F, auf die Hornet umzusteigen.

Am liebsten wären mir 18 aufgerüstete Eurofighter (inkl. 3 gebrauchter Doppelsitzer) plus 6 AJT (eventuell geleaste M346 für Flugstundendownload, DACT, Slow-Mover LRÜ/örtliche begrenzte CAP in Sperrzonen, etc, sowie Option eigener Phase 4/LIFT Ausbildung) plus 12 HET als PC-7 Ersatz. Das ist aber nicht realistisch.

Pragmatisch betrachtet ist die Variante von 18 ‘echten’ Kampfflugzeugen und einer Staffel ‘billiger’ HET die gleichzeitig die PC-7 ablösen sowohl kostengünstiger als auch unter Einsatzgesichtspunken leistungsfähiger als ein Weiterwursteln mit Jettrainern als ‘Aushilfsjäger’ und Abhängigkeit vom Ausland für jede Umschulung, Typenratingerneuerung etc. aufgrund fehlender Doppelsitzer.
öbh
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von öbh »

bin neugierig ob sich die Regierung für die Beschaffung zusätzlicher EF drübertraut. Auf einen Umstieg zu einer anderen AJ-Type glaube ich wegen der zu erwartenden hohen Anschaffungskosten nicht (EF ist bereits abbezahlt und müsste lediglich modernisiert werden). Es ist fast zu erwarten dass die Anschaffung von AJT (M-346) als S-105 Ersatz durchgeführt werden wird. Ein Ersatz unserer PC-7 durch M-345 oder L-39NG glaube ich nicht, es wird sicherlich als Ersatz der PC-7 wieder ein TurboProp Trainer sein.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Merlin hat geschrieben: So 20. Jan 2019, 02:15 Ich denke immer noch, dass bei den Varianten mit HET die 3 zusätzlichen Doppelsitzer der eigentliche Saab 105 Ersatz sind und die HET eigentlich die Rolle der PC-7 übernehmen. Allerdings leistungsfähiger hinsichtlich Slow-Mover LRÜ, (minimaler) Fähigkeitserhalt im Bereich Erdkampf, Zieldarstellung, Simulation für die JTAC/FAC Ausbildung etc.
Darauf lief es zumindest beim Doskozil-Konzept teilweise hinaus. Allerdings wären dabei die Restfähigkeiten im Bereich Erdkampf, Zieldarstellung und JTAC/FAC-Ausbildung vollständig und ersatzlos abgeschafft worden:
  • 8.2 Bewertung der militärischen Effektivität und der wirtschaftlichen Effizienz

    [...]

    Von den Zwei-Flotten-Systemen ist nur die Alternativflotte mit 18 Abfangjägern (15 ES + 3 DS) kombiniert mit 10 unbewaffneten High Efficiency Trainer (Variante 3) aus wirtschaftlicher Sicht mit den drei Varianten im Ein-Flotten-System konkurrenzfähig.
    9 Empfehlungen der Sonderkommission „Aktive Luftraumüberwachung“

    [...]

    die Umsetzung dieser Forderungen durch den Betrieb einer einzigen bewaffneten Abfangjägerflotte mit 15 Einsitzern und 3 Doppelsitzern an zwei Standorten,

    (i) entweder durch entsprechende Nachrüstung der vorhandenen 15 einsitzigen Eurofighter Typhoon der Tranche 1 und die Beschaffung von 3 gebrauchten Eurofighter Typhoon Doppelsitzern möglichst gleicher Konfiguration

    (ii) oder durch die Beschaffung einer leistungsfähigen alternativen Abfangjägerflotte mit 15 Einsitzern und 3 Doppelsitzern auf Basis eines Regierungsgeschäfts (Government to Government) unter möglichst rascher Ausphasung der Eurofighter Typhoon Tranche 1-Flotte.

    [...]

    mittelfristig, im Zuge des Ersatzes der bestehenden Turbotrainerflotte (Pilatus PC 7), die Beschaffung eines High Efficiency Trainers, auf dem sowohl die allgemeine Ausbildungsphase 2 als auch die Phase 3 der Abfangjägerpilotenausbildung kostengünstig im Inland abgewickelt werden kann;

    [...]

    Aus all diesen Gründen empfiehlt die Sonderkommission „Aktive Luftraumüberwachung“ auf die bisher geplante Beschaffung von Advanced Jet Trainern als Ersatz für die Saab 105 OE zu verzichten.
Merlin
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von Merlin »

theoderich hat geschrieben: So 20. Jan 2019, 22:31 Darauf lief es zumindest beim Doskozil-Konzept teilweise hinaus. Allerdings wären dabei die Restfähigkeiten im Bereich Erdkampf, Zieldarstellung und JTAC/FAC-Ausbildung vollständig und ersatzlos abgeschafft worden
Vielen Dank! Gibt es den zitierten Bericht irgendwo öffentlich zugänglich?

Die Aufgabe der Bewaffnungsoption wäre ein weiterer Schildbürgerstreich. Einsatzrelevanz tendiert sicher gegen null aber mit vergleichsweise minimalen Mittelaufwand könnte dennoch ein erheblicher Trainingsbenefit erkauft werden.
theoderich
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von theoderich »

Tornado-Nachfolge: Entscheidung zwischen Eurofighter und F/A-18 – F-35 aus dem Rennen
Unabhängig von der Entscheidung über einen Nachfolger für den Tornado soll die Luftwaffe allerdings auf jeden Fall neue Eurofighter bekommen: Die 33 ältesten Eurofighter der so genannten Tranche 1 sollen in den nächsten Jahren sukzessive ausgemustert und durch eine neue Tranche 4 ersetzt werden, die dann den modernsten Stand des europäischen Kampfjets darstellen.
https://augengeradeaus.net/2019/01/torn ... em-rennen/
opticartini
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Re: Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

Beitrag von opticartini »

Also zumindest bei den Deutschen doch Ausmusterung und nicht Aufrüstung der T1.

Mit der Planung haben sie es dort auch nicht so, wenn jetzt tatsächlich eine "Übergangslösung" her soll und F-18 (Erstflug 1978) die Tornado (Erstflug 1974) ersetzen sollen.

Und so nebenbei erfährt man was der Eurofighter noch so alles nicht kann ...
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