Maschin hat geschrieben: ↑Sa 28. Jul 2018, 20:00In den 60er hätten 20 Saab 105 locker gereicht zu den geplanten 24 Draken.
Die Politiker wollten damals nur 12 "Interzeptoren" zu den 20 Saab-105OE kaufen.
Maschin hat geschrieben: ↑Sa 28. Jul 2018, 20:00
Eigentlich benötigte man keinen Trainer weil die Fouga Magister damals noch relativ neu waren. Aber wer weiß den schon warum weshalb in Österreich *gg*.
Steht auch im Bericht des U-Ausschusses von 1975. Und die Art und Weise wie die Beschaffung der Saab 105 durchgeführt wurde war in der Tat ein Skandal, weil der Bundesminister, unter Umgehung sämtlicher verantwortlicher Abteilungen der Zentralstelle, den Kauf der ersten Tranche Saab 105OE per Weisung vollzog und diese Vorgangsweise auch beim Kauf der zweiten Tranche beibehielt (Dieser wurde einfach von einem "Rumpfkabinett", bestehend aus Bundeskanzler Klaus, Vizekanzler Withalm, Finanzminister Koren und Verteidigungsminister Prader, im kleinsten Kreis beschlossen.):
General Seitz teilte dem Ausschuß mit, daß eine Unterkommission der Luftraumverteidigungskommission, die Jabo-Kommission, unter Brigadier Freihsler, die Aufgabe hatte, Flugzeugtypen festzustellen, die für eine Anschaffung in Betracht kämen. Bei der Abstimmung sei die Mehrheit für den Ankauf einer Staffel Schulflugzeuge und zwei Staffeln Abfangjäger gewesen, die Minderheit, der er selbst angehört habe, sei für zwei Staffeln Schulflugzeuge und eine Staffel Abfangjäger eingetreten. Praktisch seien aber nur die Schulflugzeuge und nicht die Abfangjäger realisiert worden. Was die Frage der Flugzeugtype betrifft, habe die Luftraumverteidigungskommission die DOUGLAS F 5 für die beste Maschine gehalten. Für diese Maschinen hätten aber sämtliche Pisten verlängert werden müssen, daher habe sich die Luftraumverteidigungskommission zunächst für 20 SAAB 105 ausgesprochen.
In einem Prototkoll über die Sitzung der Luftraumverteidigungskommission vom 18. Juli 1967 heißt es u. a.:
"Die Luftraumverteidigungskommission kam mehrstimmig überein, die Flugzeuge SAAB 105 XT und SAAB 2 Mach (DRAKEN oder VIGGEN) zur Beschaffung vorzuschlagen."
In den dem Untersuchungsausschuß vorgelegten Auszügen aus den Beschlußprotokollen des Landesverteidigungsrates ist über seine Sitzung vom 20. Juli 1967 folgendes festgehalten:
"Nach einem mündlichen Bericht des Bundesministers für Landesverteidigung betreffend Nachfolgemuster SAAB J 29 und nach Darlegungen über die Frage der Luftraumverteidigung nimmt der Landesverteidigungsrat die Anschaffung von 20 Flugzeugen der Type SAAB 105 XT zur Kenntnis.
Hinsichtlich des Ausbaues der Anlagen und Einrichtungen für die flugleitungsmäßige Einsatzführung nimmt der Landesverteidigungsrat von diesem Bericht Kenntnis und ersucht den Bundesminister für Landesverteidigung, die zweckmäßige Vorsorge zu treffen und dem Landesverteidigungsrat zu berichten. Desgleichen hinsichtlich der für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht genommenen Anschaffung von zwölf Abfangjägern und von verschiedenen Hubschraubertypen."
In einem diesem Beschlußprotokoll als Beilage angeschlossenen Bericht über das Nachfolgemuster SAAB J 29 der Sektion III des Bundesministeriums für Landesverteidigung, Gruppe Operation, heißt es wörtlich:
"Für die Aufgaben der Erdkampfunterstützung braucht kein eigenes Flugzeug angeschafft zu werden, sofern es einen geeigneten Flugzeugtyp gibt, der sowohl die notwendige Aufgabe eines Düsentrainers sowie bei Bewaffnung die
Aufgaben der Erdkampfunterstützung, bei entsprechender Ausstattung auch die eines Aufklärungsflugzeuges erfüllen kann.
Das Bundesministerium , für Landesverteidigung erachtet es daher für richtig, die Anschaffung der SAAB 105 XT in den österreichischen Luftstreitkräften ins Auge zu fassen, die alle diese Forderungen zu erfüllen scheint. Die SAAB 105 XT wäre zwar nicht als Nachfolgemuster für die SAAB J 29 anzusehen, würde aber in ihren Leistungen gegenüber dieser älteren Maschine nicht abfallen."
Major Czak erklärte vor dem Ausschuß, aus einer ihm bekannten Stellungnahme des Kommandos der Luftstreitkräfte gehe hervor, daß in der Sitzung der Luftraumverteidigungskommission vom 18. Juli 1967 die Anschaffung von Düsenflugzeugen für das Bundesheer behandelt wurde. Entgegen den Vorschlägen dieser Kommission seien keine Hochleistungsflugzeuge, sondern 20 bzw. 40 SAAB 105 Ö gekauft worden. Das Kommando der Luftstreitkräfte sei in diese Planung nicht eingeschaltet gewesen. Ein Düsenschulflugzeug wäre nach Ansicht des Kommandos der Luftstreitkräfte gar nicht notwendig gewesen, weil die FOUGA MAGISTER nach Grundüberholung auf Jahre hinaus für die Düsenpilotenschulung hätte eingesetzt werden können.
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XI ... ndex.shtml