Evaluierungskommission Luftraumüberwachung

[theoderich]

Wenn man glaubt, dümmer geht es nicht mehr:

• Flügellahm (Kommentar)
  

  Zu Recht kam gestern beim "Flyout" der Saab-105-OE-Jets in Hörsching bei vielen Wehmut auf. Von Feiern des 50. Einsatz-Geburtstages für die verbliebenen, festlich lackierten zwölf Maschinen konnte auch wahrlich keine Rede sein. Zu sehr schwächt der ersatzlose Abschied die heimische Luftraumüberwachung.
  
  Zurück bleiben nicht nur Piloten und Techniker in Hörsching - sie können wenigstens zur Luftunterstützung (Hubschrauber) übersiedeln. Die Luftraumüberwachung muss ab sofort als flügellahm bezeichnet werden. Nur noch 18 Piloten stehen für 15 Eurofighter "Typhoon" am damit einzigen Jet-Standort in Zeltweg zur Verfügung.
  
  Fehlentscheidungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der heimischen Militärluftfahrt. Da wären nicht nur der Ankauf "verstümmelter" Eurofighter oder nun die Nicht-Nachbeschaffung für die Saab. Deren Einsatzfähigkeit hätte nach Tests aus Schweden Ende der 90er-Jahre um knapp 200 Millionen Schilling (14,5 Millionen Euro) für damals noch 28 Maschinen bis in die 2030er Jahre gesichert werden können.

  https://www.nachrichten.at/meinung/komm ... 38,3331270

[Verweigerer]

https://www.austrianwings.info/2020/12 ... ter-tickt/

[7L*WP]

Hätte irgendwer etwas anderes von Generalmajor a. D., Gruber erwartet?

[theoderich]

Der Herr Generalmajor i.R. träumt immer noch vom warmen Eislutscher. Im Juli hat er für eine Leasingvariante statt eigener Flugzeuge argumentiert (Als ob ein Leasingflugzeug mit AMRAAM, IRST und Selbstschutzsystem ausgestattet werden würde ...) und dass es "günstiger" sei, die Piloten im Ausland auszubilden:

viewtopic.php?p=12883#p12883

2017 hat er sich noch bei der Pressekonferenz der "Sonderkommission Aktive Luftraumüberwachung" für eine "Alternativflotte" aus 15 Einsitzern und drei Doppelsitzern ausgesprochen. Und zwar, weil die Ausbildung im Ausland zu teuer sei:

Aktuell wird eine Ausbildungsphase bei der italienischen Luftwaffe und eine weitere bei der deutschen Luftwaffe zugekauft. Die teure Ausbildungsphase 5 im Ausland kann durch die Beschaffung und den Betrieb von Doppelsitzern desselben Typs durch das Österreichische Bundesheer ersetzt werden.

Das ist doch alles nicht mehr ernst zu nehmen.


P.S.: Einige neue ATFLIR-Aufnahmen aus der Schweiz:




https://www.facebook.com/armee.ch/posts ... ?__tn__=-R

[Maschin]

Gruber meinte in seinen Aussagen das es mittlerweile günstiger ist die Phase 3/4 auszulagern weil man pro Jahr nur mehr 2 Piloten für Jet ausbildet. Und der Plan aller! Kommissionen war entweder die Aufstockung der EFT Flotte (oder Gripen) auf 18 nicht mit Singles sondern mit Twins wo man nicht nur die teure Phase 5 abdecken hätte können, sondern wie zb den EFT Twin auch für LRÜ Aufgaben benutzen kann.
Und in der Doskozil Kommission sprach man ja auch von einem Trainer zb PC-21 oder T-6 als PC-7 Nachfolger wo man bis Anfang der Phase 4 alles abdecken kann.
Nur wie bekanntlich ist alles mittlerweile auf Eis bzw. schon gestorben.

[alps_spirit]

Apropos Turboprop Trainer. Wie decken die Deutschen den Slow Mover Bereich ab? Adäquates Fluggerät ist ja in den USA zur Ausbildung stationiert.

[7L*WP]

Die Ausbildung findet bei der 3. Deutschen Luftwaffenausbildungsstaffel in Goodyear (Arizona) auf Grob 120A statt.

[muck]

Die G 120A ist allerdings mit Kolbenmotor ausgestattet. Sie wird lediglich für die fliegerische Grundausbildung genutzt (Ab initio-Phase/Elementary Phase), wobei Teile der Ausbildung ans Ausbildungszentrum der Lufthansa in Goodyear/Arizona ausgelagert wurden, das dieses Muster betreibt.

Je nach angestrebter Verwendung geht es von Arizona aus folgendermaßen weiter (der Einfachheit halber nicht chronologisch geordnet):

Künftige Kampfpiloten (Typhoon und Tornado) wechseln zum Euro-NATO Joint Jet Pilot Training Programme auf der Sheppard Air Base und absolvieren ihre Basic Training Phase auf der T-6. In Texas finden auch die Advanced Phase und Teile des Lead-in Fighter Trainings statt (T-38). Das übrige Training findet in Deutschland statt (Taktisches Luftwaffengeschwader 51 in Jagel für die Tornado, TaktLwG 73 in Laage für die Typhoon).

Hubschrauberpiloten wechseln nach der Elementary Phase ans Internationale Hubschrauberausbildungszentrum Bückeburg und beenden dort ihre Ausbildung (ausgenommen Tiger-Besatzungen, die werden gemeinsam mit Frankreich ausgebildet).

Die Besatzungen der Transportflugzeuge legen ihr Basic Training bei der Lufthansa in Bremen ab; ihre Musterberechtigungen und die taktische Ausbildung erhalten sie in Zusammenarbeit mit ihren künftigen Geschwadern.

Die Drohnen-Flieger schließlich werden direkt beim Hersteller IAI und beim Endnutzer, also dem TaktLwG 51, ausgebildet.

[propellix]

Die Besatzungen der Transportflugzeuge legen ihr Basic Training bei der Lufthansa in Bremen ab; ihre Musterberechtigungen und die taktische Ausbildung erhalten sie in Zusammenarbeit mit ihren künftigen Geschwadern.

Das kann sich die deutsche Luftwaffe jetzt aufzeichnen, weil Spohr die Verkehrsfliegerschule in Bremen zugesperrt hat, und alle Flugschüler und Lehrer vor die Tür gesetzt hat.

[muck]

Das gilt nur für die konzerneigenen Flugschüler. Angehende Piloten der Streitkräfte und der Europäischen Raumfahrtagentur werden turnusmäßig bis 03/2021 weiter ausgebildet. Für künftige Jahrgänge ist das Programm neu ausgeschrieben worden. Bremen hat sich dafür beworben; wer den Zuschlag erhält, wird man noch sehen.