iceman hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 22:59Die Erklärung, von einem leichten Transporterhubschrauber zu einem mittlerem Transporthubschrauber umzuschwenken, fehlt aber trotzdem und liefert den Medien reichlich Munition.
Ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Kommunikation des Ministeriums de facto unmittelbar dem Kabinett der Bundesministerin und dem Generalsekretär unterstellt ist:
- GESCHÄFTSEINTEILUNG
der Zentralstelle des Bundesministeriums für Landesverteidigung (BMLV)
25. März 2020
Erlass vom 4. Jänner 2018, GZ S90582/21-Präs/2017
i.d.F. der Erlässe vom
24. Mai 2018, GZ S90852/2-S I/2018,
3. Juli 2018, GZ S90582/9-Präs/2018,
17. Oktober 2018, GZ S90582/10-Präs/2018,
7. März 2019, GZ S90582/3-Präs/2019,
14. Juni 2019, GZ S90582/4-S I/2019,
18. Juli 2019, GZ S90582/7-S I/2019,
13. November 2019, GZ S90582/9-S I/2019,
20. Februar 2020, GZ S90582/3-Präs/2020 und
25. März 2020, GZ S90582/4-Präs/2020
Kabinett der Bundesministerin & Generalsekretariat (KBM&GS)
01 Unmittelbare Beratung und Unterstützung der Bundesministerin und des Generalsekretärs in strategischen, politischen, militärischen und rechtlichen Angelegenheiten sowie in Angelegenheiten der Kommunikation und Information
Abteilung Information & Öffentlichkeitsarbeit (Info&ÖA)
01 Wahrnehmung der Presse- und Informationsangelegenheiten für den gesamten Ressortbereich
02 Verkehr mit den in- und ausländischen Medien in allen Fragen des Ressortbereiches
03 Krisenkommunikation
04 Angelegenheiten der Medienanalyse, Medienbeobachtung und Dokumentation
05 Angelegenheiten der Presseberichte der Organisationseinheiten der Zentralstelle und der nachgeordneten Dienststellen
06 Abwicklung von Medienkooperationen und Pressespiegel
07 Entwicklung von Kommunikationskonzepten (Imagewerbung, PR- und Marketingmaßnahmen, Informationskampagnen usw.)
08 Steuerung der Ressortkommunikation durch Presseaussendungen, Internet, Intranet, Publikationen, Pressekonferenzen usw.
https://www.bundesheer.at/organisation/ ... 032020.pdf
iceman hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 22:59Die Erklärung, von einem leichten Transporterhubschrauber zu einem mittlerem Transporthubschrauber umzuschwenken, fehlt aber trotzdem und liefert den Medien reichlich Munition.
Geht es um die geringe Stückzahl oder will man schon vorgreifen und auch die AB212 ersetzen? Erklärung bitte!
Es wird dann wieder heißen "der extrem teure" A169....
Es geht wohl in erster Linie um die niedrige Stückzahl. Immerhin geht es um den Ersatz von leichten Hubschraubern, die insgesamt
bis zu 223 Personen (inkl. Piloten + Copiloten) und bei einem angenommenen Klarstand von 60 % bis zu 134 Personen (inkl. Piloten + Copiloten) transportieren konnten.
Bei einem Kauf von nur 18 Hubschraubern müsste, bei angenommenen 60 % Klarstand, jeder der Hubschrauber der neuen Type eine Transportkapazität von mindestens 12 Personen haben. Damit kommen nur noch Muster wie die H145M und AW169M in Frage.
Bezieht die Transportkapazität der drei S-70 mit ein und ginge man davon aus, dass die Gesamttransportkapazität im Einsatzfall lediglich knapp auf den derzeitigen Niveau gehalten werden sollte, würde man auch mit H135M oder AW109 Trekker M auskommen. Dagegen sprechen aber Einsatzerfahrungen (
Lessons Identified/
Lessons Learned) aus dem Assistenzeinsatz vom Februar 2019 (aus einem Factsheet der Abteilung Lagezentrum):
BMLV/LZ
AssE/KatHi
Stand: 25 01 19
0830 Uhr
Erkenntnisse:
- Derzeitige maximale Transportleistung THS unzureichend (3x S70,6x 212)
- Relevanz der Standorte AIGEN u. VOMP bestätigt
Bei H135M und AW109 Trekker M sieht es auch angesichts möglicher bilateraler Kooperationen mit anderen Betreibern (z.B. Pooling oder gemeinsame Beschaffung von Ersatz- und Umlaufteilen) mittelfristig schlecht aus: In Mitteleuropa betreibt lediglich die Schweiz EC635 (H135M), Deutschland wird seine EC635 durch H145M ersetzen, Ungarn führt aktuell die H145M ein und Italien ersetzt seine gesamte leichte Hubschrauberflotte mit der AW169M. Die AW109 Trekker M hat derzeit noch gar keine Kunden.
Und die Festlegung der Bundesregierung auf ein Regierungsgeschäft hat die Sache zusätzlich verkompliziert. Bekanntlich wurden
Verteidigungsministerien von mehr als 20 Staaten angeschrieben - aber angeblich war nur eines bereit, eine gemeinsame Beschaffung durchzuführen.
Der rein parteipolitisch motivierte "Krieg" mit Airbus samt jahrelanger Medienkampagne gegen das Unternehmen ist auch nicht gerade hilfreich. Die Firma wurde in Kooperation von SPÖ (Klage gegen Airbus und öffentliche Denunzierung des Unternehmens) und ÖVP (Eskalation des Rechtsstreits und öffentliche Denunzierung des Unternehmens) ganz gezielt aus dem Rennen genommen.
Und niemand kauft derzeit Militärhubschrauber der
"Light"-Kategorie, sondern es laufen ausschließlich Beschaffungen mit Helikoptern der Gewichtsklasse
"Light Intermediate" - als Option für ein Regierungsgeschäft mit einem leichten Hubschrauber wäre lediglich das FMS-Programm des amerikanischen Verteidigungsministeriums mit der Bell 429 verblieben.