opticartini hat geschrieben: ↑So 23. Aug 2020, 13:31Welche Funktion hat der "LTAbg. Forstner, MPA - ÖVP" bei der Hubschrauber-Beschaffung des Bundesheers inne?
Ich glaube nicht dass er in der Position ist, meine Frage nach dem "Fahrplan" zu beantworten.
Die Frage war, ob die "Schulungshubschrauber" das gleiche Modell wie die "Mehrzweckhubschrauber" sein werden. Und da die Verteidigungsministerin derselben Partei wie dieser Landtagsabgeordnete angehört und der steirische ÖVP-Landeshauptmann sehr wahrscheinlich über den Beschaffungsvorgang gebrieft worden ist, ist es nicht abwegig anzunehmen, dass diese Aussagen korrekt sind.
iceman hat geschrieben: ↑So 23. Aug 2020, 22:07
Wolfgang hat geschrieben: ↑So 23. Aug 2020, 13:15
Sehe ich auch so. Bell 429 und Black Hawk
Richtig. Oder zb Schweiz: EC635 und Super Puma, oder Schweden: A109 und s-70 bzw. NH90.
Die
Schweiz verfügt aber - im Gegensatz zu Österreich - über 15
"Super Puma" (2+18 Personen) und 10
"Cougar" (2+18 Personen) mit einer Transportkapazität von insgesamt bis zu 450 Personen. Bei einem angenommenen Klarstand von 60 % wären das bis zu 270 Personen.
Österreich hat derzeit 9 S-70 (2+18 Personen) und 23 AB-212 (2+12 Personen), also eine Transportkapazität von insgesamt bis zu 438 Personen und bei einem angenommenen Klarstand von 60 % bis zu ca. 260 Personen. Ein realistischer Klarstand sind derzeit eher 30 %, also ca. bis zu 130 Personen.
Zumindest in der Schweiz wird der Status quo bei den Lufttransportmitteln als unzureichend beurteilt:
- Faktenblatt
05.10.2016
Leistungsspektrum der Luftwaffe
2.2. Durchführungvon Lufttransporten
Im Bereich der Helikopter verfügt die Luftwaffe über 25 mittelschwere Helikopter der Typen Super Puma und Cougar sowie über 20 leichte Transport- und Schulungshelikopter des Typs Eurocopter EC635. Diese modernen Helikopter können auch nachts und bei schlechtem Wetter eingesetzt werden. Ihr Einsatzspektrum ist somit gross und reicht von Schulung über Truppen- und Materialtransporte bis zur Existenzsicherung im In- und Ausland (Katastrophenhilfe) und zu friedensfördernden Operationen im Ausland.
3.2. Defizite bei der Durchführung von Lufttransporten
Im Bereich der Helikopter ist die Schweizer Luftwaffe für nicht kombattante Einsätze auf einem hohen Stand, auch wenn die Transportkapazität durch den Wechsel von 65 Alouette III auf noch 20 EC635 gesunken ist. Nicht vorhanden sind Helikopter, mit denen Truppen direkt auf ein Gefechtsfeld transportiert werden können. Hierzu fehlen gepanzerte und bewaffnete Maschinen. Bei den Flächenflugzeugen klafft eine Lücke im Bereich mittlere und grosse Transportkapazität und der Reichweite über grössere Distanzen. Mit dem grössten heute verfügbaren Flugzeug können höchstens 18 Personen über mittlere Distanzen transportiert werden. Sind grössere Kapazitäten erforderlich – wie beispielsweise für den KFOR-Kontingentswechsel – so müssen zivile Maschinen gemietet werden.
https://www.vbs.admin.ch/de/dokumente/s ... d.pdf.html
Der Status quo in
Schweden sind: 9 NH90 TTH (HKP 14E), 15 UH-60M (HKP 16) und 12 A109 (HKP 15A). Grundlage für die Flottenstruktur mit HKP 14 und HKP 15 war die Studie
”Försvarsmaktens helikoptersystem – Långsiktig idéplan”, die am 28. Mai 1998 vorgelegt wurde. Die Ergebnisse waren:
- Einheitliche Hubschrauber mit verschiedenen Zusatzmodulen
- Leichtere Hubschrauber haben einen geringeren Auslastungsgrad, weswegen der Schwerpunkt künftig auf schwerere Systeme gelegt werden sollte. Die künftige Flotte sollte aus einem mittelschweren und einem leichteren Hubschrauber bestehen.
Ursprünglich (Stand: 2000) sollten 25 HKP 14 beschafft werden. Diese sollten den
HKP 4 (Boeing Vertol 107) ersetzen, der mit einer Stückzahl von 14 Hubschraubern im Dienst stand. Der HKP 4 sollte am 20. Dezember 2010 außer Dienst gestellt werden. Außerdem übernahm der HKP 14 die Aufgaben von 12
HKP 10 (Aérospatiale AS 332 Superpuma), von denen 2009 noch zehn Stück im Dienst standen (Truppentransport, SAR, MEDEVAC). Indirekt musste er auch die Rolle von fünf ersatzlos außer Dienst gestellten
HKP 11 (Augusta Bell AB-412) übernehmen.
Die A109 dient in Schweden vorwiegend als Schulungshubschrauber. Der
HKP 15 ersetzte den 1987-1988 eingeführten Panzerabwehrhubschrauber
HKP 9 (MBB Bo105 CB3; 20 Stk.), von dem vor 2008 noch 6 Exemplare der Pilotenausbildung und der Unterstützung des Specialförband und 11 dem Truppentransport (gepanzerte Sitze für drei Personen) und als Aufklärungshubschrauber (mit Sichtsystem) dienten. Bis 2008 waren drei verunglückt, elf abgestellt und sechs noch im Einsatz. Weiters den
HKP 3 (Agusta-Bell 204; 15 Stk.),
HKP 5 (Schweizer 269; 25 Stk.) und den
HKP 6 (Agusta-Bell 206/Jet Ranger; 29 Stk. - 19 HKP 6A + 10 HKP 6B).
Der Studie
”Förslag till långsiktig inriktning för utveckling av Försvarsmaktens helikopterförmåga” vom 12. Dezember 2006 zufolge ergab sich ein Bedarf an Helikoptern zur Erfüllung von Aufgaben im Bereich:
- taktischer Truppentransport
- Unterstützung von Spezialeinsatzkräften (specialförbanden)
- Bekämpfung von Einzelzielen
- Bekämpfung von Flächenzielen
Nach den Analysen wurde entscheiden, die Ausrichtung auf ein leichtes (HKP 15) und ein mittleres Hubschraubersystem (HKP 14) beizubehalten. Jedoch stellte man fest, dass beim Erwerb des HKP 15 und des HKP 14 von den in der Untersuchung von 1998 festgelegten Grundsätzen hinsichtlich Anzahl der Hubschrauber, Funktionalität, Versionen und Flexibilität abgewichen worden ist.
2010 kam die Studie
Försvarsmaktens helikopterresurser. Slutbetänkande av Militärhelikopterutredningen zu dem Schluss, dass die bisher geplante Stückzahl an mittelschweren Hubschraubern (9 NH90 TTH) nicht ausreichen würde. FMV und Försvarsmakten hätten beurteilt, dass zusätzlich mindestens 15 mittelschwere Hubschrauber erforderlich wären, um den Bedarf von Spezialeinheiten, Einsätzen zur Sicherung der territorialen Integrität und zur Unterstützung schneller Einsatzkräfte zu decken. Auch dieses Vorhaben diente dem Ersatz von Helikopter 4 und Helikopter 10 und führte zur Beschaffung des Sikorsky UH-60M.